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"Bayti für Strassenkinder in Essaouira"

Enfants des rues

Présentation faite sur le site de "La voix de l'enfant"

BAYTI a été fondée en 1994 et oeuvre dans le domaine de la réintégration familiale, la réinsertion scolaire et socioprofessionnelle des enfants en situation difficile : enfants des rues, enfants au travail, enfants victimes de sévices, enfants abandonnés, enfants délinquants, enfants exploités sexuellement... Le Dr Najat M'Jid a créé l'association dans un souci d'apporter une réponse à la situation dramatique des enfants qu'elle a vus sillonner les rues, sans but apparent, et vivre dans la rue.........etc.
http://www.bayti.net/presentation.php

Gassenarbeit und Tageszentrum in Essaouira
Täglich betreuen 4 Sozialarbeiterinnen etwa 100 Mädchen und Jungen......
Für kleine Kinder gibt es eine Wohnstruktur.
http://www.bayti.net/presentation.php

Jamila Bargach, Ethnologin, Teilstudie Marokko

«Strassenkinder sind das Produkt von Gewalt, Vernachlässigung und Gleichgültigkeit. Sie verlassen ihr Zuhause auf der Suche nach Frieden. Das Leben auf der Strasse bietet ihnen zwar die «absolute Freiheit», aber der Preis ist hoch: Einsamkeit, Angst und das schlimmste, der gewalttätige und vergewaltigende Initiationsritus.
Während ich in Bayti, dem cfd-Partnerprojekt in Essaouira, die MitarbeiterInnen sowie die Kinder und Jugendlichen interviewte, hörte ich eine Geschichte, die mich nicht mehr loslässt. Es ist die Geschichte eines Kindes, ich nenne es Khalid, das die traumatisierenden Erfahrungen seiner kleinen KollegInnen nicht machen musste, denn es fand ein Gegenmittel: Strassenhunde, ihre Wärme und Treue. Streunende Hunde werden wie obdachlose Kinder als dreckige und verdorbene Kreaturen angesehen. Khalid und seine Freunde fanden Trost in ihrer Marginalität, entwickelten Unabhängigkeit und blieben sich treu.
Khalid ging mit sieben auf die Strasse und lebte mit einem Rudel Hunde, das ständig wuchs. Wenn sich Gelegenheit ergab, arbeitete er hart. Auf dem Markt stahl er mit Takt. Er kannte alle guten Abfallplätze hinter den Restaurants und versuchte sich auch als Taschendieb, um die Tiere zu füttern. Anders als die übrigen Strassenkinder hielt sich Khalid an einen «normalen» Rhythmus und schlief nachts immer. Niemand wagte sich, seine wenigen Habseligkeiten zu stehlen. Die Hunde bewachten ihn und gaben ihm warm. Zu sprechen brauchte Khalid nicht. Er unterhielt sich mit seinen Hunden, verstand ihr Kläffen und deutete ihr Schwanzwedeln.
Aber dann veränderte ein kleines Detail alles: Nachdem Khalid wie immer den ganzen Tag durch die Stadt navigiert war, beschloss er einen neuen Schlafplatz auszuprobieren, damit seine Hunde ihre Geschäfte frei machen könnten, auf der fünf Meter hohen Zitadelle am Eingang der alten Medina. Beim Aufstieg über die selbst gebastelte Leiter verpasste er einen Tritt. Er fiel auf die Strasse und verlor das Bewusstsein. Die Hunde verschwanden, als die Ambulanz ihn mit Sirenen ins lokale Krankenhaus brachte. Da keine Familie zugegen war, wurde Bayti geholt. Khalid, im Koma, musste in ein besser ausgerüstetes Spital in Marrakesch transportiert werden. Ein Mitarbeiter von Bayti fuhr mit. Ausserhalb Essaouiras starb Khalid.
Die Ambulanz kehrte mit dem toten Khalid um, mit einem Kind ohne Familie, ohne Andenken, ohne Bindungen, um ihn im Leichenhaus abzugeben. Bei der Einfahrt in die Stadt, musste sie das Tempo drosseln. Immer mehr Hunde versammelten sich auf der Strasse, umkreisten das Auto und liessen sich vom Hupen nicht vertreiben. In angemessenem Schritttempo bewegte sich der Zug. Die streunenden Hunde begleiteten die Ambulanz bis zum Leichenhaus und warteten draussen in ihrem eigenen Pathos.»