ich denke, du hast recht. weil in einem system wie marokko alles auf den könig (oder das königshaus) fixiert ist, würde ein ende der monarchie ein machtvakuum schaffen.

darum geht es aber in wirklichkeit nicht. mohand hat hier eine völlig einleuchtende analyse der machtverhältnisse in marokko geliefert. wenn ich es richtig verstanden habe, ist es das dreieck zwischen casablanca (wirtschaftsmacht), rabat (beamtenmacht) und königshaus. in diese drei "machtfelder" gliedert sich marokko. wobei mohand uns sehr deutlich gemacht hat, dass die einzelnen zentren sich "spinnefeind" sind.

diese zentren werden ihre macht und ihren einfluss nicht aufgeben.wenigstens nicht freiwillig. daher sieht die analyse von mohand auch sehr pessimistisch aus, er hat ja selbst wenig freude an dem, was er feststellt und uns mitteilt.

es gab hier vor tagen einmal einen interessanten hinweis: als sich marokko an die weltbank um wirtschaftshilfe wendete, wurde marokko bedeutet, dass das land ersteinmal die "reserven" des königshauses abschmelzen müsste. auch hier hat mohand den entscheidenden hinweis gegeben: wie die relation zwischen sozialen ausgaben und aufwendungen für das königshaus in marokko tatsächlich aussehen!

eine absolutistische monarchie kann sich kraft innerer reform durchaus in eine konstitutionelle verwandeln und damit machtbefugnisse aufgeben, um sie in die hand des parlaments zu geben: da müsste ja marokko nur einmal über seinen tellerrand schauen - zb. nach spanien oder england.

aber, auch hier hat mohand den hinweis geliefert: das königshaus selbst ist "clique".

übrigens: es sind "peanuts", für, ich weiss nicht wieviel dollars in einem hotel hof zu halten...es geht um eine völlig andere dimension. es geht um das budget des staates (die einnahmen, die von der bevölkerung erwirtschaftet werden! , und wie mit diesem budget umgegangen wird.

rolf