eilmeldung!

razzia gegen rosa toaster
(agadir, 7.april 2002)

von unserem korrespondenten abu simpel

polizei jagt rosa toaster

mit einem polizeilichen grossaufgebot durchsuchte die marokkanische polizei gestern am späten nachmittag sämtliche haushaltswarengeschäft agadirs. auch den souks galt ihr augenmerk. in einer der grössten razzien der letzten jahre wurden 356 rosa toaster aufgepührt und festgenommen. sie wurden in eine eigens dazu hergerichtete und schwer bewachte mülldeponie in der nähe von inezgane transportiert.

ein sprecher der polizei: "die aktion war sehr erfolgreich. bis auf wenige ausnahmen konnten wir alle toaster festsetzen."

in einer ersten stellungnahme der regierung in rabat sagte uns ein sprecher am telefon: "wir sind sehr froh, dass nunmehr alle aus europa illegal nach marokko eingeführten rosa toaster hinter schloss und riegel sind."

hintergrund dieses massnahmen ist der verdacht, dass sich durch diese toaster der aids-virus unkontrolliert in nordafrika ausbreiten konnte. durch unsachgemässe behandlung der geräte kam es in der vergangenen zeit zu einer häufung von neuinfektionen. seit gestern aber ist aids für nordafrika kein thema mehr. die gefahr scheint mit der festnahme der toaster gebannt.

es können nur noch vereinzelte widerstandsnester ausfindig gemacht werden.einen rosa toaster trafen wir - zusammen mit seiner lebensgefährtin, einem roten staubsauger -, auf seiner flucht vor der polizei. auf unsere frage, ob und wann er sich der polizei stellen wollte, antwortete er, dass er sich keinesfalls ergeben werde. "ich ziehe das exil vor, oder lasse mich von rosa nach weiss umlackieren."

vereinzelt sollen toaster auch mit verkohlten toastscheiben auf die vorrückenden polizisten geschossen haben. insgesamt hat aber die polizei keine verletzten zu beklagen.

es gibt allerdings gerüchte, dass einige rosa toaster durch bestechung in den haushalten führender polizeioffiziere gelandet sind. wäre dies so, hätten sie glück gehabt. denn allgemein ist bekannt, dass den toastern nunmehr empfindliche verschrottungs-strafen drohen.