Geburtstag: In der Menschheitsgeschichte war die Geburtstagsfeier in der heutigen Form unbekannt. Erst seit Beginn der Feudalherrschaft und nach dem Auftreten der tyrannischen Herrscher, Könige, Kaiser und Pharaonen, die sich selbst als Heilige, Götter oder Gottessöhne bezeichneten, kam man auf die Idee, sie auf besondere Weise zu verehren und den Tag ihrer Geburt als ein Fest für das Volk zu erklären, da diese Geburt gleichbedeutend mit Segen, Heil und Licht für das Volk wäre. Aus diesem Grund war das Geburtstagsfest mit Schenkungen des Volkes an seinen Herrscher verbunden, auch wenn das Volk dafür hungern und bluten musste. à Weihnachten haben die Kirchen aus diesem Gedankengut hergeleitet, da Jesus nach ihrem Verständnis Gottessohn und König der Juden sei, der neben dem Vater auf dem Thron im Himmel säße. Diese Gedanken waren den ersten Christen fremd und deshalb feierten sie keine Geburtstage. Nach der Französischen Revolution und Beseitigung der letzten Bastion feudaler Herrschaft, kamen die Parolen der Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit zustande und damit die Gedanken, alles nachzuahmen, was jene Herrscher für sich in Anspruch genommen hatten, darunter war auch die Geburtstagsfeier. Damit fing eine heillose Erfindung an. Islamisch gesehen muss man folgendes Bedenken: Weder der Prophet selbst, noch einer seiner Gefährten oder Kalifen feierten Geburtstage. Der Islam betont den Schutz der Menschenwürde und lässt die Ehrung eines Menschen nur durch seine Redlichkeit und Aufrichtigkeit gelten. Als der Kalif 'Umar (r) die islamische Zeitrechnung einführte, wählte er dafür das Jahr der Auswanderung des Propheten (a.s.s.) von Makka nach AI-Madina und nicht sein Geburtsdatum. Die Geburtstagsfeier in manchen islamischen Ländern wurde durch Muslime eingeführt, die im christlichen Europa studiert hatten und sie trat erst mal in der Kolonialzeit in Erscheinung. Unser Prophet (a.s.s.) betonte auch, daß derjenige seine Geburt nicht verdient hat, der für sich allein lebt. Ein Mensch, der seinen Eltern Arbeit und schlaflose Nächte verursacht, alsdann sie beschimpft, beleidigt und am laufenden Band kränkt, und in seinem Leben kaum Segen für andere war, der soll an seinem Geburtstag geehrt, beschenkt und so verwöhnt werden, als ob er ein König wäre? Schlimmer als das kann kein Verderbnis für die Erziehung des Kindes sein. Ein böses Kind dadurch zu bestrafen, daß mit ihm kein Geburtstag gefeiert wird, ist auch sehr hart und unmenschlich für die junge Seele. Derartige Strafe kann bedeuten, daß das Kind auf seinen nächsten Geburtstag noch ein Jahr lang warten muss, und wenn es Pech hat, begeht es weitere Untaten am Vortag und der Teufelskreis geht weiter. Besser als dies wäre, das Geburtstagsfeiern im Kreis der islamischen Familien abzuschaffen. Geburtstag, Hochzeitstag und Muttertag besser abschaffen und stattdessen jeden Tag einander glücklich machen.

Quelle: http://www.teblig.de/fiqh/deutsch/handbuch/g/geburtstag.htm

Fest: Im Islam gibt es nur 2 Feste, nämlich das Fest des Fastenbrechens ('ldu?I?Fitr) und das Opferfest ('Idu?i?Adha). Weder der Prophet (a.s.s.) noch seine Gefährten, auch nicht die Rechtgeleiteten Kalifen, haben sonst andere Feste gefeiert. Alle Feierlichkeiten anlässlich des Prophetengeburtstages, des islamischen Neujahrs (Higra), der Nachtreise und Himmelfahrt des Propheten (a.s.s.) (AI?Isra' wa?I?Mi'rag) usw. waren zur Frühzeit des Islam unbekannt. Wie die Festfeier zur Zeit des Propheten begangen wurde, berichtete Umm 'Atiyya: "Wir (Frauen) wurden am Tage des Festes aufgefordert, aus unseren Wohnungen herauszukommen. Dies erstreckte sich sowohl auf die Jungfrauen, die sogar ihre vertrauten Heime verließen, als auch auf menstruierende Frauen. Sie alle hielten sich hinter den Leuten auf und sprachen mit ihnen gleichsam den Takbir und das Bittgebet und waren voller Zuversicht über den Segen und die Glückseligkeit des Festes." (Bu) Menstruierende Frauen sind vorübergehend von der Verrichtung des Gebets befreit und dürfen sich nicht in der Moschee aufhalten. Dies war der Grund, daß der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, das Festgebet und die Festpredigt in der Regel nicht in der Moschee, sondern im Freien auf einem Wüstengelände vornahm. Und 'A'isa berichtete: "Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, kam zu mir und fand bei mir zwei junge Mädchen, die die Lieder von Bu'at sangen. Er legte sich hin auf die Matratze und drehte sich in die andere Richtung um. Als Abu Bakr hereinkam, rügte er mich deswegen und sagte: »Flöte Satans beim Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm!« Da wandte sich ihm der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu und sagte: »Lass sie!« Als der Prophet einschlief, gab ich den beiden Mädchen ein Zeichen, und sie gingen weg. Und es war ein Festtag, an dem die Sudan (ihre Kriegskunst) mit Schildern und Lanzen übten. Entweder habe ich selbst den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, darum gebeten, oder er sagte zu mir: »Möchtest du gern zuschauen?« Als ich dies bejahte, ließ er mich hinter ihm stehen, und meine Wange lag an seiner Wange; er spornte die Sudan an, indem er zu ihnen sagte: »Voran, Söhne der Arfida!« Es ging so weiter, bis es mir selbst langweilig wurde; da fragte er: »Genügt es dir?« Als ich dies bejahte, sagte er: »Dann gehe!«" (Bu)

Quelle: http://www.teblig.de/fiqh/deutsch/handbuch/f/fest.htm