Posted By: Dolphin
Tourismussektor als Wachstumslokomotive in Morroko - 10/01/03 06:22 PM
Hallo liebe Leute,
Die Arabisch-Deutsche Vereinigung für Handel und Industrie e.V. hat einen Artikel über die sehr ambitionierten Pläne der marokkanischen Regierung zum Ausbau des Tourismussektors veröffentlicht. In Agadir sind die Früchte in Form von neuen Hotels sichtbar...
Tourismussektor als Wachstumslokomotive in Morroko
Ein zwischen der marokkanischen Regierung und dem marokkanischen Unternehmerverband (CGEM) im vergangenen Jahr verabschiedetes Strate-giepapier Contrat Programme 2010 räumt der zukünftigen touristischen Entwicklung des Landes eine zentrale Schlüsselposition ein und verspricht eine verstärkte Öffnung des Tourismussektors für ausländische Unternehmen. Nicht zuletzt für deutsche Reiseveranstalter dürfte das maghrebini-sche Königreich, das immer ein wenig im Schatten seiner nordafrikanischen Mitkonkurrenten Ägypten und Tunesien stand, in den kommenden Jahren an Attraktivität gewinnen.
Vielfalt des touristischen Potentials
Marokkos entscheidender Trumpf im Kampf um zukünftige Marktan-teile im internationalen Tourismus resultiert vor allem aus der großen Vielseitigkeit seines touristischen Potentials: Kulturtourismus in den Königsstädten und an der Straße der Kasbahs, Trekking- und Skitourismus im Atlasgebirge, Wüstentourismus im Tafilalet und der klassische Badetourismus an den Küsten von Atlantik und Mittelmeer. Hinzu kommen zahlreiche neue Marktsegmente wie Golfen, Thalasso und Reiten sowie der Kongress- und Incentivetourismus, die in den letzten Jahren in Marokko einen geradezu kometenhaften Aufstieg erlebt haben.
Interessante Perspektiven für KMU
Erfreulicherweise sind es – im Gegensatz zu vielen anderen touri-stischen Destinationen – nicht nur die global player, die den marokkanischen Tourismusstrukturen ihren Stempel aufdrücken. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die nicht ausschließlich auf den Ba-detourismus setzen, bieten sich aufgrund der Vielfalt des marokkanischen Tourismuspotentials zahlreiche Möglichkeiten eines geschäftlichen Engagements. Neben klassischen Studienreisen haben zahlreiche KMU in den letzten Jahren den Trekking- und Wüstentourismus sowie Nischen wie Photoreisen, Biking und Thalasso erschlossen.
Großer Nachholbedarf im Hotelsektor
Ein signifikantes Charakteristikum marokkanischer Tourismusstrukturen ist das Spannungsverhältnis zwischen bis dato kaum erfolgter Inwertsetzung und dem daraus resultierenden vielfältigen Entwicklungspotential. Dieses Spannungsverhältnis spiegelt sich insbesondere im marokkanischen Hotelsektor wider, dem im internationalen Vergleich sowohl in Hinblick auf Kapazitäten als auch auf Qualitätsstandards ein ausgesprochener Nachholbedarf attestiert wird. Als besonderen Anreiz für potenzielle ausländische Investoren in diesem Sektor hat die marokkanische Regierung einen Sonderfond eingerichtet, der 50% der Grunderwerbskosten übernehmen soll.
Ambitionierte Tourismusziele
Das verabschiedete Strategiepapier Contrat Programme 2010 soll Marokkos Weg zu den top 20 der weltweit führenden Tourismusdestinationen ebnen. Die ambitionierten Ziele umfassen unter anderem folgende Kernpunkte:
Steigerung der Besucherzahlen ausländischer Touristen von der-zeit ca. 2,4 auf 10 Millionen
Steigerung der Bettenkapazitä-ten von derzeit ca. 75.000 auf 230.000 Betten
Liberalisierung des Luftverkehrs
Ausbau der Marketingaktivitäten
Professionalisierung der Ausbil-dung im Tourismussektor
Gerade auf marokkanischer Sei-te werden die anvisierten Ziele vielfach als historischer Wende-punkt in der marokkanischen Tou-rismuspolitik angesehen. Es wäre zu wünschen, dass Marokko, das bis dato vor allem bei französi-schen Touristen und Reiseveran-staltern hoch im Kurs steht, auch bei deutschen Touristen und Reise-veranstaltern ein verstärktes Inter-esse wecken könnte.
Deutsch-marokkanische Unternehmenskooperationen im Tourismussektor
In einem anwendungsbezoge-nen und wirtschaftsnahen For-schungsprojekt werden zur Zeit vom Lehrstuhl für Kulturgeo-graphie der Katholischen Uni-versität Eichstätt-Ingolstadt und in enger Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Fremden-verkehrsamt (O.N.M.T.) Chancen und Risiken bilateraler Unternehmenskooperationen zwischen deutschen und marokkanischen Reiseveranstaltern untersucht. Die durch das For-schungsprojekt gewonnenen Ergebnisse sollen nicht nur dazu dienen, bestehende Kooperationen zu intensivieren, sondern auch für weitere kooperationswillige Unternehmen Anreiz sein, geplante bilaterale Projekte der Zusammenarbeit zu initiieren und durchzuführen. Träger des Projekts ist der Bayerische Forschungsverbund AREA-Studies (FORAREA), dessen Forschungsaktivitäten dezidiert der Förderung bilateraler Unternehmenskooperationen dienen.
Weitere Informationen:
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Lehrstuhl für Kulturgeographie
Prof. Dr. H. Hopfinger/ Dipl.-Geogr. N. Scherle
Ostenstr. 18; 85072 Eichstätt
Tel.: 08421/93-1378/-1108
Fax: 08421/93-1787
FORAREA
c/o Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität
Sonja Hock M.A.
Kochstr. 4/4; 91054 Erlangen
Tel.: 09131/852-2011
Fax: 09131/852-2013
Internet: www.forarea.de
*wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kulturgeographie der Katholischen Univer-sität Eichstätt-Ingolstadt.
Homepage von Ghorfa
Die Arabisch-Deutsche Vereinigung für Handel und Industrie e.V. hat einen Artikel über die sehr ambitionierten Pläne der marokkanischen Regierung zum Ausbau des Tourismussektors veröffentlicht. In Agadir sind die Früchte in Form von neuen Hotels sichtbar...
Tourismussektor als Wachstumslokomotive in Morroko
Ein zwischen der marokkanischen Regierung und dem marokkanischen Unternehmerverband (CGEM) im vergangenen Jahr verabschiedetes Strate-giepapier Contrat Programme 2010 räumt der zukünftigen touristischen Entwicklung des Landes eine zentrale Schlüsselposition ein und verspricht eine verstärkte Öffnung des Tourismussektors für ausländische Unternehmen. Nicht zuletzt für deutsche Reiseveranstalter dürfte das maghrebini-sche Königreich, das immer ein wenig im Schatten seiner nordafrikanischen Mitkonkurrenten Ägypten und Tunesien stand, in den kommenden Jahren an Attraktivität gewinnen.
Vielfalt des touristischen Potentials
Marokkos entscheidender Trumpf im Kampf um zukünftige Marktan-teile im internationalen Tourismus resultiert vor allem aus der großen Vielseitigkeit seines touristischen Potentials: Kulturtourismus in den Königsstädten und an der Straße der Kasbahs, Trekking- und Skitourismus im Atlasgebirge, Wüstentourismus im Tafilalet und der klassische Badetourismus an den Küsten von Atlantik und Mittelmeer. Hinzu kommen zahlreiche neue Marktsegmente wie Golfen, Thalasso und Reiten sowie der Kongress- und Incentivetourismus, die in den letzten Jahren in Marokko einen geradezu kometenhaften Aufstieg erlebt haben.
Interessante Perspektiven für KMU
Erfreulicherweise sind es – im Gegensatz zu vielen anderen touri-stischen Destinationen – nicht nur die global player, die den marokkanischen Tourismusstrukturen ihren Stempel aufdrücken. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die nicht ausschließlich auf den Ba-detourismus setzen, bieten sich aufgrund der Vielfalt des marokkanischen Tourismuspotentials zahlreiche Möglichkeiten eines geschäftlichen Engagements. Neben klassischen Studienreisen haben zahlreiche KMU in den letzten Jahren den Trekking- und Wüstentourismus sowie Nischen wie Photoreisen, Biking und Thalasso erschlossen.
Großer Nachholbedarf im Hotelsektor
Ein signifikantes Charakteristikum marokkanischer Tourismusstrukturen ist das Spannungsverhältnis zwischen bis dato kaum erfolgter Inwertsetzung und dem daraus resultierenden vielfältigen Entwicklungspotential. Dieses Spannungsverhältnis spiegelt sich insbesondere im marokkanischen Hotelsektor wider, dem im internationalen Vergleich sowohl in Hinblick auf Kapazitäten als auch auf Qualitätsstandards ein ausgesprochener Nachholbedarf attestiert wird. Als besonderen Anreiz für potenzielle ausländische Investoren in diesem Sektor hat die marokkanische Regierung einen Sonderfond eingerichtet, der 50% der Grunderwerbskosten übernehmen soll.
Ambitionierte Tourismusziele
Das verabschiedete Strategiepapier Contrat Programme 2010 soll Marokkos Weg zu den top 20 der weltweit führenden Tourismusdestinationen ebnen. Die ambitionierten Ziele umfassen unter anderem folgende Kernpunkte:
Steigerung der Besucherzahlen ausländischer Touristen von der-zeit ca. 2,4 auf 10 Millionen
Steigerung der Bettenkapazitä-ten von derzeit ca. 75.000 auf 230.000 Betten
Liberalisierung des Luftverkehrs
Ausbau der Marketingaktivitäten
Professionalisierung der Ausbil-dung im Tourismussektor
Gerade auf marokkanischer Sei-te werden die anvisierten Ziele vielfach als historischer Wende-punkt in der marokkanischen Tou-rismuspolitik angesehen. Es wäre zu wünschen, dass Marokko, das bis dato vor allem bei französi-schen Touristen und Reiseveran-staltern hoch im Kurs steht, auch bei deutschen Touristen und Reise-veranstaltern ein verstärktes Inter-esse wecken könnte.
Deutsch-marokkanische Unternehmenskooperationen im Tourismussektor
In einem anwendungsbezoge-nen und wirtschaftsnahen For-schungsprojekt werden zur Zeit vom Lehrstuhl für Kulturgeo-graphie der Katholischen Uni-versität Eichstätt-Ingolstadt und in enger Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Fremden-verkehrsamt (O.N.M.T.) Chancen und Risiken bilateraler Unternehmenskooperationen zwischen deutschen und marokkanischen Reiseveranstaltern untersucht. Die durch das For-schungsprojekt gewonnenen Ergebnisse sollen nicht nur dazu dienen, bestehende Kooperationen zu intensivieren, sondern auch für weitere kooperationswillige Unternehmen Anreiz sein, geplante bilaterale Projekte der Zusammenarbeit zu initiieren und durchzuführen. Träger des Projekts ist der Bayerische Forschungsverbund AREA-Studies (FORAREA), dessen Forschungsaktivitäten dezidiert der Förderung bilateraler Unternehmenskooperationen dienen.
Weitere Informationen:
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Lehrstuhl für Kulturgeographie
Prof. Dr. H. Hopfinger/ Dipl.-Geogr. N. Scherle
Ostenstr. 18; 85072 Eichstätt
Tel.: 08421/93-1378/-1108
Fax: 08421/93-1787
FORAREA
c/o Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität
Sonja Hock M.A.
Kochstr. 4/4; 91054 Erlangen
Tel.: 09131/852-2011
Fax: 09131/852-2013
Internet: www.forarea.de
*wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kulturgeographie der Katholischen Univer-sität Eichstätt-Ingolstadt.
Homepage von Ghorfa