Hallo Ulla,

also für mich fängt Sextourismus dort an, wo ein Mensch das Armutsgefälle und die so entstandene wirtschaftliche Überlegenheit ausnutzt, um sich Leistungen zu verschaffen, die er sonst nicht bekommen würde.

Wie groß dabei tatsächlich der Unterschied zwischen "sehr arm", "arm" und "reich" ist, ist für mich nicht entscheidend.

Hat der Leistungserbringer Alternativen, die ihm einen gleichen Zugewinn einbringen würden, kann man vielleicht noch davon ausgehen, daß er sich in gewisser Weise freiwillig dafür entscheidet. Das ist aber wahrscheinlich nicht der Fall, daß man mit einer schlechtbezahlten Arbeit so schnell so viel verdienen kann wie mit Prostitution. Von der "rosigen Aussicht", möglicherweise doch irgendwann nach Europa mitgenommen zu werden, ganz zu schweigen.

(Natürlich gibt es auch in Europa Paare, deren Beziehungen auf finanzieller Ungleichheit beruhen.)

Viele Grüße,

Daisy