Liebe Forumsleser,

eigentlich sollte ich erstmal einen begeisterten Reisebericht über Marokko schreiben. Aber mir liegt ein weniger angenehmes Erlebnis mehr auf der Seele, also sollte ich wohl erstmal darüber berichten

Wie die meisten wissen, reiste ich über Malaga und von dort aus, mit der Fähre nach Melilla.

Klar sollte es auf dem gleichen Wege auch wieder nach Deutschland gehen. Nicht drüber nachdenkend das es ein Sonntag war...fuhr ich mit meinem Freund nach Melilla. Natürlich waren die Läden dicht, so dass wir uns nur einen schönen Tag machten.
Montags ging es dann erneut nach Melilla. Es war am Grenzübergang der blanke Wahnsinn los...endlose Autokolonnen und es wimmelte vor Menschen und ging hektischer zu, wie4 in einem Ameisenhaufen. Nur am Rande registrierte ich viele Frauen, die bepackt waren wie Maulesel. Und auch erst später wurde mir die grobe Behandlung der Polizisten bewußt, die alte Frauen vorwärts schoben.

Nun, nach dem üblichen Grenzformalitäten waren wir in Melilla, besorgten das Ticket und kamen gegen frühen Nachmittag wieder an die Grenzstation. Der Autozug und auch die Menschenkolonne hatte eher noch zu genommen. Inzwwischen hatte mich mein Freund darüber aufgeklärt, dass viele Marokkaner in Spanien einkaufen, um es dann in Nador wieder zu verkaufen. Nun aber geschah das, welches mir bis heute keine Ruhe läßt;

Ein junger Mann, er mag wohl Anfang 20 gewesen sein, versuchte wohl die Kontrolle zu umgehen und wollte im Dauerlauf nach Nador rüber. Ein Polizist hatte ihn schon ergriffen, ein zweiter, ein dritter und ein vierter kamen hinzu und knüppelten ihn laut brüllend auf brutalste Art und Weise zusammen...keine 6 m von uns entfernt. Ich war völlig außer mit und wäre sicher dazwischen gegangen...geistesgegenwärtig zog mich mein Freund jedoch weiter. Als wir kontrolliert wurden hatten wir ausgerechnet den leitenden Polizisten vor uns. Mir war wohl alles recht deutlich vom Gesicht abzulesen, so das er meinen Freund wohl fragte, was mich so aufregt. Zum Glück verstand ich nichts und mein Süßer erzählte mir erst als wir von der Grenzstation entfernt waren, was dieser Mann sagte; das zusammen prügeln gehöre dazu, da es das Pack sonst nicht begreife....

Noch jetzt packt mich die nackte Wut, während ich hier berichte; so behandelt die marokkanische Grenzpolizei ihre eigenen Landsleute...wie Abschaum...schlimmer noch wie Vieh und hält es auch noch für notwendig.
Das den Menschen oft keine andere Wahl bleibt, da es um das tägliche Überleben...und nicht um Bereicherung geht...scheint nicht zu interessieren. Das der Tag gelaufen war, das wir nun auch im Familienkreis über die Geschehnisse und vieles mehr...diskutierten... klar. Ich bin dankbar das mir einerseits die Augen geöffnet wurden und ich die Blauäugikeit und Naivität aus meinem angelesenen Wissen nicht mit nach Hause gebracht habe.

Und noch dankbarer bin ich, das ich hier ungestraft schreiben kann, mit welcher Menschenverachtung an Grenzposten verfahren wird.
Auf der Rückreise lernte ich dann noch 3 Marokkaner kennen, die hier in Deutschland leben. Auch mit ihnen sprach ich über das Erlebnis und wurde drüber aufgeklärt, wie gut es war, das mein Freund mich schnellstens dort weg brachte. So sscheint es oft vorzukommen, dass unliebsamen Touristen unterstellt wird, geschmuggelt oder aber gar Drogen zu haben um sie mundtot zu machen.

Vieles sehe ich heute schon anders, aber ich werde sicher noch mehr Informationen über die wirklichen Zustände sammeln und hoffen, meinen Süßen nach Deutschland bewegen zu können.

\:\( Farnmausi


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