@Elvire:
Ich weiss, dass es diese Kleidung rel. guenstig in Casa zu kaufen gibt. Das zeigt, dass der Transport gar nicht mal zu sehr teuer sein kann.
Erefahrungsgemaess kann ich mitteilen, dass etwa 50% dieser Kleidung fuer Marokko und etwa 70% fuer laendliche Regionen Marokkos unbrauchbar sind!
Vor allem die Frauen in laendlichen Regionen sind traditionell gekleidet. Was in Europa kurz getragene, daher gut erhaltene Modeartikel sind, zieht hier kaum jemand an. Absatzschuhe, kurze Roecke, weit ausgeschnittene T-Shirts, etc.. und viel, viel zu grosse Kleidung: Das Geld fuer den Transport haette man sich sparen koennen!
"Moderne Stadtmarokkaner", die europaeisch gekleidet sind, kaufen keine gebrachten Klamotten am Wuehltisch und sind auch nicht auf Schenkungen angewiesen.
Die europ. Kleidung ist auch oftmals zu weit. M.E.: Die Dicken hier sind meist wohlhabend, also auch nicht auf Kleiderspenden angewiesen. Der marok. Durchschnittsnomade mit 58 kg versinkt in solcher Kleidung. Aenderungsschneiderarbeiten, wie in Deutschland zu Grossmutters Zeiten macht hier leider kaum jemand. (Entweder es passt oder nicht.)
Generell ist Herren und vor allem Jungenkleidung eher brachbar als Damenkleidung.
Schuhe, vor allem, Kinder- und kl. Herrengroessen sind hier sehr gefragt!!!
Die Nomadenkinder laufen mit "12 Dirhams-Plastikschuhen" ohne Struempfe durch die Berge. Nach einer Woche kommen die ersten Risse. Diese werden dann mit Plastiktueten und Kleber oder Kordel versucht zu reparieren. So ist die Situation hier!
In den vergangenen Jahren habe ich stehts grosse Mengen aus D. mitgebracht. In den naechsten Jahren werde ich aber voraussichtlich mit dem Flieger nach D. reisen, da sind groessere Transporte leider nicht mehr moeglich.
Staendig kommen Leute zu meinem Haus, die sich Kleidung erfragen.
Nun moechte eine im Nachbardorf ansaessige neue Association mit mir kooperieren um effectiver zu arbeiten.
Leider bringen die zahlreichen Touristen fast ausschliesslich Hilfe in die Tourigebiete und nicht ins "Abseits" da wo es wirklich noetig waere.

@maroc-s:
Genau da liegt das Problem.
Koennte mir vorstellen, dass hilfbereite Menschen durch die altbewaehrte Weihnachtsverlosung Geld dafuer sammeln.
Ein "e.V." hat auch noch andere Moeglichkeiten.

@Carasophie:
Gedanken schon aber keine Patentloesung gefunden.
Bei einreisenden Touristen sagt der Zoll i.d.R. nichts aber bei groesseren Mengen, die ja beabsichtigt sind, wird kein Weg um den Zoll herum gehen.
Wie Elvire richtig schrieb, sind Kleiderballen rel. guenstig zu bekommen (wenn auch meist aus ungeeigneten Kleidern bestehend). Das zeigt aber, dass Transport.- und Zollkosten sich im finanziellen Rahmen halten.

@Balmer,
ich habe noch nie davon gehoert, dass der Zoll Probleme macht oder gar Geld verlangt, wenn man im Womo gebr. Kleidung einfuehrt. Weder in Tanger, noch in Sebta. Vier Tonnen ist natuerlich schon eine Menge, die nicht "professionell verpackt" sondern besser ungeordnet herum liegen soll. Das sieht dann nicht so nach "Verkauf" aus.
Wenn Du den Zoellnern dann noch eine Geschichte von den notleidenden menschen in den Bergen Marokkos erzaehlst, dabei eine Traene abdrueckst, dann geht das i.d.R. in Ordnung.
Wurde mich freuen, wenn Deine Sachen abseits der ueblichen Tourirouten Empfaenger finden wuerden!


Beste Grüße
Thomas

In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.