Hallo Youssef/Afulki

Youssef
Keine Sorge zu den Fragen von Afulki., es gilt allerdings wie ich anfangs schrieb, das es mir nicht sonderlich wichtig ist .Dich kann ich aus den bekannten Gründen nicht ernst nehmen.

Afulki
Es ist schade das man viel Zeit mit Richtigstellungen in dieser Dialogform verbraucht.
Nun möchte ich erst mal feststellen ob wir von der selben Person reden um die von dir genannten Irrungen auszuschließen evtl sind auch falsche Infos vorhanden

1.Du schreibst:
Al Jabri ist ein arabischer Sozialist und kein Koranschüler!

Meine Info ist :
Mohammed Abed Al-Jabri absolvierte nach der Koranschule eine Schneiderlehre, wurde anschließend Volksschullehrer sowie Übersetzer und begann 1958 ein Philosophiestudium in Damaskus.

Das lässt sich ja nun klären.

2.Du schreibst:
Er bedauert, dass es keine radikale Aufklärung in der islamischen Welt gab. Ibn Rushd sei, seiner Meinung nach, nicht sehr mutig gewesen, anstatt die Versöhnung zwischen dem Glauben und Wissen zu erstreben, hätte er lieber für ihre Trennung plädieren müssen

Dagegen steht :
Al-Jabri beruft sich vor allem auf den spanisch-arabischen Denker Avérroës (alias Ibn Ruschd) aus dem 12. Jahrhundert, dessen Rationalismus er wiederbeleben will. Er zielt auf die Versöhnung von Vernunft und Offenbarung. Avérroës sprach von einer "doppelten Wahrheit", der religiösen Wahrheit des Koran und der wissenschaftlichen Wahrheit der Vernunft. Die Zukunft "wird averroistisch sein", ist al-Jabris Prophezeiung (und Hoffnung, muss man wohl ergänzen).

Das lässt sich ebenso klären

Ich hatte geschrieben:
Religion ist glaube und phlilosophie wissen, diese trennung vertritt der koranschüler jabri nicht ausdrücklich.
genausowenig die trennung religion/Staat

Darauf antwortest so:
Und glaub ja gar nicht, dass es in Deutschland eine Trennung zwischen Religion und Staat gibt!
Du scheinst ja Deine eigene Verfassung nicht zu kennen!! Lies mal die Präamble des Grundgesetzes ganz genau!

Afulki, es ist vollkommen irrrelevant ob es in Deutschland oder anderswo eine sehr theoretische Verbindung, Staat/Religion gibt oder nicht.

Interpretiere nichts in meiner Aussage rein ,nimm Stellung zu den Inhalt .
Ich vertrete die Ansicht das Religion/Staat/Phil, 3 unterschiedliche Diziplinen sind

Du schreibst dann noch etwas von Klischees ?
Ich denke du meinst damit Vorurteile
Die versuche ich möglichst zu vermeiden.

Fakt ist folgendes:
Aufklärung ist von den selbsternannten mächtigen in der arabischen Welt nicht erwünscht,da bedarf es keiner Klischees ,das ist für jedermann offensichtlich

hier ein schönes zitat:
Der Glaube ist wie die Liebe: er lässt sich nicht erzwingen. Daher ist es ein missliches Unternehmen, ihn durch Staatsmaßregeln einführen, oder befestigen zu wollen: denn, wie der Versuch, Liebe zu erzwingen, Hass erzeugt; so der, Glauben zu erzwingen, erst rechten Unglauben. Nur ganz mittelbar und folglich durch lange zum voraus getroffene Anstalten kann man den Glauben befördern, indem man nämlich ihm ein gutes Erdreich, darauf er gedeiht, vorbereitet: ein solches ist die Unwissenheit.

Wenn es hier und da mal einen Schreiberling gibt der sich in einem schüchternen Ansatz um eine Änderung der Denke bemüht ist das lobenswert solange es dem Urteil der Allgemeingültigkeit besteht (Ist glaube ich sogar von Kant, der hat ja nicht nur Unsinn geschrieben.

Auch diese Aussagen gibt es:
. Ich habe zwei Jahre lang in Rabat bei Al Jabri im Seminar gesessen und nie einen nationalistischen Zungenschlag gehört, sagte ein junger Marokkaner. Und ein Iraker stand auf und schimpfte: Al Jabri hat jahrelang Saddam Hussein unterstützt, von einer Arabisierung der Kurden gesprochen und im Gegenzug sein Forschungszentrum von Hussein finanzieren lassen.

Unabhängig davon:

,,Problematisch erweist sich die Übersetzungsstrategie: Mahfoud/Geoffrey übersetzten vom Arabischen ins Französische. Dann wurde von Vincent von Wroblewsky und Sarah Dornhof vom Französischen ins Deutsche übersetzt. An vielen Punkten ist diese Problematik bemerkbar (Al-Jabri betreibt ja unter anderem Sprachkritik am Arabischen). Die Sätze taumeln zu oft vom Umständlichen ins Unverständliche (seltener gibt es auch Widersprüchliches), was durch ein sorgfältiges Lektorat mindestens teilweise vermeidbar gewesen wäre.,,

Haben die Aussagen von jabri haben keinen wert, ich könnte es nicht dem größten Idioten empfehlen aus sorge er würde noch mehr verblöden.

Beispiel:
Der Clou in Al-Jabris Denken ist, daß Moderne bei ihm nicht bedeutet, die Tradition abzulehnen noch mit der Vergangenheit zu brechen, sondern vielmehr die Art, in der wir uns zur Tradition verhalten, auf ein Niveau anzuheben, das wir "Zeitgenossenschaft" nennen und das darin bestehen muss den Lauf des Fortschritts, der sich auf globaler Ebene vollzieht einzuholen.

Ähnliches hatte wir im Forum mit wenigen Diskutiert, wer um alles in der Welt braucht diesen Hinweis auf die Denke ?
Ist es nur für die Arabische Welt von Bedeutung das jemand längst überfälliges Zeitgenössisches Denken fordert ?
Dann kann man das regional bewerten

2.Beispiel
Ein Hauptpunkt von al-Jabris "Kritik" ist das Verhältnis zur Tradition ("turath"). Wie geht man damit um? Steht sie ein für allemal fest? Er macht im heutigen Islam drei Fraktionen aus, welche die Tradition unterschiedlich behandeln: die liberale Strömung, die mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben und das moderne europäische Denken übernehmen will, die marxistische Strömung, die mit vorgefassten Begriffen die Wahrheit gepachtet hat, und die fundamentalistische Strömung, welche die Vergangenheit über alles stellt und sie heilig spricht.

Es bedarf doch wohl bei halbwegs gesunden Menschenverstand nicht die Analyse eines Volksschullehrers um sich damit Auseinanderzusetzen.

Ein letztes Beispiel
Zudem droht eine Mobilisierung der Massen durch die restaurativen Kräfte, die jegliche Veränderung als Gefährdung ihrer Legitimation ansehen und ein Interesse an der Aufrechterhaltung des Status quo haben. Kants Diktum wird tatsächlich paraphrasiert: Der zeitgenössische arabische Leser bedarf des Ausgangs aus seiner »historischen« Unmündigkeit (Grünenberg/Hegasy treffend im Vorwort).


Arabische Leser =Historisch unmündig

Das passt ein wenig zu meinem vorherigen Zitat mit dem Unwissenden.
Sinngemäß kann man das alles hier im Forum nachlesen ,es wollte nur niemand wissen
Wo ist da nun das Philosophisch revolutionäre ?
Für mich hat er den Buchtitel von Kant gestohlen und ein Wort dazugedichtet.
Inhaltlich hat es keinen Anspruch auf Hochwertigkeit.
Grundsätzlich finde ich es gut wenn sich in der Denke etwas bewegt,
eine gewisse Vorbildung ist aber für alle Leser (nicht nur aus dem Arabischen Raum) wünschenswert um nicht von einem Irrtum in den anderen zu geraten
Jabri ist Zeitverschwendung, das ist mir nun selbst passiert.
Damit beende ich es nun aber auch.
Gruß Borgward