'Scheitern' und 'Gelingen' liegen nahe beieinander und nix ist für 'ewig' definiert. Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigenen, seine persönlichen Erfahrungen. Die nur er/sie für sich machen kann - andere machen wieder andere Erfahrungen, Gott sei Dank!

Glück, Liebe usw. lassen sich nicht einfordern, einklagen oder gar per Gesetz und/oder Religion 'verordnen'! Daß sog. "Malheure" immer von irgend jemand 'ohnehin vorausgesagt' wurden und werden, ist auch ein alter Hut, seine eigene Lebensgeschichte hat so ein 'Voraussager' selbst (trotz seiner Voraussagefähigkeit) nicht in der Hand.

Natürlich kann man ein Scheitern in der Ehe vermeiden, in dem man eine solche gar nicht eingeht - ein derartiges Denkmodell, ein sog. 'Vermeiden' durch 'Vermeiden' beschert wahrscheinlich (oder sogar sicher) ein noch weit eintönigeres Leben, als ein/e 'Gescheiterte/r'.

Ein/e Gescheiterte/r hat zumindest Lebenserfahrung ernten dürfen, der 'Vermeider' (der 'Fehlervermeider') ist seinem eigenen Irrtum auf dem Leim gegangen, sein luftleerer Raum wird noch größer (als vorher), sein Hunger, sein Urbedürfnis nach Zärtlichkeit und Berührung trägt er/sie jämmerlich zu Grabe ohne je auch nur einen Funken erlebt haben zu dürfen.

Deshalb finde ich es schön, zu lesen ...

... wichtig ist, dass man sich versteht und liebt und dass man sich über Religion und Kindererziehung einig ist.

'Einig' kann man sich auch über 'Differenzen' sein. Der Mensch, der sich "in der Liebe" befindet, ist, ohne daß es ausgesprochen ist, 'einig'. Es ist die 'Liebe', die den Menschen (den/die Liebende/n) täglich aufs neue prüft (wie es nun wirklich damit steht).

Die Liebe hat tausend und mehr Gesichter. Das Lesen, das Hören des Wortes 'Liebe' kann jenen Menschen sehr weh tun, die 'Liebe' nicht kennnenlernen durften. Ja, sie verspotten geradezu diesen Begriff und beäugen 'sich Küssende' mit strafenden Blicken.

Es gibt nix lebenswerteres und es gibt nix erfahrungswerteres als die Begegnung und die Pflege der 'Liebe'. KAV