hallo


elvire, auch ich kann dir nicht ganz folgen. was soll schlimm daran sein, wenn die kids die "gassensprache" lernen?
die gassensprache ist ja nichts weiter als ein dialekt. böse worte gibt es auch in gehobenen sprachen und wenn zuhause keine "bösen worte" verwendet werden dürfen, dann ist das doch in ordnung. glaubst du echt man könne ein kind durch privatschule und besseren umgang vor den unbillen des lebens schützen?
ich meine, dass ich mich nicht unbedingt schlecht ausdrücke, wenn ich auch im badischen dialekt aufgewachsen bin und nur die mittlere reife habe.
auch unsere streiche waren damals legendär \:\)

was aus einem kind wird entscheidet sich, wenn es auf eigenen füssen stehen muss. ich persönlich finde es nicht unbedingt förderlich, wenn ich es bis dahin in einem wolkenkuckucksheim aufwachsen lasse.

es kommt nicht darauf an wieviele fakten und sprachen ein kind lernt, sondern dass ein fester charakter ausgebildet wird. es kommt auch nicht darauf an möglichst viel zu wissen, sondern wie man aus wissen, kann auch von anderen sein, etwas macht. nicht umsonst ist der jetzt zweitreichste mann der welt ein uni-abbrecher, der weiss wie er wissen zusammenführt und verwendet. sowas lernt man nicht in der schule und sei sie auch noch so privat. hier auf jedenfall nicht. auch der reichste mann, ein mexikaner, hat nur eine einfache schulbildung, während andere mit abgeschlossenem universitätsstudium tagsüber in einem laden mit 60er jahre-design ihre zeit totschlagen und abends in ihre 60qm hasenstallwohnung zurückschleichen.

viele probleme, die es mit jugendlichen gibt, kommen meiner meinung nach von der zu grossen erwartungshaltung der eltern, die meinen ihr kind müsse perfekt werden und das schon in der grundschule.
kinder sind in erster linie kinder und wollen toben und spielen und was erleben. wenn man diese bedürfnisse nicht auch erfüllt, dann hat man etwas vom erziehungsauftrag versäumt und wenn man sie von jedem schlechten einfluss und jeder gefahr abschirmt, dann nimmt man ihnen die möglichkeit gefahr und schlechten einfluss abzuschätzen zu lernen. das müssen sie dann erst mühsam und teuer nachholen, wenn sie sich abgenabelt haben. wenn sie dazu überhaupt fähig sind.
desweiteren sollte das ziel des lebens nicht grenzenloser reichtum sein, sondern mit seinem leben zufrieden zu sein.
wenn ich mich nicht täusche sind akademiker im durchschnitt auch nicht zufriedener oder glücklicher als der ignorante rest der welt.


gruss
Najib

ps:
ein neffe meiner frau war vor 2 jahren unter den X besten seines jahrgangs in marokko und hat vom staat ein stipendiat bekommen.
der war auch nur in der staatlichen schule und hat sich auch geprügelt. sein vater arbeitet im rathaus und seine mutter ist schneiderin.
die sprechen zuhause auch nur dialekt.


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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