Na endlich sprichst Du mal normal. Das ist doch schonmal was:

 Antwort auf:
Was hat antiautoritäre Erziehung mit Feminismus zu tun?Vielleicht bin ich zu dumm um den Zusammenhang zu sehen,ich hoffe du kannst mir weiter helfen und mich aufklären und mri etwas beibringen.


Der deutsche Feminismus ist aus der deutschen Studentenbewegung entstanden (die im übrigen genauso spiessig war wie ihre Väter und Mütter) und hat sich in Frauengruppen organisiert, weil ihnen das Kaffeekochen und das Kinderhüten auf den Wecker gegangen ist, während ihre Männer die Revolution übten. Frauengruppen (für Dich: Feministinnen) und antiautoritäre Kindergärten sind also nicht voneinander zu trennen, auch nicht von einer Feministin aus dem 13. Jahrhundert.

Antiautoritär war damals dringend notwendig und keine Elvire und kein Dolphn könnten heute Chancengleichheit für Frauen weltweit einfordern, wenn es diese Bewegung nicht gegeben hätte: aber auch kein Schwuler könnte sich ohne Angst auf die Strasse trauen und keine Lesbe ihren kessen Vater geben. Das haben schon alles wir hingekriegt und trotzdem darf darüber auch gelacht werden, wie man überhaupt viel mehr lachen sollte über alles.

Meine Kinder erinnern sich übrigens sehr gerne an diese Zeit (ein Personalschlüssel von 2 ausgebildeten Erwachsenen auf 7 Kinder und ein riesiges, verwildertes Gelände mitten in München können nie falsch sein), nur soll mir keiner erzählen, daß das alles einfach so aus sich selbst heraus gewachsen wäre und nur, weil ein paar äusserst zivilisierte Menschen eingesehen haben, daß Frauen keine Gebärmaschinen sind und dafür dann die Gesetze und die Umstände und das Geld bereitgestellt wurde.

Erst später wurde der Feminismus so gesellschaftsfähig, so aseptisch sauber und rein, daß er als Gender Mainstreaming im grossen, europaweiten Frauenprogramm untergebracht und dann auch mit der GTZ nach Marokko gebracht werden konnte: weil ich aber dabei war, kann ich berichten und das ist es doch, was Du auch von mir hören wolltest.

Josi