Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36833
19/09/06 01:53 PM
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Ganges
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Nachstehender Beitrag ist insofern lesenswert, weil Theologen, Historiker die Aussagen der Bibel ebenfalls im Kontext der seinerzeitigen Zeit versuchen zu betrachten. Ein MUSS, um viele, viele fragwürdige Aussagen "einordnen" zu können.
Islamkritik Papst-Rede fordert islamische Reformer heraus Moderate Geistliche wollen den Koran in seinem historischen Kontext verstanden wissen und ihn an die Moderne anpassen. Von Boris Kalnoky
Istanbul - Am 15. September veröffentlichte die italienische Zeitung Corriere della Sera einen Leitartikel von Magdi Allam, Muslim und einer der angesehensten Kommentatoren des Landes. Er stellte fest, dass die Muslime sich zu einer Front gegen den Papst zusammengeschlossen hätten und damit bewiesen, dass die Wurzel des Übels eine "blinde Ideologie des Hasses unter Muslimen" sei, eine Ideologie, die "den Glauben verletzt und den Geist verdunkelt. Wie kommt es, dass Muslime, besonders die sogenannten Gemäßigten unter ihnen, sich nie mit ähnlichem Eifer gegen die wahren Verächter des Islam erheben, die islamischen Terroristen (...)?" Allam nannte es eine "tragische Realität", dass es extremen Strömungen des Islam im öffentlichen Diskurs gelungen sei, einen Konsens zu verfestigen in den Köpfen der Mehrheit der Muslime, "deren Gedanken verdunkelt sind durch anti-amerikanische, antiwestliche" Haltungen und die Ablehnung "des Existenzrechtes Israels". Das Problem jedoch, so schrieb er, sei gänzlich das interne Problem "eines Islam, der von Extremisten verwandelt wird von einem Glauben an Gott in eine Ideologie, die eine totalitäre und theokratische Macht all jenen aufzwingen will, die nicht so sind, wie sie." Es mache ihm Angst, zu sehen, wie selbst gemäßigte Muslime sich diesem "Heiligen Krieg" (gegen den Westen) anschließen, "dessen hauptsächliche Opfer sie selbst sein werden." Tatsächlich sind Millionen Muslime während des Karikaturenstreits gegen ein paar Zeichner zu Felde gezogen, während es eine vergleichbare weltweite Explosion muslimischen Zornes gegen Osama Bin Laden als Schänder des Islam nicht gegeben hat. Es ist auch klar, dass ein extremeres Verständnis des Islam seit Jahren stetig an Zulauf gewinnt. Die Schlussfolgerung, die friedliche Mehrheit der Muslime schaufele sich mit ihrer schwächlichen Gegenwehr dem Islam als Religion des Friedens das eigene Grab, ist also nicht von der Hand zu weisen. Anders als die Zeichner der Karikaturen suchte Benedikt XVI. nicht die Provokation, sondern eine inhaltliche Debatte zum Thema Islam und Gewalt. Die meisten Reaktionen aus der muslimischen Welt sind nicht auf das Angebot eingegangen, dennoch scheinen manche muslimische Theologen nun zu erkennen, dass man inhaltlich auf den Gewaltvorwurf antworten müsse. Das geht nur unter Bezug auf problematische Korantexte, die zum Töten aufrufen. Sie müssen deutlicher erklärt werden, nicht nur der Welt, die sich fragt, aus welchen kulturellen Wurzeln islamistischer Terror sprießt, sondern den Muslimen selbst - um jene, die anfällig sind für die Verlockungen der Gewalt, vor Missverständnissen zu bewahren. Mohammed Sayed Tantawi, Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität, äußerte sich zwar "entrüstet" über die Äußerungen des Papstes, berief aber zugleich eine Dringlichkeitssitzung des Rates für islamische Studien ein, um eine Erwiderung auf die Worte Benedikts XVI. zu verfassen. Wenn diese Schrift Erklärungen zu Koransuren enthält wie der neunten, Vers 5, in der dazu aufgerufen wird, die Ungläubigen zu bekämpfen, es sei denn, sie nehmen den wahren Glauben an, dann kommt auch die innermuslimische Debatte vielleicht einen Schritt voran. Im Herzen der Reformdebatte steht der Gedanke einer Beurteilung der Korantexte in ihrem historischen Kontext. Diese Richtung verfolgen muslimische Reform-Theologen wie Fazlur Rahman schon seit vielen Jahren, sie haben jedoch in der muslimischen Welt meist einen schweren Stand und gelten oft als Verräter. Rahman musste sich angeblich von Benedikt XVI. auf einem nicht-öffentlichen theologischen Seminar vor einem Jahr gar sagen lassen, dass der Islam seinem Wesen nach zu einer solchen Relativierung des Koran nicht fähig sei, weil (dem Islam zufolge) die Worte des Koran von Gott selbst gegeben und daher nicht relativierbar sind. Muslimische Reform-Theologen widersprechen dieser Haltung (die auch dem klassischen sunnitischen Dogma entspricht, Schiiten hingegen sehen den Koran als interpretationsbedürftig an). Sie sagen, man könne den Koran in zwei Kategorien von Aussagen teilen: Jene, die eher kosmologischer Natur sind, und jene, die in der Zeit entstanden, als Mohammed der Herrscher Medinas war. Solche Suren enthalten politische und juristische Sentenzen, die den Reformern zufolge heute so nicht mehr angewendet werden können. Ein Land, in dem der sunnitische Islam dieser Richtlinie folgt, ist seit langem die Türkei. Ali Bardakoglu, Leiter der türkischen Religionsbehörde Diyanet, sagte der WELT, Suren wie die Neunte, Vers 5 dürften nur im "historischen Kontext gesehen werden. Jede Sure ist auf ein Ereignis hin offenbart worden, um eine bestimmte Idee zu verdeutlichen". Das sei im Fall dieser Sure das Prinzip der Selbstverteidigung, wenn Muslime angegriffen würden. Selbst eine solche Auslegung bleibt problematisch. Was stellt einen Angriff auf Muslime dar? Schon die bloße Existenz Israels? Bardakoglu sagt auch, der Dschihad (Heiliger Krieg) sei legitim, wenn Ungläubige die "natürliche Ausweitung des Islam verhindern." Diese natürliche Ausweitung soll durch Rede und Vernunft erfolgen, durch Missionierung also - aber umgekehrt dulden die meisten muslimischen Länder keine Missionierung durch Christen. Vielleicht hat der Papst die Debatte in der islamischen Welt mit seiner Rede beschleunigt. Artikel erschienen am 18.09.2006 in der „Welt“
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36834
19/09/06 03:23 PM
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Lmarrakchi Echt tiefer kann man nicht sinken. Doofer ist unmöglich !!!! Wenn Du bisher nicht verstanden hast, daß der Papst nur zitiert hat und er nicht seine eigene Meinung wiedergegeben hat, dann bist DU der der DOOF ist. Tiefer kann man nicht sinken, als der der zugibt, daß er nicht lesen kann. Ganges, richtig: Anders als die Zeichner der Karikaturen suchte Benedikt XVI. nicht die Provokation, sondern eine inhaltliche Debatte zum Thema Islam und Gewalt. Die meisten Reaktionen aus der muslimischen Welt sind nicht auf das Angebot eingegangen, dennoch scheinen manche muslimische Theologen nun zu erkennen, dass man inhaltlich auf den Gewaltvorwurf antworten müsse. Najib, Dir stime ich von vollem Herzen zu: es gibt wichtigeres. im irak sind heute wieder einige dutzend leute in der luft zerrissen worden. da geht es längst nicht mehr gegen die amerikaner. da kämpft moslem gegen moslem. ist das nicht ein viel grösseres problem als die papstrede. da sagen alle das ist das problem von amerika. je nach gusto sollen sie entweder raus oder drinbleiben und die sache selbst lösen. keiner versucht dort frieden zu schaffen. kein türkischer religionsbeamter macht denen klar, das sie an denselben gott glauben und zur selben zeit ihr gebet gen mekka verrichten und keine arabische sesselfurzerkonferenz läd die parteien mal auf neutralen boden ein und versucht aufrichtig eine lösung zu finden. einig ist man sich nur darin, das unmögliche zu forden. am besten von amerika.
wo sind die moslemischen nobelpreisträger? wo sind die moslemischen technologiezentren. die wird man brauchen, noch in diesem jahrhundert. gibt es irgendwo eine zukunftstechnologie, mit der man mal geld verdienen, oder auch nur seine bevölkerung ernähren könnte? ich sehe das nirgends. JM, Du scheinst ein Verfechter des heiligen Krieges ? Machst Du auch so ein Aufstand, wenn wenn das iranische Staatspräsident Menschen vernichten und Länder ausradieren will ? Sicher nicht. Wie viele Araber lehnst du Dich zurück + genießt stillschweigend, oder ? Und - kein Christ hat wegen dem iranischen Verrückten einen Iraner ermordet. Aber Moslems haben christliche Nonnen wegen den Papstworten ermordet !! Die Moslems sind in eine Falle getappt. Ohne es zu wollen, hat der Papst mit seinen Zitaten des Mittelalter Kaiser's ihnen den Spiegel vorgehalten. Nein, dafür, daß der Papst mit christlichen Theologen über die Religionen und wie sie Gewalt verstehen, diskutiert, dafür muß er sich grad sicher nicht entschuldigen. Aber die Moslems müssen besser lesen und diskutieren lernen, glaube ich.
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36835
19/09/06 04:06 PM
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simo,
1/ lies, und zwar nicht diagonal, bevor du durcheinander "schiesst". ich schreibe oben, ich beurteile aus einem nicht religiösen standpunkt und davor, dass ich von der laizistischen idee überzeugt bin.
2/ der papst hat nichts anders gezeigt, als dass jemand, der nicht nur erzkonservativ ist, sonder auch sehr provinziell denkt, über dem vatikan herrscht. somit hat er den spiegel sich selbst gehalten. sein vorgänger reiste um die welt und wusste zur jugend und selbst zu den nicht katholiken und nicht gläubigen in aller welt zu sprechen. dieser aber bleibt zu hause und macht seine erste reise zu seiner heimat (wie abenteurlich!), um dann so etwas augerechnet in bayern nebst stoiber & co. von sich zu lassen.
das wissen und sehen leute, die vom glauben nicht veblendet sind. das spüren auch die meisten, selbst die journalisten, die zur kritik in solchen fällen unfähig werden. es ist der grund, warum sie sich hinter den attacken gegen die islamische welt und die irrationalen reaktionen von extremisten verschanzen.
und das hier kann ich als weltbürger, als europäer und, wäre ich einer, selbst als christ behaupten!
ganges,
warum müssen wir uns jedes mal lange theologische texte und auseinadersetzungen antun, auf die wir keine lust haben, wenn der kern der sache doch klar ist? ist es schwer zu sagen, der papst ist nur ein mensch und er hat "scheis gebaut"? er selbst kann es nicht sagen, denn ein papst kann sich offenbar nicht entschuldigen. die christliche öffentlchkeit kann die welt von verkrummungen lösen und es a seiner stelle sagen.
gruss jm
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36837
19/09/06 04:24 PM
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Hier das gestern [18.9.] veröffentliche Interview mit dem Autor Khoury, der das besagte Gespräch [Kaiser - Perser] ... das dieses umstrittene Zitat enthielt, editiert hatte. "Dieses Zitat entspricht nicht der Meinung des Papstes"
Benedikt XVI. bezog sich in seiner Regensburger Rede, die für so viel Aufregung sorgte, auf eine Arbeit des Islamwissenschaftlers Adel Theodor Khoury. Dieser hatte den Dialog zwischen einem byzantinischen Kaiser und einem Perser ediert. WELT.de sprach mit Khoury über den Papst, den Propheten Mohammed und die Hoffnung, dass die Wogen sich wieder glätten.
Von Hannes Stein WELT.de: Hat die heftige Reaktion in der islamischen Welt auf die Rede des Papstes Sie überrascht?
Adel Theodor Khoury: Eigentlich schon, weil es ja nicht die Intention des Papstes war, über den Islam zu reden. Das Zitat des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaiologos war für ihn nur ein Aufhänger, um zu seinem wirklichen Thema überzuleiten ?
WELT.de: ? nämlich Religion und Vernunft.
Khoury: Religion und Vernunft, Religion und Gewalt, Religion und Wissenschaft. Für den Papst war der wichtigste Satz des mittelalterlichen Kaisers: „? nicht vernunftgemäß (syn logo) zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.“ Andererseits hat mich die Aufregung in der islamischen Welt aber doch nicht überrascht.
WELT.de: Inwiefern?
Khoury:Der Hintergrund sind die Spannungen, die heute zwischen islamischer und westlicher Welt existieren. Daher kommt die Empfindlichkeit vieler Muslime gegen alles, was wie ein Angriff auf den Islam aussieht.
WELT.de: Stimmt der Eindruck, dass manche Muslime beinahe krampfhaft nach Gründen suchen, um sich aufregen zu können?
Khoury: Das kann man so nicht sagen. Die Menschen dort reagieren ein bisschen anders als hier. Wenn sie sehen, wie die gesamte islamische Welt in die Defensive gerät, dann reagieren sie empfindlich bei jeder Kritik, vor allem jeder Kritik an Mohammed, dem Propheten, und am Koran. Das sind für sie heilige Dinge.
WELT.de:Nun hat der Papst aber doch gar keine heiligen Dinge angetastet.
Khoury:Das ist richtig. Wahrscheinlich haben viele Muslime nur das Zitat von Manuel II. Palaiologos durch Pressemeldungen bekommen. Manche haben das schon zugegeben, zum Beispiel der zuständige Mann der Religionsbehörde in der Türkei. Er hat zunächst eine große Attacke gegen den Papst geritten – und zwei Tage später eingeräumt, dass er die Rede in ihrem vollen Wortlaut gar nicht kannte. Nur das Zitat. Ich hoffe, dass nun die Wogen sich glätten.
WELT.de:Was gibt Ihnen Anlass zu dieser Hoffnung?
Khoury: Wir bemühen uns seit einiger Zeit – der Vatikan, der Papst, und auch ich und meine Kollegen im Orient –, deutlich zu machen, dass dieses Zitat nicht der Meinung des Papstes entspricht. Die Haltung der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zum Islam ist eindeutig. In der Erklärung „Nostre Aetate“ heißt es in Absatz drei: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche die Muslime.“
WELT.de: Eine Sprecherin des pakistanischen Außenministeriums sagte kürzlich: „Jeder, der den Islam als intolerante Religion beschreibt, fördert die Gewalt.“ Was meinen Sie dazu?
Khoury: Es gibt im Islam die Militanz, die sich auf einige Stellen im Koran beruft. Das kann man nicht verleugnen. Deswegen ist es ein Wunsch von mir und vielen meiner Kollegen – Christen wie Muslimen –, dass Gelehrte des Islam aus aller Welt sich versammeln und eine Erklärung über jene Stellen des Koran abgeben, die zu einer Rechtfertigung der Gewalt gebraucht werden. Solch eine Erklärung würde einiges klarstellen.
WELT.de:Warum existiert eine solche Erklärung nicht?
Khoury:Ich weiß nicht – vielleicht gibt es eine gewisse Scheu vor dem heiligen Text. Dabei bräuchte man gar keine Hermeneutik anzuwenden, sondern einfach nur eine offizielle Erklärung: Jene die Gewalt rechtfertigenden Stellen des Koran sind zeitbedingt, sie entsprechen nicht dem Anliegen des Islam. Sie sind entstanden, als die islamische Gemeinschaft unter Druck durch ihre Feinde stand. Eine solche Erklärung wäre doch sehr hilfreich.
WELT.de: Das sagen Sie als Christ. Ist es nicht so, dass die Kräfte, die sich in der muslimischen Welt gegen den militanten Islam wenden, schwächer werden?
Khoury: Das glaube ich nicht. Sie sind in der Mehrheit, sie werden hier nur nicht zitiert. Ich hoffe, wir kommen jetzt in eine ruhigere Phase, wo wir den Dialog und die Zusammenarbeit fortsetzen können. Wir haben heute viele Probleme in der Welt. Wenn Muslime und Christen zusammenkommen, haben sie aufgrund vieler religiöser Gemeinsamkeiten ein großes Potenzial, diese Probleme zu lösen.
Quelle: Artikel erschienen am 18.09.2006 in "Welt"
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36838
19/09/06 04:31 PM
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elissa, endlich sagt es einer, und so einfach. danke dafür.
mit anderen worten, man braucht nicht auf die barrikaden zu gehen und etwas beschützen und rechtfertigen zu wollen, wozu man möglicherweise gar nicht sthet, nur weil auf der anderen seite die islamische welt mit ihren archaischen realitäten steht.
wie würdet ihr etwa reagieren, wenn nächstes mal der kirchenoberhaupt jemanden vom 19 jahrhundert zitiert, der behauptet die schwarzen hätten keine seele? und wie würdet ihr euch vorkommen, wenn er oder seine institution eure empörung damit abzutun versuchen, dass ihr ihn nicht versteht und euch die lektion zu erteilen versuchen, dies als anlass zu nehmen, über eure eigenen ideen nachzudenken??
clik?!?
jm
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36839
19/09/06 05:23 PM
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Hallo, @ Ganges Du fragtest nach dem Link der umstrittenen Papstrede Texte intégral du discours de Benoît XVI à Ratisbonne http://www.oecumene.radiovaticana.org/fr1/Articolo.asp?c=95586 nur ich glaube, den Text wird wiederum keiner richtig lesen, Zitatschnipsel werden aufgenommen und zerpflückt.  Die Ergebnisse werden uns ja deutlich vor Augen geführt: postwendend Menschenpuppen verbrennen, brandschatzen, Bombendrohungen ins Netz stellen und skandierende Mob. Bestes Beispiel: (immerhin hatte er noch die Grösse, dieses Eingesständnis zu machen) Der türkische Staatsvertreter, der sich nach aussen hin laizistisch nennt, der die muslimische Bevölkerung gegen eine angebliche Kreuzfahrermentalität aufstachelt, und dann doch zugeben muss, das Zitat gar nicht gelesen zu haben. Ein Islamist im laizistischen Schafspelz? Es ist wohl an der Zeit, ihn und andere Staatsvertreter, die statt zu mässigen mit einer moderaten Stellungnahme, das Gegenteil tun und die Situation anheizen und damit die Spirale der Gewalt erst recht in Gang setzen, zu demaskieren. Das wird freilich nicht einfach sein, solange von islamischer Seite festgelegt wird, nach welchen "Spielregeln" über den Islam gesprochen werden darf. Dieser erpresserische Diskurs, bei dem über jedem falschen Wort, eine Bombe hängt, sollte kein Pardon finden. @ JM Warum soviel Zynismus, nur weil der Papst seine Auslandsreise in seine Heimat unternahm ? Sein Vorgänger, gewählt im Okto. 1978, stattete Juni 1979 Polen seinen 1. Heimatbesuch ab - insgesamt 9.
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36842
19/09/06 05:42 PM
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Nachtrag: URL: http://focus.msn.de/politik/papst/terrordrohungen_nid_35805.html Auszug: „Die Mauern Roms werden bald von der Armee der Rechtgläubigen attackiert“, hieß es in der Erklärung von Ansar el-Sunna, die am Montag im Internet verbreitet wurde. „Außer dem Schwert werden sie von uns nichts sehen“, erklärte die sunnitische Gruppe. Den Papst beschimpften die Extremisten als „Boten des Teufels“. Die Äußerungen des Papstes zeigten, dass die Christen im Namen des Kreuzes einen Krieg gegen Muslime führten. Deutsche Flaggen werden verbrannt Angesichts dieser Beleidigungen dürften die Muslime nicht still halten, sondern müssten gegen die „Feldherren der Ungläubigen“ ausholen, hieß es weiter in der Erklärung der Gruppe, die nach unbestätigten Berichten auch Mitglieder in Deutschland und anderen europäischen Ländern hat. Im irakischen Basra gingen bei einem Protest einiger hundert Schiiten gegen die Papst-Äußerungen deutsche und amerikanische Fahnen in Flammen auf.
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36843
19/09/06 05:46 PM
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Hallo, @ JM lasst also bitte leute sich ausdrücken, wie sie wollen.
na bravo - und das aus deinem Munde, das in diesem thread jedes Wort auf die Goldwaage legt. 
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36844
19/09/06 05:54 PM
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Hallo, @ Ganges falls es dich interessiert: Vatikan: Osservatore druckt arabisch Die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" hat in der Dienstagsausgabe die persönliche Erklärung des Papstes zu seinen Islamäußerungen von Regensburg in arabisch abgedruckt . Benedikt XVI. hatte am Sonntag sein großes Bedauern darüber ausgedrückt, dass sich Muslime verletzt fühlten. Die Überschrift: "Meine Rede in der Universität von Regensburg war eine Einladung zu einem offenen und ehrlichen Dialog, mit großem gegenseitigen Respekt."(rv 19.09.06 bp)
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36845
19/09/06 06:01 PM
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@elvire,
sag argumente, geb fakte, logische zusammenhänge, polemisiere. aber sag mir nicht "es sei zynisch", denn mir könnten die tränen kommen oder ich könnte sagen, ja es war blanker zynismus und gelber sarkasmus, und?!
ich habe lediglich zwei dinge erwähnt, über die journalisten zahlreiche beiträge verfasst hatten, eben als die islamische welt nicht beteiligt war:
1/ der neue papst ist erzkonservativ 2/ er hat weder das charisma noch die weltoffenheit und reiselust seines vorgängers.
vielleicht finde ich dir ein paar dieser artikel, dann kannst leserbriefe schreiben und die autoren und ihre medien wegen ihres zynismus anprangern.
jm
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36846
20/09/06 04:03 AM
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Najib
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hallo ganges, das ich mit der unfehlbarkeit daneben lag, lag nicht an der frühen stunde oder am erweiterten bewusstsein, wie auch schon vermutet wurde, sondern an meinem halbwissen, die katholischen gepflogenheiten betreffend. deshalb wird meine aussage aber nicht unwahrer. wer auf eine richtige entschuldigung wartet, der wartet vergebens. sogar ahmadinedschad hat das inzwischen eingesehen. Dass die Erde eine Scheibe sei, war nie ein Dogma. Dito auch nicht, dass die Erde der Mittelpunkt der Welt sei. ich habe nicht behauptet, dass das ein dogma sei. ich weiss nur, dass die kirche zugeben müsste, dass sie sich gerirrt hat, als sie galilei zum widerruf gezungen hat. und irgendwie glaube ich im hinterkopf zu haben, dass galilei rehablitiert wurde vor ein paar jahren. wenn das stimmt, dann kann man in ein paar hundert jahren auch auf eine entschuldigung hoffen. das mit dem mittelalter hast du falsch verstanden. ich habe nicht das "finstere" mittelalter gemeint, sondern ganz einfach den zeitabschnitt. und man kann es ja nicht von der hand weissen, das die meisten strukturen und rituale mittelalterlich sind. natürlich fährt der papa im papamobil oder fliegt mit alitalia und nicht mit einer pferdekutsche oder auf einem beuteteppich, natürlich spricht er themen von heute an und nicht das was im mittelalter aktuell war. aber im grunde seines herzens lebt er im mittelalter. wir muslime auch. ich sehe überhaupt keine religion oder nation, die ganz im hier und jetzt lebt. alle beziehen ihre traditionen und ihr bewusstsein aus dem mittelalter. manche mehr, andere weniger. der papst gehört für mich in die erste kategorie. du kommst doch aus konstanz? woher bezieht konstanz seine identität? wenn du konstanz erklären solltest, würdest du zuerst tourismus, hitec und grenzverkehr erwähnen, oder würdest du zuerst vom münster, von der altstadt und vom konzil erzählen? wir haben alle noch das mittelalter in unseren herzen. Lese einmal sein Buch „Salz der Erde“ dann wirst Du wohl Deine Meinung revidieren müssen. Selbst "Ungläubige" können sich einem Erkenntnisgewinn nicht entziehen. ich lese ungern und wenig. ich bin echt froh, dass es radio und fernsehen gibt. in dieser beziehung bin ich ganz im hier und jetzt. jm, du hast gesagt: ' lasst also bitte leute sich ausdrücken, wie sie wollen.' und irgendwo habe ich gelesen :' lasst doch den papst sagen was er will. es ist doch nicht unser papst' das ist genau die zusammenfassung meiner meinung. solange er nicht zum heiligen krieg aufruft, soll er doch sagen was er will. der islam hängt doch nicht vom wohlwollen des papstes ab. gruss, ganz speziell an das wunderschöne konstanz Najib
um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen: dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt. Wandern im Rif Google+
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36847
20/09/06 01:54 PM
20/09/06 01:54 PM
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Najib – einen recht schönen guten Morgen!
[sag’ mal, wann schläfst Du denn? Oder treiben Dich die Welt-Probleme -an denen Du eh’ nichts ändern kannst- so um, dass Du nicht mehr schlafen kannst?]
Dass Du wenig liest, finde ich schade. Schließlich gibt es Zeitgenossen, die haben uns an Erfahrungen und Einsichten einiges voraus. An deren Gedanken zu partizipieren weitet unseren begrenzten Horizont.
Dass der Vatikan fast 500 Jahre gebraucht hat, um Galilei zu rehabilitieren und sich für die Gewalt-Christianisierung in Lateinamerika zu entschuldigen, zeigt doch einmal mehr, wie träge Institutionen nun Mal sind und zentrale Glaubensprinzipien, wie „Verzeihen“ gehandhabt werden, wenn es sie selbst betrifft.
Das „Entsetzen“ des Paptes über die Reaktion seines Zitates ist doch auch etwas gespielt. Wer diesen Mann kennt, der muss wissen, dass er keinen Redenschreiber oder Medienexperten benötigt. Sein Zitat wurde m.E. bewusst gewählt. Und „die Moslems“ sind mal wieder in die Falle getappt und konnten ihre Mentalität wieder einmal ausleben.
Wenn die Wogen sich geglättet haben, müssen sie sich doch eingestehen:
„Wir sind gewaltzentriert. Reagieren irrational und inhuman. Und wir handeln nicht nach den Regeln des ach so friedfertigen Koran“.
Was damit mal wieder bewiesen wurde.
Ein ungebildeter ideologisch instrumentierter Mob verbrennt Papst-Puppen ... irakische Gotteskrieger wollen den Vatikan niederbrennen ... ein sudanesischer Iman hat aufgefordert „den Papst zu jagen“ ... Kirchen brennen ... wäre zur Not noch zu verschmerzen.
NUR: Eine die Nächstenliebe an muslinischen Brüdern/Schwestern jahrzentelang praktizierende christliche Krankenschwester wurde ermordet.
Man kann wirklich nur verzweifeln, wie eine kulturell so hochstehende Religiongemeinschaft -gerade auch von ihren „Führern“- in den Sumpf der Unmenschlichkeit geführt wird.
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36848
20/09/06 02:14 PM
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hallo ganges, da wir, so wie's aussieht, einer meinung sind, bleibt mir nur noch deine frage zu beantworten. wenn man 5 kleine kinder zu vernachlässigen hat, dann bleibt nicht mehr viel zeit zum schlafen. und gelesen habe ich früher viel. es hat aber nix genutzt. die welt ist nicht besser geworden. gruss Najib ps.: wieso nennst du dich eigendlich ganges und nicht seerhein. das liegt doch wesentlich näher 
um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen: dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt. Wandern im Rif Google+
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36849
20/09/06 04:37 PM
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*Najib* wenn man 5 kleine kinder zu vernachlässigen hat Du meinst wohl zu beaufsichtigen hat !!! Gratulation zu Deinem großen Kindersegen! ... dann müssen wir wohl noch weitere 20 Jahre warten, bis -dank Deiner wertevermittelnden Erziehung- von Chefchaouen aus ein "aufgeklärter" Koran sich flächenmäßig in Marokko ausbreiten wird. und gelesen habe ich früher viel. es hat aber nix genutzt. die welt ist nicht besser geworden. Wenn Du einen solch hohen Erwartungshorizont hast, dann muss ich Dir Recht geben. NUR: Du liest doch nicht, um die Welt zu verändern, sondern geistig nicht zu verrosten. wieso nennst du dich eigendlich ganges und nicht seerhein. das liegt doch wesentlich näher Besser wäre wohl Jan Hus womit wir fast schon wieder beim Thema [Fehlbarkeit von Institutionen] wären. [Für die, die es nicht wissen nur so viel: der Reformator Hus wurde unter Zusicherung des freien Geleits zum "Konstanzer Konzil" [1414] eingeladen, um seine Thesen zu vertreten. Sie haben den "Ketzer" trotzdem gehängt.] Aber nach 500 Jahren haben sich "die Konstanzer" wenigstens durchgerungen die Heimatstadt von Hus -die Stadt Tabor- zur Partnerstadt zu küren. Und die Tschechen sind keine Moslems, sondern Christen. Da siehst Du einmal wie lange so etwas -auch unter Christen- dauern kann. Viele freundschaftliche Grüße Ganges ------------- Falls Deine Fernseh"sucht" Dich doch einmal frustrieren sollte, kannst Du Dich einmal über das interessante Leben dieses Jan Hus informieren. Übrigens: Der Vatikan hat sich bis heute dafür noch nicht entschuldigt. Das dauert halt noch ein Weilchen. ... mir ist aber nicht bekannt, dass die in Tabor deswegen Papstpuppen verbrannt haben ... Sorry: Das ist mir nur so herausgerutscht. Hier der Link: Jan Hus
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36850
20/09/06 06:14 PM
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hallo ganges, du hast recht, papstpuppen haben sie keine verbrannt. soweit sind sie nicht gegangen. aber: Die Hinrichtung löste den ersten Prager Fenstersturz und die Hussitenkriege (1419 bis 1436) aus. dazu hat's schon gereicht. gruss Najib
um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen: dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt. Wandern im Rif Google+
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36854
20/09/06 11:37 PM
20/09/06 11:37 PM
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Joined: Sep 2006
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Balqis
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Deutschland
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@Simo1969 Eine sehr interessante Interpretation meines Postings.wirklich, aber eigentlich war das ja zu erwarten(!) Klär mich bitte auf Balqis, NATÜRLICH sind die Moslems die immer ehrlichen, offenen, rechtschaffenen Menschen, die nie heucheln. NATÜRLICH rechtfertigt Deine Interpreation der Situation der Dinge die Ermordung der Nonnen-Krankenschwestern und mehr. hab ich das irgendwo geschrieben,dass Moslems immer ehrlich,offen usw, sind??? ich glaube nicht.Nichts rechtfertig einen Mord. Aber das wollen die Moslems nicht verstehen. Denn dann haben sie kein Thema mehr, an dem sie ihren Hass ablassen können. naja,zu so einer unglaublich dummen Pauschalisierung brauch ich nicht viel zu schreiben oder?denn das aufzuklären würd die Intelligenz so manchen Users hier beleidigen!!! Ich habe sehr grossen Respekt vor den gläubigen Christen und insbesondere vor den arabischen Christen und den Kopten,aber der Vatikan ist in meinen Augen nach dem was sich Ratzinger geleistet hat einfach nur heuchlerisch und scheinheilig.das ist meine Meinung,die man gerne diskutieren kann(dafür ist wohl ein Forum auch da),aber bei solch einfach nur dummen Interpretationen wie deine Simo1969 ist "Lügner" schon zu nett
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36856
21/09/06 01:01 AM
21/09/06 01:01 AM
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Joined: Feb 2002
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Zina
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wenn nächstes mal der kirchenoberhaupt jemanden vom 19 jahrhundert zitiert, der behauptet die schwarzen hätten keine seele? Na, jetzt wirst du aber drastisch, @JM. Fühlst du dich etwa in die Enge getrieben, weil einige vernünftige Muslime, die zuerst laut aufgeschrien haben, inzwischen eingeräumt haben, überreagiert zu haben? Es war ein Zitat - was ein Zitat ist, brauche ich dir nicht zu erklären. Etwas zu zitieren, bedeutet nicht, dass man sich dieser Meinung uneingeschränkt anschließt. Das hat der Papst so auch mehrfach gesagt. Dass er dennoch bewusst provozieren wollte, glaube ich auch, aber eine Provokation kann auch als Anregung zu einer Auseinandersetzung verstanden werden. Die Reaktionen von einigen Muslimen, die hier beschrieben wurden, stehen einfach in keinem Verhältnis dazu. Dass Journalisten darüber berichten, wirst du doch verstehen. Im Übrigen führt es auch bei Leuten, die ansonsten Verständnis für die muslimische Seite haben und Diskriminierung und Unrecht anprangern, dazu, dass man es irgendwann nicht mehr ernst nimmt, wenn bei jedem Wort über den Islam gleich der Mob tobt. Und wenn du mir mit deinem schiefen Vergleich oben sagen wolltest, die Muslime seien die Schwarzen von heute, dann erteile ich dir eine klare Absage genauso wie Najib, der kürzlich verkündete, die Muslime seien die Bolschewiken des 21. Jahrhunderts. Schwachsinn. 
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36857
21/09/06 01:30 AM
21/09/06 01:30 AM
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Joined: Apr 2002
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jm
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huch elissa?
noch einmal, mich haben in diesem thread die reaktionen von muslims in der tat nur am rande interessiert.
ich denke vielmehr, dass leute und journalisten im westen bedauerlicherweise nicht in der lage sind, mit dieser frage klar und vernünftig umzugehen und die flucht vor sich selbst darin suchen, in dem sie alles auf die reaktion der radikal-islamisten projezieren. dabei geht etwas extrem wertvolles und leidenschaftliches kaputt, was europa auszeichnet, eine ganze welt, die man gemeinhin u.a. aufklärung nennt.
zitate sind nie harmlos. man zitiert z.b. und u.a. auch, wenn man seine aussage unterstreichen will. ich fürchte genau das tat der papst, sonst wären seine aussagen bzw. deren kern, im kontext der rede bzw. vor oder nach dem zitat diesem letzteren widersprüchlich.
der papst wollte zeigen, dass das christentum gewalt veneint und auf der vernunft basiert und hat, den kaiser zitierend, das gegenbeispiel mit dem islam genommen. das zitat liegt somit im kern dessen, was er vermitteln wollte. er glaubte das eine (die friedvolle vernünftige christliche religion) mit seinem kontrast (der gewaltvollen, unvernünftigen und zerstörerischen islamischen religion also) erklären zu können.
dass die islamische oder sonstige welt seine worte misdeutet, ist nichts anders als eine flucht nach vorne, denn die archaischen (denk-) strukturen im vatikan, wollen nicht, dass jemand wie der papst einen fehler macht, den er infolgedessen nicht zugeben kann.
das beispiel mit den schwarzen sieht von den moslems ab, wenn du genau hinschaut. auch hier ist die islamische welt weniger von bedeutung als die gefahr von solchen einflussreichen persönlichkeiten, die die ethischen grenzen eine nach der anderen sprengen und die menschheit in dunkelere zeiten zurückwerfen, wenn man nicht mehr aufmerksam bleibt.
gruss jm
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36859
21/09/06 03:15 PM
21/09/06 03:15 PM
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Joined: Apr 2002
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jm
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zur info... --- http://focus.msn.de/politik/ausland/papst-aeusserung_nid_35955.html Clinton kritisiert Benedikt scharf Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat die Papst-Äußerung zum Islam kritisiert und in dieselbe Kategorie eingeordnet wie die dänischen Mohammed-Karikaturen, die im Frühjahr zum Teil gewalttätige Proteste in der islamischen Welt ausgelöst hatten. „Jeder von uns, der solche Bemerkungen macht, vor allem jemand in einer so erhabenen Position wie der Papst“ erschwere die Aufgabe der Gemäßigten in der muslimischen Welt, sagte Clinton in der Talkshow „Larry King Live“. In einem Interview des Senders CNN am Mittwoch (Ortszeit) sagte Clinton, Benedikt XVI. habe damit den Einfluss moderater muslimischer Geistlicher untergraben, die versuchten, ihre Religion von fanatischen Islamisten „zurückzuerobern“. „Kampf für Zivilisation“ US-Präsident George W. Bush stellte die Papst-Äußerung dagegen in einen Zusammenhang mit dem Anti-Terror-Krieg. In einem am Mittwoch ausgestrahlten CNN-Interview vermied Bush zwar eine direkte Bewertung, brachte aber die Äußerung mit dem „Kampf für Zivilisation“ in Verbindung; ein Ausdruck, mit dem er in der Vergangenheit wiederholt den Anti-Terror-Krieg charakterisiert hat. „Es ist ein Kampf zwischen Menschen, die ihre Religion zum Töten benutzen, und jenen von uns, die Frieden wollen“, sagte Bush auf eine Frage zur Papst-Bemerkung. Er verteidigte die Äußerung „insofern, als sie die Angelegenheit klarstellt“. Benedikt XVI. hatte in der vergangenen Woche einen christlichen Kaiser aus dem Mittelalter mit den Worten zitiert, der Prophet Mohammed habe nur „Schlechtes und Inhumanes“ gebracht, weil er den Glauben mit dem Schwert verbreiten lasse. Die Äußerung hatte in der muslimischen Welt Empörung ausgelöst. (ast/dpa)
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36860
21/09/06 03:34 PM
21/09/06 03:34 PM
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AvP
gesperrt!
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Endlich! Gott sei Dank! Dank an Clinton! Dank auch an jm, dem Minolta-/Kopiermeister aller Klassen...! Starke Leistung! Wiegt "Tonnen"! Schade, wenn es nicht wär'...! Clinton kann sich wieder seiner Leidenschaft zuwenden, dem "US-Open" - ein Turnier, das nach seinem ...Hosentürl benannt wurde!  AvP.
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Re: Papst-Besuch: Muslime "irritiert" über Islam-Kritik
#36861
26/09/06 04:03 AM
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abid al wahid
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@jm ich bin sonst fest überzeugt, dass Religion eine private Sache ist und möchte es dabei belassen. Der Begriff „AD-DIN“ wird öfters mal mit „Religion“ übersetzt, das überhaupt kein begriff aus dem Islam ist. „AD-DIN“ Bedeutet „Lebensweise“ und zwar die Tatsächliche, die aus dem Tatsächlichen Glaubensfundament (Aqida) entspringt. es gibt hier in europa viele Menschen, die ihr Tatsächliches Glaubensfundament selbst gar nicht kennen oder beschreiben könnten, das aber immer und überall in ihrer Tatsächlichen "Lebensweise" zum ausdruck kommt. Du lebst deine „Lebensweise (AD-DIN) das aus deinem tatsächlichen Glaubensfundament entstammt (Aqida) immer aus. Das kann man gar nicht verbergen, „zu Hause Lassen“,..etc es ist wirklich schade das du dich im Islam, dem AD-DIN deiner Heimat Marokko nicht so auskennst. das ist im übrigen eines der häufig auftrettenden Mißverständnisse zwischen muslimen und hiesigen nicht-muslimen wo viel aufklärung von nöten ist, um ein gegenseitig besseres verständniss aufzubauen, aber wenn das Menschen aus Islamischen ländern schon nicht wissen, erschwert sich natürlich diese aufklärung, das ist wirklich schade und tragisch. Kheir inshallah
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