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Kamelmilcheiskrem #75813
26/02/03 09:56 AM
26/02/03 09:56 AM
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Hallo liebe Leute,

das wäre doch eine tolle Geschäftsidee für einen tüchtigen Lebensmitteltechnologen: Eiskrem aus Kamelmilch!!!

 Antwort auf:
Viele arme Länder hüten einen großen Schatz und wissen leider nicht, wie sie ihn heben sollen

Das Kamel und vor allem dessen hochwertige Milch hätten den einen oder anderen Forschungsauftrag verdient

Von unserem Mitarbeiter Thomas Breulmann

Nicht um Wasser rief ich dich an, Natur! in der Wüste, Wasser bewahrte mir treulich das fromme Kamel. (Hölderlin: Der Wanderer)

"Wenn der Mensch die Wüste nicht besiegt, dann besiegt die Wüste den Menschen." Das hat Ben Gurion ihm gesagt. Professor Reuven Yagil ging an die Arbeit. Damals, an der Wüsten-Universität im israelischen Beer-Sheva, dachte er noch nicht an ein Datteleis aus Kamelmilch. Es quälte ihn noch nicht, dass Millionen Menschen hungern, dursten, sinnlose Tode sterben, während nebendran, Wüstentag für Wüstentag, ein Meer von Milch ungenutzt bleibt. Er wusste es nicht. Niemand hat das gewusst. Als Reuven Yagil sich anschickte, das Kamel zu begreifen, fand er, womit noch heute die raren Abhandlungen über camelus dromedarius beginnen: "Über das Kamel ist im Gegensatz zu anderen Nutztieren sehr wenig bekannt."

Eigentlich wollte Yagil, Tierarzt und Physiologe, nur herausfinden, wie das Kamel zwischen Glutsonne und Glutsand überlebt. Schon bald, sobald das Wasser fehlt, verendet die Kuh. Ihr folgt das Schaf. Danach verreckt die Ziege. Erst dann stirbt das Kamel.

"Es-kann-nicht-sein!", bekommt Yagil regelmäßig zu hören. Dieses Tier, dieses dumme, primitive, schmutzige Kamel, kommt wochenlang ohne Wasser aus - und kann am Tag doch zehn Liter Milch geben. Sagt Yagil. So einer muss meschugge sein. Außerdem hätten die Beduinen und Nomaden das bestimmt gewusst. Die wissen immer alles über Kamele.

Tun sie aber nicht. "Am Anfang sagten sie, was dieser Jude da erzählt, ist Blödsinn," erinnert sich Gufftan, Sohn des Aijd, Enkel des Ibrahim, vom Stamm der Rakaik und treuer Weggefährte von Reuven Yagil. "Heute sagen wir Beduinen: Er ist uns vierzig Jahre voraus."

Natürlich haben sie Kamele gemolken. Das eine oder andere, ein bisschen. Für viele Nomaden ist Kamelmilch die Hauptnahrung. Aber was sollen ein paar Menschen mit der Milch von 300 Kamelstuten anfangen? Verkaufen? An wen denn, wenn man jeden Tag woanders ist. Käse machen? Geht nicht. Kamelmilch lässt sich praktisch nicht konservieren. Was sich nicht aufbewahren lässt, taugt nicht als Handelsgut. Deswegen hat man die Kamele einfach nur so. So, wie man woanders Geld einfach hat. Geld ernährt auch niemanden.

So viel wusste Yagil inzwischen: Die Kamele sind, was Wasser angeht, fast Zauberer. Sie sabbern nicht. Sie pinkeln nur das Nötigste, und das über die Beine, um die Verdunstungskälte zu nutzen. Der Kot wird im Enddarm sorgfältig von Wasser befreit, bevor er den Körper verlässt. Die Tiere schwitzen nicht. Überschüssige Körperwärme speichern sie im Fett des Höckers, bis die Nacht sie ihm entzieht. Sie recyceln jeden Tropfen Wasser. Nur mit der Milch ist die Stute bereit, Wasser herzugeben.

Aber die Milch muss man melken. Und dann muss man sie vor allem irgendwie loswerden. Reuven Yagil reist nach Kenia und führt die Nomaden-Marktwirtschaft ein. Den Hirten, die mit Abertausenden von Kamelen durch die Wüsten und Halbwüsten in Kenias Nordosten ziehen, unterbreitet er sein Angebot: "Liefert mir jeden Tag Milch nach Isiolo. Ich zahle einen US-Cent pro Liter." Die einheimischen Berater erklären Yagil für verrückt: "Die sind heute hier, und morgen ganz woanders!" Doch die Nomaden haben ja Kamele. Eins davon trägt 300 Kilogramm, 100 Kilometer weit, in einer Nacht. Ein Cent mal zehn Liter mal 300 Kamelstuten: macht 30 Dollar am Tag, bei einem pro-Kopf-Jahreseinkommen in Kenia von 340 Dollar. Die Kamelhirten wollen morgen anfangen.

Yagil und seine Mitarbeiterin Clara van Creveld wissen jetzt auch, wie man Kamelmilch handelbar macht. Sie haben den "Camelbert" erfunden. Der ist haltbar und lecker. Doch der Hit ist Eiscreme. Kamelmilcheiscreme. Superlecker. Die volle Milch lässt sich so am besten konservieren. Dank Solarenergie sehen van Creveld und Yagil in der Kühlung kein Problem, selbst in wenig entwickelten Ländern. Bis die Milch die Eisfabrik erreicht, wird sie nicht vergammeln: Kamelmilch enthält extrem hohe Gehalte des Konservierungsstoffs Ascorbinsäure, uns geläufiger als Vitamin C.

Der Wissenstransfer ist beschwerlich in die Länder, die nicht wissen, auf was für einem Reichtum sie mit ihren Kamelen sitzen "In vielen Ländern Afrikas sterben die Kinder," sagt Clara van Creveld. "Noch Herz zerreißender aber ist es, wenn man weiß, dass sie dort Kamele haben, die die Kinder nähren könnten." In Somalia kommen auf zehn Einwohner sieben Kamelstuten.

Geld gibt's kaum und Investoren schon gar nicht für die Verbreitung des Wissens, das die Kamelologen auf ihrer Versuchsfarm sammeln, in Israel, in der Wüste Arava, bei 45 Grad im Schatten, ohne Schatten. Viele Schätze liegen unerforscht in der Kamelmilch. Sie enthält Insulin. Sie heilt Tuberkulose, Morbus Crohn, Erkrankungen der inneren und äußeren Haut. "Ich sehe, dass es so ist. Ich weiß nicht, warum es so ist. Ich kann nichts beweisen. Es gibt kein Geld", sagt Uzi Merin vom israelischen Landwirtschaftsministerium. "Wir wissen, wie das Kamel überlebt. Aber wir haben noch nicht herausgefunden, wie wir überleben sollen," fügt Reuven Yagil hinzu, ohne Verbitterung.

Derweil schicken die UN Kuhmilchpulver an Menschen, deren Organismus gegen Kuhmilch rebelliert. Er ist auf Kamelmilch gepolt. Die Milch wäre da, bleibt ungemolken, den Hirten verschafft sie kein Einkommen, und kaum jemand ahnt auch nur, dass es anders ginge.

Manche wollen es gar nicht wissen. Neulich brauchte man mal ein bisschen Geld, um über eine Wert erhaltende Pasteurisierung zu forschen, speziell für Kamelmilch. Denn Kamelmilch hat mit Kuhmilch wenig mehr gemeinsam als Moselwein mit Yoghurt. Der Gralshüter eines Forschungs-Fonds, ein Deutscher, der freilich nur mit Kühen und Wasser aufgewachsen ist, beschied die anfragenden Kamel-Pioniere: "Über Pasteurisierung von Milch wissen wir alles. Ich sehe nicht ein, dass Sie mit unserem Geld Ihre Labors renovieren lassen. Hochachtungsvoll."

Und fassungslos staunt der Koran, 88.17: "Schauen sie denn nicht zu den Kamelen, wie sie erschaffen sind?"


© Mannheimer Morgen – 26.02.2003
Quelle: morgenweb

Re: Kamelmilcheiskrem #75814
26/02/03 10:51 AM
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Assalamu 3ala mani itaba3a Alhoda,

hallo zusammen,

ich glauhe nicht, dass diese Arme Lände, die Du so siehst nicht wissen, was Sie mit dem Schatz machen können. Die wissen genau, aber die können und dürfen nicht?

was ist, wenn marokko das produziert? was sagt EU dazu?

es ist klar oder?

genau, wie Argan-Öl

jeder marokkaner in süden weiss, was das bedeutet, aber ...

wasslama

amine

Re: Kamelmilcheiskrem #75815
26/02/03 11:23 AM
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Hallo zusammen, hallo Amine,

was meinst du mit "die können und dürfen nicht"? Wer verbietet Marokko Eis zu produzieren, niemand, wer hindert Marokko daran eine zunächst kleine Eisproduktionsfabrik zu bauen, die Technologie ist auf dem Weltmarkt erhältlich. Wer hindert Unternehmer daran, das Produkt für den Vertrieb in der EU anzumelden, niemand, und bis zur Zulassung steht der riesige afrikanische Markt zur Verfügung. Zugegeben ist es einfacher sich über angeblich unüberwindbare Hindernisse zu beklagen, als einfach mal die Ärmel hochzukrempeln.

"Der Mann der den Berg versetzte, war der gleiche, der anfing kleine Steine abzutragen"

Übrigens ist meines Wissens der Vertrieb von Arganienöl in der EU erlaubt, aber es verkauft sich halt nicht von alleine ...

Viele Grüße

Re: Kamelmilcheiskrem #75816
26/02/03 11:48 AM
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Hallo Amine,

Argan-Öl (Arganien-Öl) wird in Marokko sogar von einer Frauen-Kooperative auch für den europäischen Export produziert. Selbstverständlich, wissen nicht nur die Marokkaner des Südens, um den Schatz des Arganienöls. Es ist nur so, dass die Arganien-Bäume nur in Südmarokko wachsen und das diese Bäume mittelerweile auch von den Ziegen, die auf den Bäumen steigen, bedroht sind. Soviel ich weiß, kommt man sogar der Nachfrage gar nicht mit der Produktion nach.

Es wäre nett, wenn Du genauer erläutern könntest, was Du mit deinem Posting meinst!

Grüße


Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.
(Mark Twain)
Re: Kamelmilcheiskrem #75817
26/02/03 03:12 PM
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Hallo, Dolphin! Hallo, alle zusammen!

Ein interessantes Thema, das Du da gefunden hast, Dolphin. Hier noch mehr zum Thema "Kamelmilch":

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/10558/

Die Forschung zeigt u.a., dass die Kamelmilch der menschlichen Muttermilch viel ähnlicher ist als die Kuhmilch!

Es fasziniert mich immer wieder, was wir Menschen in der Natur so alles finden können, wenn menschlicher Unverstand es nur nicht zerstört, bevor man es entdecken kann...

Gruss von Anna

Re: Kamelmilcheiskrem #75818
27/02/03 10:39 AM
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aber marokko hat nur dromadare. ist deren milch genau so nahrhaft? :rolleyes:

Re: Kamelmilcheiskrem #75819
27/02/03 11:13 AM
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Hallo umniya,

Dromedare (camelus dromedarius) gehören ja zur Familie der Kamele. Da die Nahrung sich nicht unterscheidet, dürfte die Qualität der Milch ähnlich sein. Fakt ist die deutliche Überlegenheit der Kamelmilch gegenüber der Kuhmilsch. Bedenkt man dann, dass Marokko zur Deckung des Eiweißbedarfs der Bevölkerung auf Importe angewiesen ist, fällt es schwer zu verstehen, warum diese Ressourcen nicht angezapft werden. Besonders hohe Milchleistungen erzielt man übrigens mit Kreuzungen aus Dromedar und Trampeltier (sog. Tulus).

Fakten: Kamel, Dromedar, Trampeltier

Viele Grüße

Re: Kamelmilcheiskrem #75820
27/02/03 12:27 PM
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Hallo zusammen,

ich habe mir sagen lassen, das so ein Kamel täglich bis zu 15 Liter Milch gibt. Bei den Touaregs ist die Kamelmilch ein wichtiger Nahrungsbestandteil. Sie trinken sie zum Frühstück, bereiten CousCous mit Kamelmilch zu, verrühren sie mit Hirse ...etc. Bei 15 Litern pro Tag und Kamel kann man da doch einiges kulinarisches herstellen.

Grüße


Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.
(Mark Twain)
Re: Kamelmilcheiskrem #75821
27/02/03 12:48 PM
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salam zusammen
ich persönlich habe leider noch nie kamelmilch versucht, werde es aber das nächste mal nachholen!
ich denke auch, warum sollte eine vermarktung hier nicht möglich sein? ausserdem gäbe es auch noch den ausser europäischen markt!
@ salam amine
die "araber" sollten wieder etwas mehr mut zeigen! von der geschichte her weiss man doch, früher waren sie experimentier freudiger und hatten die nase oft vorne!! schade, das ging "etwas" verloren! trotzdem bin ich zuversichtlich, was noch nicht is t kann noch werden! inshaallah!
liebe grüsse aus der schweiz
silla

Re: Kamelmilcheiskrem #75822
27/02/03 01:14 PM
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Hallo zusammen,
eine interessante Sache scheint diese Kamelmilch schon zu sein.
Doch so einfach ist es nicht mit dem "Eisherstellen".
Sicher wird es eine möglichkeit geben ein schmackhaftes Eisrezept mit Kamelmilch zu erarbeiten.

Für die Speiseeisproduktion benötigt man aber sehr, sehr viel Energie.
So einfach ist es mit der Solarenergie nun nicht.
zu einem in der Größenordnung wie diese benötigt wird, zu anderem ist die Ausbeute an Energie in Marokko, aufgrund der hohen Temperaturen, auch nicht so spitzenmäßig.

Machbar ist sicher auch dieses, aber ob es sich dann noch rechnet?
Um z.B. 1000 ltr. Speiseeis herzustellen benötigt man an Strom 380Volt ca. 200 - 250 KW.
anschließen muss das Eis fortlaufend weiter gekühlt werden.....usw.
Gruß vom achim

Re: Kamelmilcheiskrem #75823
27/02/03 01:39 PM
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hallo achim
meine überlegung bezog sich eher auf die vermarktung der kamelmilch!
über die eisherstellung habe ich mir noch keine weiteren gedanken gemacht, aber die idee finde ich trotzdem faszinierend!
gruss
silla

Re: Kamelmilcheiskrem #75824
27/02/03 03:35 PM
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Hallo zusammen,

sicher wird es bei der Umsetzung Detailprobleme geben, um die sich entsprechende Fachleute kümmern müssen, jedoch insgesamt halte ich die Vermarktung von Kamelmilchprodukten (es muss ja nicht nur Eis sein) für ein interessantes Geschäft. In Mauretanien gibt es schon Produzenten für Kamelkäse, Butter etc. Unter Renditeaspekten sind weiterverarbeitete Produkte natürlich lukrativer als die belassene Milch. Damit rechnen sich auch Produktions- und Transportkosten besser. Bezogen auf den Stromverbrauch, Achim, ist Windenergie der Solarerzeugung vorzuziehen, zumal Südmarokko/Westsahara/Mauretanien sehr stabile und gute Voraussetzungen für Windenergieanlagen an der Küste bieten. Nicht zuletzt hat Marokko mit der Fischverarbeitenden Industrie Erfahrung im Umgang mit leichtverderblichen Produkten. Vielleicht gibt es irgendwann Kamelmilcheis der Marke Langnese, dann jedoch fließt der Profit aus dem Lande.

Viele Grüße @all

Re: Kamelmilcheiskrem #75825
27/02/03 03:54 PM
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hier noch ein Link, u.a. mit Bildern aus mauretanischer Kamelkäseproduktion.

Kamele

Re: Kamelmilcheiskrem #75826
27/02/03 04:29 PM
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Assalama 3ala mani itaba3a Mohammed (S.A.W) noura Alhoda,

salut zusammen,

ich glaube, es ist ganz klar und deutlich, was ich gepostet habe, auch wenn es Abstakt ist.

Aber kein Problem, wenn mann immer alles genauer schreiben soll, um geschnappt zu werden.

Ok, ok
Jetzt zu der Sache:
Orange + Fisch + Tomaten: Marokkanische Produktion.

EU: verteuert das, damit diese nicht vermarktet wird, oder kommt nicht über das mittelmeer -> Resultat die Wahre geht kaputt und wird umgekippt.

Reicht oder noch mehr?

Was passiert dann mit KammelMilch?
kommt dann die Eu mit der Frage: Hygiene etc ..., daraus folgt Ablehnung

so ist das.

Aber das tolle dabei, wenn es eine EU Firma das macht, dann Export/Import no Problem.

Kommt die Frage: ja, gut. Marokko hat jetzt auch was davon!!!

Schön was hat er davon per Cent?
und hier wird im Namen Bio verkauft und für Euro !

Schön oder.

Das Selbe, bei Phostphat in Marokko.
Die Tüten, die mein Vater für sein land kauft, steht überall: made in France.
Aber Phosphat gibt doch in Marokko oder?
d.h. Quelle Marokko ---> Source France und gleichzeitig: Quelle France ---> Käufer Marokko.

Warum hilft mann nicht diese Länder selber was in ihrem Land zu produzieren --> weniger Arbeitslosigkeit etc ...

Ich hoffe, es hat sich was geleuchtet nun.

wassalam

Amine

Re: Kamelmilcheiskrem #75827
27/02/03 06:55 PM
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Hallo, am besten machten man solche Geschäfte mit einem Joint venture! Was das ist?

joint venture

"Ein Huhn kommt zum Schwein. "Was hältst du von einem Joint Venture? Das gibt Synergieeffekte und wir beide könnten viel mehr verdienen."

"Prima" sagt das Schwein. "Was wollen wir denn produzieren?" Das Huhn antwortet: "Ham and eggs." Das Schwein ist entsetzt. "Dabei gehe ich drauf, und du machst Profit."

Das Huhn antwortet: "So ist das nun mal bei einem Joint Venture."

Re: Kamelmilcheiskrem #75828
28/02/03 04:06 PM
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Hallo Amine,

so, heute noch eine Antwort auf dein letztes Posting.

Zu deinem ersten Punkt, Orange, Fisch, Tomate...: Die EU ist eine Gemeinschaft europäischer Staaten, deren Zweck es gerade ist, von außen kommende Waren durch Schutzzölle zu verteuern, damit die eigenen Waren ihren Erzeugern ein ordentliches Einkommen ermöglichen. Ganz genauso verfährt Marokko bei der Einfuhr von z.B. Technischen Gütern, Unterhaltungselektronik, Maschinen etc. Auch meiner Meinung nach sollten Lebensmittel nicht in Massen vernichtet werden und Erleichterungen beim Export (nicht nur für Marokko) würde ich begrüßen, um eine wirtschaftliche Hilfe für ärmere Länder darzustelllen, Kraft eigener Produktion den Wohlstand der Bevölkerung zu vermehren. Diese Erleichterungen (Freihandelszone) sollen wohl 2012 in Kraft treten. Das es nicht schneller geht liegt an der enormen Macht der Landwirtschaftslobbyisten in den EU-Ländern, deren Verflechtungen zur gesetzgebenden Politik große Tradition haben. Ich finde man sollte das nicht zu abschätzig verurteilen, alle Länder auch Marokko, kennen solche Probleme, wenn es um die Umsetzung von Reformen geht...

Zum zweiten Punkt, Kamelmilch Hygiene, Bio...: hier irrst du leider, wenn du Ungleichbehandlung unterstellst. Hygienevorschriften gelten für alle Hersteller in dem selben Maße, unabhängig von Ihrer Herkunft. Kamelmilch (-produkte) wäre für die EU ein "neues Lebensmittel", das entsprechend zugelassen werden müsste. Auch von EU Firmen, die das importieren möchten. Auch hier gilt der Gleichheitsgrundsatz. Das Zulassungsverfahren ist relativ langwierig, aber transparent und auch für eine marrokanische Firma machbar. Auch für BIo-Siegel gibt es entsprechende Vorschriften, die unabhängig davon gelten, welche Firma den Vertrieb übernimmt. Zu kritisieren ist hier allerdings, das der Anteil der weiterverarbeiteten Produkte (höhere Gewinnspanne) in der Außenhandelsbilanz von Marokko verschwindend ist im Vergleich zum Anteil der Rohstoffe. Ähnliches Prinzip wie bei deinen

3. Punkt, Phosphat: Ob in diesen Fällen tatsächlich höhere handelshemmnisse für weiterverarbeitete bzw. verbrauchergerecht abgepackte Waren bestehen, weiß ich nicht, aber das könnte eine Ursache sein. Weitere Ursachen sind auch in Erwägung zu ziehen, nämlich fehlendes Know how, fehlende Maschinen, fehlender Ehrgeiz, die ganze Palette abzuschöpfen, fehlendes Kapital, um die Bedingungen realisieren zu können vielleicht auch fehlende Managementqualitäten im Vergleich zu abgebrühten Firmenmanagern aus der EU.

 Antwort auf:
Warum hilft mann nicht diese Länder selber was in ihrem Land zu produzieren
Hoffentlich gibt es Verbesserung mit der Einrichtung der Freihandelszone, damit wäre zumindest die politische Hilfe gegeben. Für die letztgenannten Punkte muss Marokko seine Hausaufgaben machen. Von den EU-Firmen selber ist keine Entwicklungshilfe zu erwarten, natürlich wollen die Profit machen. Selbsthilfe und eigenes Engagement ist vor allem gefragt. Insbesondere die High potentials mit Studium unter den Marokkanern haben es in der Hand, ihre Kraft und ihr Know how für Marokkanische Firmen zur verfügung zu stellen um die Mißstände zu verbessern.

Viele Grüße

Re: Kamelmilcheiskrem #75829
28/02/03 04:38 PM
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Salam,

da muss ich Dolphin zustimmen. Wir sind selbst gefragt. Wir können nicht von anderen erwarten uns zu helfen, wenn wir uns selbst nicht helfen.

Marokko hat sehr viele Akademiker im In u. Ausland. Leider entscheiden sich die Mehrzahl derjenigen, die im Ausland studieren, auch dort zu bleiben u. ihr Know-How dort einzubringen. Dort bieten sich eben mehr Möglichkeiten. Es gibt aber auch andere, die wieder zurückgehen möchten u. das auch tun. Nur wenn man dann zurückgeht u. man findet keine Realisierungsmöglichkeiten, dann macht das alles keinen Sinn.

Es bedarf mehr Investitionen in die eigene Sache. Und sicherlich gibt es im Ausland genügend Marokkaner, die dazu bereit wären.

Gruss,
Amira

Re: Kamelmilcheiskrem #75830
28/02/03 06:27 PM
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Hallo, alle miteinander!

Ich warte schon mal gespannt auf das erste Kamelmilch-Eis... :p Vielleicht kommt es ja dann aus Marokko?

Schönes Wochenende an Euch alle! \:\)

Gruss von Anna

Re: Kamelmilcheiskrem #75831
22/08/03 11:47 AM
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Hallo, Dolphin!

Jetzt im Sommer ist es ja sehr naheliegend an Eis zu denken! :p

Gibt es Neuigkeiten zum Kameleis? Kann man es in D inzwischen schon kaufen?

Eisige ;\) Grüsse von Anna

Re: Kamelmilcheiskrem #75832
25/08/03 01:00 PM
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Hallo Anna,

bis jetzt konnte ich in Deutschland kein Kamelmilcheis finden, leider. Vermutlich wird alles in Mauretanien weggegessen, so bleibt für den Export nichts übrig. Die Alternativen sind jedoch auch nicht zu verachten, bei strahlend blauem Himmel gibt es gleich ein großes Orangeneis.

Viele Grüße aus Monnem


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