Hallo Abid,

Marokko ist für mich (hoffe ich) das Land der Zukunft und alles was dieses Land betrifft und was dort geschieht interessiert mich brennend. Darum herzlichen Dank für den Hinweis zum Link des ZDF. Ich habe mir das Video (zusammen mit meinem Mann) angeguckt und war beeindruckt. Auch wenn Marokko nicht wörtlich genannt wurde, ging es doch hauptsächlich um die von dir befürchtete Entwicklung – zu viele junge, überflüssige Leute (Männer) in nicht allzu ferner Zukunft.

Was du in diesem Thread schreibst kann ich nachvollziehen, ich gebe dir Recht und trotzdem möchte ich deine Ansichten nicht teilen, weil Marokko das Land meiner Zukunft ist. Ich möchte meine Hoffnung nicht verlieren.

Wenn ich mich richtig an das Video erinnere, dann gibt es für die überflüssigen Männer (in Marokko) folgende Möglichkeiten: Erstens, sie werden Staatsangestellte. Zweitens, sie finden eine Anstellung in der Industrie oder einem Gewerbe. Drittens, sie Erben die Existenzgrundlage ihrer Eltern. Viertens, sie finden ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft oder, fünftens, sie wandern aus um in einem fremden Land eine Existenz aufzubauen.

Soweit so gut, jetzt aber wird es kritisch. Reichen diese fünf Möglichkeiten nicht für alle jungen Männer, wird der übrige Rest zur Gewalt als Lösungsmöglichkeit neigen. Also auswandern um sich als Terrorist auszubilden, oder im Land bleiben und sich einer terroristischen Organisation anschliessen.

Dieses Szenario der Möglichkeiten, kann ich für Marokko nicht beurteilen. Ehrlich gesagt ich könnte es für kein Land beurteilen. Ich erwähne hier diese Liste der Möglichkeiten nur, um etwas Abstand zur ganzen Problematik der marokkanischen Bevölkerungsentwicklung zu gewinnen.

Euer Dialog bis hierhin hat mir die Augen geöffnet. Das Land meiner Träume hat eine neue Facette - eine mit der wir alle leben müssen.

Abid du hast ein grosses Lob verdient für die Art und Weise wie du diese Auseinandersetzung führst und wie du elegant die Kurven gekriegt hast, auch wenn dir meines Erachtens jm manchmal einen Knebel zwischen die Füsse geworfen hat.

Herzliche Grüsse

Barbara