Liebe Leute,

Ich hab das nicht verfogl

Nach dem überraschenden Wahlsieg der nationalistischen Partei Istiqlal ("Unabhängigkeit") in Marokko, will das Mitte-Links-Bündnis die Regierungsarbeit fortsetzen.

Die Koalition, die das nordafrikanische Land seit 2002 regiert, hat bei der Wahl am Freitag eine ausreichende Mehrheit erzielt.

Die Istiqlal erhält nach dem am Montag veröffentlichten Endergebnis 52 Sitze (2002: 48).

Die zuvor favorisierten gemäßigten Islamisten von der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD), die nach Umfragen vor der Wahl auf einen klaren Sieg gehofft hatten, kamen nur auf 47 Mandate, fünf mehr als bisher.
Die PJD hatte sich noch am Samstag Nachmittag überzeugt gezeigt, sie werde als stärkste politische Kraft des nordafrikanischen Königreichs aus der Abstimmung hervorgehen.
Die Islamisten kritisierten zudem, es habe Stimmenkäufe gegeben. Andere Parteien sowie das Innenministerium erklärten dagegen, die Wahl sei sauber und transparent verlaufen.

Die Sozialisten, die bisher mit 50 Abgeordneten die stärkste Partei im 325 Sitze zählenden Parlament gewesen waren, verloren erheblich an Stimmen und gewannen nur 38 Sitze. Sie gelten als große Verlierer der Wahl.
Nach Angaben von Innenminister Chakib Benmoussa gaben bei der Wahl am Freitag nur rund 41 Prozent der Berechtigten ihre Stimmen ab. Insgesamt hatten sich 33 Parteien und Dutzende unabhängige Kandidaten um die 325 Parlamentssitze beworben. Eine klare Mehrheit für eine einzige Partei ist wegen des komplexen Wahlsystems praktisch ausgeschlossen. Die eigentliche Macht liegt ohnehin bei König Mohammed VI., der an der Spitze der Regierung steht.