hallo chariff,

eine Gewerbeanmeldung ist erst mal einfach, zuständig ist Gewerbeamt oder Ordungsamt deiner Kommune. Kosten: i.d.R. unter 50 Euro.

Nach 2-3 Wochen bekommst du Post vom Finanzamt, einen 6 seitigen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Hier kannst du die Kleinunternehmer-Regelung (unter 17.500 Euro Umsatz) ankreuzen. Ob das Sinn macht, läßt sich nur im Einzelfall entscheiden, da damit der Mehrwertsteuerausgleich entfällt, d.h. du hast die ausgewiesene Mehrwertsteuer deiner Ausgaben (Gründungskosten, Einrichtung und Betrieb einer Internetpräsenz, ggf. Reisekosten, ggf. Vorleistungen für Wareneinsatz, etc.) voll als Betriebsausgabe, kannst allerdings deine Ausgangsrechnungen ohne Mehrwertsteuer kalkulieren. Wenn du Mehrwertsteuerausgleich ankreuzt, bist du 5 Jahre daran gebunden.

Gewerbesteuer wird erst ab einem Gewinn von 24.500 Euro fällig (also Umsatz nach Abzug der Kosten).

Als Gewerbetreibender unterliegt dein Gewinn/Verlust der Einkommenssteuer und wird als zusätzliche Einnahmeart bei der persönlichen Einkommenssteuer berücksichtigt und zwar mit dem dann maßgeblichen persönlichen Steuersatz. Vorsicht: wenn du mehrere Jahre nur Verluste machst und damit deine Einkommenssteuer aus einem Beschäftigungsverhältnis minderst, wird das Finanzamt "Liebhaberei" unterstellen und ggf. Steuern nachfordern.

Vom Finanzamt erfolgt noch Meldung an die IHK, die schicken dir dann auch noch einen Erfassungsbogen, als Kleinunternehmer bist du vom IHK-Beitrag meines Wissens befreit. Jedoch kannst du die gar nicht schlechten Dienstleistungen der IHK, z.B. Existensgründerberatung oder Beratung zu Zoll- und Handelsfragen nutzen.

Zitat: "Lohnt sich den Schritt zu machen und Wie?"

Lohnen kann es sich, wenn du günstig einkaufen und erfolgreich verkaufen kannst. Allerdings darfst du, zumindest am Anfang, deine investierte Zeit nicht mitrechnen.

Was ich überhaupt nicht einschätzen kann: Einfuhrzölle für Waren aus dem Nicht-EU-Ausland.

viele Grüße und viel Erfolg