Hallo an Alle und speziell an Frau Erika D?!

Frau D?, nachdem ich nun einige Reisef?r zur Einstimmung auf unsere Ende Mai anstehenden 1. Marokko-Rundreise gelesen habe, muss ich Ihnen ein Kompliment machen. Ihr Buch stellt alle Anderen sogenannten Reisef?r bzgl. Informationsgehalt gepaart mit "netten Geschichten" in den Schatten.
Ich h?e mir den Kauf der Anderen sparen k?n.

Nicht zuletzt durch die Erw?ung hier im Podium bin ich zum Erwerb Ihres Buches angeregt worden.
Bei "Durcharbeiten" stellt man fest, dass Sie
wirklich vor Ort waren.

Urspr?ich wollten wir eine "guided tour" machen, haben uns aber entschlossen es nun allein zu "wagen".
Unangenehme Erfahrungen in Tunesien veranlassen mich zu einer Frage, die Sie wahrscheinlich (gerne aber auch die anderen Leser)beantworten bzw. zu der Sie Rat erteilen k?n.

Wenn man mit dem Auto unterwegs ist und in irgendeinem Ort auf Kinder/Jugendliche trifft,die das Auto anhalten wollen bzw., wie in Tunesien geschehen, mit Steinen werfen:
Wie soll man sich verhalten?
Anhalten? Aussteigen und versuchen zu Reden und Beschwichtigen?
Ich m?e mich als Gast im Lande f?n und m?e mich auch entsprechend verhalten und nach M?chkeit nicht unangenehm auffallen.
Das gilt f?lle Bereiche, die den Menschen
in Marokko wichtig sind - entsprechend verhalten.

Herzlichen Dank und Gruss
Diedfried Jilge

Lieber Herr Jilge,
ich bin zwar auch immer gespalten was das Verhalten gegenüber steinewerfenden Kindern betrifft, aber zumindest wenn mein Mann dabei ist, rennt der den Kindern hinterher und stellt sie zur Rede. Denn auch in Marokko gehört Steinewerfen nicht zu den guten Sitten und eigentlich muss man den Kindern rechtzeitig klarmachen, dass man damit touristen vertreibt und nicht zum Geld-und Bonbon ausgeben verleitet. Denn das ist meist der Grund, wenn die Kinder bereits von anderen freigebigen Touristen verdorben nichts bekommen, dann wird mit Steinen geworfen. Wenn man aber was gibt, dann wird man shier aufgefressen und erreicht damit, dass umso mehr gebettelt wird. Eine zeitlang wurden im Fernsehen und Rundfunk Kampagnen gestartet Kindern das Betteln abzugwöhnen. mittlerweile nimmt es in den südlichen Regionen wieder überhand und mir wurde in der letzten Zeit auch von häufigen Steinattacken auf Wohnmobile in Marokko berichtet. Schade, denn gerade Wohnmobiltouristen lassen das Geld nicht bei großen Touristikkonzeernen sondern bei den kleinen Händlern, am Campingplatz und in kleinen Restaurants. Davon hat der kleine Mann viel mehr als von einem Agadirpauschaltouristen.

Hallo Diedfried,

wenn moeglich solltest Du einen Erwachsenen Einheimischen, am besten aber die Eltern der Kinder informieren. In der Regel bekommen die Kinder dann maechtig Aerger zu Hause.
Scheue auch nicht eines der Kinder zu fangen (auf keinen Fall aber erfolglose Versuche, dadurch machst Du Dich nur laecherlich)und mit ihm ins Dorf zu den Eltern zu fahren. Auf keinen Fall aber solltest Du Dich auf Gegenattacken einlassen.

Hallo Frau Daerr, hallo Thomas,

ich danke fuer die informativen Antworten.
Wir werden uns ganz einfach ueberraschen lassen und nicht von vorn herein annehmen, dass wir, wie in Tunesien, wieder in solche unangenehme Situationen geraten.

Thomas, ich werde mich nicht als Kinderfaenger betaetigen und auch nicht zu
Gegenattacken verleiten lassen. Wahrscheinlich eigne ich mich nicht sehr zur Belustigung Anderer.
Als absoluter Marokko-Neuling kam mir diese Frage so in den Sinn. Es ist halt eine gewisse Unsicherheit.

Gruss
Diedfried

Liebe Erika, lieber Dietfried, lieber Thomas, ich möchte das Thema (welches in einem anderen Forum bereits lang und breit unter dem Aspekt einer kulturellen Eigenart arabischer Länder diskutiert wurde...) noch einmal unter dem Aspekt des Radfahrers in Marokko (bzw. Tunesien, Algerien oder wo auch immer in der Welt) betrachten. Es ist mir defintiv bisher auf jeder meiner Reisen in diesen Ländern passiert, mit Steinen beworfen zu werden.
Als Radfahrer sehe ich eine noch unmittelbarere Bedrohung, da mich keine schützende Hülle umgibt. Ich kann bei diesem speziellen Thema auch daher wenig Spaß verstehen. Wir haben eigentlich alles ausprobiert von Einfangen, Zurückwerfen bis Provozieren eines erzieherischen Effektes. Einen Erfolg habe ich hiermit bis dato nicht verbuchen können. Die einzige Möglichkeit Schaden abzuwenden, bzw. zu verhindern, sich lächerlich zu machen , besteht meiner Erfahrung darin, es gar nicht zum Wurf kommen zu lassen. Also Blickkontakt suchen, auf mögliche Akteure zuhalten, während der Fahrt den Kopf mitdrehen. Ansonsten: dieses ist einer der wenigen Gründe, in Marokko eine Haßkappe zu bekommen...

Schöne Erlebnisse wünscht

Jan