Donnerstag:
ist der letzte Tag vor unserer Abreise. Wir verbringen den Vormittag in Essouiras Medina und werde arg von unserem Holzkünstler entäuscht, der einfach auf uns gepfiffen hat. Ich glaube es war Thomas der sich bereits in diesem Forum über die Zuverlässigkeit von Zusagen geäußert hat -uns hat es auf jeden Fall getroffen: wenn nicht heute, dann morgen, oder vielleicht übermorgen, das ist dann in einem Tag oder Monat - aber vielleicht auch erst im nächsten Jahr - Inshallah.

Wir verbringen noch einige Stunden mit der Suche nach einem passenden Stifteetui, daß uns eine andere Werkstatt in ein Brillenetui umarbeiten könnte, werden dabei verhöhnt (wir arbeiten ab 50 Stück aufwärts) aber treffen auch wieder sehr nette Menschen, die um eine Lösung bemüht sind uns aber in der kurzen noch verbleibenden Zeit nicht helfen können. Schließlich kaufen wir noch ein paar sehr schöne Lampen (einfach ein Muß) aus Ziegenhaut und Eisen und probieren noch ein zweites Mal unser Glück mit der Anfertigung einer Speziallampe bis zum Abend, passend zu einer Wandlampe die wir uns ausgesucht haben. Außerdem treffen wir noch einen sehr netten und jungen Gewürzhändler der mir als Berbe Czech sehr günstig echten Safran verkauft 8DH/gr und dem ich versprechen Muß ein T-Shirt und ein tschechisches Rezept zu schicken.

Den Nachmittag verbringen wir wieder in Sidi Kouki, ich surfe noch ein Bißchen, obwohl die Wellen heute nicht mehr viel hergeben und abends machen wir noch einen 2 stündigen Ausritt auf Pferden entlang des Strands. Dabei entdecken wir hinter dem Strand von Sidi Kouki (richtung Süden) noch einen zweiten riesigen Strandabschnitt, der für Leute die Ruhe suchen wie geschaffen scheint. Allerdings ist mit dem Auto nur der Anfang zu erreichen, da der Zufahrtsweg aus irgendwelchen uns nicht ersichtlichen Gründen mit einem Erd- und Geröllhaufen versperrt wurde. Eine besondere Begegnung habe ich an diesem Tag auch noch: bei einem Strandspaziergang treffe ich auf einem etwas abgelegenen Strandabschnitt einen ca. 40 jährigen Araber der mit 4 komplett verhüllten(!) Frauen im Meer badet. Ich grüße freundlich aber halte höflich Abstand, werde von ihm aber sofort auf meine Heerkunft angesprochen und in ein nettes Gespräch verwickelt. Es sind diese Kleinen freundlichen Gesten, die mir im Zusammenhang mit Marokko immer in Erinnerung bleiben werden.

Abends schließen wir unseren Urlaub mit einem letzte Spaziergang durch die Medina ab, glauben wieder versetzt worden zu sein da der Lampenhändler inzwischen geschlossen hat und treffen ihn durch Zufall auf der Strasse. Er hat die Lampe tatsächlich angefertigt und so haben wir zum Schluß doch noch ein persönliches Andenken in Form einer Kerzenlampe, die in arabische Zierschrift die Worte "Freiheit" und "Frieden" trägt.

Zuletzt Essen wir noch einen sehr leckeren Fisch in einem der Restaurants am Hauptplatz, bekommen aber um halb zwölf im wahrsten Sinne des Wortes die Stühle unter dem Hintern weggezogen, weil die Kellner früh aufstehen müssen, wie man uns sagt.


Hang Loose and take care!