Interessanter Bericht in der Welt:

Die heimlichen Gebete marokkanischer Christen
VON ILYA U. TOPPER
26. Dezember 2008, 18:08 Uhr

Missionieren ist im islamischen Marokko streng verboten. Doch immer mehr Bürger des nordafrikanischen Landes treten zum Christentum über. Eine große Rolle spielen dabei christliche TV-Stationen, die auf arabisch senden. Allerdings dürfen die neuen Christen ihren Glauben nur heimlich praktizieren.

Die Weihnachtsfeier ist geheim: ein Haus in Casablanca, dessen Adresse nicht preisgegeben wird. Einige Dutzend Leute werden erwartet, man wird christliche arabische Lieder singen, die Bibel lesen und beten. Möglichst leise. Denn die Nachbarn werden kaum verstehen, dass man Marokkaner und Christ zugleich sein kann. „Wir leben wie die frühen Christen“, sagt Ahmed F., der oft solche Versammlungen organisiert. Diesmal will er riskieren, Journalisten mitzubringen, obwohl niemand unter den Gläubigen seinen Namen gedruckt sehen möchte. Selbst Telefonkontakte stoßen auf großes Misstrauen. In letzter Minute ist Ahmed verhindert. Wer nicht schon einmal dabei war und die Adresse kennt, muss Weihnachten allein feiern.

„Es ist wie unter den Römern: Der Gottesdienst wird immer zu Hause abgehalten“, sagt auch Abdelhalim B., ein etwa 40-jähriger Marokkaner, der während seines Studiums in Europa zum Protestantismus übertrat. Abdelhalims Wohnzimmer in der Küstenstadt Kenitra dient der kleinen örtlichen Gemeinde als Kirche. Nur ein kleines gesticktes Kreuz an der Wand und ein paar weihnachtliche Engel weisen darauf hin. „Wir brauchen keine Äußerlichkeiten, wichtig ist die Lehre“, sagt Abdelhalim. ...
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http://www.welt.de/politik/article2934074/Die-heimlichen-Gebete-marokkanischer-Christen.html