Hallo,

@ cesara... ach es geht doch nicht darum, dass ich Hausfrauen nicht anerkenne und für Kinder nicht zu hause bleiben möchte \:\(
Es ging mir eher um die islamische Rollenverteilung, nach der eine Frau Anspruch darauf hat von ihrem Mann versorgt zu werden. Heute ist dies per staatlichen Gesetz in einigen arabischen Ländern aufgehoben, aber nicht überall.

Ich möchte genauso Kinder haben und ich werde auch für sie zu Hause bleiben (aber sicher nicht bis zum 15. Lebensjahr, mit der Begründung, das "Kind" muss doch versorgt sein...).

Mir ist bewußt, dass Hausfrau und Mutter ein unbezahlter 24-Stundenjob ist und ich bin bereit die Doppelbelastung als Ehefrau/Mutter und Arbeitnehmerin einzugehen. Mir gefällt was ich studiere und ich möchte in diesem Beruf auch unbedingt arbeiten. Die Mehrheit der Frauen, in der DDR haben das genauso gut auf die Reihe bekommen, also warum sollte das heute nicht mehr möglich sein \:\) (abgesehen vielleicht von fehlenden Kindergartenplätzen).

Natürlich ist es ein gewisser Luxus, wenn man auf das Einkommen der Frau nicht angewiesen ist und sie nicht jede Arbeit deshalb annehmen muss, sondern so lange suchen kann, bis sie eine Stelle findet, die ihr gefällt.

Wie gesagt, es ging mir darum, dass ich - selbst wenn ich mit einem muslimischen Mann verheiratet wäre oder sogar mal eines Tages konvertieren würde, nie dieses Gesetz grundlos in Ansprüch nehmen würde (und Babys sind ein Grund \:\) ). Ich finde das dem Mann gegenüber nicht wirklich fair. Für eine Familie muss man gemeinsam da sein und da kann ich als Frau nicht einfach mein eigenes Hab und Gut zusammeraffen und dafür das Geld des Mannes aufbrauchen (im Islam behält die Frau ihr Eigentum für sich alleine).
Ich habe darüber auch schon mit einer Muslima gesprochen und natürlich hat sowas in arabischen Ländern, gerade auf den Land oder generell in den unteren sozialen Schichten einen bestimmten Zweck - die Absicherung der Frau. Aber ich lebe nicht in diesen Verhältnissen und für mich kommt es daher nicht in Frage, ich möchte genauso meinen (finanziellen) Beitrag an die Familie leisten. Auch in den arabischen Ländern ändert sich die Situation, zwangsläufig, da ein Mann alleine die Familie meistens gar nicht finanzieren mehr kann.
Deshalb "schockiert" es mich, wenn ich gerade hier in Deutschland von (konvertierten oder gebürtigen) Muslima höre - "hast du denn keinen Mann, der dich (finanziell) versorgt?"

Ich möchte keine Unterschiede machen zwischen "nur" Hausfrauen und arbeitstätigen Frauen (die genauso einen Haushalt zu versorgen haben). Es gibt ja nicht nur Stimmen, die sagen Hausfrauen sind nur zu faul zu arbeiten - das ist genauso Blödsinn, wie die Behauptung Frauen, die arbeiten gehen seien Rabenmütter und schieben ihre Kinder ab, das höre ich zumindest auch sehr oft.
Ich respektiere jede Frau für ihre Entscheidung - arbeiten zu gehen oder nicht, wann, wie und wo ect., aber genauso möchte ich auch respektiert werden und nicht als karrieregeil abgestempelt werden (also ich meine niemanden hier im Forum). Mit meinem Berufswunsch kann man ganz sicher keine großen Sprünge mache.

kurz zu Najib... das wußte ich wirklich nicht, deshalb war meine Frage auch sehr ernst gemeint Danke für die Antwort \:\) .

Natürlich gibt es immer wichtigeres als Bildung - auch in Wohlstandgesellschaften, dort nur aus anderen Gründen, aber ich weiß nicht ob es deshalb notwendig ist ein Mädchen schon ein Jahr vor der Hochzeit aus der Schule zu nehmen. Somal man auch verheiratet die Schule besuchen kann - es sind doch nur ein paar Stunden am Tag. Sie wird ja nicht gleich ein Tag nach der Hochzeit hochschwanger sein.
Manche Dinge sollte man für sich tun - der Spruch klingt alt und abgedroschen, aber ich habe jetzt, nach der Schulzeit gemerkt, dass etwas Wahres dran ist: Nicht für die Schule lernt man, sondern für das Leben.
Ich brauche mit Sicherheit nicht all das was ich in der Schule gelernt habe, aber geschadet hat es mir auch nicht.
Außerdem könnte man ja auch Haushalts- und Hauswirtschafkurse an der Schule anbieten, damit die Mädchen etwas "sinnvolles" lernen.

Bei jungen Männern muss ich sagen, sehe ich das noch eher ein als bei den Mädchen. Sie wollen/müssen so schnell wie möglich selber Geld verdienen.

viele Grüße

P.S kurz zu Habil - ja es sind die Akademikerinnen, die am wenigsten Kinder bekommen, aber Kinder kosten auch eine Menge, besonders, wenn man ihnen auch eine hohe Bildung ermöglichen möchte. Allein das Geld vom Staat deckt das nicht. Weniger Kindern sind ein Produkt eines steigenden Wohlstandes ja, aber auch in arabischen Ländern werden die Menschen sich nicht mehr so viele Kinder leisten können - mit Uniabschluss oder ohne. Wenn du überlegst war es in Deutschland vor 50Jahren genauso üblich mehr Kinder zu haben. Und wie gesagt, auch in Deutschland ist es nicht immer möglich nur mit einem Einkommen auszukommen, geschweige denn in ärmeren Ländern...