hallo

keela,

Antwort auf:
Ich glaube, nicht nur, wenn ich in einem idealer Gesellschaft, Zustand, Umgebung, etc. befinde, darf ich auf Verbesserungswürdiges in anderen Gesellschaften, Zuständen, Umgebungen, etc, hinweisen. Dann hätten wir uns eine Möglichkeit genommen voneinander zu lernen. Von außen sieht man aus anderer Perspektive, die auch für innen bereichernd sein kann.


es ist nicht die kritik an sich, sondern wie und was er kritisiert.
das wie erschöpft sich darin, dass er laut doppelmoral schreit und diese doppelmoral nach seinen möglichkeiten multipliziert. das, was er kritisiert,sind alles dinge, die in jedem anderen land genauso stattfinden.

er prangert zb doppelmoral in sachen alkohol an.
was sollen die marokkaner tun, um sich dieser doppelmoral zu entledigen?
sollen sie das saufen freigeben, um zustände wie in europa herbeizuführen?
oder sollen sie das alkoholverbot genauso durchsetzen, wie es die saudis tun? auch bei touristen?
wäre mit einer der beiden lösungen etwas gewonnen?
ich finde das, was adam macht, einfach nur primitiv und selbstherrlich.
entweder er ist dafür, dass der alkoholverbot streng gehandhabt wird und dann auch er in den knast kommt, wenn er in fes beim genusstrinken erwischt wird, oder er kämpft in österreich genauso für die legalisierung von cannabis, wie er für die legalisierung des alkohols in ma kämpft.
nur die fehler des anderen anzuprangern, seine eigenen aber ganz in ordnung zu finden, das ist doppelmoral im klassischen sinn.
das marokkanische prinzip der rechtsauslegung, nämlich den menschen mensch sein zu lassen und nur bei auswüchsen einzugreifen, finde ich viel menschlicher, wenn auch mit doppelmoral behaftet, als die deutsche prinzipienreiterei.

die "missstände", die adam abprangert, waren ja auch im deutschen sprachraum bis 68 weit verbreitet. da mussten erst kiffende studenten kommen, um da was daran zu ändern.
die generation unserer eltern, war genauso und in den selben themen (ausser dem komasaufen natürlich, das war schon immer als tradition anerkannt)der doppelmoral erlegen, wie es die marokkaner heute sein sollen.
das ist jetzt gerade mal 40 jahre her. 40 jahre sind geschichtlich gesehen ein klacks.
welches gesellschaftsmodell das nachhaltigere ist, wird sich erst später zeigen.
manchmal kommen mir die gesellschaftsveränderer so vor, wie die kommunisten aus vergangenen tagen.
die waren auch davon überzeugt, dass nur ihr gesellschaftsmodell das richtige wäre.
heute hört man nur noch selten von ihnen.
der sozialismus als allgemein annerkanntes und von den intellektuellen als fortschrittlich gelobtes gesellschaftsmodell hielt 100 jahre durch und brach dann aufgrund seiner fortschrittlichen stukturen zusammen.
wer sagt, dass es dem westlichen modell in 50 jahren nicht genauso geht und dann die, die an ihren althergebrachten strukturen festhielten, auf der sonnenseite sind?
meine persönliche meinung ist, dass eine kultur, die sich in immer mehr klein und kleinstgruppen aufspaltet, von denen jeder nur seinen eigenen vorteil sucht und gleichzeitig durch brot und spiele ruhig gehalten wird, keine zukunft hat.
wenn erst mal das brot ausgeht, dh. die reserven aufgebraucht sind, helfen spiele auch nicht mehr weiter.
deshalb bin ich mir auch fast sicher, dass das thema der illegalen einwanderung nach europa sich noch in diesem jahrhundert erledigt hat und man in europa darüber nachdenkt, wie man es schaffen könnte nach china zu kommen um sich dort ein besseres leben aufzubauen.

kurz und gut: ich finde die betrachtungsweise von adam09 sehr, sehr oberflächlich und nur der einbildung, besser zusein als andere, entsprungen.
wirklich konstruktive kritik, mit der man was anfangen könnte, oder die gar lösungswege bietet, ist da nicht dabei.

gruss
Najib







um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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