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Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?

Posted By: Henri Fuhrmann

Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 15/07/06 03:25 PM

Guten Tag an alle hier im Forum.

Nun habe ich eine Frage die zwar nur indirekt Marokko betrifft. Aber ich hoffe, ich finde hier vielleicht Informationen. Meine Schwester ist mit einem Algerier verheiratet, der aber schon lange in Deutschland lebt und die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Nun wollten sie ein Kind in Algerien adoptieren. Beim Nachfragen bei ihrem Jugendamt haben sie aber erfahren, daß das nicht möglich ist. Man sagte, daß es zwischen Deutschland und Algerien keinen Adoptionsvertrag gibt und es deswegen nicht geht. Man hat vorgeschlagen, nur ein Land auszuwählen, mit dem Deutschland für Adoptionen zusammenarbeitet, das heißt sie könnten zwischen Ländern wie Kolumbien, Südafrika, Russland usw wählen.

Besonders mein Schwager ist darüber total traurig. Denn er hat immer noch sehr viel Gefühle für sein Land, in dem auch seine Eltern und Geschwister leben. Er würde gerne deshalb gerade einem Kind, das keine Eltern in Algerien hat, eine Familie geben.

Die algerische Gemeinde in Deutschland ist nicht besonders groß, unter ihren Bekannten finden sie keine die Ähnliches erlebt haben. Man sagte ihnen aber, daß auch Marokkaner nicht aus ihrem Heimatland adoptieren können. Die Gründe sind die gleichen wie bei Algerien. Und Marokkaner sind ja viel mehr in Deutschland als Algerier. Es müßte doch auch Marokkaner geben, die an diesem problematischen Punkt hängen. Wie gehen sie damit um ?

Bei der Suche im Internet bin ich zufällig auf dieses Forum über Marokko gestoßen. Gibt es Marokkaner, die vor der gleichen Frage stehen. Gibt es welche, die das schon versucht haben.

Bitte meldet Euch oder sendet mir ein e-mail. Freundliche Grüße, Henriette
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 15/07/06 04:53 PM

Hallo,

also ich bin keine Marokkanerin und möchte jetzt gerade auch kein Kind adoptieren \:\) , aber trotzdem zu diesem Thema kur was schreiben...

Also es gibt deutsche Paare, die Kinder aus Marokko adoptiert haben (von Marokko weiß ich es sicher), dazu sollte ich aber vielleicht auch sagen, dass sowas eher auf halblegalen Wege läuft. Außerdem gibt es, glaube ich, auch viele Paare aus Frankreich, die Interesse an einer Adoption marokkanischer/ algerischer Kinder haben. Auch wenn französisches Recht nicht deutsches Recht ist, aber vielleicht findet ihr über diesen Weg noch Informationen.

Nun müsste deine Schwester aber bedenken, dass es immer ein Problem in den arabischen Ländern geben wird, da eine Adoption, wie bei uns bekannt, im Islam nicht existiert. Dort kümmern sich entweder religiöse Institutionen um die Waisen, alternativ gäbe die Möglichkeit als "Pflegekind" (kafala) oder Findelkind (laqit). Beides käme wohl eher nicht für ausländische Pärchen in Frage.

Vielleicht könnte dazu noch ein Marokkaner etwas genaueres sagen, ich weiß nicht so recht wie ich es ausdrücken soll.

Jedenfalls will ich darauf hinaus, dass es zu Probleme kommen kann, wenn diese Familie mit ihrem adoptierten Kind in dessen Heimatland einreisen möchte. Denn die rechtliche Stellung dieser Kinder ist nicht klar geregelt. Im schlimmsten Fall, wird es ihnen weg genommen und es kommt zu einem Rechtsstreit.
Unser Professor für Islamisches Recht erzählte mal über eine deutsche Familie, die genau um soetwas zu verhindern, nicht mehr nach Marokko (mit Kind) fährt. Das wäre doch auch sehr schade, wenn man seinem Kind die eigene Herkunft nicht zeigen kann...

Eine kleine Idee hätte ich aber... ich weiß nicht, ob es zwischen Deutschland und Tunesien ein Adoptionsabkommen gibt, aber zumindest hat Tunesien ein Adoptionsgesetz (in unserem Sinne).

Ansonsten... ja vielleicht hängt dein Schwager noch sehr an seiner Heimat. Aber die vielen anderen kleinen Waisenkinder weltweit freuen sich genauso auf liebe Eltern. \:\)

Vielleicht kannst du dich ja dazu nochmal melden, wenn ihr mehr in Erfahrung gebracht habt. Das Thema würde mich nämlich auch sehr interessieren.

viele Grüße
Posted By: Keela

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 16/07/06 07:32 AM

Moin Henry,
im Forum ist schon viel und sehr ausführlich dazu geschrieben worden. Gib doch mal unter "Suche" den Begriff Adoption ein. Da erscheint eine Vielzahl von Strängen. Das wird dir weiterhelfen.
LG Keela
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 16/07/06 03:00 PM

Hallo,

@ Keela...danke für den Tip... ich habe zwar schon öfters davon gelesen und auch registriert ("suche"), aber trotzdem immer wieder verdrängt. \:\)
Habe es auch nur kurz überflogen, manches ist ja schon von 2004, vielleicht gibt es ja neue Erkenntnisse, aber ich bin schonmal froh, dass ich nicht so falsch lag mit meinem Kommentar

viele Grüße
Posted By: Karim Habbouri

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 17/07/06 01:01 AM

@Henri

Ich hatte dieses Thema schon einmal angetreten (stellvertretend in meinem Namen).

Aktuell ist das Problem so dass Marokko und Algerien nur die Kafala haben. Diese aber nicht zur Einreise berechtigt (laut Auswärtigen Amt).

Nur einige wenige Landesjugendämter (z.b in Köln) handeln hier nach Einzelfall.

Als Alternative besteht die Möglichkeit seinen Wohnsitz zu verändern z.b. Belgien.

unter sonstiges im Forum werde ich mehr darüber schreiben.

Wenn du in Suchmaschinen kafala eingibst dann müsstest du mehr zum Thema finden.


@Mimhaat
In Frankreich geht die Adoption solcher Kinder seit 2003 nicht mehr (generell).
 Antwort auf:
Jedenfalls will ich darauf hinaus, dass es zu Probleme kommen kann, wenn diese Familie mit ihrem adoptierten Kind in dessen Heimatland einreisen möchte. Denn die rechtliche Stellung dieser Kinder ist nicht klar geregelt. Im schlimmsten Fall, wird es ihnen weg genommen und es kommt zu einem Rechtsstreit.
Unser Professor für Islamisches Recht erzählte mal über eine deutsche Familie, die genau um soetwas zu verhindern, nicht mehr nach Marokko (mit Kind) fährt. Das wäre doch auch sehr schade, wenn man seinem Kind die eigene Herkunft nicht zeigen kann...
Für Marokko sieht es so aus, das Kind welches mal durch eine Kafala adoptiert wurde hat die Deutsche Staatsbürgerschaft, einen deutschen Namen und einen deutschen Pass. Keiner in Marokko wüsste dass das Kind das marokkanische Kafala Kind war.
Wenn nun Adoptiveltern aber an der eigenen Kindesidentität richtig interessiert sind, dann würden sie die Kafala nebenbei laufen lassen (denn im marokkanischen Recht besteht sie fort), dann hätte das Kind auch seinen Ursprungsnamen und einen 2. Pass (den marokkanischen).
Fakt ist dass eine deutsche Adoption die marokkanische Kafala nicht aufhebt, sondern dem Kind zwei Rechtssysteme auflastet.

Mehr schreibe ich jetzt im passenden Forumsbereich.
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 17/07/06 01:26 AM

Hallo,

@ Karim... ja deinen Namen hab ich doch bezüglich diesen Themas auch schon gelesen.
Und ich bin auch für jede gute Antwort dankbar (auch wenn ich die Frage gar nicht gestellt habe), denn wie schon indirekt geschrieben, habe ich auch nicht den Überlick, z.B. Frankreich betreffend...

Zu der kafala... mag sein, dass es über komplizierte, verschlungene Pfade möglich ist und natürlich, wenn das Kind einen deutschen Pass/Namen hat wird niemand in Marokko bei der Einreise etwas bemerken... aber diese kafala und eine daraus resultierende Adoption ins Ausland dürfte werde von seitens Marokko, noch von Deutschland so einfach sein oder?

Eine zweite, indirekt dazugehörige Frage... vielleicht etwas naiv - aber gibt es denn in Marokko viele wirkliche Waisenkinder? Durch die islamischen Familienstrukturen, gibt es doch so viele Verwandte evtl. Bekannte... wie sieht es aus, wenn es noch Verwandte gibt, die nur aus finanziellen Gründen vielleicht keine Fürsorge übernehmen können? Welche "Ansprüche" haben die dann noch?...
Danke im Voraus schonmal für deinen angekündigten Beitrag.

Ich wollte Henry nur darauf hinweisen, dass es ein weitaus größeres Problem ist, Kinder aus arabischen Ländern zu adoptieren, als aus Ländern mit Abkommen - und selbst dort ist es schon sehr langwierig und kompliziert...

viele Grüße
Posted By: Henri Fuhrmann

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 17/07/06 11:25 AM

Guten Tag und vielen Dank für die freundlichen, zahlreichen Antworten. Ich werde dann erstmal weiter auf die Recherche gehen!

Freundliche Grüße, Henriette
Posted By: U l l a

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 18/07/06 10:04 AM

Hallo Henri,

in Marokko unterstützt meine Familie ein Waisenhaus; wir kennen marokkanisch-deutsche und deutsche Adoptiveltern.

"Halb-legal" (wie Mimhaat es nennt) geht und ging es (heute wie früher) nicht. Denn die Gesetzgebung in Marokko wie auch in Deutschland war/ist sehr streng und Du brauchst immer die Zustimmung des marokkanischen Jugendamtes, Vormunschaftsrichters + Staatsanwaltes (Bakschisch unmöglich und Prozeß fest im marokk. Gesetz definiert!) sowie die Zustimmung der deutschen Behörden (Jugendamt + Ausländerbehörde), sonst bekommt das Kind kein Einreisevisum für Deutschland.

Aber: Die Gesetzgebung in Deutschland hat sich um 2003 herum geändert.

In der Zeit vorher konnten die deutschen Behörden eine Einreise eines marokkanischen Kindes bewilligen, was auch in vielen Fällen geschah (manche Kinder sind heute fast volljährig). Voraussetzung war natürlich, daß eine Prüfung auf Korrektheit des Prozesses und der Eltern auf Eignung durch die deutschen Behörden vorab stattgefunden hatte.

Danach aber erfolgte eine Verschärfung des deutschen Adoptionsgesetzes, die dann Adoptionen nur noch aus Ländern, für die es in Deutschland eine Adoptionsvermittlungsstelle gibt, möglich macht. Aber - aus verschiedenen Gründen - gibt es in Deutschland diese Vermittlungsstellen weder für Marokko noch für Algerien. Das hat fatale Folgen: Karim Habbouri's Fall, der ihn hier im Forum geschildert hat, ist ein Beispiel.

Hintergründe und mehr Info's findest Du auch in in "Andere Themen". Gehe einfach auf die Suche und gebe "Adoption" ein. Vielleicht hilft Dir das, um die Situation bezüglich Algerien besser zu verstehen.

Hallo Mimhaat, Du fragst
 Antwort auf:
Eine zweite, indirekt dazugehörige Frage... vielleicht etwas naiv - aber gibt es denn in Marokko viele wirkliche Waisenkinder?
Du hast recht: Die Kinder in den dortigen Waisenhäusern sind per Definition keine "Waisen", es handelt sich zu 90 % um ausgesetzte Kinder. Davon gibt es leider viel zu viele (30.000 in Marokko, wenn man die Straßenkinder dort mitzählt - habe ich in einer Zeitschrift gelesen). Und diese Kinder haben in einer konservativen, traditionellen Gesellschaft keinen hohen Stellenwert ("sind sie doch nichts weiter als Kinder von ledigen Müttern und Huren"). Sie haben es sehr schwer, materiell und psycho-sozial !

Ein bißchen mehr über Waisenhäuser in Marokko aus dem Forum auch hier web page
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 18/07/06 10:33 AM

Ulla
Du hast recht: Die Kinder in den dortigen Waisenhäusern sind per Definition keine "Waisen", es handelt sich zu 90 % um ausgesetzte Kinder. Davon gibt es leider viel zu viele (30.000 in Marokko, wenn man die Straßenkinder dort mitzählt - habe ich in einer Zeitschrift gelesen). Und diese Kinder haben in einer konservativen, traditionellen Gesellschaft keinen hohen Stellenwert ("sind sie doch nichts weiter als Kinder von ledigen Müttern und Huren"). Sie haben es sehr schwer, materiell und psycho-sozial !
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dennoch ist es für diese Kinder in Staattobhut zu bleiben besser als ins Ausland abgegeben zu werden. Ich kenne viele ehemalige uas diesen Waisenhaüser-dar al ihssane- die späetr die Karriereleiter beim Staatsdienst erklimmen könnten, torhandwerker geworden sind und beim Militär-Offiziere sogar generale sind uach dabei
es ist meine persönliche meinung:
ich finde es nicht gut wenn Kinder mit andere Hautfarbe, Kulturhintergrund von Fremden adoprtiert werden, deshalb ist Kafala gut und wenn jemnad wirklich helfen will dann kann man Kafal Pate werden für Kinder die man in ihren gewohnten Umgebung lässt aber durch Hilfe dennen manches ermögllichst
so sehe ich es
Posted By: Henri Fuhrmann

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 19/07/06 11:29 PM

Guten Abend, viel weiter bin ich bei der Recherche nicht gekommen. Aber das hier kann ich Dir, Tangeroise, auf Deine Befürchtung hin begegnen:

"Frage: Werden die Kinder durch internationale Adoption nicht entwurzelt und ihrer kulturellen Identität beraubt?

Antwort: Die Zugehörigkeit eines Kindes zu seinem Volk und Kulturraum ist nicht etwas Angeborenes, sondern etwas Erworbenes.

Das Findelkind auf den Straßen der Städte der so genannten "Dritten Welt" erwirbt nicht die kulturelle Identität seines Volkes, sondern die der Straße, des Mangels und der Verlassenheit. Die Entwurzelung hat bereits mit seiner Verlassenheit und der damit verbundenen Verwahrlosung eingesetzt. Die Heimat haben diese Kinder schon dann verloren, als sie kein Zuhause mehr hatten. Das Argument der Entwurzelung und des Verlusts kultureller Identität ist angesichts des Elends verlassener Kinder in vielen Ländern der so genannten "Dritten Welt" ein zutiefst zynisches. Für diese Kinder ist internationale Adoption sicher nicht die optimalste, aber häufig die zurzeit geeignetste, weil wirkungsvollste Nothilfe."

Auch ich denke an Adoption eines Findelkindes, wie meine Schwester und ihr algerischer Mann. Sollten die beiden es mit Algerien schaffen, wäre das auch mein Wunschland. Denn ich habe in Algerien sehr traurige Kinderschicksale in Heimen gesehen. Aber vielleicht sind die Zustände in Marokko ja besser, so daß die Kinder vom Staat so gut versorgt werden, wie Du es beschreibst.

Guten Abend, Henriette
Posted By: Lmarrakchi

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 20/07/06 01:58 PM

Zur der Gründe warum die adoption marokkanische ( aber auch algeriesche) in Frankreich nihct geht:

Wie viele teilneher zurecht erklärt haben erkennt die Islamische bzw die Justiz in Marokko nicht die Adoption nach dem Französichen recht !!

In Marokko gilte das system der "Kaffala" das nicht anderes als sorgerecht für das kind heißt !! das Kind behält seine eingene familienname une ist nicht zur Herbe seine "adoptiveltern" berechtigt !!

Die französiche recht acceptiert aber erst dan ein Adoption wenn dieser auch in der herkunft Land des Kindes als solche anerkannt ist !!

Demzufolge ist es nicht möglich für Franzosen (oder in Frankreich lebenden Personne ) Kinder aus Marokko zu adoptiren ---> dies gilt auch für Algerien !!

Villeicht ist das auch der Fall in Deutschland !!

Für mich persönnlcih ist das eine Entfremdung für das Kind, unabhängig davon ob die Zugehörigkeit eines Kindes angeworben oder erworben ist !!!!
Posted By: Henri Fuhrmann

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 21/07/06 05:48 PM

Guten Tag allerseits !

Lmarrakchi, zum Thema Entfremdung:

Ich bin nicht Deiner Meinung und finde, das mit der Entfremdung hast Du nicht verstanden. Ein Kind, das verlassen wurde, in die Mülltonne geworfen, im Gebüsch versteckt, das hungrig und krank ist, das vielleicht in einem Heim ist, aber mit 30 anderen in einem Raum und kaum das Tageslicht sieht, das den ganzen Tag in seinem Bett sitzt und mit leeren Augen hin und her schaukelt, weil es niemand hochnimmt, anspricht... dieses Kind hat keine „Landeskultur“. Es kennt nur die Kultur des Ausgestoßen, Weggeworfen, Verlassen Seins.

Und es geht mir ja nicht darum, Kindern, denen es gut geht, eine Chance zu geben. Sondern einem Kind eine Chance zu geben das niemand haben will.

Es haben sich netterweise bei mir 2 deutsche Familien gemeldet mit Kindern aus Rabat. Eine Familie hat ein Kind mit der Glasknochenkrankheit (die Knochen sind so dünn, daß sie bei der geringsten falschen Bewegung brechen). In Marokko wurde es einmal operiert, aber es ging schief, so daß es zum Schluß nur noch am Boden kriechen konnte. Danach hat man es dort aufgegeben. In Deutschland wurde es nochmals richtig operiert, so daß es heute mit einer Gehhilfe die normale Schule besuchen kann. Und es hat eine liebevolle Familie gefunden. Die zweite Familie hat ein Mädchen. Als sie ins Heim kamen, fragten sie nach einem Mädchen, das zur Adoption freigegeben war. Die Heimleitung sagte, sie hätten kein Mädchen. Als die Eltern sahen, daß an einem Bettchen ein Mädchenname stand, fragten sie: „Und dieses da ?“ Da sagte die Heimleitung: „Dieses Mädchen ist übrig.... ja - es ist nicht hübsch genug für die Marokkaner. Aber sie können sie auch nicht adoptieren, sie ist schwach, sie wird wahrscheinlich sowieso sterben.“ Das deutsche Paar entschied sich dann genau für dieses Mädchen. Es ist heute 13 Jahre alt, kerngesund und ist sogar Klassenbeste! Soviel zu diesem Thema.

Was die rechtliche Seite angeht, konnte ich allerdings von beiden Familien keine Hilfe bekommen. Die Adoptionen sind schon so lange her, damals war die deutsche Gesetzgebung wohl noch offener. Ich würde mich auch freuen, wenn sich noch jemand zu Algerien meldet. Ich bin nun am Recherchieren über diese Kaffala.

Schönen Feierabend. Henriette
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 21/07/06 10:53 PM

warum in die FErne
auch hier gibt es Babyklappe Kinder es gibt genug Kinder die weder Liebe noch Aufmerksamkeit kennen warum nicht aus Deutschland?
oder aus Portugal
oder noch schlimmer geht es den Kindern in Ostländer
speziel in Russland die gibt es à gogo und dennen geht es Elend
Ich frage nur weil ich nicht verstehhe warum ein Europear sich so eine Mühe macht um ein Kind uas ein maghrebinisches Land holt.
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 22/07/06 03:42 AM

Hallo,

@ Rachida...soweit kann ich dir auch zustimmen, dass es genügend Kinder in andere Länder gibt, die genauso lieb und süß sind und gerne in eine glückliche Familie wollen und wo der "Aufwand" wesentlich einfacher und die Adoptionsverfahren rechtlich eindeutiger sind.

Ich würde auch gerne später ein Kind adoptieren, aber ich muss dazu sagen, dass ich mich auch zu einer gewissen Region hinorientiere - Lateinamerika, aber zu keinem bestimmten Land. Einfach, weil ich denke, dass ich durch mein Studium und Interesse dem Kind so auch seine Herkunft vermitteln kann und die Verbindung nicht völlig abbrechen muss (hinzu kommt, dass ich dort eventuell arbeiten möchte/werde).
Außerdem dürfte es für den ganzen Papierkram im Adoptionsverfahren einfacher sein, wenn man Sprache und Kultur kennt.

Natürlich gibt es in Deutschland auch Waisenkinder, aber auch mehr als genug Interessenten. Eine Adoption im Ausland zieht sich oft über Jahre hin, aber ist damit immernoch meist unkomplizierter als hier - vor allem aussichtsreicher. Die Gesuche nach Pflegefamilie dürfte in Deutschland vermutlich wesentlich dringlicher sein, als nach Adoptionseltern.

@lmarrakchi... Du vergißt leider, dass diese Länder selber gar nicht für alle Waisenkinder angemessen sorgen können (vor allem wenn ich jetzt an Osteuropa oder Südamerika denke). Und was haben die Kinder von ihrer "kulturellen Identität" als Straßen-/Waisenkind, wenn es ihnen schlecht geht. Nicht jeder, der als "Fremder" in ein Land kommt muss automatisch sein Identität verlieren, sonst würde es wohl sämtlichen Ausländern hier genauso ergehen. Ich denke, es hängt immer von der Familie und einem selber ab, ob man sich in einer neuen Kultur einleben kann ohne seine Wurzel dabei vergessen zu müssen...

viele Grüße
Posted By: Karim Habbouri

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 22/07/06 02:32 PM

Wie ich sehe wird es jetzt emotional.

@Mimhaat

 Antwort auf:
Zu der kafala... mag sein, dass es über komplizierte, verschlungene Pfade möglich ist und natürlich, wenn das Kind einen deutschen Pass/Namen hat wird niemand in Marokko bei der Einreise etwas bemerken... aber diese kafala und eine daraus resultierende Adoption ins Ausland dürfte werde von seitens Marokko, noch von Deutschland so einfach sein oder?
Eine Kafala kann laut marokk. Gesetzgebung und internationaler Abkommen nicht zur Adoption werden (in dem Abkommen steht dass eine Kafala nicht zur Adoption berechtigt).

In Deutschland kannst du ein Kafalakind jederzeit adoptieren, da dort nach Kindeswohl entschieden wird.
Die Gerichte ignorieren dabei aber den doppelten Kindesstatus der dann entsteht.

 Antwort auf:
Eine zweite, indirekt dazugehörige Frage... vielleicht etwas naiv - aber gibt es denn in Marokko viele wirkliche Waisenkinder? Durch die islamischen Familienstrukturen, gibt es doch so viele Verwandte evtl. Bekannte... wie sieht es aus, wenn es noch Verwandte gibt, die nur aus finanziellen Gründen vielleicht keine Fürsorge übernehmen können? Welche "Ansprüche" haben die dann noch?...
Danke im Voraus schonmal für deinen angekündigten Beitrag.
Ich hoffe ich habe den Text verstanden.
Unter eine Kafala fallen alle Waisenkinder, Findelkinder, aufgebene Kinder und Kinder die den Eltern weggenommen wurden. Diese Kind sind dann laut gesetzlicher Definition verlassene Kinder.
Wenn nun innerhalb der Familie die Kinder weitergegeben werden, so hat das mit der Kafala nichts zu tun.

Wenn nun ein Kind als verlassenes Kind zählt, so kann diese durch eine Kafala einer Einrichtung (Heim), einem Ehepaar oder einer Frau zugesprochen werden.

Wenn die Wahl zwischen mehreren Ehepaaren erfolgt, so erhält das kinderlose Paar den Vorzug.

Wenn nun ein verlassenes Kind von Verwandten genommen werden soll, so müssen auch diese eine Kafala beantragen.

Wenn ein Kafalakind noch lebende Eltern hat, so haben diese dennoch keinerlei Anspruch mehr auf das Kind, da die Kafala als endgültig betrachtet wird (denn das Kind war vorher ein verlassenes Kind).

@Ulla
 Antwort auf:
"Halb-legal" (wie Mimhaat es nennt) geht und ging es (heute wie früher) nicht. Denn die Gesetzgebung in Marokko wie auch in Deutschland war/ist sehr streng und Du brauchst immer die Zustimmung des marokkanischen Jugendamtes, Vormunschaftsrichters + Staatsanwaltes (Bakschisch unmöglich und Prozeß fest im marokk. Gesetz definiert!) sowie die Zustimmung der deutschen Behörden (Jugendamt + Ausländerbehörde), sonst bekommt das Kind kein Einreisevisum für Deutschland.
Für Deutsche Staatsbürger ist es in Ordnung das ein Jugendamt (Landesjugendämter) aktiv ist.
Aber nur wenige lassen Marokko nur noch zu.
Die marokkanische Gerichtsbarkeit hat in den letzten Jahren daran gearbeitet um Mängel abzustellen. Das einzigste was noch zu bemängeln ist, das sind die konsularischen Vertretungen, die es versäumen den Kindesverlauf zu kontrollieren (dieses steht denen gesetzlich zu).

Für Marokkaner die aber migriert sind (also vorher in Marokko lebten) für die sind Regeln von deutschen Behörden nicht relevant.

 Antwort auf:
Aber: Die Gesetzgebung in Deutschland hat sich um 2003 herum geändert.
Nein, schon viel früher. 2003 gingen nur noch Altfälle durch.
Alle 2003 beantragten Fälle sind so wie ich es beim Auswärtigen Amt gesehen habe abgelehnt worden. Nur ein Fall weil nur marokkanische Staatsbürger blieb im Klageweg.

@Tangeroise

 Antwort auf:
dennoch ist es für diese Kinder in Staattobhut zu bleiben besser als ins Ausland abgegeben zu werden. Ich kenne viele ehemalige uas diesen Waisenhaüser-dar al ihssane- die späetr die Karriereleiter beim Staatsdienst erklimmen könnten, torhandwerker geworden sind und beim Militär-Offiziere sogar generale sind uach dabei
es ist meine persönliche meinung:
ich finde es nicht gut wenn Kinder mit andere Hautfarbe, Kulturhintergrund von Fremden adoprtiert werden, deshalb ist Kafala gut und wenn jemnad wirklich helfen will dann kann man Kafal Pate werden für Kinder die man in ihren gewohnten Umgebung lässt aber durch Hilfe dennen manches ermögllichst
so sehe ich es
Ja ich bin da deiner Meinung. Die von mir geführte Diskussion geht aber darum das Marokkaner in Ausland gehen und einige wenige eine Kafala ausüben. Gerade diesen wird das ausüben dann aber verwehrt. Im Gegenzug stellt ein Belgier der zum Islam konvertiert, einen Antrag auf eine Kafala. Dieser bekommt dann auch noch diese und hat aber gleichzeitig einen Adoptionsantrag in Belgien (da geht dann auch die Adoption, weil das Kindeswohl zählt). Dieser Belgier darf das Kind mitnehmen, weil belgische Behörden ein Visum erteilen. In Deutschland ist es auch so.
Gerade da tut sich das pure Unrecht auf.
Mir sind Personen bekannt die eine Kafala gemacht haben, zum Islam konvertierten und hier in Deutschland immer noch Katholiken sind??!!

In Deutschland lehnen jetzt deshalb die Landesjugendämter immer einen Adoptionsantrag für Marokko ab (bis auf eine einzige Ausnahme).

Eine Kafalapatenschaft gibt es nicht, da dieses gegen das marokkanische Gesetz verstößt.
Ein Kafalakind ist wie ein leibliches Kind zu behandeln, stehen alle dinge zu die auch leiblichen Kindern zustehen.

@Henriette

 Antwort auf:
Guten Abend, viel weiter bin ich bei der Recherche nicht gekommen. Aber das hier kann ich Dir, Tangeroise, auf Deine Befürchtung hin begegnen:

"Frage: Werden die Kinder durch internationale Adoption nicht entwurzelt und ihrer kulturellen Identität beraubt?

Antwort: Die Zugehörigkeit eines Kindes zu seinem Volk und Kulturraum ist nicht etwas Angeborenes, sondern etwas Erworbenes.

Das Findelkind auf den Straßen der Städte der so genannten "Dritten Welt" erwirbt nicht die kulturelle Identität seines Volkes, sondern die der Straße, des Mangels und der Verlassenheit. Die Entwurzelung hat bereits mit seiner Verlassenheit und der damit verbundenen Verwahrlosung eingesetzt. Die Heimat haben diese Kinder schon dann verloren, als sie kein Zuhause mehr hatten. Das Argument der Entwurzelung und des Verlusts kultureller Identität ist angesichts des Elends verlassener Kinder in vielen Ländern der so genannten "Dritten Welt" ein zutiefst zynisches. Für diese Kinder ist internationale Adoption sicher nicht die optimalste, aber häufig die zurzeit geeignetste, weil wirkungsvollste Nothilfe."

Auch ich denke an Adoption eines Findelkindes, wie meine Schwester und ihr algerischer Mann. Sollten die beiden es mit Algerien schaffen, wäre das auch mein Wunschland. Denn ich habe in Algerien sehr traurige Kinderschicksale in Heimen gesehen. Aber vielleicht sind die Zustände in Marokko ja besser, so daß die Kinder vom Staat so gut versorgt werden, wie Du es beschreibst.
Ich wünsche es ihnen das sie es in Algerien schaffen. Algerien ist aber wesentlich schwieriger als Marokko.
Die kulturelle Identität spielt bei Kindern nur eine Rolle wenn diese ein gewisses Alter erreicht haben. Behörden bringen so etwas gerne als Ablehnungsgrund.
Wenn aber Marokkaner oder Algerier ein Kind aus Marokko wollen, so ist da kein Kulturunterschied, zumal die Bindung zur Heimat bestehen bleibt.

Gerade hier sind aber Deutsche Behörden zu unbeweglich.


@Lmarrakchi
 Antwort auf:
Zur der Gründe warum die adoption marokkanische ( aber auch algeriesche) in Frankreich nihct geht:

Wie viele teilneher zurecht erklärt haben erkennt die Islamische bzw die Justiz in Marokko nicht die Adoption nach dem Französichen recht !!
Die marokkanische Justiz erkennt keinerlei Statusänderung des Kindes an. Kafala bleibt Kafala.
Das Haager Übereinkommen von 1996 wurde von Marokko als ersten Staat ratifiziert. Dort ist klar definiert das die Kafala nicht zur Adoption berechtigt (da der Kindesstatus sich ändert).

Frankreich hingegen hat gesetzlich untersagt das eine Kafala zur Adoption gewandelt werden darf.
Migranten dürfen aber eine Kafala in Frankreich ausüben, wenn diese nicht französische Staatsbürger sind.

 Antwort auf:
Die französiche recht acceptiert aber erst dan ein Adoption wenn dieser auch in der herkunft Land des Kindes als solche anerkannt ist !!

Demzufolge ist es nicht möglich für Franzosen (oder in Frankreich lebenden Personne ) Kinder aus Marokko zu adoptiren ---> dies gilt auch für Algerien !!
Bei Migranten wenn diese z.b. nur Algerier oder Marokkaner sind, ist die Kafala in Frankreich aber ausführbar (berechtigt zur Einreise nach Frankreich).

 Antwort auf:
Villeicht ist das auch der Fall in Deutschland !!
Deutschland hat eher ein Ausländerproblem (Zuzug begrenzen etc.).
Die deutsche Gerichtsbarkeit sprach sogar in Deutschland bereits eine Kafala aus.

@Henriette
 Antwort auf:
Es haben sich netterweise bei mir 2 deutsche Familien gemeldet mit Kindern aus Rabat. Eine Familie hat ein Kind mit der Glasknochenkrankheit (die Knochen sind so dünn, daß sie bei der geringsten falschen Bewegung brechen).
Eine Anmerkung: Beim diesem kranken Kind wird die Kafala niemals enden. Während eine normale Kafala nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt läuft.
Diese Sind: Volljährigkeit, das Kind muss für sich selbst sorgen können, bei Mädchen bis zur heirat und tot des Kindes oder des Annehmenden.


@Tangeroise

 Antwort auf:
warum in die FErne
auch hier gibt es Babyklappe Kinder es gibt genug Kinder die weder Liebe noch Aufmerksamkeit kennen warum nicht aus Deutschland?
oder aus Portugal
oder noch schlimmer geht es den Kindern in Ostländer
speziel in Russland die gibt es à gogo und dennen geht es Elend
Ich frage nur weil ich nicht verstehhe warum ein Europear sich so eine Mühe macht um ein Kind uas ein maghrebinisches Land holt.
Ich verstehe es auch nicht.

Vielleicht ist es das anders aussehen?

@Mimhaat

 Antwort auf:
Natürlich gibt es in Deutschland auch Waisenkinder, aber auch mehr als genug Interessenten. Eine Adoption im Ausland zieht sich oft über Jahre hin, aber ist damit immernoch meist unkomplizierter als hier - vor allem aussichtsreicher. Die Gesuche nach Pflegefamilie dürfte in Deutschland vermutlich wesentlich dringlicher sein, als nach Adoptionseltern.
Eine Adoption aus dem Ausland geht für Deutsche nur über das Inland. Alles andere ist nicht zulässig.
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 22/07/06 03:38 PM

Hallo

erstmal vielen Dank für deine Antworten.
Nur erstmal so viel zu den "Waisenkindern" - also ich meine du hast die Frage etwas falsch verstanden, aber trotzdem gibt mir dein Beitrag die Antwort.
Ich meinte eigentlich, ob es viele Kinder gibt ganz ohne Familie, ohne Eltern und Verwandte...
Aber die Frage dahinter war - wer legt fest, wann ein Kind ein verlassenes Kind ist und in wie weit haben Familieangehörige das Recht später Einspruch zu erheben. Und die Frage hast du ja beantwortet.

Und zu Auslandsadoptionen... natürlich müssen die über Deutschland laufen, aber die Auswahlkriterien sind nicht immer so hoch wie in Deutschland - meine ich. Für manche Pärchen die nicht "perfekt" ins Raster passen, ist es so gut wie unmöglich in Deutschland ein Kind zu adoptieren, eben weil es so wenige gibt. Im Ausland hingegen sind die Chancen größer.

viele Grüße
Posted By: TUAREG DESERT TOURS

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 22/07/06 07:02 PM

@ mimhaat:

Bitte, hoer doch auf, solch einen unqualifizierten Mist hier zu schreiben! Kennst du das Adoptionsverfahren hier in Marokko?
Hast du eine Vorstellung, was dafuer alles notwendig ist?
Und du bist 23 Jahre jung, richtig?
Meinst du nicht, dass es gewisse Themen gibt, fuer die es etwas mehr an Lebenserfahrung braucht?

Uni ist Theorie...die Praxis wartet im Leben!


Gruss aus Ouarzazate


Momo
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 22/07/06 07:40 PM

Momo, wer lesen kann ist klar im Vorteil... und wer alles liest hat meistens noch mehr Vorteile.
Es ging mir allgemein um Adoptionen (um noch genauer zu sein - die Adoptionen, in Ländern, die ein Abkommen mit Deutschland haben und es deshalb auch leichter ist als in Marokko) und gerade in meinem Beispiel um Südamerika...
also erzähl mir nix von "Adoptionsverfahren" in Marokko - die es nichtmal gibt. Das haben wir hier schon x-mal hin- und hergewendet und das habe ich auch selber schon so geschrieben.
Also erzähl mir was neues...

Was ich später mal eventuell in Südamerika erleben würde bei einer Adoption - keine Ahnung, aber zumindest weiß ich jetzt schon, dass ich mich dort eher verständigen kann als mit meinen nicht vorhandenen Russischkenntnissen in Russland...

Aber hübsch, dass du mich als dein nächstes Schreibopfer zum beleidigen ausgesucht hast... kein Problem, versuchs doch mal richtig
Posted By: U l l a

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 23/07/06 06:58 PM

Begriffserläuterung: Wenn man sich in Marokko auf französisch über dieses Thema unterhältst, wird immer von "Adoption" gesprochen.

Auf arabisch spricht man aber von der "Kafala", deren Rechtsform inhaltlich eine Mischform zwischen Adoptions- und Pflegekind-Status darstellt.

Für den Antrag auf eine "Kafala" benötigt man die gleichen Papiere, die man hier in Deutschland zur Adoption benötigt.

Also, Marokkaner sprechen über Adoption, meinen aber die Kafala. (Insofern kann man dies Mimhaat nicht vorwerfen.)

Trotz der begrifflichen Unterschiede wird in der Praxis aber immer das Gleiche erwartet: Daß man ein Kind annimmt, es liebt und achtet und auch nicht schlechter behandelt als seine leiblichen Kinder, ihm (seit jüngster Zeit) auch seinen Nachnamen geben kann (soweit es sich um ein namenloses Findelkind handelt). In der alltäglichen Praxis fällt als Unterschied im wesentlichen nur noch die Erbthematik ins Auge: Da das Kafala-Kind rechtlich nicht die gleiche Stellung in der Familie wie die leiblichen Kinder hat, kann es nicht erben. (Meine persönliche Sicht: Ein für das Kind schlechter Zustand, der dem Kind Minderwertigkeitsgefühle gegenüber den leiblichen Kindern beschert. Sicher wird dieser Aspekt in der marokkanischen Gesetzgebung irgendwann auch einmal Beachtung finden, denn wenn man sich bei der Namensgebung und anderen Punkten bereits bewegt hat, kann das andere nur noch folgen.)
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 23/07/06 07:22 PM

Hallo,

Momo, du langweilst mich... wer im Glashaus sch***... - nicht war?
Ich lese selten solchen unqualifizierten Beiträge wie deine. Ich habe sogar ein bisschen Mitleid mit dir.
Also, Tip an Rande, von einer "nur-Studentin" (warum das nun gerade relevant für dich, weiß ich auch nicht - du vermutlich sowieso nicht)
erst alles lesen, dann mitreden, ansonsten Klappe halten.
Dummheit und Arroganz gepaart mit chronische Unterbeschäftigung sind vor allem eine nervige Mischung, nicht nur für mich...
Wer hier keine Ahnung hat, lass ich mal so stehen - wer aber definitiv nur die Hälfte liest und dann selbst davon nur einen Bruchteil versteht, muss ich wohl nicht explizit aussprechen.

Dank Ulla, das du das nochmal auseinanderklamüserst - mir ist das bekannt und bewußt - und ich mache da einen deutlichen Unterschied zwischen Kafala und Adoption (in unserem Sinne) - so wie ich es in meiner ersten Antwort dazu auch geschrieben habe, die an Momo aber völlig vorbei gegangen ist (aber Hauptsache ist doch, er konnte sich wieder abreagieren).
Dem nach, habe ich persönlich mir überhaupt nichts vorzuwerfen.

viele Grüße
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 27/07/06 05:47 PM

Mimhat
ich bitte Dich geh nicht auf die Provokation ein und ignoriere einfach das was Dir nicht passt. Es ist zermürbernd wenn man sich einloggt,lesen zu müsssen, dass irgend einer beschimpft wird. Diese Kultur ist nicht marokkanisch :rolleyes:
ila kan wahed hmak iykoun lakhour beaaklou.
wenn einer ohne Hirn ist soll der andere mindestens weise sein.
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 27/07/06 09:52 PM

 Antwort auf:
Und wenn du Richtigstellungen meinerseits immer als Beleidigung begreifst, kann ich dir nicht helfen!
Momo, du hast überhaupt gar nichts richtig gestellt, sondern lediglich irgendwas kritisiert, das ich sogar extra für dich nochmal erklärt habe. Ansonsten besteht dein Beitrag hier nur aus Beleidigungen und smilies.
Und das hat nichts mit Missverstehen zu tun, denn andere als Lachnummer oder Kindchen zu bezeichnen ist selten ein Kompliment, genauso wenig wie Dinge als unqualifizierten Müll zu bezeichnen, die man nie gelesen hat.
Du machst dich mit jedem weiteren widersprüchlichen Kommentar nur noch unglaubwürdiger. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich dich darum angebettelt habe diese sinnfreie Diskussion hier zu führen, aber ich lasse mich auch nicht von jedem daher gelaufenen intriganten alten Sack beleidigen. Deine dumme Sprüche über mein Alter werden langsam auch schon alt wie die Braunkohle. die Bewiese bleiben aber immernoch aus.

Woher bekommst du denn dein Wissen, ohne zu lesen?? Ich kann nicht alles selber praktizieren, was ich irgendwann mal gelernt habe. Es kommt nur drauf an WAS man ließt...Wenn du doch so offensichtlich persönliche Erfahrunge mit Kafalaangelegeneheiten hast - dann schreib doch darüber, das wäre mal ein Beitrag!!!

 Antwort auf:
Was studierst du eigentlich?
Philosophie/Soziologie/Ethnologie?
Weder das eine, noch das andere...
Mein Studium kann dir auch immernoch völlig egal sein. Nur so viel kann ich dir versichern, dass ein Teil aus dem Gebiet "islamisches Recht" besteht, in dem auch Kindschaftsrecht (alt und neu) behandelt wird/wurde.

Der einzige Besser"wisser" bist du hier, denn du kritisierst grundsätzlich alle Dinge, nur mit dem Problem, dass du es nicht besser weißt... oder dir ist die Bedeutung von "korrigieren" und "richtigstellen" nicht ganz klar, auch dort kann das eine oder andere Buch nachhelfen.
Also nochmal für dich zum mitmeißeln. (bei allen anderen, die es auch beim ersten mal verstanden haben, tut es mir leid für die x-te Wiederholung in diesem Thread).

In den arabischen Ländern (Ausnahme Tunsien) gibt es keine Adoption in unserem Sinne. "In unserem Sinne" bedeutet in diesem Fall - da die Fragestellerin und ich Deutsche sind - nach europäischer Ansicht und deutschen Recht. Es gibt lediglich die Möglichkeit der kafala, die in unserem Sinne mehr als den Status als Pflegekind, aber immer noch weniger als eine Adoption darstellt. Deshalb setzte ich "Pflegekind" auch in Gänsefüßchen.

Aus diesem Grund wird es nunmal bei der Übernahme einer Kafala zwischen Deutschland und Marokko/Algerien zu erhöhten rechtlichen Problemen kommen.
Mehr habe ich dazu auch überhaupt nicht gesagt.

Daraus ergab sich dann irgendwann, die etwas rhetorische Frage wieso es im Ausland eine so große Nachfrage nach Kindern aus dem Maghreb gibt - evtl. nur weil sie süß sind?
Das zu habe ich gesagt - Auslandsadoptionen sind prinzipiell sehr beliebt, da hier in Deutschland wie schon erwähnt viele Bewerber auf wenige Adoptionskinder kommen. Somit sind die Wartelisten lang und die Kriterien hoch. Eine logische Konsequenz ist es die Chance zu erhöhen in dem man seinen Suchkreis erweitert und sich im Ausland umschaut, wo es noch mehr Kinder zur Adoption gibt. Hinzu kommt, dass die Kriterien im Ausland so manchen Paar noch die Adoption ermöglicht, die in Deutschland keine Chancen mehr haben - darin besteht der "einfachere" Teil einer Auslandsadoption: 1. das größere "Angebot" 2. Kriterien. Das Adoptionsverfahren selber ist trotzdem genauso langwierig und kompliziert und läuft legal nur mit der Zusammenarbeit deutscher Behörden - lediglich die Chance auf ein Kind ist höher. Wenn man sich nun für eine Auslandsadoption entscheidet, dann muss man sich auch irgendwann auf eine Region festlegen und dabei spielt die persönliche Sympathie für diese Kultur eine erhebliche Rolle und natürlich auch in gewisser Weise der Aspekt - die Kinder sind süß. Grundsätzlich ist das jedoch Geschmackssache und außerdem findet jede Mutter ihr Kind süß, auch Adoptionsmütter.
Kurz gesagt - ein Kind aus dieser Region ist süß, spielt in gewisser Weise auch eine Rolle.
Nun aber, kann ich mich Rachida in soweit anschließen, dass es genügend Länder mit Adoptionsabkommen gibt, so dass man sich nicht auf so eine schwierige Situation wie in arabischen Ländern einlassen muss. Also muss es weit mehr als nur den Grund - oh, wie süß - geben. Wenn einer der Parter aus einem arabischen Land kommt, kann ich es irgendwie nach eher nachvollziehen, als das Argument - ich war im Urlaub dort und habe das Elend gesehen. Dann sollte man mal nach Russland, in die Ukraine, Kolumbien ect. fahren, das Elend sieht dort nicht anders aus.

Dabei geht es nicht mal ansatzweise darum, wie kompliziert die Fürsorgeübernahme für ein Kind in Marokko ist.
Wenn du nun - Momo - etwas über dieses kompizierte Verfahren schreiben willst - dann tu das. Obgleich das schon von anderen beschrieben wurde.
Wenn du nun daran etwas richtigstellen möchtest - dann tu das auch, aber probier es doch mal ohne Beleidigungen.

Und aufklären über den Islam will ich dich mit Sicherheit nicht (halte ich persönlich für zwecklos), das sollte dir als "Muslim", wie du dich bezeichnest, schon selber klar sein - aber offensichtlich solltest du dich daran auch mal erinnern...
Posted By: Claudia E.

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 27/07/06 10:18 PM

Hallo Tangeroise,

 Antwort auf:
Es ist zermürbernd wenn man sich einloggt,lesen zu müsssen, dass irgend einer beschimpft wird. Diese Kultur ist nicht marokkanisch
Finde ich gut, dass du das mal sagst!

Vielleicht nehmen wir uns mal ein bisschen ein Beispiel daran..

Wenn ich mir den Titel dieses Themas anschaue frage ich mich wirklich was jemand denkt, der hier zum ersten Mal mit Interesse an dem Thema hineinschaut.
Man kann alles zerdiskutieren. Am Ende weiß niemand mehr um was es eigentlich ging und es interessiert auch nicht mehr, wer Recht hat.

Vielleicht ist es aber auch ein diskutieren um zu diskutieren? Oder ein Spiel nach dem Motto "Wer den anderen zuerst in Grund und Boden" redet hat gewonnen, mit Punktevergabe für die elegantesten Beleidigungen, besten Sprüche...
Dann wäre vielleicht eine Spielecke nicht schlecht, oder wie wär's mit Kunta's vor einiger Zeit vorgeschlagenem "Geh mit vor die Tür..."?

Wünsche allen einen schönen Abend.
Viele Grüße
Claudia
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 28/07/06 01:07 AM

Hallo,

naja Claudia, das eigentliche Thema ist ja schon weitreichend mit Karims Erklärung und Verweis auf einen älteren Beitrag erläutert.

Allerdings ergaben sich auch zwei Fragen daraus.
1. Warum besteht im Ausland solch ein Interesse an Adoptionen im Maghreb?/ Warum Auslandsadoptionen?
2. Sind Auslandsadoptionen eine kulturelle Entfremdung des Kindes?

Vielleicht kann man da ja nochmal anknüpfen.

viele Grüße
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 28/07/06 04:31 PM

Hey, bevor der Thread vielleicht wirklich geschlossen wird.... auch wenn es nicht so wirklich in ein Marokko-Forum gehört, kennt jemand von euch vielleicht eine Familie, die ein Kind im Ausland adoptiert hat, evtl. sogar aus Lateinamerika???? Oder eine gute Seite im Internet?

vielleicht findet sich noch jemand,
vielen Dank und
viele Grüße
Posted By: Ulla Martin

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 28/07/06 10:01 PM

Hallo Mimhaat, Du zeigst Moderationskompetenzen \:\)

Zum Thread hier: Ihr habt recht, das Thema ist mittlerweile ziemlich zerrissen. Eine Möglichkeit wäre, die Beiträge, in denen Mimhaat und Desert Tours lediglich einen persönlichen Schlagabtausch vornehmen, zu löschen. Soweit, bis es wieder um Inhaltliches geht. Dies müßte allerdings Thomas machen, der diese Rubrik "Gesucht, gefunden" moderiert.

Was meint Ihr Teilnehmer und was meinen Mimhaat und Desert Tours dazu ? Gruß, Ulla
Posted By: Karim Habbouri

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 28/07/06 11:09 PM

@Ulla, Claudia, Thomas

macht mir den Thread bitte nicht zu.

Löscht doch bitte die offtopic Beiträge.
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 29/07/06 12:09 AM

Hallo,

@ Ulla... Moderationskompetenz??? mhh

Also ich würde es auch schade finden den kompletten Thread zu löschen, weil wie schon angemerkt - es für mich persönlich auch interessant ist.
Allerdings - was läuft nun alles unter off-Themen? Alles was nicht zum Kafala-Verfahren in Marokko gehört? Das wurde doch nun wirklich gut genug dargstellt... sind Auslandsadoptionen auch schon off-Themen?
Ansonsten gerne - mal ein Winken an Thomas.

viele Grüße
Posted By: Karim Habbouri

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 29/07/06 12:11 AM

@Mimhaat

 Antwort auf:
Und zu Auslandsadoptionen... natürlich müssen die über Deutschland laufen, aber die Auswahlkriterien sind nicht immer so hoch wie in Deutschland - meine ich. Für manche Pärchen die nicht "perfekt" ins Raster passen, ist es so gut wie unmöglich in Deutschland ein Kind zu adoptieren, eben weil es so wenige gibt. Im Ausland hingegen sind die Chancen größer.
Ich korrigiere dann mal schnell deine Meinung.
Wenn jemand in Deutschland lebt, so muss dieser immer bei einer Adoption über ein deutsches Landesjugendamt, die Apoption laufen lassen.
Eine Auslandsadoption ist im Bewerbungsverfahren schwieriger, da hier mehr Formalitäten anfallen.
Unerheblich ist es immer ob im Wunschland eine Adoption einfach ist, da bei Einreise generell die Zustimmung der deutschen Behörde erforderlich ist.

Der spezielle Formbogen hat Fragen wie:

Welche Gründe haben sie bewogen, sich für die Aufnahme eines ausländischen Kindes zu bewerben?

Welche Erwartungen und Hoffnungen verbinden Sie für sich mit der Aufnahme eines ausländischen Kindes?

Aus welchem Kulturraum (Land) können sie sich die Aufnahme eines Kindes vorstellen und warum?

Gibt es Länder oder Kulturräume, aus denen Sie kein Kind aufnehmen wollen? Weshalb?

Den meisten Kindern ist ihre ausländische Herkunft anzusehen, z.B. durch dunkle Haut. können Sie sich die Aufnahme eines Kindes vorstellen, welches sich - eventuell später sogar verstärkt - äußerlich von anderen Kindern unterscheidet? (Kommentar: wird ein braunes Kind zum Mohr? \:D )

Interessieren Sie sich auch für die Adoption eines ausländischen Kindes in Deutschland, z.B. für ein Kind von ausländischen Eltern, welches hier zu Adoption gegeben wird?

Welche Reaktionen zeigten Ihre Eltern/Geschwister/Freunde als Sie von Ihrer Absicht, ein Kind aus einem anderen Kulturkreis zu adoptieren berichteten?

Glauben Sie, dass Ihre Eltern ein ausländisches, eventuell dunkelhäutiges Enkelkind akzeptieren können?

Welche Vorbehalte könnten dem Kind und Ihnen entgegengebracht werden?

Wie glauben Siedamit zurechtzukommen, wenn das Kind als "Kanake", "Schlitzauge" oder ähnliches beschimpft wird?

@TUAREG DESERT TOURS

 Antwort auf:
Bitte, hoer doch auf, solch einen unqualifizierten Mist hier zu schreiben! Kennst du das Adoptionsverfahren hier in Marokko?
Hast du eine Vorstellung, was dafuer alles notwendig ist?
Jetzt bin ich aber neugierig. Was braucht man denn so an Unterlagen etc?

 Antwort auf:
Och Kindchen...in Marokko gibt's kein Adoptionsverfahren...na, du hast ne Ahnung...aber ueberall mitreden wollen.
In Marokko reden die Marokkaner von Adoption und meinen die Kafala.
Die Kafala ist aber nicht zur Adoption wandelbar.
In den Verhandlungen zum Haager Übereinkommen von 1996 haben die Marokkaner dafür gesorgt, dass sich das Desaster vom Abkommen von 1993 nicht wiederholt. Das Abkommen sagt ganz klar, dass eine Kafala nicht zur Adoption berechtigt.

Belgien (Gesetzgebung) und Deutschland (Richter) ermöglichen aber die Adoption eines Kafalakindes, da das Kindeswohl priorität besitzt.


@Ulla

 Antwort auf:
Da das Kafala-Kind rechtlich nicht die gleiche Stellung in der Familie wie die leiblichen Kinder hat, kann es nicht erben. (Meine persönliche Sicht: Ein für das Kind schlechter Zustand, der dem Kind Minderwertigkeitsgefühle gegenüber den leiblichen Kindern beschert. Sicher wird dieser Aspekt in der marokkanischen Gesetzgebung irgendwann auch einmal Beachtung finden, denn wenn man sich bei der Namensgebung und anderen Punkten bereits bewegt hat, kann das andere nur noch folgen.)
Selbstverständlich kann ein solches Kind erben. Da ist einmal die Ursprungsfamilie, in dem es den Erbrang behält. Dann kann man dem Kafalakind notariell 1/3 erben lassen.

Stellen wir uns vor ein Kafalakind ist der einzigste direkte Erbe der Ursprungsfamilie und erbt dort den gesamten Nachlass. Wenn nun Annehmende stirbt, so bekommt es zusätzlich 1/3 des Nachlasses von ihm.
Es ist dann sogar ein Vorteil.
Bei einem Findelkind hingegen erhält dieses zumindestens einen Nachlass von 1/3.


@Tuareg Desert Tours

 Antwort auf:
Ich werde dich demnaechst um Erlaubnis fragen, oder was??? Wenn die Leutz hier unqualifizierten Muell schreiben, nehme ich mir jederzeit das Recht raus, dieses zu korrigieren..allein schon im Interesse der stillen Mitleser, die vieles als "bahre Muenze" annehmen, was hier von dem ein oder anderen Marokko-"Spezialist" geschrieben wird, aber niemals den Tatsachen entspricht!
Fakten!! Was soll nicht passen?
Statt dessen nur rumhampeln.
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 29/07/06 04:29 AM

Hallo,

@ Karim...Na das ist doch mal eine brauchbare Korrektur, danke
Ja, mehr Formalitäten :rolleyes: ... sind ja dann auch noch zwei Länder, aber ich sag mal salopp - das potenzielle "Angebot" an Kindern erhöht sich, wenn man eine Auslandsadoption in Erwägung zieht...
Es muss doch mehr als nur den Grund - Kinder aus xy sind so süß - geben, oder?

und hui, danke für den kleinen Auszug aus dem Fragenkatalog...


 Antwort auf:
Welche Gründe haben sie bewogen, sich für die Aufnahme eines ausländischen Kindes zu bewerben?

Welche Erwartungen und Hoffnungen verbinden Sie für sich mit der Aufnahme eines ausländischen Kindes?
?? Na die selben, als wenn ich ein deutsches Kind adoptieren möchte...
Was soll man auf so eine Frage antworten? Die wenigsten werden wohl wirklich "objektive" Gründe haben, vermutlich?
Ich sehe schon, es ist gar nicht so schlecht, wenn ich jetzt schon damit anfange mich zu beschäftigen <img src=" title="" src="graemlins/lachen2.gif" />

Karim du scheinst dich ja damit allgemein und im speziellen gut auszukennen - kennst du vielleicht noch gute Informationsquellen - weniger über den formalen Papierkrieg, als mehr Austausch-/Erfahrungsquellen??
Also ich meine eine brauchbare/gute Quelle - Im Internet wird man ja schnell fündig, aber nicht immer sind sie wirklich hilfreich...

viele Grüße
Posted By: Henri Fuhrmann

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 29/07/06 02:40 PM

Guten Tag,
eigentlich bin ich enttäuscht. Ich erhoffte mir, hier sachlichen Austausch zu finden. Statt dessen ist die Hälfte der Beiträge Streiterei zwischen einzelnen. Kann man die Streiterei nicht löschen und die Beiträge mit Inhalt stehen lassen?

Auch bin ich enttäuscht über die Reaktion einiger Marokkaner, die als erstes solch eine Annahme eines elternlosen Kindes als Entfremdung empfinden.
Mein Schwager ist ja Algerier. Und ich habe auch sehr gute Kontakte mit der algerischen Verwandtschaft meiner Schwester. Diese haben sehr anders reagiert. Diese finden das toll, wenn auch mein deutscher Mann und ich ein Kind aufnehmen könnten. Mein Schwager meint, die Marokkaner hätten schon immer einen besonderen Nationalstolz, die Algerier jedoch wären oft intellektueller und hätten mehr Überblick, vielleicht liegt es daran ?

Es grüßt Henriette
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 29/07/06 11:03 PM

Hallo,

ja Ulla ich weiß doch, dass du nicht den ganzen Thread meintest, aber Friedel hatte diese Idee eingeworfen... und es gäbe ja auch die Möglichkeit diesen hier komplett zu löschen und dafür in der Rubrik "Andere Themen" - Adoption in Marokko "neu" anzusetzten...
Auf jedenfall sollte Thomas mal was dazu sagen, vielleicht ist er gerade zu beschäftigt?

@ Henri
 Antwort auf:
die Algerier jedoch wären oft intellektueller und hätten mehr Überblick
Das würde ich als Algierer vermutlich auch sagen <img src=" title="" src="graemlins/lachen2.gif" />

viele Grüße
Posted By: Ulla Martin

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 30/07/06 05:01 PM

Hallo an alle! Thomas, der Moderator für diese Rubrik, hat momentan zuwenig Zeit. Ich habe auf Wunsch der meisten Teilnehmer in diesem Thread die Beiträge, die lediglich den persönlichen Schlagabtausch ohne Themenbezug zum Inhalt hatten, gelöscht. Den Thread habe ich aber vor der Löschung der Beiträge auf Festplatte komplett gespeichert und kann ihn jederzeit wieder veröffentlichen, falls notwendig. Auch gelöscht habe ich Beiträge von mir mit dem Hinweis auf die Möglichkeiten der Löschung. Weiterhin gute Diskussion !

Gruß, Ulla
Posted By: Ofri

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 30/07/06 06:52 PM

Hallo,

es ging mir nicht darum, diesen Thread zu löschen, sondern nur darum, ihn zu schließen, damit die sachlichen und inhaltlichen Beiträge erhalten bleiben, es aber keine Möglichkeit mehr für einen unsachlichen verbalen Schlagabtausch und Beleidigungen mehr gibt.
Aber so, wie es jetzt ist, gefällt mir das noch besser. Vielen Dank Ulla.

Viele Grüße
Friedel
Posted By: Claudia E.

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 30/07/06 11:41 PM

Hallo alle zusammen,

die letzten zwei Tage konnte ich leider nicht verfolgen was hier im Forum alles so geschrieben wurde, deshalb freue ich mich besonders, dass dieser Thread nun anscheinend zu aller Zufriedenheit verläuft.

@Mimhaat,

ich hoffe der Verlauf ist so ok?

Ein Appell an alle,

Diskussionen sollten möglichst sachlich und Themenbezogen verlaufen, besonders dann, wenn es darum geht, dass man Informationen sucht, Fragen hat. Da hätten alle etwas von.

Beleidigungen und persönliche Angriffe führen grundsätzlich weder dazu Antworten auf Fragen zu bekommen noch ein gutes förderndes Klima zu schaffen.

Wir regen uns über Krieg auf und kommen uns wegen "Lappalien" in die Haare, weil wir nicht bereit sind andere Meinungen gelten zu lassen geschweige denn darüber nach zu denken, ob andere nicht durchaus auch mal Recht haben können bzw. nicht die eigene Meinung immer das einzig Wahre ist.

Das ist jetzt Off-Topic, passt aber trotzdem und gilt für das allgemeine Verhalten im Miteinander genauso wie in diesem Forum. Deshalb schreib ich es einfach mal nieder. ;\)

Die Frage ist wohl immer: Wer macht den ersten Schritt? Wer lässt sich nicht provozieren?

Wünsche eine gute Nacht.

Liebe Grüße
Claudia
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 31/07/06 02:00 AM

Hallo,

ich beschwere mich doch gar nicht
Ist doch alles bestens - ich habe mir nichts besonderes dabei gedacht als ich schrieb "nicht komplett löschen"
Danke Ulla!

und viele Grüße
Posted By: Henri Fuhrmann

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 31/07/06 12:16 PM

Guten Tag!
Danke Ulla nun habe ich mich heute morgen sehr gefreut daß das ganze durch dich hier wieder mehr mit dem Thema zu tun hat.

Nun sind heute mittag durch Claudia Eschenbaum schon wieder vom Thema abschweifende Beiträge dazu gekommen. Bitte löschen !!

Liebe Mimhaat, ich freue mich, daß dich das Thema auch interessiert, ich werde später ein paar links senden.

Freundliche Grüße, Henriette
Posted By: Karim Habbouri

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 31/07/06 06:55 PM

@Henriette

 Antwort auf:
Auch bin ich enttäuscht über die Reaktion einiger Marokkaner, die als erstes solch eine Annahme eines elternlosen Kindes als Entfremdung empfinden.
Mein Schwager ist ja Algerier. Und ich habe auch sehr gute Kontakte mit der algerischen Verwandtschaft meiner Schwester. Diese haben sehr anders reagiert. Diese finden das toll, wenn auch mein deutscher Mann und ich ein Kind aufnehmen könnten. Mein Schwager meint, die Marokkaner hätten schon immer einen besonderen Nationalstolz, die Algerier jedoch wären oft intellektueller und hätten mehr Überblick, vielleicht liegt es daran ?
Ich glaube du hast etwas falsch verstanden.
Die Marokkaner reagieren genauso wie die Algerier.
Wenn du mit ihnen über Adoption redest, so ist die Reaktion positiv. Allerdings verstehen Algerier und Marokkaner darunter die Kafala.

Wenn nun der Algerier, der in Deutschland lebt, ein algerisches Kind annehmen will, so sind algerische Gesetze zu beachten.
Da er aber in Deutschland lebt, so haben die deutschen Gesetze vorrang.

Das bedeutet man muss in Deutschland einen Adoptionsantrag stellen (beim Landesjugendamt).
Da es eine Auslandadoption ist, so muss das Land genannt werden. Nur wenige Landesjugendämter lassen Marokko als Land zu. Das bedeutet eine Ablehnung.
Dieses bedeutet dann eigentlich ein Klageweg, damit das zuständige Amt doch noch aktiv wird.

Also wird der Algerier klagen müssen. Wenn er nun direkt in Algerien oder Marokko eine Kafala macht, so fehlt die Vorabzustimmung des Amtes und die Einreise des Kindes landet auf dem Klageweg (wobei die Umgehung deutscher Behörden nicht positiv wirkt).

Marokko und die Adoption:

Marokko hat statt der Adoption die Kafala als Annahmeform.
Wäre es nach marokkanischen Vorstellungen gelaufen, so wäre im Haager Adoptionsabkommen die Kafala mit enthalten. Die anderen Staaten lehnten dieses aber ab weil das Haager Übereinkommen von 1961 dies abdeckt. Die Folgen hier von sehen wir heute.
1996 folgte ein neues Übereinkommen welches das von 1961 ablöste. Marokko war der erste Staat der dieses ratifizierte.

Interessant ist auch das UN Protokoll vom 30.9.1996.
Hier wird vor allem die Kafala erörtert.
Das Ergebnis ist bemerkenswert, da hier ganz klar definiert wird, dass die Kafala für Muslime ist und eine Adoption auch in Marokko erlaubt ist, wenn das Kind nicht muslimisch ist.
Gerade dieses wäre ein Argument gegen die Verweigerung von deutschen Landesjugendämtern.
Posted By: Henri Fuhrmann

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 31/07/06 08:35 PM

Guten Abend Karim Habbouri,
das ist ein guter Beitrag! Ich blicke bei diesen gesetzlichen Feinheiten noch gar nicht richtig durch. Meine Schwester war auf dem Jugendamt, alles abschlägig. Am Telefon wollte man ihr keinen Termin geben. Als sie hörten: Algerien, da haben sie gleich abgelehnt! Was machen denn die Algerier in Deutschland? Sollen die dann ein Kind aus Russland adoptieren? Oder wollen sie nicht adoptieren, so daß dies scheinbar nur das Problem meiner Schwester ist?

Karim, ich bezog die Reaktionen der Marokkaner auf einige Reaktionen im Forum.

Mimhaat, seit einiger Zeit durchforste ich das Internet. Ich finde den Link www.adoptionsinfo.de ganz gut. Und www.safae.de ist gut. Diese Seite gehört einem Deutschen. Tolle Seite! Das wäre auch die gleiche Kombination wie bei meiner Schwester, die deutsch, ihr Mann algerisch ist, das andere Paar: er deutsch, sie marokkanisch. Das sollte aber gegenüber dem Jugendamt keinen Unterschied machen.

Es grüßt Henriette
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 31/07/06 09:38 PM

Hallo

vielen Dank Henri \:\) ... bisher waren die Seiten, die ich gefunden habe mehr als Austausch zwischen Eltern, die schon adoptiert haben.
Ich persönlich würde ja eher in der Richtung Lateinamerika kucken, von daher wäre es nicht so relevant ob Marokko oder Algerien.

Zu deiner "Frage" ob Algerier russische Kinder adoptieren sollen... nun, ich finde es nicht so wichtig welcher Herkunft das Kind hat, man macht es doch zu seinem Kind und Heimat ist immer da, wo man sich zu hause fühlt und man adoptiert ja ein Kind auch nicht seiner Herkunft wegen \:\)
Aber ich verstehe schon was du damit meinst.

viele Grüße
Posted By: Karim Habbouri

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 01/08/06 07:24 AM

@Henriette

 Antwort auf:
das ist ein guter Beitrag! Ich blicke bei diesen gesetzlichen Feinheiten noch gar nicht richtig durch. Meine Schwester war auf dem Jugendamt, alles abschlägig. Am Telefon wollte man ihr keinen Termin geben. Als sie hörten: Algerien, da haben sie gleich abgelehnt! Was machen denn die Algerier in Deutschland? Sollen die dann ein Kind aus Russland adoptieren? Oder wollen sie nicht adoptieren, so daß dies scheinbar nur das Problem meiner Schwester ist?
Das ist die typische Reaktion der Ämter. Sie ist aber nicht Gesetzeskonform. Denn es wird alles verweigert was nicht das Haager Adoptionsabkommen unterschrieben hat.
Vor 8 Jahren rügte dieses bereits ein Gericht in Deutschland, in dem ein Ehepaar (marokkanischer Abstammung),ein marokkanisches Kind adoptieren wollten. Den die Ämter blockierten und blieben untätig. Das Gericht sprach hier eine Kafala im deutschen Recht aus.

Vor einem Jahr versuchte ein marokkanischer Wissenschaftler seine Familie nachzuholen. Ein Kind war ein Kafalakind (es fiel wegen dem Namen auf). Die Einreise des Kindes scheiterte.

In München kenne ich eine deutsche Frau welche ein Kafalakind hat und hier sogar Pflegegeld bekommt (Kind zählt als Pflegekind, Kind stammt aus Ägypten).

Die aktuellen Fälle sind der genannte Fall www.safae.de (welche aber nur marokkanisches Recht durchsetzen wollen).

Der andere Fall ist eine Marokkanerin welche aus einem Waisenhaus ein Kind angenommen hat. Hier machte der Kindesname den Deutschen Probleme. Das marokkanische Innenministerium änderte den Kindesnamen aber die Einreise bleibt weiter versagt.

In beiden Fällen sind die Marokkanerinnen migriert, so dass sie die Behörden auslassen können.

In beiden Fällen haben nur die Frauen die Kafala angenommen und damit eine rein marokkanische Sache daraus gemacht.
Der einfachere Weg wäre hier der gewesen, den viele Marokkaner wählen. Mann muss die Kinder in Marokko zu seinen eigenen machen (nur für die Einreise).
Ich denke in Algerien ist das auch machbar.

 Antwort auf:
Mimhaat, seit einiger Zeit durchforste ich das Internet. Ich finde den Link www.adoptionsinfo.de ganz gut. Und www.safae.de ist gut. Diese Seite gehört einem Deutschen. Tolle Seite! Das wäre auch die gleiche Kombination wie bei meiner Schwester, die deutsch, ihr Mann algerisch ist, das andere Paar: er deutsch, sie marokkanisch.
Hätten sie das Kind als eigenes Kind ausgegeben, dann wäre es hier und ich hätte mir so manchen Text erspart. Aber vielleicht ist es besser so wenn jemand klagt. Gerade die Marokkaner in München (z.B. Laaboudi von Sahara Wings, Alaoui) oder auch meine Person haben immer gesagt wie man es eigentlich macht.

Mein persönlicher Favorit ist aber Belgien. Über Belgien kann man eine Kafala wesentlich besser ausüben.
Gesetz Belgien
Posted By: Elvire

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 03/08/06 12:39 AM

Guten Abend,

@tangeroise
 Antwort auf:
Und diese Kinder haben in einer konservativen, traditionellen Gesellschaft keinen hohen Stellenwert ("sind sie doch nichts weiter als Kinder von ledigen Müttern und Huren").
genau das ist das grosse Problem.

Soumaya Naamane-Guesous: "Grossesse de la Honte"

In einer unabhängigen Studie über einen Zeitraum von 6 Jahren haben von 5.040 unverheirateten Müttern in Casablanca 1.800 ihr Kind zur Adoption = Kafala freigegeben, was einem Drittel entspricht und in keinem Verhältnis zu abgegebenen Babies in anonymen Babyklappen in Deutschland steht.


Quelle: Quantara
16.03.2006


Uneheliche Kinder in der arabischen Welt

Ein Tabu bröckelt

In manchen Regionen des Nahen Ostens werden junge Frauen schon beim Verdacht auf eine außereheliche Schwangerschaft um der so genannten "Familienehre" willen getötet. Doch jenseits der rigiden gesellschaftlichen Normen wandeln sich die Alltagspraxis und das Bewusstsein. Vor allem in den Maghreb-Staaten Marokko, Tunesien und Algerien wurden in den vergangenen Jahren Unterstützungsangebote für ledige Mütter geschaffen. Und in Ägypten sorgt der Fall eines prominenten unehelichen Kindes für eine bemerkenswerte öffentliche Diskussion. Martina Sabra berichtet.

Foto: www.irinnews.org Mann und Frau - zum Sex gehören normalerweise zwei. Doch wenn der Beischlaf ohne Trauschein stattfindet und dabei auch noch ein Kind entsteht, werden in streng patriarchalen Gesellschaften vor allem die Frau und das Kind für den 'Fehltritt' bestraft.

Diese Art Doppelmoral - die bis vor wenigen Jahren auch in Europa einschließlich Deutschland herrschte – hat jetzt in Ägypten einen kleinen Skandal ausgelöst: Die ledige Mutter Hend El-Henawy forderte den Schauspieler Ahmed El-Fishawi öffentlich auf, sich als Vater ihrer 15 Monate alten Tochter Lina zu bekennen.

El-Fishawi gab zwar öffentlich zu, dass er als Vater in Frage komme, kündigte aber gleichzeitig an, dass er das Kind auf keinen Fall formell anerkennen würde, da er mit der Mutter zum Zeitpunkt der Zeugung nicht offiziell verheiratet gewesen sei.

Wenn El-Fishawi bei seiner Version bleiben sollte, wäre das Kind Lina unehelich und hätte wesentlich weniger Rechte als "normale" ägyptische Kinder. Die Mutter könnte im schlimmsten Fall wegen Prostitution angeklagt werden.

Die ägyptische Öffentlichkeit zeigte sich gespalten. Heimlich schoben jedoch viele der Kindsmutter die Verantwortung für den peinlichen Streit zu. "Sie hätte das Kind doch zur Adoption freigeben oder abtreiben können", meint eine Studentin freimütig und gibt damit eine nicht nur in Ägypten gängige Auffassung wieder.

Hohe Dunkelziffer unehelicher Kinder

Nicht verheiratet, aber schwanger – das ist in der arabischen Welt immer noch streng tabu. Die politisch Verantwortlichen behaupten fast durchweg, das Problem existiere nicht. Doch die Zahl der Kinder, die in einigen Ländern ausgesetzt oder zur Adoption freigegeben werden, spricht eine andere Sprache, ebenso wie die Masse an Vaterschaftsklagen.

In Ägypten sollen nach Angaben der Frauenrechtsorganisation "Women Living Under Muslim Law" zurzeit rund 14.000 derartige Gerichtsverfahren laufen. Da unverheiratet schwangere Frauen fast überall in der arabischen Welt unter Prostitutionsverdacht stehen, ihnen also Geld- und Gefängnisstrafen drohen, versuchen viele Betroffene, "ihr Problem" heimlich zu lösen.

Man geht von einer signifikanten Dunkelziffer aus, mit den entsprechenden Risiken für Mutter und Kind. Die marokkanische Sozialanthropologin Jamila Bargach beschreibt in ihrem bereits 2002 erschienenen Buch über Kindesaussetzung und heimliche Adoption in Marokko unter anderem, wie sich die Problematik durch den sozioökonomischen Wandel verschärft hat.

Solange Mädchen sehr jung verheiratet wurden, waren außereheliche Schwangerschaften kein großes Thema. Wenn es passierte, wurde die Angelegenheit meist diskret von Müttern und Tanten geregelt. Man schickte die Schwangere in den letzten Monaten zu Verwandten und brachte das Baby nach der Geburt irgendwie unter. Hauptsache, das Ganze wurde nicht publik.

Heute sind die Rahmenbedingungen völlig anders: die meisten Frauen im Maghreb heiraten erst mit Mitte oder sogar Ende zwanzig. Gleichzeitig können aufgrund von Landflucht und Urbanisierung immer weniger Frauen auf funktionierende familiäre Netzwerke zurückgreifen. Für Jamila Bargach sind die Leidtragenden vor allem die Kinder: "Uneheliche Kinder werden stigmatisiert, ausgegrenzt und durch Gesetze diskriminiert. Ihre Menschenrechte werden missachtet."

Hilfen für Schwangere

Lange Zeit boten hauptsächlich christliche Missionsschwestern oder internationale Organisationen wie Terre des Hommes unverheirateten Schwangeren im Maghreb eine Zuflucht. Mittlerweile gibt es in Marokko, Algerien und Tunesien einige "autochthone" Hilfsangebote.

In Casablanca finden unverheiratete Schwangere neben Terre des Hommes bei der marokkanischen Nichtregierungsorganisation INSAF umfassende Beratung und für die Zeit kurz vor und nach der Entbindung auch eine Unterkunft. Bei der ebenfalls in Casablanca ansässigen Selbsthilfeorganisation Solidarité Féminine können ledige Mütter mit etwas Glück über die Beratung hinaus eine Ausbildung, eigenes Einkommen und Kinderbetreuung erhalten.

In Algerien beraten mehrere unabhängige Frauenorganisationen ledige Mütter in Not und bieten im Notfall ebenfalls Unterkunft an. In Tunesien ist das Angebot am weitesten entwickelt: hier können junge Frauen nach der Entbindung mit ihren Kindern in staatlichen Mütterheimen unterkommen.

Von den Staaten der Arabischen Liga hat Tunesien durch fortschrittliche Familien-, Adoptions- und Namensgesetze uneheliche Kinder am weitesten gleichgestellt und parallel das dichteste soziale Netz für ihre Mütter geknüpft.

Bemerkenswerte Studie

Ansonsten geht bislang Marokko bemerkenswert offensiv mit dem Tabu-Thema um. 1996 veröffentlichte eine unabhängige marokkanische Hilfsorganisation zum ersten Mal Statistiken, wonach im größten Krankenhaus von Casablanca durchschnittlich fünf Prozent der Gebärenden ledig waren – ein überraschend hoher Anteil.

Die bis dato umfassendste Studie wurde im Frühjahr 2003 von der Stadtverwaltung Casablanca mit Unterstützung der UN sowie marokkanischer Nichtregierungsorganisationen fertig gestellt. Über einen Zeitraum von sechs Jahren interviewten die Forscher im Großraum Casablanca insgesamt 5040 unverheiratete Mütter, von denen 3240 ihre Kinder selbst aufzogen. 1800 Frauen hatten ihre Kinder nach der Geburt zur Adoption freigegeben.

Die durchschnittliche ledige marokkanische Mutter ist der Studie zufolge 26 Jahre alt, in vier von fünf Fällen in städtischem Milieu geboren und aufgewachsen und entstammt tendenziell der Unter- bzw. unteren Mittelschicht. Sie hat viele Geschwister, und das Familienoberhaupt ist meist entweder Bauer, Arbeiter und Kleinhändler.

Jede dritte Betroffene ist vaterlos. Fast die Hälfte (45 Prozent) der ledigen Mütter haben keine Schule besucht, der Rest hat höchstens die Mittlere Reife. Nur sehr wenige unverheiratete Mütter haben das Abitur oder studieren. Der Anteil der Frauen, die aufgrund einer Vergewaltigung oder Prostitution schwanger geworden sind, liegt bei 6 bzw. 3 Prozent. Jede fünfte hat versucht, die Schwangerschaft abzubrechen.

Ganz unten

Die 2003 erschienene UN-Studie belegte, was SozialarbeiterInnen, SoziologInnen und MenschenrechtsaktivistInnen in Marokko schon lange vermuteten: Es gibt viel mehr unverheiratet Schwangere und außereheliche Kinder als erwartet, und das Phänomen weitet sich aus – allerdings vor allem aus Unwissenheit und wirtschaftlicher Not, und nicht aufgrund eines Wertewandels.

Anders als im Westen sähen die Frauen im Maghreb die Mutterschaft außerhalb der Ehe nicht als eine freiwillige Entscheidung an, erklärt die marokkanische Soziologin Soumaya Guessous, Mitverfasserin einer 2005 erschienenen qualitativen Studie über ledige Mütter:

"Keine der Frauen, die ich interviewt habe, hat sich bewusst für das Kind ohne Mann entschieden. Die ledigen Mütter stehen am unteren Ende der sozialen Skala. Sie sind dreifach ausgeschlossen - ökonomisch, gesellschaftlich und familiär."

Martina Sabra

© Qantara.de 2006

Weitere Informationen zum Thema:

Soumaya Naamane Guessous/Chafik Guessous/Association Solidarité Féminine: Grossesses de la Honte. Editions Le Fennec, Casablanca, 2005 (Französisch, arabische Übersetzung ist vorgesehen)

Jamila Bargach: Orphans of Islam: Family, Abandonment and Secret Adoption in Morocco. Rowman & Littlefield, Boulder 2002 (Englisch)


Elisabeth-Norgall-Preis für Aicha Chenna
"Muslimisch im Herzen und weltlich im Kopf"
Um ledigen Müttern und ihren Kindern zu helfen, gründete Aicha Chenna vor 20 Jahren die Selbsthilfeorganisation "Solidarité Féminine". In Frankfurt erhielt sie jetzt für ihr Engagement den Elisabeth-Norgall-Preis 2005. Martina Sabra hat Aicha Chenna in Casablanca besucht
Qantara.de
Posted By: U l l a

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 06/08/06 07:14 AM

Hallo,

zum Thema Entfremdung:

1. Beste Lösung : Sicherstellung, daß das Kind bei der Mutter bleiben kann und daß beide versorgt sind.

2. Zweitbeste Lösung: Für den Fall, daß das Kind bereits aufgegeben oder ausgesetzt wurde: Das Kind findet eine Familie im Inland.

3. Notlösung: Das Kind findet eine Familie im Ausland.

4. Schlechteste Lösung: Das Kind bleibt im Heim. @ Tangeroise : Mag sein, daß es Fälle gibt, in denen Heimkinder später erfolgreiche Karriere gemacht haben. Aber das sind Einzelfälle, glaube mir. Die Heimkinder sind in der Regel - zwar materiell manchmal ausreichend versorgt - aber psychisch traumatisiert oder geschädigt. Kein staatliches Heim kann die Liebe geben, die das Kind braucht. Notlösung: SOS-Kinderdörfer mit dem Konzept der "Ersatzmütter", so daß die feste Bezugsperson zumindest da ist, die den Kindern Bindungsfähigkeit und Selbstvertrauen geben kann.

Apropos "Karriere": Unsere letzte marokkanische Untermieterin hat auch ein Kafala-Mädchen in ihrer Familie. Sie sollte das Kafala-Mädchen meiner Meinung nach eigentlich als "Schwester" bezeichnen, da sie ja mit ihr aufgewachsen ist. Das tut sie aber nicht, denn dieses Mädchen arbeitet im Haushalt mit (ihre Meinung). Während sie Elite-Uni besucht. Jetzt gab es Heiratsbewerber für das Kafala-Mädchen. Aber als die Bewerber erfuhren, daß sie nicht "leibliche" Tochter ist, haben sie die Anträge zurückgezogen.

@Mimhaat , Deine Worte:
 Antwort auf:
Für manche Pärchen die nicht "perfekt" ins Raster passen, ist es so gut wie unmöglich in Deutschland ein Kind zu adoptieren, eben weil es so wenige gibt. Im Ausland hingegen sind die Chancen größer.
Mißverständnis: Die Eltern und der Prozeß werden - egal ob Inlands- oder Auslandsadoption - genauestens materiell und psychologisch geprüft, müssen in's Raster passen (siehe Karim's Auszug Fragebogen für Adoptionsbewerber, sowie Pflichtseminare und -gespräche mit dem Jugendamt.) Es stehen aus dem Ausland jedoch mehr Kinder als im Inland zur Verfügung, deswegen reden manche davon, daß es aus dem Ausland "leichter" sei. Mit "leichter" ist aber nicht das Prozedere, sondern die höhere Erfolgschance, ein Kind zu bekommen, gemeint.

@ Henriette
Bitte beachten, Karim Habbouri und ich beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Ich aus der Sicht der ausgesetzten Kinder, die um ihre Identität gebracht wurden, er aus der Sicht der Verwandtenadoption, bei der die Identität/Herkunft der Kinder bekannt ist.

@ Karim, Deine Worte
 Antwort auf:
Selbstverständlich kann ein solches Kind erben. Da ist einmal die Ursprungsfamilie, in dem es den Erbrang behält.
Ja, ich meinte das gleiche wie Du ! Aber ich kenne nur Findelkinder in Marokko, die von ihren Eltern ausgesetzt wurden. (Identität unbekannt ! Geburtsdatum fiktiv, da lediglich geschätzt. Name des Kindes unbekannt, wird von der Behörde vergeben.) Diese Kinder können nichts erben ! Das Gesetz ist gut gemeint, korrekt, aber geht an der Alltagsrealität der Kinder vorbei.

 Antwort auf:
Dann kann man dem Kafalakind notariell 1/3 erben lassen.
Ja, aber nur wenn man das als Eltern will ! Wenn nicht, geht das Kind leer aus, obwohl es vielleicht sein Leben lang im Haushalt oder anderweitig mitgeholfen hat. Es ist also immer von der Gnade der Eltern abhängig, im Gegensatz zu den leiblichen Kindern, die rechtlich abgesichert sind.

 Antwort auf:
Mein persönlicher Favorit ist aber Belgien. Über Belgien kann man eine Kafala wesentlich besser ausüben.
Ja, oder Spanien. Bei meinem letzten Besuch im Waisenhaus traf ich ein spanisches Ehepaar, die eine spezielle Genehmigung ihrer spanischen Behörden erreicht hatten. Interessante News auch: http://www.n-tv.de/694737.html "5.500 Kinder aus dem Ausland - Adoptions-Weltmeister Spanien" (Vergleich: ca. 1500 Adoptionen pro Jahr in Deutschland)

Klasse, Deine Homepage ! Hab' schon lange darauf gewartet !
Posted By: U l l a

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 06/08/06 07:25 AM

Noch etwas: Ich stelle den von mir oben zitierten Artikel hier lieber ein. Man weiß nie wie lange er bei den Zeitungen online gespeichert bleibt:

 Antwort auf:
Montag, 31. Juli 2006
5.500 Kinder aus dem Ausland
Adoptions-Weltmeister Spanien

In keinem anderen Land der Welt werden so viele Kinder adoptiert wie in Spanien. Mit 12,3 Adoptionen pro 100.000 Einwohner führt es die internationale Rangliste der Adoptionen ausländischen Nachwuchses an. Carlos Nina Deheza ist stolz auf den spanischen Rekord, weil er ein Zeichen dafür sei, "wie dynamisch die spanischen Vermittler arbeiten", sagt der Direktor der nichtstaatlichen Vermittlungsagentur ECAI der Deutschen Presse-Agentur. Die Wartezeiten seien kurz, die Bürokratie überschaubar.

Acht von zehn Kindern kommen aus Asien oder Osteuropa zu spanischen Eltern. Mehr als die Hälfte dieser "Wunschkinder" wurden in China geboren, dann folgen russische und ukrainische Jungen und Mädchen. Ein Kind aus China zu adoptieren kostet etwa 8.800 Euro in Eigenorganisation, über die ECAI zwischen 2.000 und 3.500 Euro mehr.

Die ECAIs gehören mit 32 Anlaufstellen im ganzen Land zu den privaten Anbietern. Die Organisation ist staatlich anerkannt: "Wir sind keine Agentur, die nur verkaufen will", betont Deheza. Er will auch nicht von Kunden reden, "Nutzer unseres Services" gefällt ihm besser. Und der Service kann sich im Vergleich mit der europäischen Konkurrenz sehen lassen: "Wir vermitteln drei Mal schneller als zum Beispiel Deutschland." Spanier müssen im Schnitt zehn Monate warten, maximal zwei Jahre, bis sie ihr Adoptivkind zu Hause willkommen heißen können. In Deutschland gibt es Wartezeiten bis zu sechs Jahren.

Für Deheza sind die hohen Adoptionszahlen vor allem den guten Rahmenbedingungen zu verdanken. "Wir besitzen sieben ECAI-Vertretungen in Russland, sechs in China." Deutschland habe dagegen keine einzige Vermittlungsstelle in China. Die bi- und multilateralen Abkommen zwischen Spanien und den anderen Ländern funktionierten gut. "Überhaupt werden den Adoptiveltern von unserer Regierung keine rechtlichen Hürden in den Weg gestellt."

Kein Wunder, dass Deheza auch Anfragen von Ausländern hat. "Um unsere Hilfe in Anspruch nehmen zu können, muss der Bewerber seinen rechtlichen Wohnsitz in Spanien haben, sprich mehr als sechs Monate im Jahr hier leben", erklärt er. Wenn dann noch die spanischen Behörden dem Antrag zustimmten, stehe einer Vermittlung so gut wie nichts mehr entgegen.

ECAI hat die Bewerberzahl auf 600 pro Jahr begrenzt. Die Nachfrage würde wohl noch mehr zulassen: In den vergangenen beiden Jahren wurden jeweils knapp 5.500 Kinder aus dem Ausland adoptiert. Innerhalb von fünf Jahren kamen zirka 22.000 Adoptivkinder ins Land.

Deheza schätzt, dass mit über 5.000 Kindern pro Jahr die Höchstgrenze erreicht sei. "Zum einen wird es in einigen Ländern immer schwieriger, Adoptivkinder zu finden" - sobald es den Staaten wirtschaftlich besser gehe, steige die Nachfrage nach Adoptionen im eigenen Land. Zum anderen bekommen die Kinder Konkurrenz durch immer bessere Methoden der künstlichen Befruchtung.

Mit Blick in die Zukunft orientiert sich ECAI nun mehr Richtung Afrika. Nach einer Stelle in Äthiopien werden schrittweise andere Vertretungen eingerichtet, zum Beispiel im Senegal. Damit weiter jeder Wunsch erfüllt werden könne, sagt Deheza. Denn: "Kinder sind Kinder. Sie verbessern unsere Gesellschaft - sie bringen uns Freude und Liebe." Egal, in welchem Land sie geboren seien.
(Simone Herz, dpa)
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 06/08/06 02:50 PM

Hallo Ulla,

na das habe ich doch dann noch genauso ergänzt...
Nicht das Verfahren ist leichter, sondern die Erfolgsaussichten sind größer, da mehr "Angebot". Und gerade wenn es in Deutschland eine große Nachfrage und wenig "Angebot" gibt, werden eben nur die Besten, der Besten ausgesucht - oder ist das jetzt mein subjektives Empfinden?
Ich denke nicht, dass in Deutschland noch Pärchen (oder gar Singles) über 40 realen Chancen auf ein Kind aus einem deutschen Kinderheim haben, oder? Also warum sollten sich solche Interessenten den Aufwand machen und es erst hier probieren. Da würde ich es auch lieber gleich im Ausland probieren...

Und danke für den Artikel, der ist sehr interessant. Mir fiel ein, dass ich das auch schonmal gelesen hatte - Spanien als Adoptionsweltmeister - allerdings wesentlich kürzer, eher als Notiz und auf spanisch. Aber ich werde in der Zeitschrift nochmal nachschauen, vielleicht gab es einen Link zum Artikel...

viele Grüße
Posted By: U l l a

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 06/08/06 04:02 PM

Sorry, Mimhaat, dann hatte ich Deine Ergänzung übersehen
Posted By: che68

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 06/08/06 09:58 PM

Vielleicht ist es ja fuer ein Kid leichter in eine "andere" kultur einzu tauchen/zu leben.Wie viele Menschen verlassen Ihre Herkunftslaender um in anderen Laendern eine scheinbar bessere Zukunft zu finden und wievielen ist es verwehrt ?
Ich bin umgeben von solchen menschen und bin wohl selbst einer davon.
Geboren im Erzgebirge ,aufgewachsen in Nordbayern.Stets ein Fremder,als ich 9o zurueck wollte nach Sachsen das ich im Alter von 2 Jahren verlies,begegnete mir Misstrauen,ich koennte ja mein Geburtshaus im Erzgeirge wieder haben wollen..eben das gleiche was meinem Vater 1949 gesagt wurde,in Franken:wos wolld ihr hier,ihr fresst as bloss die woar weg...
Ich habe mir einen Auspruch von Koenig August zu eigen gemacht :macht euern dreck alleene :-)
ihr hab mir nee scheene kultur...
Mit meiner marokkanischen Ehefrau lebe ich eben besser im multikulturellen London.
Und wir hier im Hause muessen eben tagtaeglich zusammen raufen,aber es geht,andere Kultur... na und und nun?
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 06/08/06 10:15 PM

Hallo,

also ich sehe da generell keinerlei Problem mit Entfremdung, ein zur Adoption freigegebenes Baby aus dem Ausland zu holen... bei älteren Kindern mag das eine andere Grundlage haben... aber generell bezweifel ich, dass die Mehrheit von Heimkindern in der Welt die Möglichkeit zur "Karriere" bekommt. Meistens scheitert es doch schon am Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen - sowas kostet, warum sollte ein Staat das finanzieren wollen nach der Volljährigkeit... (ich muss auch ihr vor allem an Osteuropa oder Südamerika denken).

@ Ulla:
 Antwort auf:
Jetzt gab es Heiratsbewerber für das Kafala-Mädchen. Aber als die Bewerber erfuhren, daß sie nicht "leibliche" Tochter ist, haben sie die Anträge zurückgezogen.
Sowas ist wirklich zum Kopfschütteln. Ich habe ja nun schon andere Gründe von geplatzten Verlobungen gehört, aber das... \:\(
Genauso die "Argumente" deiner Untermieterin.
Das muss doch sehr deprimierend sein für dieses Mädchen oder?

lol - @ che... richtig Heimat ist immer dort, wo man sich die Heimat einrichtet. Sowas ist nicht genetisch veranlagt.


viele Grüße
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 12:45 AM

imhat
zitat:
Sowas ist wirklich zum Kopfschütteln. Ich habe ja nun schon andere Gründe von geplatzten Verlobungen gehört, aber das...
-------------------------------
das sit aber ganz normal, in einem Land wo man Tradition pflegt und die Abstammung eine Rolle spielt da wird darauf geachtet dass eine Braut oder Bräutigam eine Familie hat, seine Abstammung bekannt ist und kein Folge einer Sünde sei.
so ist das in Marokko auch in den modernsten Milieus.
es stimmt dass Aicha chenna für les mères celibataires kämpft und ugbeb hilfe eine Zukunft aufzubauen damit sie ihre Babys behalten und da sie eh Opfer von Männern sind.
Dennoch es ist eine Chande ein unehliches Kind zu sein, die Kaffala jungen Menschen heiraten dann auch solche und so bleiben diese Menschen unter sich, selbst wenn ein Mann käme und so eine Frau ehlichen würde, wird sie ablehnen da sie weiss dass er oder seiner Familie sie irgendwann als Bintlhram(Tochter der Sünde) beschimpfen kann.
Wir brauchen nicht so schokiert zu tun denn auch hier vor 50Jahren war es nicht anders.Oder?
ist eben eine andere Religion
andere Mentalität
andere Tradition
und man soll die anderen auch in ihrem Ander-Artigkeit respektieren.
Zeitlang war es ganz schik Kinder aus Asia zu adoptiren dann aus Afrika
nun will man aus Marokko oder Algerien, warum?
ich weise daraufhin dass im Osten Bulgarien, Polen Rumenien 1000Von Kindern in Heimen vegetiren warum adoptiert man sie nicht, immerhin sind sie blond und werden später nicht als Ausländer gehänselt
ich möchte dass Kinder keine Fremdfeindlichkeit erleiden und wenn sie in Marokko sind haben sie auch eine chance von einer marokkanischen Familie in Obhut genommen zu werden Barmherzig erzogen werden und sie sind in ihrer Gesellschaft und keine braune Kinder mit blonden Eltern
ja so siehe ich das.
eine Tante von meiner Mutter hat ein Mädchen adoptiert-kafala(die nichte ihrers Mannes)und ihr 1/3vermacht den rest als noch lebte verkauft und somit hat sie Häuser und Läden bekommen
im Islam soll kein Inzest geübt werden da ist aber die Gefahr groß wenn ein Kind dessen Abstammung unbekannt ist dass er später seine Schwester oder seinen Bruder heiratet deshalb darf ein adoptiertes Kind den Namen des Kafils nicht annhemen.
es würde soviel gesagt
aber nach dem Kosovo krieg gab es viele Kinder (Bosnische)ohne Zuhause sogar in Marokko wurden sie zur doption angeboten man wollte verhindern dass diese Muslimische Kinder nicht bei christlichen Eltern aufwachsen. und ich denke dass Marokko dies ebenso nicht wünscht. es geht also nicht nur um die Entfermdung sondern um die religion. ein Baby hat zwar keine Religion wirst du sagen :rolleyes:
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 02:39 AM

Hallo,

@ Rachida... ich will überhaupt gar nichts zu Traditionen sagen... mir tut nur dieses Mädchen leid. Ich glaube jede evtl. zukünftige "Braut" fühlt sich schlecht, wenn sie plötzlich fallen gelassen wird. Und es klärt auch nicht das Verhalten ihrer "Adoptivschwester". Das hat gar nichts mit "schockiert sein" und mangelden Respekt zu tun - so lange ich niemanden offensiv dabei beleidige, ist es nur eine Meinungsäußerung.

Aber davon mal völlig abgesehen - es werden auch viele Kinder aus Osteuropa adoptiert und es hat nichts damit zu tun, dass sie blond sind und weniger "Probleme" später haben. Ich weiß auch nicht, ob es wirklich Massen von Leuten sind, die ein Kind aus dem Maghreb wollen - ich habe nicht das Gefühl. Und die, die so ein Kind wollen, sind ja nun offensichtlich auch zum Teil Muslime und suchen vielleicht gerade deshalb dort. Sie könnten aber genauso Kinder aus Osteuropa adoptieren und sie islamisch erziehen...

Auslandsadoption ist eine Sache - speziell aus islamischen Ländern, ist eine andere. Ich habe nicht die Idee ein Kind aus einem islamischen Land zu adoptieren, von daher schreibe ich lieber allgemein von Auslandsadoptionen. Und wenn man realistisch hinschaut - nach Osteuropa, Lateinamerika, Schwarz-Afrika und Asien, dann kann man wohl mit Recht sagen, dass es für viele Waisen oder auch so zur Adoption freigegebenen Kinder dort einer der besten Lösungen ist ins Ausland vermittelt zu werden. Denn allein schaffen viele Länder es weder finaziell noch sozial diese Problematik in Griff zu kriegen.

Wenn islamische Länder das anders regeln, ist es doch ok.
Ehrlich gesagt habe ich wenig Verständnis für Nicht-muslimische Paare, die unbedingt ein Kind aus einem arabischen Land wollen. Da muss ich mich schon nach den persönlichen Hintergedanken fragen. In sofern stimme ich da schon mit dir überein. Allerdings kann ich auch die Einstellung zu Kafala-Kindern nicht verstehen - Tradition hin oder her...
Wie es bei uns vor 50 Jahren war, spielt dabei eher weniger eine Rolle. Vor 500 Jahren war auch vieles anders. Ich lebe aber heute und hier, beurteile auch so - andere Mentalität, andere Gesellschaft... das sollte man auch so respektieren. \:\)

viele Grüße
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 11:44 AM

Momhat
dann sind wir d´accord
du bist so clever, ich habe mir überlegt ob ich dich nich adoptieren soll :rolleyes:
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 04:06 PM

Hallo,

@ tangeroise...ja, d´accord klingt gut .
Weniger d´accord bin ich mit dem, was aus meinem Nick alles hier so gemacht wird - momhat, mimhut, momhut... lol :rolleyes:

Und zum Rest... puh, ich bin heute noch nicht auf Ironie eingestellt nix mit Konter im Moment... \:\)

viele Grüße
Posted By: che68

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 06:40 PM

Adoptionen..warum ist es allgemein so schwer sich in einem anderen Land niederzulassen,falls man im "falschen" Land geboren wurde ?
Adoptionen allg. sind nicht einfach,gut so...?Wir haben letztes Jahr versucht Pflege(forster)eltern zuwerden...aussichtslos.Zuviel Buerokratie...oder auch die falsche Vorstellung.Wie bei den meisten Mitbewerbern,das Kind sollte moeglichst jung(unbeeinflusst etc.) sein.Ja die meisten Moechtegern Forsterparents wollen Babys...der Bedarf ist aber fuer problematische Teennager vorhanden...So lebt also eine marrokanische Nichte bei uns...was ebenfall stressig war und ist,in Bezug auf Visa ...Vor 9 Jahren habe ich die Pflege fuer eine andere Nichte uebernohmen,ohne Probleme,nur sie ist in den USA geboren und hat zusaetzlich die deutsche Staatsangehoerigkeit...
Das alles hat nichts mit Religion zutun,ich behalte meine Religion in mir selbst und demonstrie Sie nicht nach aussen.
Ich mag es nicht und mochte es nie wenn jemand in meinem Namen spricht.
Also lassen wir uns von all diesen Pfeifen nicht fuer Dumm verkaufen,wenn die Westliche Welt von Freiheit spricht,meint Sie eben Westliche Freiheiten und nicht allgemeine Freizuegikeit.
Eben die Freiheit andere auszugrenzen,wie heisst das im deutschen Grunfgesetz:Niemand darf auf gRUND SEINES GESCHLECHTS,RASSE,Religionetc.benachteiligt werden .......aeh ???soweit er deutsch ist meint das wohl...
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 09:49 PM

sorry mim ha t
ich kann es auch auf arabisch ich schwöre es :p
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 11:08 PM

lol,... ich weiß tangeroise, du bist nur mittlerweile die 3. in kurzer Zeit
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 11:12 PM

das liegt daran dass das verdammte o neben der "i" ist
Posted By: Elvire

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 11:26 PM

Guten Abend,

 Antwort auf:
das sit aber ganz normal, in einem Land wo man Tradition pflegt und die Abstammung eine Rolle spielt da wird darauf geachtet dass eine Braut oder Bräutigam eine Familie hat, seine Abstammung bekannt ist und kein Folge einer Sünde sei.
liebe @tangeroise, ich will nicht Öl ins Feuer giessen, aber ich persönlich finde es inhuman, ein Kind als Folge einer Sünde zu sehen. Wo bleibt denn da die vielgepriesene Barmherzigkeit?

Soll ein uneheliches Kind zeit seines Lebens stigmatisiert sein?

Was heisst hier Sünde?

Eine Hausangestellte wurde von ihrem Freund, mit dem sie seit 5 Jahren liiert ist, schwanger. Sofort liess er sie im Stich und behauptete obendrein, das Kind wäre nicht von ihm. Die junge Frau fiel in eine starke Depression und fürchtete sich auch vor ihren Brüdern derart, dass sie Selbstmord begehen wollte. Meine marok. Freundin und ihr Mann holten die junge Frau ins Haus und dort konnte sie auch ihr Baby zur Welt bringen. Meine marok. Freunde übernahmen die Kafala.

Der Embryo hatte in der pränatalen Phase einen Stress unglaublichen Masses! Mittlerweile liegen genügend Forschungsergebnisse über dessen Auswirkung im späteren Leben vor und ein solch kleiner Erdenbürger kommt schon "vorbelastet" auf die Welt.

In solchen Fällen wäre es zum Wohle des Kindes angebracht, dass die marok. Justiz auf die Möglichkeit des Vaterschaftstest zurückgreift und somit das Kind zumindest einen biologischen Vater hat; islamische Ärzte haben gegen diese Tests keine Einwände. Leider wird dies in der Praxis noch nicht praktiziert.


Du sprichst in einem posting den islamischen Glauben an, den die "elternlosen" Kinder beibehalten müssen. Gut und schön, dagegen ist nichts einzuwänden, nur ist die Einhaltung dieses Kriteriums kein Garant, dass es dem "Waisen" gut geht und die "Kafala"-Eltern es auch gut behandeln.


Weisst du, dass junge Buben aus marok. orphelinats z.b. in arabische Länder kommen, um dort als Jockey eingesetzt zu werden? Mit 15, 16 oder 17 Jahren sind sie körperlich ruiniert (irreperabler Wirbelsäulenschaden). Mir schauerts.


Dein Argument, dass wegen evtl. dunklerer Hautfarbe das "Adoptivkind" in einem europ. Land gehänselt wird, kann ich zwar folgen. Aber wie ist es denn bei binationalen Ehen, wo ein Elternteil evtl. etwas dunkelhäutiger ist? Hört ein Kind aus dieser Partnerschaft manchmal nicht auch "blöde" Bemerkungen? Für mich ist dein Einwand insofern nicht relevant und ich sehe darin keinen Grund ein marok. "Waisen"-kind nicht nach Europa zu holen (abgesehen davon, dass es rein technisch aufgrund der strikten Regelung nicht möglich ist).

Mittlerweile macht sich eine italienische ONG stark, um evtl. eine Lockerung der "Kafala" zu erreichen.

siehe Bericht:
"Pour promouvoir l’adoption, la Ligue Marocaine pour la Protection de l’Enfance a annoncé la création prochaine d’une association de parents adoptifs, en partenariat avec une ONG italienne et la contribution du Centre Lalla Meryem de Rabat. L’objectif affiché est d’accompagner les futurs parents dans les démarches à suivre en matière de Kafala. La Ligue s’est également fixée pour objectif de promouvoir la Kafala en accompagnant des familles kafiles socialement et juridiquement, notamment en assurant la liaison entre ces dernières et le juge des tutelles et en les aidant à préparer les documents nécessaires."

http://www.lereporter.ma/article.php3?id_article=1564

Nicht alle orphelinats werden gut geführt und ich erinnere mich sehr wohl (und du vielleicht auch) als S.M. M VI Anfang April 2005 unangemeldet "La maison des enfants Ain Chok" in Casablanca
besuchte. Die Zustände waren dort grausam und ekelerregend! Eine wahre Ruine. Ich will hier nichts und niemanden anprangern, aber schönreden nützt auch nichts.

Bienfaisance : Le coup de colère royal

Samedi dernier, SM le Roi Mohammed VI a effectué une visite-surprise à un orphelinat de Aïn Chok à Casablanca. Découvrant l'état de délabrement des installations, le Souverain a ordonné l'ouverture d'une enquête.

http://www.aujourdhui.ma/couverture-details33609.html
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 11:37 PM

"liebe @tangeroise, ich will nicht Öl ins Feuer giessen, aber ich persönlich finde es inhuman, ein Kind als Folge einer Sünde zu sehen. Wo bleibt denn da die vielgepriesene Barmherzigkeit?

Soll ein uneheliches Kind zeit seines Lebens stigmatisiert sein?

Was heisst hier Sünde?"
dies ist nicht meine Haltung so denken die meisten marokkanerInnen
auch ich hatte irgendwann ein Kind zu adoptieren atakafoulou -dann hatte ich aber die Befürchtung ich könnte ihn nicht die Liebe, die ich meinen eigenes Kind zukommen lasse, nicht gerecht geben kann oder dass ich ihm gegenüber ungerecht sein könnte dabei dachte ich immer an einem Kind von der Familie
ich habe in meinem Bericht auch gesagt dass Aicha Chenna sich für die ledigen Mütter strak macht Zentren für Ausbildung gegründet hat( auch mit Guessouss) damit diese Frauen die ja Opfer sind eine Zukunft haben und ihre Kinder selbst erziehen können und bei sich behalten können
also ich finde dein Angriff auf mich unbegründet.
die meisten marokkaner verdrängen dass diese Frauen Opfer sind und verurteilen sie und ihre Kinder. Tatsache bleibt dass keiner eine Lakita zur Frau haben möchte da kann ich daran nichts ändern du am wenigsten
Posted By: Elvire

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 07/08/06 11:58 PM

Salam,

@tangeroise,

bitte fühle dich doch nicht angegriffen; mir ist schon klar, dass du "nur die Stimme des Volkes" widergabst und du selbst ein grosses Herz hast.
Das Gros der marok. Gesellschaft, die bis heute nicht die Not - weder die seelische noch die materielle ihrer unterpriveligierten Mitmenschen, die am Rande der Gesellschaft leben -sieht, oder nicht sehen will, sollte anfangen mehr Carisma zu zeigen!

Zum Glück gibt es mittlerweile viele Frauen, die sich einbringen und NOG's gründen und sich so der Strassenkinder und Jugendlichen, die sich selbst überlassen sind, annehmen. Vielleicht nimmt die Zahl der engagierten Frauen in den nächsten Jahren zu, damit die gesellschaftliche Ächtung der ledigen Mütter abnimmt. Hoffen wir.
Posted By: Rachida Azercane

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 08/08/06 12:08 AM

Elvire
ich bin auch nur das Echo meiner Erziehung, meiner Gesellschaft ich versuchr Mädels wenn ich in Ma bin immer klar zu machen dass sie sich nicht hergeben auch im Namen der Liebe nicht denn die Folgen sind verherend. Ich bin für Aufklärung, Mädchen wissen wie unsere Männer ticken und die sollen denen nicht vertrauen ausser mit un contrat de mariage obwohl der auch nicht viel hilft.
Posted By: mimhaat

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 08/08/06 12:59 AM

Achtung off-Thema:

tangeroise:

 Antwort auf:
das liegt daran dass das verdammte o neben der "i" ist
böses o!!

(und soooo wahr, ich kenne das doch auch)
Ich nehm´s ja auch niemanden übel - nur mal anmerken, mit der kleinen Hoffnung auf nicht völlige Verstümmelung...

viele Grüße
Posted By: Rima

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 08/08/06 10:33 AM

salaam,

ich habe in unserer moschee zu diesem thema nachgefragt. man braucht sich über entfremdung nicht den kopf zerbrechen.

denn unsere religion hat uns die antwort schon gegeben.

„ wenn jemand eine waise, die sich unter den muslimen befindet, zu sich nach hause nimmt, um ihr essen und trinken zu geben, dem wird allah, wenn er keine unverzeihbare straftat begeht, sicherlich ins paradies einlassen.“ (tirmidhi, birr, 14)

so meint also unser prophet: es ist egal, aus welchem land die eltern kommen und welche nationalität sie haben. das einzige und wichtigste ist, dass die eltern an den propheten glauben und das kind mit respekt vor unserer religion erziehen.

eure rima
Posted By: MalikaM

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 11/09/09 11:38 AM

Lieber Karim,

du schreibst in deinem - schon etwas zurückliegenden -
Beitrag unter anderem, dass die deutsche Gerichtsbarkeit schon einmal eine Kafala ausgesprochen hat.

Das würde mich brennend interessieren.

Mein algerischstämmiger Mann und ich haben zwei Adoptiv-/Kafala-Kinder aus Algerien, wegen des zweiten Kindes gab es enorme Probleme mit den deutschen Behörden, da wir den Antrag nach dem Inkrafttreten des "Haager Abkommens über den Schutz von Kindern und der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption von 1993(?)" stellten. Das Abkommen trat 2002 in Deutschland in Kraft, unser Antrag für das zweite Kind war 2004.

Wir haben immer noch nicht alle Schwierigkeiten gemeistert und wenn es tatsächlich mal ein Urteil in Deutschland gab, das die Kafala als Form der Kindesannahme bestätigt hat, dann wäre das sehr wichtig für uns.

Würdest Du dich auf diesen Beitrag bitte noch einmal zu Wort melden? Oder melde dich bei mir per e-mail (über dieses Forum). Du kannst auch über meine homepage "kafala.de" gehen, auch dort ist ein e-mail-Kontakt angegeben. Ich würde mich wirklich sehr freuen, von Dir zu hören!

Freundliche Grüße,
Malika M
Posted By: MalikaM

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 24/12/09 03:25 PM

Liebe Forumsmitglieder,

auch an dieser Stelle euch allen frohe Festtage und einen guten Rutsch in 20101

Ich suche immer noch nach Referenzen zum Umgang deutscher bzw. europäischer Gerichte mit der islamischen Kafala. Mein Mann und ich möchten die Kafala für unser algerisches Adoptivkind in Deutschland anerkennen lassen. Wer weiß Rat, hat einen Tipp für mich?

Malika M
Posted By: Koschla

Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ? - 24/12/09 09:28 PM

Ich habe nicht alle Beiträge dieses sehr interessanten Threads gelesen und möchte eine Frage stellen. Vielleicht kann mir sie jemand beantworten. Mein Mann (Marokkaner) und ich (Deutsche) leben in Marokko und werden in Kürze, so Gott will, ein Kind seiner Schwester annehmen. Sie selbst hat mich gefragt, ob ich das tun würde, da sie zuviel um die Ohren hat und das Kind gut aufgehoben und geliebt wüsste. Wie verhält es sich nun, wenn wir in Urlaub nach Deutschland oder in ein anderes europäisches Land fahren und die Kleine natürlich mitnehmen möchten? Geht das so ohne weiteres? Sie wird den Namen ihres Vaters behalten, also nicht wie wir heißen. Es wird also unweigerlich auffallen. Mein Mann meinte, da gäbe es eine Vollmacht. Ich würde mich sehr über Informationen freuen. Danke schon mal.
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