@ Borgward
es gibt zwei Perspektiven, um über diesen Konflikt zu reden.
Man kann über die Sahara-Frage aus der Innenpolitik heraus diskutieren oder als ein aussenpolitisches Problem!
Aus der Innenpolitik heraus sehe ich viele Sachen anders als die offiziellen Stelen.
Meine Argumentation damals war aus der Innenpolitik heraus, denn, und dazu stehe ich IMMER noch: die Sahraouis wurden unter HASSAN 2 ZUM TEIL misshandelt und hatten Jahre in marokkanischen Gefängnissen verbracht, bloss weil sie für mehr DEMOKRATIE kämpften.
Aber seit 2009 haben sich viele Sachen geändert, das habe ich auch JOSI erklärt!
Ich schreibe dir das, nicht um meine damaligen Aussagen zu relativieren, ich stehe weiterhin zu jeder Silbe, aber in dieser Diskussion ging es von ANFANG an um die MANIPULATIONEN der spanischen Presse, und dann verteidige ich Marokko gegen die spanischen Medien. Du wirst von mir keinen Satz über meine Symatie für den Separtismus lesen oder Marokko als Besatzer zu bezeichen, weil ich eine sehr krtische Haltung meinem Land gegenüber habe, aber sehr loyal bin.
Ich kannte sehr viele sahraouische Aktivisten in Rabat an der UNI persönlich, und mein WISSEN darüber stammt nicht aus dem Internet, wie deins!
Für dich ist das Thema sehr komplitziert, denn dir fehlt leider ein WISSEN über die Innenpolitik und die Verwicklungen der marokkanischen LINKE mit den "einheimischen" Separatisten und alten Republikaner, die die sog. revolutionäre Option vertraten und in der Gruppe " Ila Al-amam" (Vorwärts) organisiert waren.
Es gibt zwei Strömungen innerhalb der Polisario, die "einheimischen" und die in Algerien ansässigen "Separatisten". Ich kannte viele einheimische Separatisten, die gestandene junge Männer waren.
Stell dir mal vor, die Linke in Marokko argumentierte und unterstützte die "einheimischen" Mitglieder der Polisario, damit ES ZU EINER WIRKLICHEN DEMOKRATISIERUNG des politischen Systems KOMMT, das Thema war eine Möglichkeit über die absolute Macht der Monarchie zu diskutieren, und irgdendwann hat der neue König erkannt, es sind ja alle oppositionelle Marokkaner, die sich mit den Separatisten sympathisieren, es muss sich etwas ändern.
Also man dachte, dass das politische System insgesamt NUR durch eine demokratische LÖSUNG der Sahara-Frage reformiert werden kann. Und ich habe immer geschrieben, dass die wirkliche Umsetzung einer Autonomie in der Sahara-Region das politische System zwingen wird, sich zu DEMOKRATISIEREN!
Und als das AUTONOMIE-ANGEBOT konkretisiert wurde, haben selbst die Sahraouis angefangen darüber nachzudenken.
Denn am Anfang sprachen die Verantwortlichen mal von Dezentralisierung in der Region mal von einer administrativen Reegionalisierung, also der Diskurs war bis 2009 nicht ganz klar, bis Marokko die Eckpunkte einer echten Autonomie bei der UNO vorgelegt hatte.
Und einer der Gegener der Monrachie ist der heutige Botschafter in Spanien, er hat der Polisario 2009 den Rücken gekehrt und ist seit Novemver 2010 offizieller Botschafter Marokkos in Madrid.
Für mich steht ausser Frage, dass die Sahara historisch und kulturell marokkanisches Gebiet ist, in dem die Sahraouuis leben, also Marokkaner mit einer besonderen regionalen Identität, wie die Bayern oder die Schwaben in Deutschland.
Und ich war immer dagegen sich NUR mit ALGERIEN oder SPANIEN zu beschäftigen, denn ich vertrette die Meinung, dass ein Grossteil der Separatisten Marokkaner sind und ex-Revolutionäre waren, die EINFACH gegen die FORM der MONARCHIE waren!
Vor kurzem ist Abraham Serfati gestorben, ein marokkanischer Menschenrechtler und kommunist mit jüdischem Glauben. Auch er war Mitglied in der Gruppe "Ila-Al amam / Vorwärts", er rief mitten in einem Gerichtssaal in Kénitra: " Es lebe die sahraouische Republik, es lebe die marokkanische Republik, es lebe die marokkanische Einheit", der König Hassan 2 wollte ihn wegen seinen Äusserungen zum Sahara-Konflikt nach Brasilien ausweisen, weil er angeblich ein brasilianischer Staatsbürger sei. Kurz vor seiem Tod erklärte Abhraham Serfati, den viele als Vorbild sehen, die wirkliche Autonomie in der Sahara und ihre Verbreitung in Marokko in ganz Marokko muss das Ziel der nächsten Generationen sein, damit Marokko sich treu bleibt und seine politische und kulturelle Vielfalt erhalten und entwickeln kann. Und so etwas unterstütze ich voll und ganz! Ein Marokko der Autonomen-Regionen! Vielfal und Einheit!
Wie gesagt, die marokkanische Innenpolitik spielt eine große Rolle bei der Haltung der politischen und linkis orientierten aktiven Marokkaner. Und meine Kritik dem politischen System gegenüber heisst nur, dass ich für eine andere FORM der Monarchie war. Ich lehne einen sahraouischen Staat kategorisch ab, denn die Sahraouis sind nicht mal 300.000 Einwohner.
@ Najib
Die Polisario ist deshalb die LEGITIMME Organisation der Sahraouis, weil sie von der UNO als EINZIGE Organisation der Sahraouis anerkannt ist. Marokko hat die CORCAS zwar gegründet, also eine königliche politische Organisation, die der Polisario Konkurenz machen sollte, aber auch sie ist nicht demokratisch gewählt, und wird von der UNO nicht anerkannt.
Ich bin dafür, dass die Polisario sich zu einer Partei in Marokko umbenennt und sich legal in Marokko für die Interessen der Sahraouis engagiert.
Gruss,
Afulki