Original geschrieben von: Thomas Friedrich
@Barbara,

es sind nicht nur "ein paar Gramm Haut" wie Du verharmlosend schreibst.
Da wird ein Innenorgan zum Aussenorgan gemacht und das mit den verschiedensten Folgen, ganz abgesehen davon, dass der Betroffene selbst kein Entscheidungsrecht dazu hat.
Hättest Du es gut gefunden wenn man Dir als Baby irgend etwas abgeschnitten hätte (natürlich schmerzfrei) nur weil dies den religiösen (Wahn)Vorstellungen Deiner Eltern entspricht?



Hallo Thomas,

bzgl. der Folgen habe ich mich jetzt mich mal schlau gegoogelt - vorzugsweise auf gay-Seiten, da ich meinte, dort die größte Männerkenntnis zu finden und weil sie des Feminismus und religiösen Fundamentalismus eher unverdächtig sind.

Negative Folgen? Irgendwie fand ich da nichts Greifbares - und das bei der wohl ältesten OP der Menschheit, die - je nach Quelle - an einem Drittel bis einem Viertel der lebenden Männer vollzogen wurde.

Positive Folgen fand ich viele - die WHO empfiehlt die männliche Beschneidung. Die Erfahrungsberichte erwachsener Beschnittener waren auch meist voll des Lobes - Einer meckerte mal über seine Narbe, mehrere Heten jammerten, daß sie in Saunen nach dem Cut für schwul gehalten würden und einer wurde von seiner neuen Feundin abgelehnt - angeblich weil sie Beschnittene eklig fände.

Zwar nicht im Babyalter aber später wurde mir gegen meinen Willen mal etwas auf Wunsch meiner Eltern abgeschnitten - Körperverletzung im Sinne des BGH. Da meine Eltern aber nicht nur streng sondern auch sehr fürsorglich waren entwickelte ich zwar temporär eine Menge Wut aber kein wirkliches Trauma.

Um es noch mal klar zu sagen: ich bin allgemein GEGEN Sonderrechte für Religionen, besonders im Fall der Beschneidung, da bei der Entscheidungsfindung auch nicht-religiöse Gründe eine Rolle spielen - siehe WHO-Empfehlung.

Ein Artikel den ich weitgehend vernünftig fand:

http://www.heise.de/tp/blogs/6/152444

Viele Grüße
Barbara


Niemandes Herr, niemandes Knecht - so ist es recht!