Hallo Anna,



Windenergie rechnet sich bei großen Anlagen an windsicheren Standorten. Beim Vergleich der Stromproduktionskosten verschiedener Energieerzeugungsformen werden je nach politischer Ausrichtung tatsächlich völlig unterschiedliche Ergebnisse erzielt.

Beispiel Subventionen, auch die Kernkraft wurde in Forschung und Entwicklung über Jahrzehnte subventioniert und wird es über staatliche Ausgaben z.B. für Sicherheit auch heute noch. Bei der Kernkraft werden auch gerne die Folgekosten (Endlagerung/Gesundheit) unterschlagen, die in ihrer abschätzung erheblich in Abhängigkeit von den als notwendig erachteten Standards differieren. Hierüber kann man trefflich streiten.

Kleinere Windanlagen in nur mäßig windigen Gegenden sind gesamtwirtschaftlich wahrscheinlich unsinnig. Strom lässt sich nicht ökonomisch speichern, d.h. die Energieerzeugung eines Landes muss jederzeit das Abdecken auch von Bedarfsspitzen gewährleisten. Auch bei Windstille.
(in diesem Zusammenhang wird auch gerne übersehen, daß KKW bei technischen Störungen ebenfalls heruntergefahren werden, was gar nicht so selten ist und dann natürlich auch keinen/weniger Strom porduzieren können)

Wird zu wenig produziert muß Strom aus anderen Ländern zugekauft werden. Hier sehen viele Fachleute eine Chance für Afrika und auch Marokko, denn die Küsten in Südmarokko/Mauretanien sind mit die windsichersten der Welt, eine ökonomische Produktion mit großen Anlagen wäre möglich. Die "Verschandelung der Landschaft" ist in dünn besiedelten Gebieten zu vernachlässigen, zumal Arbeitsplätze entstehen würden.

Zum Thema Kernkraftwerk in Marokko habe ich die letzten Infos im Netz aus den Jahren 98/99 gefunden, dort war von Verhandlungen mit China über einen Reaktorbau die Rede und zwar über einen Standort bei Tan-Tan. Ob diese Verhandlungen in Verträge gemündet sind und inwieweit Baumaßnahmen aktuell anstehen entzieht sich meiner Kenntnis.

Viele Grüße aus Mannheim