Hallo Ihr Lieben,

nach 14 Tagen in Marokko hat mich der Alltag hier wieder eingeholt.

Wir sind das erste Mal von München mit der Royal Air Maroc (ist jetzt seitz 07.05.04 neu) geflogen.
Ich möchte den Nationalstolz der Marokkaner nicht verletzen, aber das ist wirklich die letzte Fluglinie mit der ich je geflogen bin.
Beim Abflug waren wir fast eine Stunde verspätet, aber wir wurden überhaupt nicht informiert, gesprochen wurde nur arabisch und englisch, das Essen war so lala und nach dem Essen, sind die Stewardessen für fast zwei Stunden spurlos verschwunden.
Beim Rückflug wurde wenigstens schon deutsch gesprochen, wir wurden auch immer wieder vom Kapitän informiert, wo wir uns gerade befinden.
Aber leider war das Essen grausig, bei mir war eine Tomate angeschimmelt und bei meinem Mann der ganze Käse. Aber das wurde mit der lapidaren Bemerkung abgetan, daß das so gehöre (Es handelte sich aber nicht um einen Camembert:-)
Weiters waren die Sitzreihen im Flieger so eng, daß ich mit meinen 165 cm schon an der Vorderreihe anstieß.
Ich habe nicht das Gefühl, daß sich der Tourismus in Marokko etwas Gutes tut, wenn er die Ram als Transportmittel für einen Flug in den Urlaub einbindet:-(
Weiß eigentlich jemand, warum das jetzt geändert wurde? Der einzige Vorteil daran ist, daß die Flüge jetzt von München am Freitag statt am Dienstag gehen.

Wir hatten ein Angebot mit App. Hotel Igoudar, was wirklich sein Geld wert war.
Das Igoudar ist zwar nichts besonderes, aber es ist alles ordentlich und sauber, die App. für 4 Pers. sind großzügig geschnitten, man ist gleich am Strand. Wem das Einfache und Schlichte nichts ausmacht, dem kann ich das Igoudar nur empfehlen.
Auch das Personal war sehr nett und zuvorkommend.

Der allgemeine Eindruck in Agadir: sehr wenige Touristen, sehr rege Bautätigkeit im Süden und relativ viele männliche Touristen mit sehr "offenherzigen" Marokkanerinnen!?!?!
Der Strandabschnitt, den wir besucht haben, hat eher vernachlässigt gewirkt.
Alles in allem wirkt Agadir irgendwie ein bißchen traurig.

Das Wetter war schön, aber ziemlich frisch, also nichts mit lockerflockig in der Sonne liegen.
Der Wind war ziemlich stark.
Wie ich gehört habe, war es in Fes ganz schlecht und kalt.

Es war noch Frühling in Marokko:-)
Soviele Blumen und noch soviel Grün habe ich bei den letzten sieben Mal nicht gesehen, wie dieses Mal. Auf dem Weg nach Essaouira sahen wir viele gelbe, blaue und rote Wiesen. Die Arganenbäume hängen voll Früchte und "Ziegen".
Essaouira war wie immer sehr schön, nur leider drehen sie dort jetzt einen historischen Film und haben viele der weißen Häuser grau angemalt, was natürlich der Stadt etwas von ihrem Reiz nimmt. Auch waren manchen Gassen schlecht passierbar, da sie überall Sand aufgeschüttet haben.

Sogar Schnee haben wir im Atlas noch gesehen.

Marrakech wird von meiner persönlichen Landkarte gestrichen, da mir dort jedes Mal etwas zustößt.
Habe gerade noch die saadischen Gräber gesehen, bevor ich in der Fußgängerzone beim Djam-n Fnaa so blöd gestürzt bin, daß ich mir alle Bänder im Fußgelenk eingerissen habe. Den Rest vom Tag habe ich im Spital verbracht.
Die Menschen waren aber sehr hilfreich und hätten mich fast in Stücke gerissen, weil mir jeder helfen wollte:-)

Natürlich haben wir diverse Souks besucht, in den einheimischen Lokalen gegessen und die Zeit einfach genossen, Abende in Tagazout genossen und das Highlight war der (versehentliche) Ausflug über Tamalt nach Tafroute. Eigentlich wollten wir ja nur die Düne bei Tinznit und dann weiter nach Tafroute, aber wir dürften die falsche Straße erwischt haben und sind somit über Stock und Stein über Tamalt im Anti-Atlas herumgekommen bis wir schlußendlich in Tafrout gelandet sind.
Aber man konnte wirklich sagen, der Weg war das Ziel. So eine wunderschöne Strecke habe ich bis jetzt in ganz Marokko noch nicht gesehen, man fühlt sich wie auf der Terasse der Erde. Und die Luft voll Kräuter, die Blumen überall und auch die eine oder andere Oase, ein Traum!!!

Marokko war wirklich wieder eine Reise wert und es ist ein wunderschönes Land.

Liebe Grüße
Muiko