Allmählich scheint dieses Thema enttabuisiert und der breiten Öffentlichkeit zum Nachdenken nahe gebracht zu werden. Solange aber eine ledige Mutter bei Schwangerschaft vor Gericht gezerrt und mit einer Gefängnisstrafe rechnen muss, wird sie weiterhin in der marokkanischen Gesellschaft stigmatisiert sein. NOG's gibt es in den letzten Jahren vermehrt, die sich lediger Mütter und deren Kinder annehmen. Leider gibt es aber immer noch viel zu wenige Einrichtungen dieser Art, die nachhaltig den Frauen und ihren Kindern helfen können.Ein Arzt in Casablanca nimmt sich insbesondere der ungewollt schwangeren "bonnes" an. In seinem Buch dokumentiert er einzelne Lebensgeschichten, die mehr als erschütternd sind.

"Jedes Jahr werden mehr als 200 tote Babys in den Straßen von Casablanca gefunden. Die Frauen haben Angst vor den Konsequenzen ihrer verbotenen Schwangerschaft. Nabila Tbeur, die Direktorin von Insaf, kennt diese Konsequenzen. Und erzählt von den teilweise absurden Gesetzen, mit denen Frauen vor allem auf dem Land zu tun haben: "Wenn eine Frau vor dem Gericht Klage gegen den Vater erhebt, dann wird sie verurteilt zu einer Gefängnisstrafe zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Sogar wenn die Frau vergewaltigt worden ist, kann sie ins Gefängnis gesteckt werden und muss ihr Kind dann dort zur Welt bringen."
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