Hallo Sebastian,

wahrscheinlich ist dir nicht klar gewesen, was an deiner Karte "falsch" ist. Und du wurdest ja auch nicht aufgeklärt.
Also.
Nach der Aufgabe der Westsahara von Spanien im Jahr 1975 ist Marokko in einem sogenannten "Grünen Marsch" in dieses Gebiet eingedrungen und hat es vereinnahmt. Dies ist international immer noch umstritten. Und wenn z.B. Deutschland offizielle Angaben zu Marooko macht unterscheidet es immer zwischen dem eigentlichen Marokko und der Westsahara. Vom deutschen Standpunkt hättest du also recht.
Aber nicht vom marokkanischen. Die haben nicht nur das Gebiet völlig vermarokkanisiert, sondern sind auch allergisch gegen die Bezeichnung "Westsahara", die ja auf eigenen unabhängigen Staat schliessen läßt. Wenn du also geschäftlich irgendetwas dort erreichen willst musst du die Karte einschliesslich der Westsahara zeigen ohne Trennlinie dazwischen und auch nicht den Namen Westsahara verwenden, sondern "Saharaprovinzen".

Zu deiner Vertriebsidee: auch ich bin davon betroffen schreibe ich doch Reiseführer über Marokko und wäre auch froh, wenn sie dort in den Hotels ausliegen würden.
Das ist aber ziemlich problematisch. Meist will man keine Vorkasse leisten. Du müsstest also auf gut Glück einen Stapel deiner CDs dort deponieren und bei der nächsten Reise schauen, ob sie verkauft sind und ob man dir das Geld gibt. Für mich ist das viel zu ungewiss. Es gibt zwar einige große Verlage, die mit den Souvenirshops in Verbindung sind, aber das geht über deren Grosshändler, da kann so ein kleiner Verlag nicht mithalten.
Dann gibt es natürlich die sog. Vertrauensperson vor Ort. Es genügt halt nicht, wenn ein netter Marokkaner sagt, das mach ich schon, er muss halt auch mit dieser Art von Geschäft vertraut sein, die entsprechenden Shops aufsuchen, viel im Land herumreisen und vor allem muss man ihm trauen können. Trotz meiner langjährigen Marokkoerfahrung habe ich so jemand noch nie gefunden.
Dann gibt es noch den berühmten "Pistenpabst" Gandini. Er hat auf vielen Campingplätzen ein Depot angelegt. Aber Vorkasse bekommt auch er nicht. Einerseits ist er ziemlich oft in der Gegend, weil er teils in Marokko wohnt, andererseits hat er tatsächlich einen Vertrauten, der sich darum kümmert. Und wenn ich mir die Buchvorräte auf den Campingplätzen so angeschaut habe, mit Eselsohren usw., hatte ich große Zweifel, ob die sich gut verkaufen und er sein Geld erhält.

Langer Rede kurzer Sinn, ich für mich habe entschieden, dass dieser Weg für mich nichts bringt.
Und außerdem kommt inzwischen fast jeder Camper bereits mit meinem Campingführer nach Marokko \:\)


Gute Fahrt
Edith

Edith-Kohlbach-Reisebücher