hallo

argazarrumi,

 Antwort auf:
"es ist meine meinung, dass ein joint zu rauchen nicht gefährlicher ist als ein paar bier zu trinken, ich kann einen joint oder eine sibsy gut mit meinem gewissen vereinbaren und ich rede darüber. einen rauchen darf ich aber trotzdem nicht."

Du sagst es. Genau dies ist ein gutes Beispiel: das ist ein Gesetz, welches morgen geändert werden kann, oder gar umgedreht. Dann wäre das Bierchen verboten und die Sebsi erlaubt, oder beides erlaubt oder verboten. Ein typischer Fall einer Mehrheitsentscheidung.


das heisst dann also, dass die grundrechte durch mehrheitsentscheidungen aufgehoben werden können.

wie gesagt, ich bin der meinung, kann es mit meinem gewissen vereinbaren, rede darüber und, sehr wichtig, ich beeinträchtige niemanden in seinen rechten.

 Antwort auf:
Stell Dir mal vor, D würde ähnliche, beispielsweise Religionsgesetze, einführen wie Marokko: Christentum wird Staatsreligion, Konversionen in D verboten, bei einer Ehe mit einer Deutschen ist für Nichtchristen die Konversion zum Christentum zwingend erforderlich. Du lebst in Marokko, aber das Geschrei und Gejaule unserer SuperkonvertitInnen hier möchte ich dann gerne hören. Zuzüglich das Getöse beispielsweise in Marokko über die Demokratiefeindlichkeit in D. Die würden die UN-Menschenrechtskonvention anrufen! So lieber Najib, sähe das dann aus.


wenn die mehrheit der deutschen damit gut leben könnte, dann sollte es halt so sein. und wenn dann andere geschrei machen, dann sollen sie halt schreien.

 Antwort auf:
Ich kann zwar das Argument (wohlwollend) nachvollziehen, dass es mit der Einführung von Demokratie gewisser Zeit bedarf. Nicht nachvollziehen hingegen kann ich, dass Du, der es weiß oder wissen müsste, die bestehende Situation (fadenscheinig) verteidigst. Hättest Du geschrieben: diese marokkanischen Gesetze sind Scheisse, gebt uns Zeit für Änderungen, das geht nicht so schnell, hätten wir beide uns etliche Kommentare ersparen können.


erstmal danke für dein wohlwollen \:\) .

das demokratie zeit und vor allem wirtschaftliches wohlergehen erfordert habe ich schon in anderen threats ausführlich dargelegt. es ging da um gleichstellung von mann und frau.
es gibt keine demokratie, wenn der grösste teil der bevölkerung den ganzen tag damit beschäftigt ist für nahrung und unterkunft zu arbeiten. demokratie erfordert freizeit, in der man politisch wirken oder sich bilden kann und mobilität, damit man an versammlungen, wahlveranstaltungen etc teilnehmen kann.
diese vorbedingungen sind in ma noch nicht gegeben.
das können sich nur beamte und einige reiche leisten und wen die wählen ist nicht schwer zu erraten.
auch braucht es zeit demokratie durchzusetzen.
ein schönes beispiel ist da ja deutschland.
deutschland hat, wenn man es genau betrachtet, über 50 jahre und über 20 mio tote gebraucht um einigermassen demokratisch zu werden.
erst die generation, die in der nachkriegszeit aufgewachsen ist, hat kapiert, was demokratie überhaupt ist.
man sehe sich an, wann die gleichstellung von mann und frau verwirklicht wurde und zb die homosexualität als lebensform anerkannt wurde. das war mitte der 70er jahre, da hat das gg schon fast 30 jahre gegolten.
m6 ist jetzt noch keine 10 jahre dran und hat nicht die ermahnung von 20 mio toten als argument im rücken.
ich habe übrigens nirgends behauptet, das ich die marokkanischen gesetze, von denen wir hier reden, gut finde.
ich sage nur, dass das gesetze sind, die der überwiegende teil der marokkaner in ordnung finden und ich als gast in diesem land, den teufel tun werde gegen diese gesetze zu opponieren.
damit mache ich nichts anderes, als das, was von gästen in deutschland auch gefordert wird.
von mir aus können schwule gern schwul sein, solange sie mich nicht angrapschen, säufer dürfen saufen, solange sie nicht agressiv werden und wer unbedingt christ werden will, der soll es halt werden, das ist mir egal. wenn die sahraouis unbedingt unabhängig werden wollen, dann sollen sie es halt, obwohl ich nicht dafür bin immer kleinere staatliche einheiten zu bilden, wobei dann immer auch der ausgleich zwischen den regionen verloren geht. aber wenn die rohstoffe in der sahara, um die es ja geht, aufgebraucht sind und sie in ihrem sand sitzen, dann sollten sie auch nicht nach hilfe aus dem ausland rufen.
aber meine meinung kann man halt nicht als mehrheitsmeinung der marokkaner bezeichnen, noch nicht einmal ansatzweise.

zudem ist die hauptaussage in dem interview meiner meinung nach nicht die tatsache, dass demokratie zeit braucht um sie durchzusetzen, sondern das die "unterentwickelten" länder es einfach satt haben von den "entwickelten" belehrt zu werden.
das ging bisher immer in die hosen, weil das eigeninteresse der "entwickelten" staaten meist grösser ist, als deren nächstenliebe.
woher kommt den die gegenwärtige nahrungsmittelkrise, wenn nicht von den guten tipps der weltbank? "werdet demokratisch und öffnet euere grenzen für den freien warenverkehr" und wenn es mit der demokratie nicht klappen sollte, so öffnet doch wenigstens euere grenzen.


 Antwort auf:
So, lieber Najib, wird das bestehende Misstrauen hier gegenüber dem Islam nur noch weiter erhöht, bis es ggfls. zum großen Knall kommt. Dann aber ist das Kind in den Brunnen gefallen. Definitiv.


wie würde der grosse knall deiner meinung nach aussehen?

 Antwort auf:
Frag doch mal einen zum Christentum konvertierten Marokkaner, wie das Leben so in MA ist. Wäre lehrreich für Dich. Ich hatte wenige Gelegenheiten dazu.


würde ich gerne, bloss kenne ich keinen.

gruss
Najib






um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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