So sehr ich dich schätze, liebster Thomas, ich finde, du sprichst in diesem Zusammenhang von Einwanderern wie von irgendwelchen Waren, die eben brauchbar sind bzw. unbrauchbar. Es sind in erster Linie Menschen, die in einer neuen Gesellschaft einen Platz finden sollen, der für alle Seiten fruchtbar ist. Ich teile wie du die Meinung, dass es viel zu viele Menschen gibt, die nicht bereit sind, in ihrem Heimatland zu arbeiten, weil sie glauben, in Europa lockt das grosse Geld. Und wie du (und viele andere hier) teile ich die Meinung, dass die Energie, die viele Marokkaner (und andere, das ist nicht Marokko-spezifisch) darein stecken, nach Europa zu gelangen, weit sinnvoller angelegt wäre, wenn sie in ihrer Heimat einen Job suchten (und den gibt es in Marokko - ich kenne zu viele Leute, die mit Ausdauer und Kraft ohne Beziehungen und Bakschisch einen guten Job gefunden haben)...

ABER: Es sind Menschen, von denen wir sprechen. Und Menschen sind alle "brauchbar". Nur manchmal macht es eben Sinn, dass sie an diesem oder jenem Ort sind, manchmal eben nicht. Letzten Endes zu ihrem eigenen Vorteil. Denn es ist doch auch frustrierend, mit wahnsinnigen Vorstellungen nach Europa zu gelangen - auch wenn's ganz legal ist - und dann festzustellen, dass man noch nicht einmal als Tellerwäscher arbeiten kann und von den Behörden angepampt wird, weil man Sozialhilfe beantragen muss...

Viele Grüsse,
Muriel