afulki,

viel geschireben, wenig substanz.

nenne ihn premier minister, ministerpräsident, regierungchef oder, was du magst. in frankreich wird er von einem starken präsidenten als kollaborateur bezeichnet, in deutschland ist es die rolle einer starken kanzlerin, wobei der president im hintergrund tritt. dieser namensfetichismus interessiert mich recht wenig.

wichtig ist, das marokko wahlen in aller freiheit und transparenz organisiert hat. und wichtig ist es, dass der könig diesmal sein zeichen gegeben hat, dass er nicht über die parteien hinweg entscheiden würde, obwohl er es tun kann. viele marokkaner bedauerten seine entscheidung, da sie von ihm die ernennung eines kompetenten und beliebten technokraten wie jettou erhofften.

warum ist das wichtig? wohl allein deswegen, weil hier deutsclich wird, in welcher richtung marokko sicher marschiert: eine konstituionelle monarchie. spielen alle akteure ihre rolle, gibt es keinen grund mehr für den könig über die zentralen dinge zu herrscher. ist die sahara-frage gelöst, die stabilität des landes nicht mehr von islamisten bedroht, die parteien fitt zu regieren etc., kann die macht langsam übergeben werden, ohne dass das königshaus an gewicht verliert. das spanische königshaus wird oft als modell für marokko genannt. das ist durchaus möglich, auch wenn nicht sofort und das ist das zeichen.

leute wie du, die alles verneinen, nichts, auch nicht das geringste an alternativen vorschlagen, sich in einer flucht nach vorne mit der verfassungsreform zu retten zu versuchen, sind hier abseits.

schliesslich zu den berichten über majidi. das ist bullshit der marokkanischen presse. sie fischt ihre informationen in bars und kneipen, wie einmal benhima der chef der royal air maroc gegenüber einer journalistin sagte. als elhimma den palast kurz vor den wahlen verliess, um sich in seiner region zu präsentieren, waren sich alle sicher, dass ihn der könig als den ministerpräsidenten gegen die erfolgreiche pjd ernennen wollte. nichts als muffige faule ungeister, die sich keine mühe geben, ihren job sauber zu machen.

es mag sein, dass majidi etwas getan hat und vom könign in den urlaub geschickt wurde, aber diese journlsiten sind die letzten, die diese information ans licht bringen würden. und überhaupt was hat das hier zu bedeuten und was hat das mit dem thema zu tun?

doch eins kann man daraus lesen: sie interessieren sich für skandale und personnengeschichten, am liebsten um den könig herum. sie haben keine ahnung, was in marokko wirklich passiert, können ihre hintern nirgendwo ausser casablanca bewegen, und verfehlen die wichtigsten geschehnisse im lande. der könig ist in ihren blättern stets auf der ersten seite, sie helfen ihm noch mehr als der einzige macher im land zu erscheinen.

ich will nun eins von dir erfahren: welche parteien und bewegungen ausser nahj (marxistisch-leninistisch) und aladl (islamistische sekte) haben zum boycott der wahlen gerufen? vor allem welche relevanten, da ist mir etwas entgangen. listen und quellen wären prima.

schliesslich, was den facettenreichen strukturwandel angeht, gebe ich dir, um mir mühe zu spraen, einen artikel zur lektüre, der ihn demographisch zunächst etwa erklärt:

Révolution culturelle au Maroc : le sens d'une transition démographique
par Youssef Courbage et Emmanuel Todd, Institut National d'Etudes Démographiques, Paris.
Le Maroc est à la veille de récolter les bénéfices de la transition. Cette transition de la fécondité et l'entrée dans la modernité comportent néanmoins quelques « déstabilisations ».
http://www.fondation-res-publica.org/Rev...hique_a210.html

viel spass beim lesen und achte darauf, dass du den autor (e. todd) nicht verfluchst, er ist ein erfolgreicher exzellenter anthropolge frankreichs.

jm