Hallo Sahna,

was Du da schilderst, ist die klassische Konstellation einer funktonierenden Versorgungsgemeinschaft alias Ehe. Das beschriebene Paar ist also NICHT der absolute Ausnahmefall, sondern bei den allermeisten altgedienten Paaren der Normalfall: Land heiratet Land, Juristendynastien heiraten in Juristendynastien, Handwerk bleibt beim Handwerk und beide verlieren im Zweifel alles, wenn sie sich anders besinnen sollten. Das hält zuverlässig zusammen, auch wenn es mal stürmisch werden sollte.

Wenn ich hier immer wieder Postings lese mit dem Tenor: "Geld spielt bei uns keine Rolle, ich lebe von HartzIV" oder "er muß mich lieben, weil ich arm bin" oder "es macht ihm nichts aus, daß ich keine Kinder mehr bekommen kann" dann sind sie für mich kein Indiz für eine gute Prognose für die Dauer der Beziehung, sondern eher für das Gegenteil.

Spätestens beim Kinderthema sollte sich die ältere Frau sehr gut überlegen, auf was sie sich einlässt:

für mich ist das Angebot eines jungen Mannes auf Kinder zu verzichten gleichzusetzen mit dem Angebot, sich für mich beide Beine amputieren zu lassen (was Undine ja tatsächlich auch für ihren Liebsten gemacht hat). Ich für meinen Teil finde das Angebot auf Kinder verzichten zu wollen von einem jungen Mann ebenso ungeheuerlich wie unglaubwürdig - und nicht weniger die Annahme eines solchen Angebotes von einer älteren Frau: die wissen müsste, daß es a) unmoralisch und b) unrealistisch ist.

Zu den Altersgrenzen zitiere ich auch mal ein Postings aus einem anderen Forum (dem binationalen), wo ein Tunesier frohgemut erklärt hat, daß er seine deutsche Frau nur wegen des Visums geheiratet hat und sie anschliessend verlassen wollte, nach mehr als drei Jahren (Überraschung!) sie aber lieben würde: jede Frau, die nach diesen berühmt/berüchtigten drei Jahren verlassen wird, kommt also nicht umhin, sich selbst auch eine kritische Frage zu stellen.

Warum liebt er mich nicht wenigstens jetzt, wenn er es schon vorher nicht getan hat?

Josi