Liebe Khira,

es ist lange her, dass wir was voneinander gehört haben. Nun meldest du dich endlich zurück….. Jede Sekunde meines Lebens habe ich dir geschenkt, habe ich in Gedanken bei dir verbracht. Du weißt, wie sehr ich mich zu dir verbunden fühle. Du als meine Zwillingsschwester, bedeutest mir viel. Und je mehr Tage nach unserer letzten Begegnung verstrichen sind, desto mehr habe ich dich vermisst.

Alles hatte ich dir verziehen!

- als du Oma in den Brunnen geschupst hast
- als du mich gegen die Wand geschleudert hast
- als du mich in die Hundehütte zum Schlafen gezerrt hast
- als du mich mit deiner Arroganz gestraft hast
- als du mir hier im Forum vorgeworfen hast, ich würde Lügen über dich verbreiten

Ich war damals einfach nur froh gewesen, dich wieder gefunden zu haben. Und dann… dann warst du wieder verschwunden, bist mit diesem komischen Peter geflüchtet – deiner großen Liebe. Weißt du nicht, dass meine Liebe zu dir viel größer ist, als die eines Peters? Weißt du nicht, dass ich dir niemals in den Rücken fallen würde, weil ich dich tief in meinem Herzen eingeschlossen habe.

Jeder Schmerz, der dir zugefügt wird, ist ein Schmerz, der auch mich trifft.

Jede Lüge dir gegenüber, wäre eine Lüge mir gegenüber.

Würde ich dir in den Rücken fallen, so würde ich Selbstmord begehen.

Ohne dich bin ich nichts,
mit dir ein Mensch, der ihn gefunden hat… - seinen Schatz, seine zweite Seele,
mit dir bin ich reich… sehr reich… ohne dich nichts – ein Nichts!

Verstehst du endlich, was ich mit Verbundenheit meine? Sei ehrlich…- zu mir und zu dir!

Ich wusste deine Sprüche immer zu schätzen und habe sie verinnerlicht. Umso mehr habe ich sie vermisst, als du mich zurückgelassen hast.

Kennst du diese noch:

- „Brüderchen Shakir, im Leben geht es nicht darum, gute Karten zu haben, sondern auch mit einem schlechten Blatt gut zu spielen.“

oder

"Lieber eine kleine Nummer sein als eine große Null!"

Du hattest immer so Recht mit deinen Sprüchen!

Nachdem sich unsere Wege trennten, liebe Schwester, bin ich in die weite Welt gereist. Hatte Astrid, meine Ex-Sekretärin und mittlerweile auch Ex-Frau mitgenommen und haben in Därr-Manier die Welt bereist. Wie die Bienchen, die von Blüte zu Blüte tingeln… in der Hoffnung das Glück zu finden. Wie naiv ich nur war – Astrid gab mir das Glück, was ich brauchte, aber ich war blind. Ich war blind vor Gier… ich wollte immer mehr und mehr… und habe das Wichtigste vergessen… die Liebe und die Menschen, die mich lieben…

Dir scheint es ähnlich zu gehen oder warum hast du mich vergessen? Mach nicht den gleichen Fehler, wie ich, liebe Schwester! Suche das Glück nicht da draußen, sondern in der selber! Wenn du dich lieb hast, so wirst du glücklich sein… für immer…

Astrid hat sich in Jamaika einen moccabraunen Rastermann geangelt und genießt das süße Leben. Ich war tief verletzt, als sehr mir sagte, dass von mir nichts kommen würde, sie sich nicht respektvoll genug von mir behandelt fühlt, ich ihre Liebe nicht in dem Maße erwidere, wie sie es sich wünscht. Sie verließ mich… für immer und hinterließ ein großes Loch! Erst, wenn man einen Menschen verloren hat, weiß man, was man an ihm hatte. Sie hatte mir immer jeden Wunsch von den Lippen abgelesen…

Jetzt bin ich tief enttäuscht!

Enttäuscht, weil ich nicht in der Lage war, zu erkennen, was für ein Glück mir widerfahren war. Stattdessen interessierte ich mich für materielle Dinge… doch all das ist vergänglich… und kann keine Menschennähe ersetzten…

Ich fühle mich so alleine, liebe Schwester.