Hallo Rainer,
wie schön, ein dem Leben abgelauschtes Posting, und dieses noch in Rohstoffangelegenheiten. Direkt dazu:
1) D/Europa ist hinsichtlich Energie aus flüssigen/gasförmigen CH-Stoffen total abhängig und damit jeder Zeit erpressbar. An diesem Zustand wird sich mit größter Wahrscheinlichkeit nichts ändern.
2) Hingegen sieht die Versorgungssituation bei festen CH-Stoffen (Kohle, schwarz/braun) günstig aus, abhängig von den Energiepreisen. Eine Stromerzeugung aus Kohle wäre langfristig gesichert.
3) Ersatzlieferungen heisst im Klartext nur eine Änderung möglicher Erpressungs"partner". Das gälte auch für Algerien.
4) Das Erpressungspotential Russlands ist vorhanden, aber doch überschaubar, wg. wirtschaftlicher Interdependenzen. Diese sind mit Algerien nicht so deutlich gegeben.
5) Dass wirtschaftlich weitreichende Entscheidungen von religiösen Präferenzen oder Wohltaten abhängig gemacht werden, wäre (mir) neu. Auf beiden Seiten des Verhandlungstisches sitzen normalerweise knallharte Rechner und möglicherweise Politiker. Sehr deutlich in Verhandlungen mit der "Islamischen Republik Iran" zu beobachten. Die kenne ich, von Religion, Moscheen oder sonstwas war da noch nicht einmal ansatzweise die Rede. Vielmehr gab es abends Wodka.
6) Ich sehe den Moscheebau in Algier als PR-Akt, gut für die Medien inszeniert (damit die was zu berichten haben). Von den Sachverhandlungen kriegen die nur das Ergebnis trocken mitgeteilt.
7) Kohle in Algerien? Ich kenne dort nur Lagerstätten Typ Jerada (Anthrazit). Die sollte man besser nicht anpacken. Mag sein, dass ich jedoch nicht auf dem neuesten Stand bin.