Hallo,

ich habe die Beiträge hier eine Weile mit Spannung und mit gemischten Gefühlen gelesen.

Sonja hatte ein paar Fragen zu gebotenem Verhalten in Marokko. Dazu haben ihr einige hier gute und sinnvolle Ratschläge gegeben, von denen sie sich die heraussuchen wird, die für sie "passen". Genauso ist es mit Lektüre: Ich empfehle allen, die erstmals nach Marokko reisen, das Buch von Muriel zu lesen. Das Buch ist sachlich und fundiert (und es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, warum Ibno hier und an anderer Stelle so einen Aufstand darum macht) - was nicht heißt, dass man es für "die Bibel" (oder den Koran) halten muss, das heißt man es auch mit eigenem Verstand und kritischem Bewußtsein liest. Das gilt ja für alle Bücher und ist eigentlich überflüssig zu sagen.

Auch mich hat die Geschichte von Sonja bewegt, weil auch ich verschiedene Erfahrungen im näheren und weiteren Umfeld mit diesem Thema habe.
Ich habe mich aus genau diesem Grund zurückgehalten, weil ich denke, dass Sonja ihre eigene - unvergleichliche - Geschichte hat und dass es hier im Internet-Forum vielleicht nicht der richtige Ort ist, solche persönlichen und hoch komplizierten Beziehungsgeschichten zu besprechen und zu bewerten.

Ich finde es sehr bezeichnend, dass hier einige der männlichen Forum-Teilnehmer eine derart wertende Stellung einnehmen mit ihren Aussagen und Parallelisierungen zu anderen "Geschichten". Ich wäre vorsichtig mit solchen Äußerungen "Frauen oder Mütter würden den Kontakt zum Vater verweigern" - ohne die Geschichte im einzelnen und von beiden Seiten zu kennen. Ich könnte hier auch - leider - zahlreiche Geschichten liefern, die Männer, bzw. leibliche Väter in ein sehr schlechtes Licht rückten.