Hallo Najib,

Das ist ganz einfach: in Marokko gilt nicht nur orthodox-islamisches Recht, sondern man hat gemischtes System aus islamischem und westlichem Recht, das ist in den meisten islamischen Ländern so.

Was der König bezüglich Frauenrechten verordnet hat, ist teilweise was ziemlich anderes, als das orthodox-islamisches Recht, weshalb er ja dafür auch nicht von allen geliebt wird.

Das Problem besteht darin, dass nach orthodoxer Lehre das Recht von Allah bestimmt worden ist und der Mensch das eigentlich nicht ändern darf.

Viele gläubige orthodoxe Muslime scheren sich wenig um staatliches Recht, wenn sie es in der Hand haben und halten sich weiter an die ewigen Bestimmungen der Scharia.

Selbst Richter in islamischen Staaten neigen nicht selten dazu das staatlich verordnete Recht in Richtung der Scharia-Bestimmungen umzubiegen.

In den Köpfen von vielen Muslime sind jedenfalls die orthodoxen Bestimmungen fest verankert. Bestimmt wird das Verhalten der orthodoxen durch folgende Kategorien:

Wadschib/Fard (Pflicht)
Mustahabb ("geliebt", angeraten)
Mubah (neutral, erlaubt)
Makruh ("gehasst", abempfohlen)
Haram (verboten)

Gruß

Gu Lalman

Last edited by GuLalman; 19/09/10 05:01 PM.