@Nikita, @Solala,

ich glaube auch, dass eure Situation, bzw. die eurer Partner eine völlig andere ist, weil die ganze Migrationsproblematik hinzukommt. Es ist einfach ein Unterschied ob man als Erwachsener in ein anderes Land/ in eine andere Kultur mehr oder weniger freiwillig hinüberwechselt oder ob man als Kind dorthin verfrachtet wurde, zumeist mit einer Familie die sich - mal besser mal schlechter - in diesem neuen Land orientieren muss. Dieses Aufwachsen zwischen den Kulturen birgt nun mal bei allem Reichtum auch ein gewisses Risiko der inneren Zerrissenheit in sich. Ich hatte selbst lange Jahre einen Partner, der mit zwei Jahren (aus einem anderen Land als Marokko) nach Deutschland gekommen ist. Ich habe ihn vom Verhalten auch immer als sehr "deutsch" erlebt und trotzdem trug er diese andere Kultur irgendwie immer in sich, erst als Negativfolie, später dann, nach langer Auseinandersetzung mit sich und der Kultur seiner Eltern, zunehmend positiv.

Ich glaube, dass es für eure Partner gut wäre, sich mit Marokko näher zu beschäftigen, sei es durch eine theoretische Annäherung, durch praktisches Reisen oder sei es dadurch, dass sie andere Marokkaner kennen lernen, die nicht aus dem typischen "Gastarbeitermilieu" (schreckliches Wort ) stammen. Vielleicht ist eure Beschäftigung und Sympathie für Marokko ja eine Anregung, der Impuls muss jedoch letztlich aus ihnen selbst heraus kommen.

Grüße