Hier noch eine Antwort auf die Frage, warum es in der Natur anscheinend so viele Grausamkeiten gibt.

Wir sehen nur das äußerliche, irdische Leben, welches eben das Leben des Fleisches ist. Dass dieses Leben aber erst durch die Seele und den Geist möglich ist, können wir nicht auf Anhieb erkennen, da wir dieses geistige Sehen seit langem verloren haben. Daher haben wir auch ein verkehrtes Verständnis vom (fleischlichen) Tod, der im Grunde nur ein Freiwerden der Seele ist. Denn es geht bei allem immer nur um die Entwicklung der Seele und die Wiedergeburt im Geiste.

Die Entwicklung irdischer Seelen beginnt (für unser Verständnis) im Mineralreich. Sobald sich ein Stein oder Metal durch äußere Einwirkungen auflöst, werden die darin enthaltenen Seelenpartikel frei und vereinen sich mit gleichartigen zu einer höheren Stufe. Zum Beispiel in einer Pflanze. Damit diese Seelenanteile sich ebenfalls weiterentwickeln können, muß die Pflanze absterben oder gefressen werden. Werden nun die pflanzlichen Seelenpartikel freigesetzt, vereinen sich diese wiederum mit vielen anderen gleichentwickelten und werden zu einer Tierseele, die dann in einen physischen Tierkörper eingeboren werden kann.

Sind genug und weiterentwickelte freigesetzte Tierseelenanteile vorhanden, können sich diese zusammenfinden zu einer menschlichen Seele. Diese erst bekommt von Gott aus den freien Willen. Tiere, bzw. Tierseelen sind noch "gerichtet", das heißt, ihr Verhalten ist stark eingeschränkt und wird normalerweise nur vom Instinkt geleitet. Diejenigen Tiere, deren Seelen bereits etwas weiter entwickelt sind, können erweiterte Verhaltensweisen vom Menschen erlernen, was wir an allen sogenannten Haustieren sehen können.

Wenn eine Pflanze oder ein Tier von einem anderen getötet wird, ist von Gott schon dafür gesorgt, dass es in dem Moment wie narkotisiert ist und kaum einen Schmerz empfindet. Dass es manchmal nicht ganz ohne Schmerz abgeht, hat einen anderen Grund, nämlich dass durch den physischen Schmerz die Seele sich gewissermaßen zusammenzieht und dadurch als individuelles Ganzes erhalten bleibt, da sie sich sonst zerstreuen könnte und den Kreislauf von vorn beginnen müßte unter Verlust der Individualität als Einzelpartikel.

Darum sterben die meisten Menschen heutzutage auch unter Schmerzen, weil sie es versäumt haben, ihre Seelenkräfte während ihres Erdenlebens zu sammeln und zu festigen. Wer schon hier auf Erden geistig wiedergeboren wird, wird den Tod nicht schmecken, heißt es. Er wird seinen irdischen Leib wissentlich und schmerzfrei ablegen wie einen verbrauchten Mantel und ganz bewußt ins Geistreich übergehen. In diesem Geistreich gibt es aber kein "finales" Sein, sondern die Entwicklung geht auf ewig weiter, denn Gott selbst ist die höchstmögliche Tätigkeit.

Dies in aller Kürze, woraus, wie ich hoffe, doch ersichtlich wird, wie notwendig das Sterben (und damit auch das Töten der Materie) für das geistige Weiterleben ist. Und um dieses ewige geistige Seelenleben geht es Gott und alles, was geschieht, zielt einzig darauf ab.

Details sind nachzulesen bei Lorber, Mayerhofer, Swedenborg u. a. .......