elissa,
nun um dich zu beruhigen. ich habe nich bei Reinhard studiert, sondern vor jahren in rabat und zwar bei denjenigen, die den kulturellen islamischen keller zu entrümpeln sich vorgenommen haben. dazu gehört der tenor der traditionskritik mohammed abid al jabiri und der historiker abdellah laroui und viele andere wie hemmich. lala fatima zählte ohne weiteres zu diesem zirkel, der links von rechts stand und unter anderem zum ziel hatte, sowas wie eigenständige rationalität im islamischen deneken heruaszufiltrieren und auf dieser basis sowas wie einen modernen ijtihad als aufkälrung im islamischen kulturkontext anzufangen. dir dürfen die arbeiten von al jabiri zur arabischen vernunft wohl bekannt sein, nehme ich auf jeden fall an.
du hast mit recht darauf hingewiesen, dass die Beschäftigung mit den islamischen Quellen wenigstens teilweise eine Strategie war, um das Feld nicht den Traditionalisten und Islamisten zu überlassen. genau das war das hauptanliegen jenes rabater zirkels. die strategie in sich ist legitim, aber man darf nach ihren wahren gründen jedoch fragen. mir scheint, dass diese strategie politisch motiviert war, zumal die ersten erwähnten beiden al jabiri und laroui zu beginn ihres projektes angehörige der sozilaistischen partei marokkos waren, die angeischts des aufkommens des marokkanischen islamismus an bedeutung verloren hat, vor allem bei den jugendlichen und die beiden diskursmeister mit der suche nach sympathisanten beauftragte. in diesem kontext ist die von dir erwähnte strategie entstanden.mitte der 8oer jahre überschwemmten die angehörigen des rabater zirkels den marokkanischen markt mit äußest interesssanten arbeiten zur rationalität im islam. vor allem al jabiri und sein pendant mohammed arkoun von der pariser uni aus haben die szene maßgeblich geprägt.mernissi fiel nicht zuletzt als frau die aufgabe zu, das schicksal der frauen im islamischen kulturerbe zu beleuchten.
ansonsten reinhard kenne ich als spezialist des syrischen islamismus. es war ja auch das thema seiner dis.

abid danke ich für die zahlreichen definitionen des feminismus. damit hat er nun eingesehen, dass feminismus zunächst einmal existiert.