und ich dachte immer, schwarze oliven kommen nur auf italienischen pizzen vor! und die grünen oliven in den cocktails, zu denen dean martin immer seine lieder singt! oder war das ganze nur ein zufall, ein "zufall" eben? so wie sich manche in dieses forum verirren, plumpst die eine olive in das cocktail-glas von dean martin, und der weitere zufall will es, dass der pizza-bäcker, anstatt "o sole mio" zu singen, (oder gerade *weil* er diese italienische nationallhymne singt?), sich im topf vertut und nach den schwarzen oliven statt dem koblauch für seine pizza greift.

ein fehlgriff eben! wie auch manche ehepartner feststellen müssen, wenn sie sich - nach geglückter scheidung-ein letztes mal ansehen und den kopf schütteln.

nur: wer ist da die grüne und wer die schwarze olive? geht es überhaupt darum,zum beispiel einer grünen olive den vorzug vor einer schwarzen zu geben? wäre das ganze nicht eine schwarz-weiss malerei, so wie sie generäle gern veranstalten, die in ihren oliv-uniformen kleine schwarze oliven-steine auf kriegswichtige ziele spucken?

oder noch anders gefragt: was hat die schwarze der grünen olive voraus - ausser ihrer farbe? und selbst um die farbe könnte man ja trefflich streiten!

ist die schwarze olive die lebenserfahrenere? lächelt sie sozusagen über die naivität der grünen olive, die munter im cocktailglas von dean martin herumkullert?

die schwarze olive weiss doch ganz genau, welches ende ihre grüne namensvetterin nehmen wird! ist es nun so ein glück, in der magensäure aufgelöst zu werden, auch wenn die magensäure einem der "ganz grossen" gehört?

aber vielleicht beneidet die schwarze - wider alle vernunft - die grüne olive. wer weiss? vielleicht denkte sie: einmal berühmt sein, - wenn auch nur in fremdem magen...das hat was!

letztenendes wird nicht zu entscheiden sein, wem die ehre gebührt, die "bessere" olive zu sein.zumal dann, wenn sie in büchsen eingeschweisst sind und man ihre farbe erst erfährt, wenn die dose irgendwann geöffnet wird.

und dann: wenn die haltbarkeit erst überschritten wird, nutzt alles gar nichts mehr. dann ähneln sich grüne und schwarze oliven bis zur unkenntlichkeit.

es bleibt ein trost, ein ausweg (sozusagen der paradies-weg!). grüne und schwarze oliven können sich (als option!), ohne auf einen ruf nach hollywood und las vegas zu warten (dean martin!), im jungfräulichen zustand zu dickflüssigem olivenöl auspressen lassen.

dann liegt über dem stillen lebensabend jeder olive, gleich welcher farbe, der goldene öl-schimmer ihrer verwandlung.

und dean martin lässt nun die olive nicht mehr nur in seinem cocktail-glas kullern, sondern legt mit ihrer essenz den unvergleichlichen glanz in sein schimmernd-geöltes haar.

war es nun die schwarze oder grüne olive, die im scheinwerferlicht glänzte und den applaus entgegennahm? das weiss niemand!

und das ist dann die gerechtigkeit, von der der olivenbaum schon lächelnd wusste, als er vor 200 jahren mit seinen brüdern in reih und glied gepflanzt wurde.

aber! hat schon jemand einmal einen olivenbaum um seine meinung befragt?

es sind immer die grünen und schwarzen oliven, die den streit unter sich ausmachen müssen.

warum ist das so?

vielleicht, weil der olivenbaum sich über alle freut, die grünen, wie die schwarzen oliven. im übrigen weiss er ja, dass alle oliven gleich sind, die an seinen ästen wachsen. es ist nur der mensch, der einmal grüne, dann wieder schwarze oliven will.

da aber der knorrige olivenbaum nicht mit dean martin in las vegas auftreten will (er kennt ihn noch nicht einmal!), lächelt er weiter und biegt seine zweige in den wind...

J.