Hallo Elvire,
Also unsere Müllentsorgung verläuft so,
Grundsätzlich sind wir nie mit unsrem Mobil länger als 14 Tage an einer Stelle, wir wandern im Winter in einer großen Runde durchs Land.Außer zu einem Übernachtungsstop in Asilah an der großen Stdtmauer (Nachtwächter nimmt die Mülltüte gegen ein Trinkgeld mit)) und einigen Stops auf Hotelparkplätzen (auch da gibt es hilfreiche Nachtwächter) stehen wir nur am Qued Ma Fatma länger Zeit frei. Dort verbrennt ein Enheimischer den Müll für die Touris, den Rest vergräbt er. Ansonsten stehen wir auf Campingplätzen, wo es fast ja immer eine von unserer Seite her korrekte Entsorgung gibt.
Die modernen Campingplätze haben in der Regel auch einen Bodeneinlaß in eine Sickergrube, die wir gerne benützen. Unser Fäkaltank hält gut drei Wochen durch- ohne Chemie. Wenn wir den mal ablassen müßten, wäre es nicht mehr als Dünger fürs Feld. Unser Grauwassertank (Dusche/Spülwasser mit Spülmitteln) wird ebenfalls in der Regel in Campingplatzsickergruben entsorgt. Nur in äußerst seltenen Fällen haben wir die ca. 400 l Flüssigkeit an der Straße in Gullis Richtung trockener Wüstenboden entsorgt Natürlich nicht ortsnah!
Und wir haben auch oft auf den Campingplätzen, wenn die Entsorgung problematisch war, mit einem Schlauch und einer Pumpe in die Toiletten antsorgt.
Von den Leuten auf der Agadir-Platte weiß ich aber, daß dies alles nicht möglich war, es gab nur eine provisorische Wasserleitung und Strom, für die "Alteingesessenen" aber die Entsorgung lief eben chaotisch. Ich bin da mal auf der Suche nach Freunden rumgelaufen, Dufte, kann ich nur sagen.
Will unser "Badenser" denn, daß morgens 1000 Touris mit einem Wassereimerchen zwischen ihren Wohnmobilen herumsitzen. Den Aufstand möchte ich nicht erleben, den das auslösen würde.
Also um die Sache ins Sachliche zurückzuführen. Es wäre eben sehr gut, wenn die Marokkaner den Touristen, die sie offensichtlich sonst als Gäste und Kunden gut behandeln auch auf diesem Gebiet eine bessere Lösung anbieten würden, es geht ja nicht nur um die Leute auf der Platte.
In den USA, die ich sonst nicht als Vorbild ansehe, gibt es entlang der Highways und vor den öffentlichen Wohnmobilstellplätzen Entsorgungsstationen, die kostenlos zugänglich sind. Das ist eine befahrbare Betonbodenwanne mit einem Abfluß und dazu ein Wasserschlauch, mit dem man nachspülen kann. Damit sind die Probleme restlos gelöst. Ich hätte natürlich nichts dagegen, für eine solche Entsorgung eine Gebühr zu bezahlen.
Die Lösung, die viele Franzosen wählen, nämlich den Grauwasertank beim Abfahren vom Campingplatz leicht zu öffnen, und dann mit einer Tröpfelfahne durch die Lande zu ziehen, entspricht ja in etwa der Technik der Deutschen Bahn. Ich möchte da aber nicht am Straßenrand stehen oder als Radfahrer hinter einem solchen Wohnmobil herfahren müssen.
Ein Problem sehe ich auch darin, daß die meisten Leute, die man auf den Campingplätzen als Angestellte antriffft, nichts aber auch gar nichts bewirken können. Die haben einfach nichts zu sagen. Wie schon mal gesagt, oft waren sie froh, wenn mein Mann ihnen sein Werkzeug geliegen hat, damit sie z.B. die Bäume beschneiden können. Wenn sie so einen deprimierten Platzwart mit seiner Rostsäge sehen, verstehen sie, warum die Campinglätze oft so wenig gepflegt sind.
Aber es gibt ja Licht im Dunkeln, einige wenige Plätze werden gut geführt und lösen all die Probleme der Camper mühelos, dann können sie auch mehr Gebühr erlangen und sind trotzdem voll.
Ein Musterbeispiel für so einen verfallenen Campigplatz ist der "Tingis" ist Tanger, da war ich 2003. Eigentlich schön angelegt, aber völlig verwildert, auf einem Teil sind Flüchtlings- oder Obdachlosenzelte (genauer konnte ich es nicht erfahren), jedenfalls leben da arme Familien. Nachts dröhnt bis morgens um 5 eine Wahnsinns-laute Disko über den Platz, vor der wir von dem Platzwart auch gewarnt wurden. Außer uns kein Wohnmobil - und Platz ohne Ende. Dabei wäre das die ideale Anlaufstelle auch für größere Wohnmobile, die in dem kleinen Platz (ich glaube Miramonte) in der Stadt nicht unterkommen, um Tanger kennenzulernen - eine wirklich interessante Stadt.
Also Schluß jetzt, bevor ich das ganze Forum zuschreibe - für weitere Rückfragen von vernünftigen Leuten stehe ich gerne zur Verfügung.
