Hallo,

Antwort auf:
Anscheinend wird von der Pistenkuh ein Marokkaner nicht korrekt mit Si Mohamed angeredet, sondern mit einem Schimpfwort. Willst du dich denn auf eine annähernd ähnliche Ebene stellen, indem du einfach mit Forumsnamen rumspielst?


Ist aber schon ein Unterschied, ob ich jemanden twiky und kistenpooh nenne oder Wichser, oder nicht? Während du letzteres nur als Anekdote siehst, die dich amüsiert, regst du dich über ersteres künstlich auf. Wenns einem selber anbelangt, ist man dann doch empfindlicher und besitzt nicht soviel Humor, oder?

Antwort auf:
Nochmals, Bienchen sind hier vom Forumsbeitrag wirklich sehr weit entfernt und das Thema Reinrassigkeit ist geschichtlich wo ganz anders einzuordnen


Mal davon abgesehen, dass Katrin "reinrassig" wohl sarkastisch gebraucht und nicht von der Existenz von "Rassen" in Bezug auf Menschen ausgeht, was du als Geographin hoffentlich auch nicht tust, sind wir schon lange vom Thema entfernt. Das begann damit, dass man das ins Forum gestellte Thema in Verbindung mit der "Anekdote" so diskutierte, wie es einem anscheinend nicht genehm war. Mir scheint es so, dass man sich nun persönlich beleidigt fühlt, weil das Thema und der verlinkte Blog nicht so diskutiert worden sind, wie man es erwartet hat. Gewiss sind die Antworten darauf sehr kritisch und zum Teil auch etwas provokativ ausgefallen, aber durchaus als ernst gemeinte Antworten zu verstehen. Ich empfinde es hingegen so, als ob du die bist, die uns hier nicht ganz ernst nimmt. Mühevoll erstellte Antworten auf deinen Beitrag werden schon zu Anfang an als "Soap" abgewertet, kaum auf der inhaltlichen Ebene reagiert und Antworten gar nicht erst ernst genommen und belächelt...

Katrins erster Beitrag war zwar provokativ (eben Wutbürgerin) hatte aber zumindest eine erkennbare inhaltliche Aussage. Wenn man ernst gemeinte Antworten und Reaktionen ins Lächerliche zieht und ständig so tut, als ob man es nicht versteht - und zwar nicht aufgrund eigener Dummheit, sondern aufgrund der, die man den anderen unterstellt - reagieren andere dann auch irgendwann nicht mehr ernsthaft. Und in diesem Licht sehe ich auch Katrins DDR-Bienchen-Thread. Einige Reaktionen von dir zuvor wirkten auf mich ehrlich gesagt auch schon kindisch - und etwas zynisch und provokativ wollte Katrin das vermutlich damit ausdrücken. Wie zynisch und spöttisch man selbst sein kann und anderen signalisiert, dass man sie nicht für ganz voll nimmt, übersieht man aber selbst oft ganz gern..

So wie man generell gern die Anderen gemein und böse sieht, wenn die Diskussion nicht so läuft wie ich mir das vorstelle. Neben den ständigen Einwürfen von einem Thomas Friedrich, der in gewissen Themen die Funktion übernommen hat, vor all den potentiellen Protagonisten zu warnen, die stets "mehr Ahnung als Wissen" haben, und in der Regel "religiös fanatisch" und/oder "linksextrem" sind, und so lieber das Thema gleich kaputt macht, bevor es die anderen tun, gibt es immer auch wieder welche, die ein hochinteressantes Thema für sich wittern, aber sich ärgern, dass das wieder einmal nicht so verläuft wie man es sich erhofft. Schuld daran ist dann natürlich eine Zensur in Form einer Gruppenbildung (die natürlich nicht existiert, sondern die man selber in Schubladen bildet), die bewirken, dass man nicht die Beiträge zu lesen bekommt, die man sich erhofft.
Vielleicht ist es das was Sarrazin so zu schaffen macht und als "Tugendterror" beschreibt: die anderen Meinungen sind schuld, dass man sich seine Ansichten und Meinungen nicht mehr frei sagen traut (tut es aber natürlich trotzdem) und hofft durch den Vorwurf des Terrors und Zensur die anderen Meinungen abschaffen zu können. Und nein, ich will mit dem Sarrazin hier auch keine konkreten Personen ärgern oder eine Anhängerschaft unterstellen. Aber das Schema dahinter erinnert mich an zum Teil sich hier wiederholende Reaktionen. Manche Meinungen passen einem nicht ins eigene Weltbild, sind unheimlich lästig und störend und man versucht sie zu beseitigen, indem man sie als terroristisch und zensierend ausgibt.

Nicht die Meinungen anderer unterdrücken andere Meinungen, sondern der Versuch, bestimmte Meinungen als (zer)störend darzustellen ist für mich der Punkt wo Unterdrückung angestrebt wird. Künstlich hergestellte Harmonie angesichts unterschiedlicher Weltsichten ist eine üble Utopie und eine zwanghafte Vermeidung von sich streitenden Positionen, indem sich nur mehr mit einer Sicht konforme Sichtweisen äußern dürfen, und alle anderen totgeschwiegen werden müssen, nur damit so etwas unschönes wie Streitthemen sich nicht entwickeln, ist eine tote Gesprächskultur. Freie Meinungsäußerung heißt, damit leben zu können, dass ich bei dessen Gebrauch mit Gegenmeinungen zu rechnen habe. Wenn sich daraus hitzige Streitthemen entwickeln, dann ist es wenigstens lebendig..

Und wenn dann auch die einen oder anderen kindischen Reaktionen kommen dann soll das halt auch sein, aber dann muss man selber den Humor besitzen, den man bei anderen erwartet.
Ansonsten glaub ich, dass sich jeder auch nicht immer selbst so wichtig und alles todernst nehmen soll, wovon ich mich auch selber gar nicht unbedingt ausnehmen möchte, aber es ist wohl auch menschlich, dass sich jeder manchmal etwas wichtiger nimmt, als die anderen einen sehen..

Grüße,
Jasmin