diesen abschnitt meiner kleinen geschichte widme ich "marie". du hast dich so nett und freundlich zu meinen erlebnissen in marokko geäussert, dass ich einfach nicht umhin komme, zu sagen "danke". und dies ist die fortsetzung:

das petit taxi bremste vor der auffahrt des hotels "grand-hotel-jasmina". hätte achmed nicht aufgepasst, hätte er diesen kleinen orange-farbenen peugot glatt von hinten gerammmt. der portier - ich kannte ihn ja schon - rannte zum petit-taxi, riss die hintere tür auf und stutzte. dann lief er zu unserer taxe und sah misstrauisch durchs fenster. als er mich entdeckte, verzog er sein gesicht und lief zum eingang des hotels zurück.

ich stieg aus, bezahlte die petit-taxi und ging in die hotel-halle. der portier sah mir sehr misstrauisch nach. ein zweites mal wollte er meinen trolly gewiss nicht ins hotel schieben, um ihn nach kurzer dauer wieder zur taxe zurückzubringen!

drei hotelangestellte warteten hinter der rezeption, als ich durch die hotelhalle auf sie zulief. "ein zimmer? gewiss! für wieviele tage?" fragten sie. der eine lief zu einem computer und liess sich die freien zimmer des hotels aufrufen. "moment" rief er und starrte auf den bildschirm. dann sah er zu mir und sagte "der computer sagt: nichts mehr frei.schade. aber: moment, moment! ich sage dir: alles frei!" dann widmete er sich wieder dem computer, gab ihm allerhand befehle über die tastatur und seufzte dann: "computer mag jetzt nicht. dann wir müssen selber schauen, ob etwas frei!"

achmed stand inzwischen mit meinem trolly in der hotelhalle und wartete. "sie mögen ein glas orangensaft, oder minerallwasser?" der zweite hotelangestellte hinter der rezeption wandte sich an mich und deutete zu den sessel-gruppen im foyer. "setz dich. gleich kommt orangade. und dann kommt auch zimmer zu euch!"

hatte er jetzt einen zweideutigen blick zu achmed geworfen, der immer noch mit meinem trolly auf dem dunkelblauen berber-teppich mitten in der hotelhalle wartete?

ich winkte achmed zu mir und wir nippten an einem glas orangensaft, dass uns aus dem restaurant gebracht worden war. "schön hotel", sagte achmed. er sah sich um. ich wusste aber, er sagte das nur, um überhaupt etwas zu sagen. "ja" sagte ich und hatte plötzlich die breitling-uhr in der hand, die ich beim mittagessen an der strasse von agadir nach marrakesch erstanden hatte. "achmed, möchtest du diese uhr?" achmed sah sich die uhr genau an, drehte und wendete sie in seiner hand und sagte dann: "swisse-uhren gehen nie genau. aber wenn du möchtest, ich nehme für meinen schwager. er ist bei busunternehmen in casablanca. da immer verspätungen. aber wenn er die uhr hat, kann sein, bus kommt pünktlich." mit diesen worten steckte er die uhr ein.

jetzt kam auch der marokkaner aus der rezeption zurück, er lachte über das ganze gesicht: "also, alles klar. unser computer sagt, wir sind für dreissig tage willkommen."

was immer das hiess!

er sprach aber ein so perfektes deutsch, dass ich ihn nur ansah und -sehr töricht- sagte: "das bett aber überlasse ich ihnen."

der marokkaner winkte zu achmed. der schob meinen trolly zum lift. dann fuhren wir in den 7. stock des hotels. achmed musste im foyer warten

wir stiegen aus, ich rollte meinen trolly durch endlose flure. dann hielten wir vor einer tür. der marokkaner nickte und lächelte mich an. dann schloss er auf. eine dumpfe hitze schlug mir entgegen, durchmischt von gerüchen von schweiss und mottenpulver.

"dies ist besonderes zimmer. geht auf stadtmauer aus lehm." mit diesen worten öffnete der angestellte das fenster des zimmers.

ich trat zu ihm. wirklich! es war ein kleines wunder! genau gegenüber, umstellt von palmen und in dunkelheit gehüllt, erkannte ich mein hotel: das hotel "jasmine".

(fortsetzung folgt...vielleicht)