Original geschrieben von: adam09


Interessant wäre zum Beispiel eine Sozialstudie über die versch. Handwerker in Fes.
Habe mich letztes Mal mit dem Schmied, er stellt noch immer Messer nach einer sehr alten Machart her, lange unterhalten.


Mit einer Sozialstudie kann ich hier leider nicht dienen (wäre wirklich interessant), aber ich weiß ein bisschen etwas über Handwerker in der Lederbranche in Fes. Natürlich ist niemand versichert. Die Bezahlung ist sehr schlecht und sie arbeiten oft bis ins hohe Alter, da es ja keine Pension gibt. Egal ob es sich jetzt um sogenannte *Artists* handelt, die das Leder manuell verarbeiten oder ob sie in Bottichen mit bloßen Füßen das zu färbende Leder stampfen (was nur für einige Jahre durchzuhalten ist). Das Einkommen ist minimal. Ein Verkäufer in dieser Branche bekommt z.B. zwischen 5 und 8% vom Umsatz, den er gemacht hat. Es kommt natürlich auch stark auf die *soziale Ader* des *Owners* an. Die Shopbesitzer nehmen oft Kredite für ihre Mitarbeiter auf, die diese dann abarbeiten müssen. Das führt dazu, dass die Schuldner sich niemals frei fühlen. Sie haben keine Möglichkeit auszureisen. Auch nicht, wenn jemand sie einladen würde. Wollen sie den Job wechseln, muss der neue Owner den zukünftigen Mitarbeiter finanziell auslösen - quasi für seine Freigabe bezahlen.
Arztbesuche sind im Verhältnis nicht unbedingt so teuer wie Medikamente (4 verschiedene Pkgen z.B. € 60,00)

Mehr kann ich im Moment nicht dazu berichten. Vielleicht in etwas mahr als 4 Wochen. Da komme ich wieder aus Fes zurück. Mal sehen

Gruß a´isha


Ein kleines Lächeln, ein freundliches Wort zwischen den unterschiedlichsten Menschen, sind die beste Anerkennung der Menschenrechte
Aletha Jane Lindstrom