Posted By: lania
reisebericht...rabat, casa, meknes - 18/07/05 01:17 AM
Ich bin zurück aus Marokko. Es war eine sehr anstrengende Reise. Wir hatten unser Hotel in Casablanca und haben von dort aus Meknes und Rabat besucht. Die Dienstleistungen in Marokko sind wirklich eine Zumutung, im Nachhinein würde ich nur noch eine organisierte Rundreise machen, auch wenns teurer wird. Mit meinen Nerven bin ich nach 5 Tagen Marokko schon am Ende... .
Nach der Ankunft im Casa Aeroport holt uns das Transferauto ab. Es geht in die Stadt zum Hotel und mitten rein in den Kamikaze - Verkehr. Wäre wirklich schön, wenn die auf 2-spurigen Strassen nicht 3 oder 4 spurig fahren würden. Die Strasse zu überqueren grenzt schon an eine Mutprobe, die Lenker würden lieber jemanden überfahren als abzubremsen. Schockierend, diese absolute Rücksichtslosigkeit. Die Strassen sind sehr versifft.
Dann Ankunft im Hotel Ibis Moussafir. Von aussen siehts ja ganz nett aus, der Garten und das Restaurant sind auch schön. Leider sind die Zimmer absolut abstossend, richtig dreckig. Die Klimaanlage schien überhaupt nichts zu nützten. Also sassen wir da, eingepfercht in den Sitzkabinen zwischen mehreren Kindern und Erwachsenen. Mein vietnamesischer Freund wurde beäugt und beäugt, niemand guckte weg, als sich die Blicke kreuzten. Man schien sich über uns lustig zu machen. Die eingemummte Frau neben mir nahm gleich eineinhalb Sitze in Anspruch, ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Zum Glück versteht hier niemand Schweizer-Deutsch.
Wenn wir aus den Fenstern blicken, sehen wir meist Slums, Abfall und karges Land. Wir fragen uns, ob dieser Abfall trotz Armut wirklich nötig ist.
Ein paar Schritte vom Rabat- Bahnhof sehen wir die ersten Tore, Palmen und Mauern. Wir laufen dann die ganze Strasse entlang dem Königspalast. Überall Beamte und Polizisten, aber sie sind sehr freundlich und geben uns gerne Auskunft, wo sich was befindet. Die Stadt erscheint uns viel sauberer und freundlicher als Casablanca. Und vor allem sicherer wegen den vielen Gardisten. Wir besuchen die Chellah, den Hassan Turm, das Mausoleum, verschiedene Tore und recht hübsche Strassen. Das meiste legen wir zu Fuss zurück. Nach dem Besuch im Antikmuseum geht’s als Abschluss noch zur Kashba des Oudaias. Kaum haben wir das Tor passiert, kommt so ein komischer Typ und will ungefragt unser Führer sein. Ich versuche ihn abzuwimmeln, aber er folgt uns. Es half einfach nichts. Ich sage, dass wir jetzt gehen wollen und er verlangt prompt 120 DH. Ich werde langsam hässig und diskutiere noch weiter mit ihm. Er zeigt mir einen vollgekritzelten Zettel, der ein Führerausweis darstellen soll. Schliesslich müssen wir ihm 20 DH geben, damit wir abhauen können. Wegen dieser Nervensäge können wir nicht auf den Aussichtspunkt. Wir haben genug und fahren zurück zum Hotel in Casablanca.
Leider wurden der Bettanzug NICHT gewechselt, also immer noch die alten Flecken drauf. Das Bad wurde auch nicht geputzt, nur die Badtücher ausgewechselt. Die Marokkaner scheinen nicht zu wissen, was Sauberkeit ist. Langsam platz mir der Kragen.
Am nächsten Morgen schreib ich einen Zettel: „changez les duvets s.v.p.“. Schon sehr mühsam, wenn man in einem Hotel die Angestellten noch bitten muss, das Bett frisch zu machen.
Nach dem Frühstück will mein Freund an der Hotelrezeption noch mal Geld wechseln. Es wird uns gesagt, dass man kein Geld mehr in der Hotelkasse habe. Wollt ihr uns verarschen?
Den nächsten Tag verbringen wir nach einer extrem anstrengenden, über dreistündigen Zugfahrt in Meknes. Im Zug wieder dauerndens, abschätzendes Angestarre von Marokkanern. In Meknes machen wir gleich zu Beginn machen wir eine nette Kutschenfahrt. Der Kutscher zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Dafür geben wir gerne 120 DH aus. Danach laufen wir auf eigene Faust umher und bemerken, dass es hier wirklich viel mehr Touristen hat als in Rabat oder Casa, trotz der brütenden Hitze. Insgesamt wars ein schöner Tag, nur versuchte uns der eine Taxifahrer abzuzocken. Es gab keine weiteren Diskussionen und wir mussten ihm 20 DH für eine Strecke geben, die ca. 10 DH wert gewesen wäre. Wie überall wird mein vietnamesischer Freund auch hier beäugt und belächelt. „Tsching tschang tschung“ hören wir. Wenn wir in der Schweiz einem Araber „challa challa chudu chudu“ nachrufen würden, wären wir dran! Aber Respekt wäre hier wohl zuviel verlangt. Wir haben eindeutig erkannt, dass Touristen hier nicht sehr willkommen sind. Bettlerskinder wollen uns belagern vor dem Meknes - Bahnhofkiosk, zum Glück scheucht der nette Kioskmann sie weg. Die Jugendlichen schütteln die Fäuste und, es scheint so, als würden sie „Rache“ schwören.
Eigentlich hätten wir noch Marrakech in unsere Route eingeplant gehabt, aber wegen der Hitze und der strapaziösen Zugfahrten entschieden wir uns, in Casa zu bleiben.
Am Tag des Abfluges holt uns das Transfertaxi beim Hotel ab. Auf den Strassen sehen wir wieder Bettler, Kinder und Behinderte, die mitten auf der belebten Fahrbahn umherlaufen und direkt in die Autos betteln oder etwas verkaufen wollen. Ich muss wegschauen, denn ich befürchte, sie werden jeden Moment von einem Auto erfasst. Ich denke daran, wie in der Schweiz den Kindern Sicherheit im Strassenverkehr eingetrichtert wird. Paradox.
Endlich sind wir beim Flughafen angekommen. Das Flughafenpersonal erscheint uns sehr unfreundlich, gelangweilt und mürrisch. Sie wollen einem nicht helfen, obwohl sie sehen, dass man nicht genau weiss was tun und wohin. So nach dem Motto: "guckt selber und lasst mich in Ruh". Auch geht hier mal wieder alles etwas langsamer. Hilfsbereit ist hier niemand, wir beobachten andere Passagiere, die am Rande der Verzweiflung sind, weil dies und das den Behörden nicht passt. Dann treffen wir einen anderen Schweizer, der sich bei uns ausschimpft über die Marokkaner. Sind wir also nicht die einzigen, die sich gelegentlich nerven. Endlich, nacht ewigem Passport vorweisen und warten können wir endlich durch das Gate zum Flugzeug.
Mein Fazit: wir hätten eine bequeme Rundreise machen sollen, auf eigene Faust alles zu erkunden ist auf Dauer einfach zu anstrengend und nervtötend. Für andere Leute mags ok sein, aber nicht für uns. Mit den Leuten konnten wir uns überhaupt nicht anfreunden. Araber sind einfach anders. Die mangelnde Sauberkeit und die kaum vorhandene Dienstleistung waren auch mühsam. Das Schöne waren die tollen Bauten, Paläste, Tore und Gärten [B][/B] , die komplette Verschiedenheit der Städte Casa, Rabat und Meknes. Schockiert hat uns auch die Armut. Es liefen viele Leute mit Goldschmuck, Klunkern und Markenklamotten rum, die schienen sich überhaupt nicht um die Armut ihrer Landesgenossen zu scheren. Wir sahen Villenviertel nur wenige 100 Meter von den Slums entfernt. Männliche Anmache kam nicht vor, wohl aber dauernde, grimmige Blicke. Bei den Frauen waren wir überrascht, wir sahen sehr viele sexy und eng gekleidete Girls die viel Haut zeigten. Anmachen sahen wir nur wenige, wohl aber geifernde Blicke von Männern.
Es ist so schön, in der Schweiz zu leben.
Nach der Ankunft im Casa Aeroport holt uns das Transferauto ab. Es geht in die Stadt zum Hotel und mitten rein in den Kamikaze - Verkehr. Wäre wirklich schön, wenn die auf 2-spurigen Strassen nicht 3 oder 4 spurig fahren würden. Die Strasse zu überqueren grenzt schon an eine Mutprobe, die Lenker würden lieber jemanden überfahren als abzubremsen. Schockierend, diese absolute Rücksichtslosigkeit. Die Strassen sind sehr versifft.
Dann Ankunft im Hotel Ibis Moussafir. Von aussen siehts ja ganz nett aus, der Garten und das Restaurant sind auch schön. Leider sind die Zimmer absolut abstossend, richtig dreckig. Die Klimaanlage schien überhaupt nichts zu nützten. Also sassen wir da, eingepfercht in den Sitzkabinen zwischen mehreren Kindern und Erwachsenen. Mein vietnamesischer Freund wurde beäugt und beäugt, niemand guckte weg, als sich die Blicke kreuzten. Man schien sich über uns lustig zu machen. Die eingemummte Frau neben mir nahm gleich eineinhalb Sitze in Anspruch, ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Zum Glück versteht hier niemand Schweizer-Deutsch.
Wenn wir aus den Fenstern blicken, sehen wir meist Slums, Abfall und karges Land. Wir fragen uns, ob dieser Abfall trotz Armut wirklich nötig ist.
Ein paar Schritte vom Rabat- Bahnhof sehen wir die ersten Tore, Palmen und Mauern. Wir laufen dann die ganze Strasse entlang dem Königspalast. Überall Beamte und Polizisten, aber sie sind sehr freundlich und geben uns gerne Auskunft, wo sich was befindet. Die Stadt erscheint uns viel sauberer und freundlicher als Casablanca. Und vor allem sicherer wegen den vielen Gardisten. Wir besuchen die Chellah, den Hassan Turm, das Mausoleum, verschiedene Tore und recht hübsche Strassen. Das meiste legen wir zu Fuss zurück. Nach dem Besuch im Antikmuseum geht’s als Abschluss noch zur Kashba des Oudaias. Kaum haben wir das Tor passiert, kommt so ein komischer Typ und will ungefragt unser Führer sein. Ich versuche ihn abzuwimmeln, aber er folgt uns. Es half einfach nichts. Ich sage, dass wir jetzt gehen wollen und er verlangt prompt 120 DH. Ich werde langsam hässig und diskutiere noch weiter mit ihm. Er zeigt mir einen vollgekritzelten Zettel, der ein Führerausweis darstellen soll. Schliesslich müssen wir ihm 20 DH geben, damit wir abhauen können. Wegen dieser Nervensäge können wir nicht auf den Aussichtspunkt. Wir haben genug und fahren zurück zum Hotel in Casablanca.
Leider wurden der Bettanzug NICHT gewechselt, also immer noch die alten Flecken drauf. Das Bad wurde auch nicht geputzt, nur die Badtücher ausgewechselt. Die Marokkaner scheinen nicht zu wissen, was Sauberkeit ist. Langsam platz mir der Kragen.
Am nächsten Morgen schreib ich einen Zettel: „changez les duvets s.v.p.“. Schon sehr mühsam, wenn man in einem Hotel die Angestellten noch bitten muss, das Bett frisch zu machen.
Nach dem Frühstück will mein Freund an der Hotelrezeption noch mal Geld wechseln. Es wird uns gesagt, dass man kein Geld mehr in der Hotelkasse habe. Wollt ihr uns verarschen?
Den nächsten Tag verbringen wir nach einer extrem anstrengenden, über dreistündigen Zugfahrt in Meknes. Im Zug wieder dauerndens, abschätzendes Angestarre von Marokkanern. In Meknes machen wir gleich zu Beginn machen wir eine nette Kutschenfahrt. Der Kutscher zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Dafür geben wir gerne 120 DH aus. Danach laufen wir auf eigene Faust umher und bemerken, dass es hier wirklich viel mehr Touristen hat als in Rabat oder Casa, trotz der brütenden Hitze. Insgesamt wars ein schöner Tag, nur versuchte uns der eine Taxifahrer abzuzocken. Es gab keine weiteren Diskussionen und wir mussten ihm 20 DH für eine Strecke geben, die ca. 10 DH wert gewesen wäre. Wie überall wird mein vietnamesischer Freund auch hier beäugt und belächelt. „Tsching tschang tschung“ hören wir. Wenn wir in der Schweiz einem Araber „challa challa chudu chudu“ nachrufen würden, wären wir dran! Aber Respekt wäre hier wohl zuviel verlangt. Wir haben eindeutig erkannt, dass Touristen hier nicht sehr willkommen sind. Bettlerskinder wollen uns belagern vor dem Meknes - Bahnhofkiosk, zum Glück scheucht der nette Kioskmann sie weg. Die Jugendlichen schütteln die Fäuste und, es scheint so, als würden sie „Rache“ schwören.
Eigentlich hätten wir noch Marrakech in unsere Route eingeplant gehabt, aber wegen der Hitze und der strapaziösen Zugfahrten entschieden wir uns, in Casa zu bleiben.
Am Tag des Abfluges holt uns das Transfertaxi beim Hotel ab. Auf den Strassen sehen wir wieder Bettler, Kinder und Behinderte, die mitten auf der belebten Fahrbahn umherlaufen und direkt in die Autos betteln oder etwas verkaufen wollen. Ich muss wegschauen, denn ich befürchte, sie werden jeden Moment von einem Auto erfasst. Ich denke daran, wie in der Schweiz den Kindern Sicherheit im Strassenverkehr eingetrichtert wird. Paradox.
Endlich sind wir beim Flughafen angekommen. Das Flughafenpersonal erscheint uns sehr unfreundlich, gelangweilt und mürrisch. Sie wollen einem nicht helfen, obwohl sie sehen, dass man nicht genau weiss was tun und wohin. So nach dem Motto: "guckt selber und lasst mich in Ruh". Auch geht hier mal wieder alles etwas langsamer. Hilfsbereit ist hier niemand, wir beobachten andere Passagiere, die am Rande der Verzweiflung sind, weil dies und das den Behörden nicht passt. Dann treffen wir einen anderen Schweizer, der sich bei uns ausschimpft über die Marokkaner. Sind wir also nicht die einzigen, die sich gelegentlich nerven. Endlich, nacht ewigem Passport vorweisen und warten können wir endlich durch das Gate zum Flugzeug.
Mein Fazit: wir hätten eine bequeme Rundreise machen sollen, auf eigene Faust alles zu erkunden ist auf Dauer einfach zu anstrengend und nervtötend. Für andere Leute mags ok sein, aber nicht für uns. Mit den Leuten konnten wir uns überhaupt nicht anfreunden. Araber sind einfach anders. Die mangelnde Sauberkeit und die kaum vorhandene Dienstleistung waren auch mühsam. Das Schöne waren die tollen Bauten, Paläste, Tore und Gärten [B][/B] , die komplette Verschiedenheit der Städte Casa, Rabat und Meknes. Schockiert hat uns auch die Armut. Es liefen viele Leute mit Goldschmuck, Klunkern und Markenklamotten rum, die schienen sich überhaupt nicht um die Armut ihrer Landesgenossen zu scheren. Wir sahen Villenviertel nur wenige 100 Meter von den Slums entfernt. Männliche Anmache kam nicht vor, wohl aber dauernde, grimmige Blicke. Bei den Frauen waren wir überrascht, wir sahen sehr viele sexy und eng gekleidete Girls die viel Haut zeigten. Anmachen sahen wir nur wenige, wohl aber geifernde Blicke von Männern.
Es ist so schön, in der Schweiz zu leben.