UBB.threads

Christ in Marokko - Muslim in Deutschland

Posted By: Anna Norge

Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 03/09/02 07:16 PM

Hallo, alle miteinander!

"Wie glaubst Du, ist es, ein Christ in einem muslimischen Land zu sein?"

"Wie glaubst Du, ist es, ein Muslim in einem christlichen Land zu sein?"

Diese beiden Fragen las mir meine Tochter jetzt zum Anfang des 5. Schuljahrs aus ihrem Buch zum Religionsunterricht vor. Im Unterricht sind sie noch nicht bis zu diesem Kapitel gekommen, aber diese Fragen interessierten meine Tochter.

Und da haben wir uns überlegt, ob von den Mitgliedern und Lesern des Marokkoforums vielleicht einige von persönlichen Erfahrungen erzählen könnten?

Muslime in Deutschland sind ja auf jeden Fall hier zahlreich vertreten, aber gibt es auch Forumsmitglieder, die über ihre Erfahrungen als Christ in Marokko berichten könnten?

Gruss von Anna \:\) und Gruss von Binti \:\)
Posted By: Andrea2002

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 04/09/02 07:47 AM

Guten Morgen Anna!

Über besondere Erfahrungen als Christin in Marokko kann ich eigentlich nicht berichten, aber ich finde es schon bemerkenswert, dass ich - wenn ich mit meinem marokkanischen Freund in "seinem" Viertel spazieren gehe - schon mehrfach mitbekommen habe, wie die Nachbarskinder (ziemlich laut \:D ) tuscheln "Da kommt Karim mit der Christin" und nicht "Da kommt Karim mit der Deutschen".
Das amüsiert und erstaunt mich, weil ich umgekehrt wahrscheinlich eher die Nationalität nennen würde.

Außerdem habe ich festgestellt, dass ich keine Muslime kenne, die jemals in einem christlichen Gotteshaus waren (z.B. einfach zum Besichtigen) - ich würde mir im Gegenzug gern die Moscheen im Inneren ansehen; einfach aus Interesse und weil ich Kirchen & die Atmosphäre darin oftmals einfach schön & besinnlich finde - unabhängig davon, ob man gläubig ist oder nicht.

Grüße aus dem bewölkten Hannover nach Norgwegen!

Andrea
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 06/09/02 05:59 PM

Hallo, Andrea!

Herzlichen Gruss zurück an Dich aus dem heute etwas kühlen, aber leicht sonnigen \:D Norwegen!

Danke für Deine Antwort. Fand ich interessant, Deine Beobachtung, dass die religiöse Zugehörigkeit der nationalen übergeordnet wurde.

Mal sehen, wer noch mit Erfahrungen hier beitragen kann... \:\)

Liebe Grüsse von Anna
Posted By: MoulayIsmail

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 06/09/02 08:32 PM

Hallo Anne,

also ein Muslim in DEutschland, also kann ich dir schreiben wie ist dort aufzuwachsn und zu leben,
als Kind ist die Wahrnehmung , natürlich anders man sieht nur was nicht darf, und das man eine Minderheit ist, also kein Schweinefleisch zu essen, keine Weihnachtsfeier, keine komunion, ´, wobwi das nur Auffällt weil die Christlichen Kinder reicht beschenkt werden, natürlich sind das noch so wagere Erinnerung, am besten ist muslimische Kinder zu fragen wie sie es sehen, viel Interessanter, als Erwachsener ist mir nur aufgefallen das man immer mit Vorwürfen konfrontiert wird bezüglivh des Islam und den Frauen im Islam, und dann zur Rechenschaft gezogen wird, und das sehr starke Unwissen über den Islam.
Posted By: MoulayIsmail

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 06/09/02 08:39 PM

Hallo Anne,

ich hab mal einen irakischen Christen kenne gelernt, denn ich dann mal direkt gefagt habe das zusammenleben in Irak ist, eigentlich sehr positiv und nicht so problematisch, wie in Europa, weil immer schon Christen, Juden und Muslimen in den arabischen Ländern gelebt haben und trotz unterschiedlicher Konfession die gleiche Kultur und Sprache haben. und in Europa der Islam erst wieder durch die Gastarbeiter stark präsent wurde, mit einer anderen Kultur und einer anderen Sprachen.
Posted By: adamernst

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 06/09/02 11:36 PM

Muslim in England ,eigentlich kein Problem.
Christ in Marokko,sicher auch nicht so problematisch.
Erstaunt bin ich immer ueber die negative Reaktion meiner Frau gegenueber Juden.Wo es doch auch Juden in Marokko gibt.
Ich meine realer waere wohl ein Bericht Christ(-in)in Saudi Arabien oder unter den Talibans.
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 08/09/02 09:11 AM

Hallo, alle miteinander!

@ Andrea und @MoulayIsmael

Eine muslimische Freundin von uns, hat mit uns gemeinsam an einem Gottesdienst teilgenommen, der in der Schule meiner Kinder das Schulfest anlässlich des Tages der Vereinten Nationen eröffnet.

Sie hatte keine Probleme damit, zu dieser Eröffnung des Festes in der Kirche teilzunehmen. Sie selbst ist in ihrem Heimatland auf eine katholische Schule gegangen und hatte dort muslimischen Religionsunterricht, wenn die christlichen Schüler ihren Religionsunterricht hatten.

@MoulayIsmael, danke, dass Du Deine Erinnerungen aus Blickwinkel eines muslimischen Kindes hier einbringst.

Ich möchte Deine Anregung gern aufgreifen, "muslimische Kinder zu fragen wie sie es sehen", in Deutschland aufzuwachsen. Für meine zehnjährige Tochter, wäre das ja auch besonders interessant.

@ adamernst

Wenn ich mich recht erinnere, habe ich irgendwo gelesen, dass der Anteil der Menschen mit christlicher Religionszugehörigkeit in Marokko bei knapp 1 Prozent liegt.

Darum fände ich es interessant, Erfahrungen zu hören, wie es ist, als Christ in Marokko zu leben.

In Agadir bin ich mal an einem Schild an einem Zaun vorbeigekommen, auf dem stand, dass sich dort die katholische Kirche St.Anne befand. Weiss jemand von Euch etwas über diese Gemeinde?

Da fällt mir gerade ein, dass Hachim sich in einem anderen Thema über Schwierigkeiten mit dem Moscheebau in Deutschland geäussert hat. Könnten Christen in Marokko ohne Probleme eine neue Kirche in Marokko bauen?

Gruss von Anna \:\)
Posted By: adamernst

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 08/09/02 06:14 PM

Anna,
wie es ist als christ in Marokko,kann ich aus eigenem Erleben nicht sagen,ich war nie als Christ in Marokko.
Als ich das erstemal in Marokko war,war ich freireligioes und seid meiner Heirat bin ich Muslim.
Es ist nur mein Genereller Eindruck das es keine Probleme gibt,Halima teilt dies.
Posted By: adamernst

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 08/09/02 06:37 PM

Anna,
wie es ist als christ in Marokko,kann ich aus eigenem Erleben nicht sagen,ich war nie als Christ in Marokko.
Als ich das erstemal in Marokko war,war ich freireligioes und seid meiner Heirat bin ich Muslim.
Es ist nur mein Genereller Eindruck das es keine Probleme gibt,Halima teilt dies.
Posted By: Thomas Friedrich

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 08/09/02 09:13 PM

Hallo,

mit Verwunderung stelle ich immer wieder fest, dass Kinder und auch Jugendliche in Marokko voellig erstaunt darauf reagieren, wenn man mitteilt, selber kein Moslem zu sein.
Sie tun gerade so, als wuerde es in der Welt nur Moslems geben (muessen) und alles andere voellig falsch sei.
Ist das das Ergebnis eines einseitigen Religionsunterichtes?
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 20/09/02 09:52 PM

Hallo, alle miteinander!

Danke an @adamernst und @Thomas Friedrich für Eure Antworten.

Auch wenn Euer Eindruck ist,@adamernst, dass es kein Problem ist, als Christ in Marokko zu leben, hoffe ich doch noch darauf, dass jemand Erfahrungen berichten kann. Einfach nur, wie es ist, als Christ in Marokko zu leben? Nicht unbedingt nur problemorientiert.

Als Katholik in einer Minderheit von 7-10 Prozent in einem ansonsten protestantischen Gebiet aufzuwachsen, erregte schon Aufsehen als ich Kind war. Wieviel mehr Aufsehen müsste es doch eigentlich geben, wenn man zu einer viel geringeren Minderheit von Christen in einem muslimischen Land gehört.

@Thomas Friedrich berichtet ja auch aus Marokko, dass ihm mit Erstaunen begegnet wird, wenn Kinder und Jugendliche erfahren, dass er kein Muslim ist. Passt man sich z.B. an die Regeln des Ramadan an, wenn man als Christ in Marokko lebt, aus Rücksicht auf die fastenden muslimischen Mitbürger oder vielleicht auch um nicht als "Regelbrecher" aufzufallen?

Vielleicht ist ja hier im Forum niemand dabei, der als Christ in Marokko lebt. Aber war mal jemand in den Ferien im Gottesdienst in einer Kirche in Marokko und kann einen kleinen Eindruck vom "christlichen Leben" wiedergeben?

Das Thema kam zwar aus dem Religionsbuch meiner Tochter, aber es interessiert mich mittlerweile auch sehr, beide Seiten der obigen Fragestellung zu erforschen.

Ein gutes Wochenende und Grüsse von Anna \:\)
Posted By: Elvire

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 12:56 AM

Ich lebe nur zeitweise in Agadir und habe dort auch schon den katholischen Gottesdienst besucht. Der Geistliche ist ein Holländer, der auch sehr gut deutsch spricht. Die Kirchenbesucher sind m.E. vorwiegend Touristen. Ich selbst habe zur Kirchengemeinde keinen Kontakt, weiss aber, dass der Geistliche sich sehr auch um soziale Belange kümmert (Waisenhaus bei Taroudant) und auch viele Studierende aus Zentralafrika zu einem geselligen Beisammensein mit Essen etc. in den Pfarrhof einlädt Den lukullischen Part übernimmt die marok. Haushälterin.
Selbstverständlich werde ich während des Ramadans niemals öffentlich essen/trinken, um nicht die Gefühle der Muslims zu verletzen! Gar keine Frage.
Posted By: Muriel Brunswig-Ibrahim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 10:01 AM

Hallo Anna,

nun, ich habe längere Zeit in Marokko gelebt. In einer Familie, auf dem Land, und ich habe viel Zeit mit den Frauen verbracht. Ähnlich wie Thomas das von den Kindern erzählte, war es auch bei den Frauen. Sie konnten einfach nicht begreifen, wie ich an Gott glauben kann und dann nicht muslima bin. Ich habe ihnen versucht zu erklären, dass Gott einzig ist, und dass er der selbe Gott bleibt, ob man nun Christ ist oder Muslim. Auch die Christen nennen Gott "Allah", es ist kein muslimischer Gott. Aber sie wollten das nicht akzeptieren und versuchten ständig mich zum Konvertieren zu bringen. manchmal ganz subtil, in dem sich mich einluden, mit ihnen zu beten, die rituelle Waschung zu vollziehen oder das Glaubensbekenntnis zu sagen etc. Sie meinten es dabei immer gut mit mir, wollten mir helfen, nun endlich "richtig" zu glauben. Da war nie Aggressivität dabei, immer nur Kopfschütteln... Auf ganz großes Unverständnis bin ich gestoßen, weil ich Arabisch sprach, denn das ist ja auch die Sprache des Islams. Ich habe versucht zu erklären, dass es doch auch arabische Christen gäbe, aber auch das wurde nicht akzeptiert.
Ich habe diese Erfahrung öfters gemacht, nicht nur in dem Dorf, in dem ich lebte. Wann immer ich in eine gläubige Familie kam, wurde das Thema wieder aufgegriffen - in Marokko.

Ganz anders war das in Syrien, wo ich im Verlauf meines Studiums ein Semester verbrachte. Dort leben Christen und Muslime Seite an Seite, mehr oder minder friedlich. Und keiner käme je auf die Idee, dass es seltsam sei, Arabisch zu können und religiös zu sein und dennoch nicht Muslim. Dort ist die Anzahl der Christen einfach sehr hoch und man kennt die jeweils andere Religion recht gut. Akzeptiert einandner, nutzt einander, hat Familien miteinander. Eigentlich wünschenswert gut.

Viele Grüße,

Muriel
Posted By: Hachim Haddouti

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 02:52 PM

Hallo Muriel und andere,
das zeig, dass wir (Christen und Muslime) uns nicht kennen oder einfach sehr wenig über uns kennen und deshalb kommt es zu Ängste, Ablehung, Abneigung und manchmal zu Radikalisierung.
Wenn wir uns bemühen, uns besser kennenzulernen, dann werde die Vorurteile und Differenzen weniger.
Sorry mein Akku ist fas leer, ich muss aufhören...
Gruss
Hachim
PS: Apropos Muriel, ich fand dein Buch über MArokko (Kulturschock) serh interessant und ich habe s serh oft verschenkt und empfohlen, vor allem den Teil über Religion, super.
Posted By: Muriel Brunswig-Ibrahim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 06:03 PM

Hallo Hachim,

ich freue mich, dass dir der KulturSchock gut gefallen hat. Ich habe ihn von Herzen gerne geschrieben, denn wie du sagst, das "einander nicht kennen" ist die Wurzel aller Vorurteile und somit auch von Ablehnung und Angst. Dem entgegen zu wirken war mein Ziel und wenn mir das ein wenig gelungen ist, freut mich das um so mehr.

Liebe Grüße,

Muriel
Posted By: U l l a

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 06:12 PM

Liebe Muriel, danke für die interessanten Schilderungen. Kannst Du bitte Titel, Verlag etc. dieses Buches hier noch einmal nennen? Ich habe Interesse, es zu lesen.
Vielen Dank ! Ulla
Posted By: Meriem

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 06:39 PM

Hallo Ulla,

das Buch heißt "Kulturschock Marokko" von Karin Werner & Muriel Brunswig, Preis: € 14,90, 240 Seiten | Reise Know-How Rump, Bie. | 2000
ISBN: 3894164557

Meriem
Posted By: Muriel Brunswig-Ibrahim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 07:21 PM

Hallo Ulla, hallo Meriem,

das Buch ist nicht von Karin Werner geschrieben worden, nur von mir. Soweit ich weiß, ist Karin Co-Autorin bei KulturSchock Ägypten... Ich habe schon einmal im Internet entdeckt, dass Karin als Autorin des KS Marokko genannt wird, was definitiv falsch ist. Seltsam, wie sich dieser Fehler eingeschlichen hat, denn ich kenne sie noch nicht einmal!
ISDN und Verlag stimmt...

Herzlichst,

Muriel
Posted By: lele

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 08:15 PM

Hallo Anna und alle,

Auch ich kann bestätigen, dass erst einmal ein großes Erstaunen da ist, wenn man mitteilt, dass man keine Muslima ist. Die Frage, wirst Du Mulima werden – wurde mir vielmals gestellt. Ich habe mich aber nie bedrängt gefühlt.
Den Ramadan wollte ich mal hautnah erleben und bin extra zu der Zeit nach Maroc gefahren. Es war ein sehr schönes Erlebnis, auch dann, wenn mir das „Nichttrinken“ Schwierigkeiten bereitet hat. Auch ich würde während des Ramadans nicht wissentlich gegen die Regeln zu verstoßen.

@ Muriel, ich habe Dich nicht mit dem Buch „Kulturschock Marokko“ in Zusammenhang gebracht. Prima Dich hier im Forum zu haben.
Auch ich benutze das Buch öfter als Geschenk.!

@ Ulla, Urlaub?

LG ulla
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 21/09/02 08:26 PM

Hallo, alle miteinander!

Danke an Elvire, Muriel und Hachim für Eure Antworten!

Ich dachte gerade an Andreas Beitrag oben, dass die Kinder über sie tuscheln :"Da kommt Karim mit der Christin". Die Berichte von Thomas und Muriel gehen in die gleiche Richtung: Erstaunen darüber, dass es jemanden gibt, der kein Muslim ist.

Thomas' Bemerkung finde ich in dem Zusammenhang besonders interessant: "Sie tun gerade so, als wuerde es in der Welt nur Moslems geben (muessen) und alles andere voellig falsch sei."

Nach dem Lesen dieser Beiträge, denke ich mir, dass die Kinder nicht nur so tun, als würde es in der Welt nur Moslems geben. In "ihrer Welt", in Marokko, gehören ja wirklich fast hundert Prozent dem Islam an.

Welche Gelegenheiten haben in Marokko lebende Menschen, etwas über die Inhalte des christlichen Glaubens zu erfahren? Ich weiss es nicht.

Eine mögliche Informationsquelle über Christen ist natürlich die Beobachtung des Verhaltens von Touristen... Was da wohl an Vorstellungen über den christlichen Glauben entsteht?

Vielleicht sind die Bemühungen Muriel zum Konvertieren zu bringen auch auf diesem Hintergrund zu verstehen.

"Wenn wir uns bemühen, uns besser kennenzulernen, dann werde die Vorurteile und Differenzen weniger". Diesem Satz von Hachim kann ich nur zustimmen. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass dazu Offenheit gehört dafür, dass es verschiedene Wege zu Gott geben kann. Nicht nur den einen wahren Weg, den dann jeder wieder für sich beansprucht.

Dieses gegenseitige Kennenlernen scheint ja schon in Ländern mit religiöser Vielfalt nicht so einfach zu sein. Wie sieht das dann in Marokko aus, mit fast hundert Prozent islamischer Religionszugehörigkeit?

Elvire schreibt über die katholische Gemeinde in Agadir,"dass der Geistliche sich sehr auch um soziale Belange kümmert (Waisenhaus bei Taroudant) und auch viele Studierende aus Zentralafrika zu einem geselligen Beisammensein mit Essen etc. in den Pfarrhof einlädt".

Hat ein katholischer Geistlicher in Marokko ausser seinem sozialen Engagement Möglichkeiten etwas über den christlichen Glauben zu vermitteln? Gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Moscheen und christlichen Gemeinden?

Weiss jemand etwas darüber?

Gruss von Anna \:\)
Posted By: Muriel Brunswig-Ibrahim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 22/09/02 09:44 AM

@Lele (Ulla?)

danke für die nette Aufnahme... freut mich auch.

Muriel
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 22/09/02 11:54 AM

Guten Morgen, alle miteinander!

Da bin ich gestern Abend in aller Ruhe offline gegangen und habe meine Antwort geschrieben, und was sehe ich, als ich sie endlich erstellt hatte:
Inzwischen war hier rege Aktivität! \:\)

@Muriel

Dein Buch werde ich mir bestellen, aber leider ist es ebenfalls im Internet-Buchladen www.bol.de mit Deiner angeblichen "Co-Autorin" Karin Werner angegeben. Sie ist sogar als erste aufgeführt.

Es freut mich auch sehr, dass Du hier im Forum bist. Ich hatte schon früher mal Deinen Artikel zu Fatima Mernissi in Erikas Reiseführer gelesen. Sehr interessant. (Zu Fatima Mernissis Büchern gibt es hier im Forum auch ein Thema.)

Zu Deinen Erfahrungen aus Syrien passt, was mir meine muslimische Freundin erzählt, die in Khartoum aufgewachsen ist und dort damals als muslimisches Kind eine katholische Schule besucht hat. Zum Freundeskreis ihrer Familie gehören Christen und Muslime, die sich zum Beispiel zu den jeweiligen religiösen Festen gratulieren und besuchen. Ich wurde auch dieses Jahr von ihr hier in Norwegen eingeladen, an der Feier zum Opferfest teilzunehmen. Das war ein sehr schönes Erlebnis.

@lele

Danke für Deine Antwort.

Ich glaube, dass die persönliche, respektvolle Begegnung mit Menschen anderer Religionszugehörigkeit ein sehr wesentlicher Beitrag zum Abbau von möglichen Vorurteilen ist.

Gruss von Anna \:\)
Posted By: Elvire

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 22/09/02 11:21 PM

Hallo u. guten Abend,
zur Frage von Anne im heutigen Beitrag hinsichtlich etwaigerZusammenarbeit des Geistlichen mit Moscheen kannn ich nciht beantworten, hat mich jedoch selbst sehr neugierig gemacht. Und nachdem ich am Dienstag nach Agadir reise, werde ich dort Kontakt zum Pfarrer aufnehmen, um diese Frage evtl.zu klären. St. Anna in Agadir befindet sich in der Rue Marrakech, im populären Viertel Quartier Industriel.
Ansonsten kann ich nur bestätigen, dass ich sehr viel Toleranz im engeren u. weiteren Bekanntenkreis erlebe. Zum Konvertieren wurde ich noch nie aufgefordert, wenngleich ich z.B. zu allen wichtigen Festen wie Aid el Kebir, Aid al Fitre (um nur 2 zu nennen) immer von den verschiedensten Familien eingeladen werde. In diesen Familien hat mind. schon ein/e Muslim/a an der grossen Hadj teilgenommen. Ich habe grosses Ineresse am Islam und bekunde dies auch, nicht um zu "frömmeln" sondern aus meinem ureigenstem Bedürfnis heraus.

Sicherlich kann es vorkommen, dass man von Kindern oder auch vielleicht von Erwachsenen als "Roumih" (richtig geschrieben?) bezeichnet wird, was wohl wenig schmeichelhaft ist, aber in diesen Fällen ist es m.E. eine Frage der Bildung.

Wer sind die Christen ? Ich habe keine konkrete Antwort, aber aufgrund der geschalteten Todesanzeigen in den marokk. Tageszeitungen kann ich schliessen, dass es sich vorwiegend um Franzosen und Spanier handelt. Im Friedhof in Agadir sind auch Gräber vonItalieren, natürlich auch von Deutschen, Yougoslaven und auch noch von anderen Nationalitäten (wenn ich mich recht erinnere).
Posted By: jm

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 22/09/02 11:46 PM

@Elvire

"Sicherlich kann es vorkommen, dass man von Kindern oder auch vielleicht von Erwachsenen als "Roumih" (richtig geschrieben?) bezeichnet wird, was wohl wenig schmeichelhaft ist, aber in diesen Fällen ist es m.E. eine Frage der Bildung.")

in der marokkanischen gesellschaft wird der begriff "roumi" oder "nessrani" nach meinem empfinden nicht abwertend gedacht und auch nur in sehr geringem maße mit der religion - wie sicherlich ursprünglich - in verbindung gebracht. allgemein behilft man sich damit, europäische und westliche bürger zu benennen. sprachlich hat sich der begriff zwar gehalten, inhaltlich (oder semantisch) hat er sich durchaus gewandelt. und überigens, man bringt den "n'ssara", wie im plural auszusprechen wäre, eher bewunderung entgegen.

gruß
jm
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 23/09/02 10:34 AM

Guten Morgen, Elvire, jmxx und alle anderen!

@Elvire

Wenn du morgen schon nach Agadir reist, wirst Du jetzt wohl über Deinen Koffern stehen und nicht vor dem PC sitzen \:D ! Aber vielleicht guckst du ja doch noch mal hier vorbei...

Ich bin gespannt, was Deine Nachforschungen vor Ort ergeben werden. Mir kam beim Lesen Deiner Antwort der Gedanke, wie interessant es sein könnte, falls der Pfarrer in Agadir selbst hier einen Beitrag schreiben würde. Vielleicht kannst Du ihn ja als Forumsmitglied werben ;\) .

Gute Reise und einen schönen Aufenthalt in Marokko wünsche ich Dir!

Du schreibst am Schluss, "man bringt den "n'ssara", wie im plural auszusprechen wäre, eher bewunderung entgegen." Kannst Du mehr darüber sagen, wofür man denn "die Christen" bewundert?

Gruss von Anna \:\)
Posted By: jm

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 23/09/02 11:26 AM

@Anna,

"Interessant Deine Ausführungen zu "roumi" und "nessrani/n'ssara". Wird denn die Bezeichnung "roumi" gleichwertig mit dem Wort "nessrani" (Christ) verwendet? Hat das Wort "roumi" nicht eher einen etwas negativen Klang, während "nessrani" mehr neutral ist?"

ich stütze mich auf keine untersuchung, sondern auf meine persönliche erfahrung und wahrnehmung.
"roumi" ist, denke ich, ein altmodischer begriff und ich kenne nur noch wenige, die einen europäer oder amerikaner als roumi bezeichnen würden. sprachlich ist die wurzel des wortes augenscheinlich (und wahrscheinlich auch etymologisch) auf rom und römer zurückzuführen. bei einer groben betrachtung kann man schon sagen, dass "roumi" und "nessrani" in der praxis grundsätzlich substitute sind.

beide begriffe haben aktuelle eher einen komplexen klang und werden wirklich nicht herabwertend genutzt. man benutzt eher das wort "kafer" (singular) oder "kuffar" (plural), wenn man europäer und amerikaner als "ungläubige" negativ bezeichnen will. während der kolonialzeit standen die begriffe "roumi" und "nessrani" sicherlich auch für "ungläubige aggressoren und feinde". heutzutage stehen sie für menschen einer welt, der man in der marokkansichen gesellschaft mit widersprüchlichen gefühlen und urteilen begegnet, was zu deiner nächsten frage führt.

"Du schreibst am Schluss, "man bringt den "n'ssara", wie im plural auszusprechen wäre, eher bewunderung entgegen." Kannst Du mehr darüber sagen, wofür man denn "die Christen" bewundert?"

ja. in der marokkanischen gesellschaft bewundert man die angehörigen des westen insgesamt für das, was sie in vielen gesellschaftlichen bereichen an fortschritt und entwicklung erreicht haben. diese bewunderung kann manchmal in lähmende minderwetigkeitsgefühle auf kollektiver ebene auszuarten, zieht man einmal die eigene situation im land in vergleich.

gleichzeitig versteht man nicht, wie man - und besonders die amerikanische gesellschaft - diesen fortschritt und diese entwicklung nicht für die verbreitung von frieden und gerechtigkeit, sondern für krieg und vertreibung nutzt, dass man keine ausreichenden respekt gegenüber anderen kulturen und zivilisationen zeigt, usw. usf..
der westen bietet den marokkanern in der tat eine komplexe und oft auch paradoxe fassade, die zu großen mißverständnissen führt.

gruß
jm
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 24/09/02 09:26 PM

Hallo, jmxx und alle zusammen!

Wenn man es genau nimmt, so bezeichnen "roumi" und "nesrani" wahrscheinlich unterschiedliche Gruppen von Christen. (Denk' ich mir mal so.)

"Nesrani", die Anhänger des Nazareners Jesus, müssten eigentlich die gesamten Christen sein, mit allen ihren Verzweigungen und Untergruppen.

Und "Roumi", die Römer, müsste dann die Katholiken bezeichnen.

Nur denke ich, dass das in der Praxis keine Rolle spielt. "Die Christen" werden von aussen betrachtet als eine einheitliche Gruppe gesehen, trotz aller Unterschiede und Abgrenzungen. Genauso wie man bei der Bezeichnung "die Muslime" keine Rücksicht auf verschiedene Ausrichtungen des Islam nimmt.

Machthaber dieser Welt und einzelne terroristische Gruppierungen vereinnahmen Religion für sich und missbrauchen sie für ihre Zwecke. Das sagt über die Grundlagen einer religiösen Überzeugung doch eigentlich nichts aus.

Daher finde ich es sehr traurig, wenn man Menschen in generelle Kategorien steckt, ob nun "die Muslime" oder "die Christen".

Für mich sind die Gespräche mit meiner muslimischen Freundin über unsere religiösen Überzeugungen sehr wichtig. Es zeigt uns beiden persönlich gelebten Glauben, und wir stellen immer wieder fest, wieviel wir mit unseren unterschiedlichen religiösen Ansätzen doch gemeinsam haben.

Christ in Marokko oder Muslim in Deutschland. Die meisten von Euch leben wohl, auf jeden Fall zur Zeit, in Deutschland. Erzählt doch mal von Euren Erfahrungen im persönlichen Dialog und Erleben mit Menschen einer anderen Glaubensrichtung.

Gruss von Anna \:\)
Posted By: Jocim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 24/09/02 09:56 PM

jamil! du schreibst:

der westen bietet den marokkanern in der tat eine komplexe und oft auch paradoxe fassade, die zu großen mißverständnissen führt.

das glaube ich dir gern! aber wie sieht es bei uns aus? ist unser (der blick deutschlands) auf den westen, dem wir selbst angehören, nicht ähnlich paradox und missverständlich? leben wir nicht überhaupt in einer paradoxen welt, die zu missverständnissen anlass gibt?

die sprachgeschichtlichen ableitungen finde ich interessant. die "römer" sind die okkupanten gewesen (ihr wort von den "barbaren" ist immerhin abgeleitet von den "berbern", also den einwohnern nordafikas.)

mir scheint, das wort "ruomi" bezeichnet mehr den politischen abstand beider kulturen, während die ableitung aus dem begriff "nesrani" mehr den religiösen bereich meint, also die differenz in gesellschaft und glauben.

auch ich würde den "ruomi" (also der neuen imperialen attitüde amerikas skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen). während ich unter dem begriff "nesrani" eine haltung zur welt verstehe, die auf ausgleich und versöhnung setzt.

Jocim
Posted By: jm

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/09/02 09:07 AM

guten morgen

@Anna,

es wäre interessant, die beiden begriffe einer "sprachwissenschaftlichen" untersuchung zu unterziehen. aber ich denke, wir wollen hier erstmal plaudern \:\) .

deine vermutung dürfte teilweise stimmen. nur die differenzierung zu den katholiken von rom wäre zeitgeschichtlich evtl. fraglich.

was ich versucht hatte zu unterstreichen, ist dass gerade diese religiöse assoziation bei "roumi" und "nessrani" extrem schwach vorhanden bis inexistent ist. man könnte die begriffe als substitut für "ausländer, die dem 'westen' angehören" sehen. wenn ein marokkaner einem anderen von einem nessrani oder roumi erzählt, dann denkt er nicht an maria und das kreuz, sondern will jemanden aus europa oder amerika meinen, dessen herkunft für den moment vermutlich nicht relevant sei bzw. er sich nicht mehr vegegenwärtigen kann (?).

hingegen bezieht sich der bergiff "muslim" - zumal in der aktuellen lage - fast exklusiv auf die religion. einige militante islamisten versuchen den begriff "nassara" (plural von nessrani in hocharabisch) als bezeichnung für einen religiösen feind wiederzubeleben, aber dieses glückt ihnen nur geringfügig und berührt die umgangssprachliche verwendung nicht.

es ist daher wichtig für nicht marokkanische freunde, die mit marokkanern zusamen sind, sich nicht von misinterpretationen in unnötige und blöde missverständnisse beim wort "nessrani" oder "roumi" misleiten zu lassen, und sie gelassen als harmlos zu sehen.

gruß
jm
Posted By: Jocim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/09/02 09:50 AM

hier einmal ein link dazu:

http://www.google.de/search?q=cache:ipJ_...ang_de&ie=UTF-8
Posted By: Malika

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/09/02 10:09 AM

Guten Morgen,
Der Begriff Rhoumi leitet sich ab von dem Wort Römer und gilt mittlerweile als Begriff für den Europäer.
Genau wie das Wort Mauren zu dem Wort Moro führte.
Barbar ist der Begriff der alten Griechen für alle Menschen die des griechischen nicht mächtig waren.Die Römer übertrugen das Wort Barbar auf die nordafrikanischen Stämme.
Leider wird das Wort Barbar das zu dem Wort Berber führte ,auch von den des hocharabischen mächtigen genau so ausgesprochen"Freundin Samira arabisierte Masirin aus Marocco betituliert Malika gerne mit"Ah ,Du bist und bleibst eine Barbar"Regelmässig will sie sich dann aus der Hand lesen lassen .!lol
Rhoumi kann man durchaus als flapsigen Begriff für Europäer bezeichen ,in den meisten Fällen ist es nicht böse gemeint.
Nenne ich doch meine deutschen Freunde auch gerne mal in geselliger Runde" meine Rhoumis"

Grüsse an alle
Malika

http://free.pages.at/saurier/
Posted By: Jocim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/09/02 10:58 AM

@-malika! du hast recht! die römer bezogen das wort "barbar" auf die einwohner nordafrikas, woraus der begriff "berber" wurde. ich hatte das umgekehrte behauptet, dass das wort "berber" allgemein zum begriff "barbar" wurde. falsch!!!

hier die richtige etymologische ableitung:

Barbar
altindisch 'barbarah' = 'stammelnd' könnte eine lautmalerische Wortbildung vergleichbar zu 'babbeln' sein; Für die Griechen war ein 'barbarus'
ein 'Fremder, Ausländer, der griechischen Sprache Unkundiger'. Das lat. 'barbarus' bezeichnete dann auch einen 'ausländischen', 'fremden',
'ungebildeten' Menschen.
In dieser Bedeutung wurde es dann auch um 1400 ins Deutsche übernommen. Die Umdeutung in 'grausamer Mensch' setzte dann im 16. und
17.Jh. ein.
Dieser Bedeutungswandel zeigt sehr schön, dass mit dem Fremden immer zunächst das Negative assoziiert wird. Waren die alten Germanen für
die Griechen und Römer noch die 'Barbaren' benutzten die Deutschen - nachdem sie endlich von den Bäumen gestiegen waren - den gleichen
Ausdruck für diejenigen die ihr "Gebabbel" nicht verstanden.
Posted By: MoulayIsmail

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/09/02 12:20 PM

Salam,

also ich kenn den Begriff "Roumi" in Nador eher als Bezeichung für Marokkaner mit blonden Haaren, und dient nur als Beinamen, um die Person zu konkretisieren, nicht zu beleidigen!
Aber Marokko ist vielseitig, kann sein das es von Provinz zu Provinz, eine andere Verwendung findet!

Ciao
Posted By: Jocim

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/09/02 01:27 PM

also ich finde diese anmerkungen, obwohl sie vom thema des threads wegrücken, hochinteressant.

es ist ja schon erstaunlich, dass es berber mit blonden haaren gibt. meines wissens vor allem im norden marokkos. dafür kann es nur einen grund geben: während der völkerwanderung sind die vandalen, die ursprünglich aus jütland (heutiges dänemark) über spanien nach nordafrika gekommen, und bis ins heutige tunesien gezogen, um dort karthago zu begründen.

nun sind nicht alle vandalen bis karthago gezogen. viele siedelten sich auf dem weg dorthin an und mischten sich mit der heimischen bevölkerung. da aber die bevölkerung kaum unterscheiden konnte, ob es sich nun um römer oder vandalen handelte, nannte man die vandalen und ihre späteren abkömmlinge, die blonden berber "ruomi", womit dann wohl als eine art oberbegriff alles bezeichnet war, was aus dem westen richtung nordafrika kam. dass sich dies bis in heutige tage im sprachgebrauch widerspiegelt, finde ich äusserst interessant. es ist faszinierend, wie sich geschichte in sprache niederschlägt.

Jocim
Posted By: Malika

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/09/02 01:48 PM

Hallo ,
Jocim .Wenn Samira aus Casa immer sagt Du bist eine Barbar hört das sich so urig an das ich immer lachen muss.
al Barbar sagen noch heute einige Arabs zu uns.
Bis ich mal geschnallt hatte was sie meinte.Dann habe ich ihr einen Vortrag über den Sinn und die Herkunft des Wortes gehalten.
Sie blieb dann dabei das das Wort genau auf mich passen würde,bin ich doch als ziemliche Gängerlin in der Firma bekannt.lol

Salam Moulay Ismail

Dann darf ich ja meinen Mann ab heute auch Rhoumi nennen ,war sein Vater doch ein heller Rhoumi aus der Ecke bei Nador ,der in den frühen 60ern nach Aleman als Gastarbeiter kam.
Bei den Kabylis(kommt aber auch drauf an von wo)werden die Europäer Rhoumis genannt.
wa salam
Malika
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 16/10/03 10:16 PM

Hallo, alle miteinander!

Als ich gerade ein paar Postings von @Elvire unter anderen Themen im Forum sah, fiel mir dieses
Thema wieder ein.

Mich würde interessieren, ob Du damals dazu gekommen bist, Elvire, über "Christen in Marokko" bei dem katholischen Pfarrer in Agadir mehr zu erfahren?

Und vielleicht können ja auch noch andere Mitglieder über ihre Erfahrungen berichten oder interessante Aspekte zum Thema in die Diskussion einbringen?

Gruss von Anna \:\)
Posted By: Elvire

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/10/03 11:08 PM

Guten Abend Anna,

tut mir leid, dass ich nicht schon früher auf Deine Frage eingegangen bin. Also zum Thema "Christen" kann ich Dir nichts Neues berichten, weil ich bei diesem besagten Aufenthalt zwar den örtlichen Geistlichen gesprochen habe, aber nicht zu diesem Thema. Ich hatte mich vielmehr aus aktuellem Anlass danach erkundigt, inwieweit die kath. Kirche sich um die ansässigen christlichen Studenten aus Afrika kümmert. Mir wurde im Laufe des Gespräches schon der Eindruck vermittelt, dass auch in finanzieller Hinsicht geholfen wird, wenn Not am Mann, ganz abgesehen davon, dass allgemeine Treffs mit gemeinsamen Essen etc. organisiert werden, wo sich die StudentenInnen austauschen können. Die Betreuung ist offensichtlich intensiv und wird m.E. auch gerne angenommen.
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 08/11/03 08:11 PM

Hallo, alle miteinander!

Hallo, Elvire!

Danke für Deine Antwort, leider bin ich jetzt spät dran mit dem Schreiben! Aber manchmal, wenn ich nicht gleich antworten kann, vergesse ich es dann später, naja, aber nicht ganz... ;\)

Bei diesem Thema "Christ in Marokko - Muslim in Deutschland" müsste es interessant sein, wenn man Erfahrungen eines christlichen Geistlichen in Marokko den Erfahrungen eines Imans in Deutschland gegenüberstellen könnte.

Der Pfarrer in Agadir wäre da ja schon mal ein interessanter Ansprechpartner. Elvire, Du hast ja weiter oben geschrieben, dass er sehr gut Deutsch spricht. Meinst Du, Du könntest ihn mal fragen, ob er hier im Forum über seinen Alltag und Erfahrungen als Pfarrer schreiben würde?

Und vielleicht kennt jemand von Euch in Deutschland einen Iman, der Interesse hätte hier mit seinen Erfahrungen beizutragen?

Ich wünsche mir schon lange, dass es hier im Religionsforum auch einen Dialog von Theologen/Gelehrten der christlichen Religion und des Islam geben könnte.

Wer macht den Anfang? \:\)

Gruss von Anna
Posted By: umniya

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 09/11/03 04:31 PM

hallo alle,

ein interessantes thema, ohne frage. die beiträge sind auh anregend.
es gibt unterschiedeliche sprachliche bezeichnungen des " europäers" in marokko. zwei davon sind hier schon erwähnt. roumi stand tatsächlich für römer, heute mehr für hellhäutige und rötliche marokkaner, die ein aussehen ahben wie iren. roumi wird mehr im norden gebraucht. im gegenteil dazu hört man " nassrani" fast über all und soll nazareten, jene christliche sekte, die von den römern palästina verließ und weiter gen süden flüchtete, übrigens die ersten christen, mit denen der prophet im islam kontakt aufnahm und von denen er einiges über jussu erfuhr.
beide begriffe sind also länderübergriefen und die hört man auch im mahosten.

zwei anderen " gawri" und " ajnabi" werden auch im alltagsmarokkanisch verwendet. ajnabi ist die offizielle bezeichnung für alle ausländer, während " gawri" als oberbegriff ür touristen steht.

eine andere bezeichnug ist " al aKhar" der andere. sie findet gebrauch im intelektuellen diskurs. al achar steht also für Fremdwahrnehmung im gegensatz zur eigenwahrnehmung. begreift man sich als msulim , so ist der andere automatisch angehöriger eines heiligen buches " ahli al kitab"
bei sekularen marokkanern ist der andere der wissenschaftliche, kriegerische aufgeklärte, freiheitliche, kolonialistische, kapitalistische, imperialistische, ausbeuterischer aber auch unbekannte westen. unbekannt weil die bezeichnung für westen " al gharb" von der " gharib" fremder sich ableitet, auf eine konnotation hinweist, die sonnenuntergang , finsternis, krieg, sexuelle freizügigkeit usw..beinhaltet.
das bild vom westen ist nicht konstant geblieben sowie der westen selber sich geändert hat. beschränkte sich " al gharb" auf das starke europa seit dem 18 jh. so zählt heute zum " al gharb" auch amerika.

angesichts dieser und anderer vorstellungen vom
" al gharb" kann ich mir sehr gut vorstellen, dass im unterbewußtsein vieler marokkaner ein bild vom westen und damit auch zu all seinen komponenten , ob religiöse oder nicht, tiefsitzt, das diesen zum gefährlichen " aKhar" anderen macht.

das erklärt ein wenig, warum manche marokkaner es für eine religiöse phlicht begreifen,wenn sie eine europäerin oder einen europäer konvertieren. das hilft wahrscheinlich, das beängstigende bild vom " al char" ein wenig zu verdrängen.

gerade läuft jeden mittwoch um 22 uhr ortszeit während des ramadans eine sendung mit dem titel " " al- gharb" mit marokkanischen augen" im ersten marokkanischen fersehkanal.

umniya
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 22/11/03 10:15 PM

Hallo, alle miteinander!

Hallo, umniya! Danke für Deinen Beitrag! Leider scheint es im Forum unter den Schreibern zur Zeit kaum noch Marokkaner zu geben, die in Marokko wohnen. Wäre doch mal interessant zu hören, welche von den von Dir angeführten Bezeichnungen, die am meisten gebrauchte ist, z.B. in Agadir...

In meinem letzten Beitrag hatte ich geschrieben, dass ich von dem Pfarrer aus Agadir gern etwas über seinen Alltag und seine Erfahrungen als christlicher Pfarrer in Marokko wissen würde... Nun ja, heute suchte ich im Internet nach mehr Infos zu dem Thema "Genmanipulation in der Landwirtschaft" und was habe ich dabei gefunden?

Etwas zu diesem Thema... Einen Bericht vom 19.05.03 in "Radio Vatikan"( http://www.vaticanradio.org/tedesco/tedarchi/2003/Mai03/ted19.05.03.htm ) über Pater Gilbert Bonouvrie, Pfarrer von St.Anne in Agadir.

" Christen in Marokko
Sie sind eine kleine Minderheit –Christen in Marokko. Nach den Anschlägen in Casablanca wächst auch unter ihnen die Angst, bestätigt Pater Gilbert Bonouvrie, der in Agadir deutschsprachige Gottesdienste hält. Seine Arbeit gilt der christlichen Minderheit, besonders aber auch den Touristen – die immer mehr ausbleiben. Nur noch eine Handvoll, erzählt Pater Bonouvrie, sind gestern zum Gottesdienst gekommen. Dabei leben auch die vielen kleinen Wohltätigkeits-Aktivitäten in den ländlichen Gebieten rund um Agadir von den Geldspenden der Touristen: "Wir bauen Wasserbrunnen in den Dörfern, wir sind engagiert in einem Waisenhaus, einer Blindenschule, wir bringen arme Kinder in die Schule und verschaffen ihnen Brillen zum Lesen. Das sind kleine Projekte. Wir tun alles zusammen mit den Marokkanern. Ich sage nicht: WIR Christen machen das alles. Sondern wir helfen zusammen, um das zu machen."
Was wir im deutschen Sprachraum von Synagogen kennen, gilt im muslimischen Marokko für die christliche Minderheit: Die Kirche von Agadir wird rund um die Uhr von Polizisten bewacht. Pater Bonouvrie weiß, dass es an der hiesigen Universität eine kleine Gruppe islamischer Fundamentalisten gibt – wie in jeder Gegend, in der Armut herrscht, ergänzt er. Und auch in der nicht-extremistischen Bevölkerung wächst das Misstrauen, glaubt der niederländische Pater. "Viele Marokkaner sehen in uns das Böse. Wir haben keine ethischen Werte, Religion macht nichts mehr aus, alles ist gestattet, das Genießen der Welt... auch viele Touristen kompromittieren sich. Manche kommen wegen der Sexindustrie. Das ist keine gute Werbung für unsere christliche Welt." "

Gruss von Anna
Posted By: viktoria

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 12/11/05 05:45 PM

http://www.mcd.4t.com/
Posted By: Katja75

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 12/11/05 06:42 PM

Eine sehr gute Freundin von mir ist Muslima; sie hat mir erzählt dass sie es als Kind "blöd" fand kein Weihnachten etc. zu haben und dass sie ihre Eltern damals gezwungen hat auch einen Weihnachtsbaum aufzustellen und Weihnachten zu feiern. Aus dem Alter ist sie natürlich mittlerweile raus \:\) Aber sie sagte als Kind war es echt dumm, weil man dafür in dem Moment kein Verständnis hat!

LG
Katja
Posted By: Elvire

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 06/12/05 06:25 PM

Guten Abend,
@all
@Anna N, vielleicht liest du noch immer mit, auch wenn du dich seit längerer Zeit nicht mehr zu Wort meldest.
Deine Frage seinerzeit war u. a.:
 Antwort auf:
Hat ein katholischer Geistlicher in Marokko ausser seinem sozialen Engagement Möglichkeiten etwas über den christlichen Glauben zu vermitteln? Gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Moscheen und christlichen Gemeinden?
Per Zufall las ich eine Reportage über das heutige kirchliche Leben in Marokko; der australische Reporter war sowohl in Rabat als auch in Casablanca.

Gemäss diesem Artikel ist bei Konvertierung zum christlichen Glauben mit Verbannung oder sogar mit einer Gefängnisstrafe zu rechnen, nennt man so etwas "religiöse Apartheit"?

Einige muslimische Imame scheuen auch nicht davor zurück, für konvertierte Marokkaner die Todesstrafe zu fordern.

Dies ist ein Bericht und ich kenne den Wahrheitsgehalt nicht. Aber vielleicht kann jemand berichten, wie es im "richtigen Leben" abläuft.

http://www.abc.net.au/cgi-bin/common/printfriendly.pl?
Posted By: Elvire

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 19/02/06 10:20 AM

Guten Morgen,

vielleicht ist der/die eine oder andere an dem "uralt"-thread interessiert.

Ich finde den Bericht aufschlussreich, da er eine Situation in MA schildert, über die im allgemeinen so gut wie gar nichts berichtet wird.

Interessant finde ich die Strafgesetzgebung:
Proselytizing is forbidden in Morocco. Any attempt to induce a Muslim to convert is illegal. According to Article 220 of the Moroccan Penal Code, any attempt to stop one or more persons from the exercise of their religious beliefs or from attendance at religious services is unlawful and may be punished by 3-6 months' imprisonment and a fine of $10 to $50 (115 to 575 dirhams). The article applies the same penalty to "anyone who employs incitements to shake the faith of a Muslim or to convert him to another religion."


Religion
Evangelical missionaries in Morocco back in the limelight

By Karima Rhanem 1/24/2006 | 6:00 pm GMT

The Marrakech police department has recently seized documents which confirm the existence of a secret evangelical group in the southern city, who has been trying to convert many Moroccans to Christianity, reported last week the Moroccan daily al-Ittihad al-Ichtiraki.




Moroccan Christians pray clandestinely. Ph. AFP

The documents which were seized in an apartment of an alleged foreign missionary, who suddenly disappeared, also revealed the existence of secret spiritual schools to teach Moroccans the concepts of Christianity.

According to the documents, the schools are concentrated in specific neighborhoods in the centre of Marrakech, mainly in Guéliz, and al-Inara.

Residents of the building, where the alleged missionary was living, in Yacoub al-Mansour neighbourhood, said that he disappeared immediately after finding out that two security agents were coming to interview him.

According to al-Ittihad al-Ichtiraki, residents of the building said that the missionary used to receive a number of Moroccans regularly in his apartment where he lived with his wife and two daughters.





The Marrakech police department has recently seized documents which confirm the existence of a secret evangelical group in the southern city, who has been trying to convert many Moroccans to Christianity. Ph. Morocco Times


Spiritual schools in Marrakech!

The newspaper said that these meeting might be related to the council of Evangelical groups in Marrakech.

Among the documents found, was a constitution of the city council of the Evangelical groups, which included the creation goals of the council, its principles, and the conditions of the membership, written in both Arabic and French.

The documents also included application forms to a school of spiritual teaching, along with letters from other foreigners in charge of supervising the missionary operation in Marrakech.

Beside this, a list of secret spiritual places and the names of Moroccans who are running them was also discovered. Information magazines about a satellite channel designed for MENA Christians (SAT 7) are also among the seized documents.

The council of the Evangelical groups aims at opening dialogue with similar groups that exist in the city for consulting, problem solving and group praying for the city, said al-Ittihad al-Ichtiraki.

The paper reported that the meetings of this council are usually held once a fortnight in the house of one of the members as a temporary address.

The partisan Socialist daily also cited MAD 4,000 as an amount of money used to buy some necessary things for missionary work, according to one of the letters found in the foreigner's apartment.

Concerning the application forms for the spiritual school, the documents seized showed subscription files in yellow on which was written an expression from the bible.

The subscription dossier showed detailed information on the subscription conditions, tuition fees, training programme, and a timetable for waking up, having breakfast, and prayers.

The school requires that the students should have already been members of a local church in the city. The school's application forms indicated that the education tuition fees are MAD 500, and included detailed information on the student's social background along with the date of his conversion to Christianity and the local church he/she goes to.

The missionary's personal documents, left in his apartment, showed he was taking Darija courses in one of the language centres in Moulay Abdullah Boulevard.

“This information only indicates that the evangelical group movement is spreading in Morocco and is highly organized,” stressed the paper.

Pastor accused of proselytizing expelled from Morocco last year

The debate on Moroccan Christians reached its peak last year when the Moroccan authorities deported a South African pastor, and interrogated a few prominent local believers.

Pastor Deon Malan left Morocco in March 2005 after a 5 day notice from the Moroccan authorities. Malan was accused of proselytizing.

Six students at the Mohamed V high school in Marrakech resorted to the pastor for explanation about some concepts in the bible for their school presentation on the religions of the book.

However, suspicion fell on the Marrakech-based pastor after the Moroccan daily Attajdid accused him of trying to convert these students to Christianity.

This was not the first time Attajdid's articles have stirred up such a controversy. In 2003, shortly before the Casablanca attacks, a group of hard rockers were thrown into prison following an article accusing them of being Satanists. Last year, another article from the same newspaper triggered a wave of protests by claiming that the tsunami in Asia was divine punishment.

After the Attajdid article, a special reportage by the Moroccan weekly Le Journal Hebdomadaire, published last March, revealed the existence of a number of “clandestine” protestant missionaries on a converting mission to Morocco, triggering a wave of similar articles in the Moroccan press.







Morocco denies any evangelic attack against the country. Ph. Archives

Moroccan media criticized by the Evangelical Church of Morocco

Jean-Luc Blanc, pastor of the Evangelical Church of Morocco, criticised the media's handling of the issue of conversions to Protestantism in an article published last March in the Moroccan daily Le Matin du Sahara et du Maghreb.

The pastor accused the press of making “amalgams between the US foreign policy and the Protestant Church,” and “amplifying real but insignificant phenomena.”

He added that the main role of the Church in Morocco is to help the Protestant Christians living in Morocco, among them many Sub Saharans studying in the Kingdom.

Blanc also criticised “a rumour quickly exploited by the media, which stated that massive numbers of Moroccans converted to Christianity under the influence of Anglo-Saxon, protestant missionaries.”

The cover story of Le Journal Hebdomadaire on Moroccan Christians described an active conversion campaign led by Protestant missionaries – many of them from the US - who went as far as distributing “conversion kits” to Moroccans living abroad on the way back to Morocco for the holidays.

The article also explained that these missionaries were backed by powerful messianic churches belonging to the American Bible Belt, close to George W. Bush.

In May, a Rock'n'Roll festival was held in Marrakech despite controversy. The festival raised fears among Morocco's Muslims and Christians alike that it would be a proselytizing campaign under the rock-and-roll culture. Christians and Muslims warned that “the festival is a pretext by the American Evangelical Church to get a foothold in Morocco.” However, the fears were denied by Moroccan officials.

Moroccan newspapers released different figures of Moroccan Muslims who converted to Protestantism. While some say that there are as little as 800 Moroccan Protestants and 150 missionaries in the country, others even exaggerated by saying there are 40,000 converts and 200 to 300 missionaries.

Morocco denies any evangelic attack against the country

Questioned by the Istiqlal MP Abdelhamid Aouad last May about the ‘phenomenon of Moroccans converting to Christianity', Minister of Habous and Islamic Affairs Ahmed Taoufiq said “that there is no evangelic attack against Morocco”.

He stated that the activities of the foreign expatriates in Morocco are known, adding that the Christian pastors recognized by the Moroccan State are those who are working in churches of different faiths to orient and help their Christian brothers living or visiting Morocco.

International Report highlights Moroccan converts

The Moroccan Constitution provides for freedom of religion, and the Government generally respects this right in practice, but, there are some restrictions, said a 2004 International Religious Freedom report.

The Constitution provides that Islam is the official state religion; however, non-Muslim communities openly practice their faith, it added.

The report noted that the generally amicable relationship among religions in society contributed to religious freedom; however, converts to Christianity generally face social ostracism.

The report also stated that the foreign Christian community (Roman Catholic and Protestant) consists of 5,000 practicing members, although estimates of Christians residing in the country at any particular time range up to 25,000, including Moroccan citizens who have converted to Christianity.

The document referred to the English-speaking church group, which received in 2004 the status of a nonprofit association as the "Protestant Church of Rabat." The report cited other registered churches and associations in Morocco including the Evangelical, Catholic, Russian Orthodox, Greek Orthodox, French Protestant, and Anglican churches.

“While the Rabat Protestant Church and other minority religious groups have been operating unfettered by government authorities since the 1970s, registration allows the groups to make financial transactions and other plans as private associations and legal entities,” said the report.

Proselytizing illegal in Morocco

Proselytizing is forbidden in Morocco. Any attempt to induce a Muslim to convert is illegal. According to Article 220 of the Moroccan Penal Code, any attempt to stop one or more persons from the exercise of their religious beliefs or from attendance at religious services is unlawful and may be punished by 3-6 months' imprisonment and a fine of $10 to $50 (115 to 575 dirhams). The article applies the same penalty to "anyone who employs incitements to shake the faith of a Muslim or to convert him to another religion."

Foreign missionaries either limit their proselytizing to non-Muslims or conduct their work quietly. The Government has cited the prohibition on conversion in the penal code in most cases in which courts expelled foreign missionaries.

According to the International Religious Freedom report, authorities detained in May and expelled seven foreign missionaries, including four Americans, for distributing Christian materials in Marrakech's main square. Some missionaries have been questioned by authorities or have not been granted a "temporary residence permit" enabling them to remain in the country on a long-term basis.

Moroccan Christians pray clandestinely

The subject of Moroccan Christians is still stirring controversy. More recently, the Moroccan daily, Maroc Soir, published an article titled “Moroccan Christians pray clandestinely”. The said article, which was published during the Christmas celebration, discussed the issue of Moroccans converting to Christianity and cited examples of some Moroccans who attended the Christmas service. The article also cited examples of Moroccans who talked about their new life as Christians and how they came to be so.

Moroccan citizens who convert to Christianity and other religions generally face social ostracism, and a small number of converts have faced short periods of questioning or detention by authorities for proselytizing.

Jean-Luc Blanc, pastor of the Evangelical Church of Morocco told Maroc Soir that the estimated 800 Moroccan Christians are mainly Protestant, representing 0,0025% of the population. He added that they don't usually attend the church because they fear to be harassed by the authorities.

He stressed that Evangelical Church of Morocco, like the Catholic Church, has an agreement with the Moroccan State, which clearly forbids proselytizing.

A woman, who spoke on condition of anonymity, told the French-language daily that “many times we were harassed by the police. We can't go to the church because it is only reserved for foreigners.”

Luke Gospel in Darija

While surfing the web, one can come across some websites dedicated to Moroccan Christians. There is even a Moroccan Arabic version of the bible circulating on the net.

The Gospel of Luke Moroccan Arabic version is advertised in a website dedicated to Moroccan Christians of Malaga, Spain. The Gospel according to Luke is the first part of a two-volume work that continues the biblical history of God's dealings with humanity found in the Old Testament, showing how God's promises to Israel have been fulfilled in Jesus and how the salvation promised to Israel and accomplished by Jesus has been extended to the Gentiles.

These new Moroccan converts, aged between 18 and 34, are very discrete. They don't usually go to the church for fear of stigmatization. They prefer to practice in their homes silently.

Jean-Luc Blanc told the daily that most of them converted during their stay in Europe or the US. These Moroccans who left Islam for Christianity refuse to accept the idea of being apostates and affirm having discovered a new faith.

The translation of the bible into Darija only proves that the phenomenon is growing in Morocco
Posted By: janka

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 09/03/06 12:07 PM

@ Muriel Brunswig-Ibrahim

...genau diese Erfahrungen habe ich auch gemacht, aber mir wurde das Spektakel immer erklärt. Jedesmal, wenn ich von den muslimischen Frauen von neuem für den Islam begeistert werden sollte, leiteten sie die Konversation stets so ein: "Janka, das ist nur zu deinem Besten...damit du ins Paradies kommst..." Darüber musste ich schmunzeln. Als Angriff habe ich es nie empfunden. Mir ist etwas anderes mehr aufgefallen. Die ethnische Zugehörigkeit scheint weit aus wichtiger angesehen, denn die Moslems respektieren die Christen. Das steht als Vorschrift im Koran und selbst der Prophet Mohammed war mit einer Christin verheiratet. Bei Ehepaaren lässt sich das gut beobachten. Die arabischen Familien der Eheleute wünschen sich meist, dass der Ehepartner/die Ehepartnerin auch Arabisch sind, da dann familiäre Verständigungsprobleme etc. erst gar nicht autreten können.

Ach ja,...mir wurde außerdem berichtet, dass der Muslim, der andere zum "Rechten Glauben" bekehren will, allein für den gut gemeinten Versuch von seinem Engel eine gute Tat aufgeschrieben bekommt.

Ich glaube nicht, dass das böse gemeint ist oder abwertend...
Sie tuen das aus ihrer Überzeugung heraus. Wer sich darüber ärgert, so finde ich, ist halt selber schuld.
Posted By: Anna Norge

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 24/11/06 09:42 PM

Hallo, alle miteinander!

Als ich heute dieses Thema "Christ in Marokko - Muslim in Deutschland" wieder durchlas, fiel mir ein, dass ich irgendwo gelesen hatte, dass Papst Johannes Paul II im Jahre 1985 im Stadion von Casablanca eine Rede vor marokkanischen Jugendlichen gehalten hat.

Auf einer Internetseite zum Weltjugendtag 2005 fand ich folgendes:

"Während der Papst zu Beginn seines Pontifikats nach den gemeinsamen Glaubenswurzeln
mit den Muslimen fragte, gilt als eigentlicher Durchbruch der Aussöhnung mit den
Muslimen die berühmte Rede Johannes Paul II. vor rund 100.000 muslimischen Jugendlichen
im Sportstadion des marokkanischen Casablanca am 19. August 1985. Damals
sagte der Papst:

„Christen und Muslime haben vieles gemeinsam als Gläubige und als
Menschen. Wir leben in der gleichen Welt, die durch viele Zeichen der Hoffnung, aber
auch der Angst gekennzeichnet ist … Der Dialog zwischen Christen und Muslimen ist
heute nötiger denn je. Er ergibt sich aus unserer Treue zu Gott und setzt voraus, dass wir
Gott durch den Glauben zu erkennen wissen und ihn in Wort und Tat in einer immer
mehr säkularisierten und oft sogar atheistischen Welt bezeugen. Die jungen Menschen
können eine bessere Zukunft bauen, wenn sie ihren Glauben vor allem auf Gott setzen
und sich bemühen, die Welt nach dem Plan Gottes zu bauen, in Weisheit und Zuversicht
... Wir möchten, dass alle zur vollen göttlichen Wahrheit Zutritt finden, aber das können
sie nur in der freien Zustimmung ihres Gewissens, in der Bewahrung vor äußerem
Zwang, wie es der freien Entscheidung der Vernunft und des Herzens, die die Würde
des Menschen charakterisieren, würdig ist. Das ist der wahre Sinn der Religionsfreiheit,
die Gott und den Menschen zugleich achtet.“

...
Die Konsequenz aus der Marokko-Rede war eine wesentliche Intensivierung des islamisch-
katholischen Gesprächs."
Quelle: http://www.wjt2005-muenster.de/downloads/Hilfen_Koeln/Materialheft_Schule.pdf (s.45)

Rund 100 000 Jugendliche waren damals im Stadion... Es würde mich interessieren, ob jemand hier im Forum im Verwandten- oder Freundeskreis in Marokko von dieser Veranstaltung und der Papstrede gehört hat? Wie ist dieser Papstbesuch in der Bevölkerung aufgenommen worden? Weiss jemand etwas darüber, ob/wie sich dieser Papstbesuch auf das Zusammenleben zwischen Muslimen und Christen in Marokko ausgewirkt hat?

Gruss von Anna
Posted By: Le Routard

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 25/11/06 12:04 PM

Hallo alle zusammen,

wie Ihr ja wisst, bin ich relaif neu in diesem Forum und bin daher erst jetzt auf diese Seite gestossen.

Ich möchte zum ursprünglichen Thema dieses Beitrages kommen :

Moslims in Deutschland/Europa,

Christen in Marokko./anderen islamischen Staaten.

Ich bin seit den frühen 70 er Jahren in ALLEN arabischen Staaten unterwegs und kenne sie alle. Ich war im Jahr ca 240 Tage im Ausland (arabische Länder) Ich glaube man muss unterscheiden zwischen : Kinder, Frauen und Männer. Es ist mir nie, aber auch nie, auch bei Diskussionen um den Glauben passiert, dass mich jemand zum Islam bekehren wollte. Jeder arabische Staatsbürger, ob Saudi, Irani oder Iraki, ob Tunesier, Algerier oder Marokkaner, hat jemals versucht mich zu konvertieren.

Jedoch habe ich in meinem Bekanntenkreis des öfteren vernommen, dass Kinder und auch Frauen, wohl in keiner Weise bösartig, zum Bekenntnis des Islam , na ja sagen wir mal, belehrt wurden. Mir hat noch nie jemand gesagt, ich sei ungläubig, nur weil ich Christ bin. Ich wurde allerdings schon öfters gebeten zu verzeihen, wenn das Familienoberhaupt zum Gebet in die Moschee fährt. Wenn Kinder im Haus waren, bin ich als Gast geblieben. Waren keine Kinder im Haus, bin ich mit der Gattin des Betreffenden nicht alleine geblieben, sondern habe das Haus ebenfalls verlassen.

Man muss weiters unterscheiden, zwischen den einzelnen Personen und den offiziellen und Politischen Stellen.

Mit Grüssen

Le Routard
Posted By: zara

Re: Christ in Marokko - Muslim in Deutschland - 26/11/06 03:05 PM

hallo routard
ich komme zwar aus einer islamischen familie haben aber auch zwei angeheiratete christliche familienabgehörige.. da bestand nie ein problem.man hat auch nicht versucht sie zu "bekehren" oder so.hab die beiden sehr lieb die sind auch ziemlich oft in marokko da werden sie natürlich auch immer herzliche empfangen.
lg
© 2024 Your new forums