hallo


pk,

Antwort auf:
Wir stehen an einem abgelegenen Strand in Marokko, Treibgut liegt herum, ein Junge, vielleicht 14 oder 16 Jahre alt, bettelt nach Dirham.

Jetzt die Frage: Was soll ich in der Situation tun?
Ihm Dirham geben, wäre das Einfachste.


ja, das wäre das einfachste und für beide seiten zufriedenstellend gewesen. vorausgesetzt, man kann geben, einfach so.

Antwort auf:
Aber ist das würdevoll. Er als Bettler, ich als großzügiger Gönner. In irgendeinem Forum würde man schnell als Gutmensch tituliert, der sich zufrieden und wohlgefällig schlafen legt, mit einem guten Gewissen, das ihm der Bettler für ein paar Dirham verkaufte.
Wie können wir uns auf Augenhöhe begegnen?
In meiner und auch in der Kultur der Marokkaner schändet Arbeit nicht. Er muss für die Dirham nicht betteln, er kann sie sich verdienen, erarbeiten.


wenn man es den foristen nicht recht machen kann, dann sollte man versuchen, es dem recht zu machen, mit dem man es zu tun hat.
betteln ist im islam nicht würdelos, bettler sind geradezu notwendig.
wenn man also jemandem einen dirham gibt, der danach fragt, dann raubt man dem nicht die ehre, sondern gibt sie ihm.

arbeit schändet zwar nicht, aber nicht arbeiten schändet in marokko auch nicht.

Antwort auf:
Also offeriere ich ihm Arbeit, Feuerholz am Strand sammeln. Ich will eigentlich gar kein Feuer machen, aber es ist die Lösung.


und was für eine. du hast feuerholz, dass du nicht brauchst und der junge hat seine zeit mit feuerholz sammeln vergeudet. der hätte lieber fussball gespielt, als feuerholz zu sammeln.

Antwort auf:
Wir entfachen das Feuer, ich hole die Teekanne und wir trinken zusammen Tee. Anschließend verabschiedet er sich, kommt nach 20 Minuten zurück und schenkt mir einen Fisch.

Jetzt muss ich ihm klar machen, was in den Foren geschrieben wird, wenn ich als reicher Europäer, der ein Auto fährt das mehrfache 10.000 Euro kostet, seinen Fisch annehmen würde.


nimm den fisch, nimm ihn aus und leg ihn auf die glut.
ablehnen ist ganz unhöflich und zeugt von einer schlechten kinderstube.

es ist übrigens ein unterschied, ob ich mich über ein oder zwei euros beim campingpreis mokiere, wenn das campinggut 10.000 mal mehr kostet als eine übernachtung oder ob ich einen geschenkten fisch annehme.
ein marokkaner mit so einem fahrzeug würde sich eher die zunge abbeissen, als sich öffentlich über 9 € übernachtungskosten zu zweit zu beschweren.
haben heisst hier auch abgeben. der islam erfordert das dringend.

ich würde sagen, deine sichtweise ist nicht unbedingt bewusst rassistisch. wahrscheinlich dürfen meine kinder deshalb auch pippi langstrumpf oder jim knopf lesen.
aber das was du schreibst zeigt doch die oberflächlichkeit des wissens, mit dem du deine reiseberichte verfasst und dann kommen halt so dicke hunde, wie die postgeschichte.
du legst deine spiessig deutschen massstäbe an, wo aber mit anderen massen gemessen wird.
arbeit schändet nicht, notwendig ist sie aber nur im protestantischen millieu, besonders in einem bogen von schwaben in die eifel.

gruss
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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