In Kürze flieg ich nach Marrakesch. Beim Gedanken ans Taxi, um in die Stadt zu gelangen, wird mir etwas mulmig: Werd ich übers Ohr gehauen (wies mir dieses Frühjahr in Damaskus passiert ist) oder kann ich auch als "Frischling" auf einem reellen Preis bestehen?
Wie komme ich wieder weg, wenn mir das Hotel, das ich gebucht habe, nicht gefällt?
Schon ähnliche Gefühle/Erfahrungen gehabt?

Frag doch einfach vor dem Einsteigen verschiedene Taxifahrer was die Fahrt kostet.

Das heißt nicht, daß wenn man vorher fragt, das man den Preis auch zahlt!!
Mir ist es vor Jahren mal passiert, daß wir vorher einen Preis ausgehandelt hatten. Beim bezahlen hatte ich das Geld aber nicht passend und der Fahrer wollte mir nix zurückgeben
Nach einer viertel Std. Diskussion, habe ich dann entnervt aufgegeben und den Fahrer gedanklich in die Wüste geschickt :p

Vielleicht sollten wir ihm wirklich mit hilfreichen Infos zur Seite stehen.

Soweit ich mich erinnere, kostet ein Taxi bis ca. 19/20h in Hotelviertel Hivernage oder auch djmaa el fna ca DH 50, bei Nacht 100. Petit Taxi (eigentlich mit Uhr) fahren nicht.

Zurück (dh beim Rückflug) kann man dagegen ein Petit Taxi nehmen, Preis ca 10 bis 30 DH.

Hallo Hans,

in Marakkech liegt der Flughafen nahe der Stadt. Der Taxipreis ist nicht zu teuer. Wenn dort die sog. "Petit Taxis" stehen, sind diese mit einem Taximeter ausgestattet und recht guenstig. Manipulationen an diesen Taximetern sind mir noch nicht bekannt geworden.
Die grossen Taxis sind teurer, insbesondere von Flughaefen aus. Da dies Sammeltaxen sind, wird der Fahrpreis durch die anwesenden Fahrgaeste geteilt. Wenn man ein solches fuer sich alleine mietet, ist es natuerlich teurer, da man auch fuer die leeren Plaetze zahlen muss. Am guenstigsten sind immer die Busse. Dies duerfte vom Flughafen in Marakkech bis in die Stadt nicht teuerer als 10 Dirham sein.
Die grossen Taxis werden max.70 Dirham kosten. Auf jeden Fall musst Du aber den zuerst genannten Preis herunterhandeln, da Du als Auslaender ein ohnehin ueberteuertes Angebot unterbreitet bekommst.
Falls Dir das passiert, wovon Tamou berichtet, was aber selten ist, so musst Du knallhart und sofort mit der Polizei drohen. Das hilft immer!
Was das Hotel betrifft, so musst Du doch selbst wissen, was der zwischen dem Hotel und Dir abgeschlossene Vertrag im Falle eines Ruecktrittes besagt. Warum hast Du denn auch die Katze im Sack gekauft?

Thomas

Hallo Thomas,
heute bin ich auch schlauer als damals
Nochmals würde mir das nicht passieren :p
Du hast schon recht, wenn man mit der Polizei droht, kommt man sicher weiter.
Wir waren damals nur so abgelegen (irgendwo an der Stadtgrenze zu Rabat), das mir das mit der Polizei gar nicht in den Sinn gekommen ist. Außerdem war ich völlig durcheinander
Aber einen Tip hätte ich noch:
Auf jedenfall immer genügend Kleingeld bereit halten. So ist es dann leichter, den vereinbarten Preis zu zahlen
Tamou

Danke für eure Ratschläge! So werd ich dieses Problem sicher bewältigen können! Etwas Unangenehmeres möcht Euch doch auch noch mitteilen: Im Frühling haben wir in Agadir einen Französischlehrer kennengelernt, mit dem wir nachher auch im Briefkontakt gekommen sind.
Er hat uns angeboten, dass wir bei seiner Schwester in Sefrou wohnen könnten. Da ich so ein Angebot nicht einfach annehmen kann, hab ich nach Geschenken gefragt. Was er mir da heute allerdings geschrieben hat, hat mich geschockt:
Ma soeur veut recevor une chaîne d'or de suisse. et pour moi une chemise avec une cravatte, un parfum, une montre a main et des disques CD... Ich komm mir nun recht blöd vor..Sind wir Fremde einfach Geldsäcke , sind unsere Vorstellungen falsch?
Was ausgesehen hat wie eine schöne Möglichkeit, mit einer Familie in Kontakt zu kommen, wirkt nun auf mich wie ein Handel, bei dem ich hereingelegt werden sollte.

Hallo Hans,

in der Tat ist der von Dir geschilderte Fall leider keine Seltenheit.
Es herrscht in vielen aermeren Laendern die Meinung, dass wir in Europa unendlich viel Geld aus niemals versiegenden Quellen beziehen.
Oftmals bekomme ich in Nord.- und Westafrika Angebote ueber bis zu 5.000,00 US$ um Visas fuer nach Europa zu besorgen. Die Leute sind der Meinung, wenn sie in Europa angekommen sind, haben sie in den ersten Wochen das Geld auch schon abgearbeitet um es dann problemlos dort zurueckzahlen koennen, wo sie es geliehen haben. Vor allem aber haben Menschen, die sich mit solchem Gedankengut herumschlagen so wenig Qualifikation, dass sie noch nicht einmal auf dem anspruchsloseren afrikanischen Arbeitsmarkt eine Stelle bekommen.

Thomas