salam, hat man schon einmal einen marokkaner gefragt, wie er das auswandern nach deutschland gefühlt hat ? und da hab ich in den TV Hinweisen auch noch was zum thema gefunden:

Do. 01. Juni ARTE - 22.05
Dokumentarfilm - Neue Heimat Marrakesch
Der Dokumentarfilm mit fiktionalen Elementen erzählt die Geschichte der 45-jährigen Französin Nathalie, die beschließt, ins marokkanische Marrakesch auszuwandern. Sie fragt sich, ob sie als Frau in einem muslimisch geprägten Land überhaupt akzeptiert oder ob sie dort nicht für immer eine Außenseiterin bleiben würde. Nathalie ist 45 Jahre alt. Kurz nach ihrer Scheidung wurde sie nach über 20-jähriger Karriere von ihrer Firma entlassen. Da ihre Kinder erwachsen sind, beschließt sie, ein neues Leben zu beginnen. Sie will in Marrakesch, wo sie schon häufig Urlaub gemacht hat, ein Haus kaufen. Sie möchte nahe dem legendären Gauklerplatz Jemaa El Fna wohnen, wo man heute noch Exotik findet. Damit tut sie es Tausenden anderen Europäern gleich - neben Franzosen sind es vor allem Deutsche, Österreicher, Italiener und Spanier -, die sich ein "Ryad" oder ein Haus in der Altstadt kaufen. Manche dieser Neuankömmlinge integrieren sich völlig, andere finden das weniger erstrebenswert. Doch alle werden sich schnell darüber klar, dass Marokko nicht das südfranzösische Lubéron ist und der Platz Jemaa El Fna nicht der Markt von Nizza. Wer das erwartet hat, sieht sich bitter enttäuscht. In der kleinen Welt der Exil-Europäer beobachtet einer den anderen. Man schützt sich und konkurriert miteinander, Verachtung mischt sich mit Neid. Nathalie fragt sich, ob sie abgeschottet von der Außenwelt unter privilegierten Auswanderern leben wird oder mit Marokkanern aller sozialen Schichten Freundschaft schließen kann. Ist in einem muslimischen Land eine Freundschaft zwischen Mann und Frau überhaupt möglich? Wie wird sie als Frau, die - zumindest vorerst - allein leben will, in Marrakesch wahrgenommen? Wird man sie im streng patriarchalischen Marokko akzeptieren? Wie findet man überhaupt seinen Platz in einer fremden Kultur? Nathalie steckt in einer paradoxen Lage: Sie wandert aus persönlichen Gründen nach Nordafrika aus, wo sie von Marokkanern umgeben ist, die sich nichts sehnlicher wünschen, als eines Tages ihr Glück in Frankreich zu versuchen. Nathalies individuelles Abenteuer vermittelt nicht nur Bilder vom heutigen Marokko, sondern erlaubt generelle Einsichten in die komplexen Beziehungen zwischen Nord und Süd. In Fortsetzung seiner Filme "Cindy träumt vom Geld" und "Die Geschichte von Brice" entwirft Regisseur Frédéric Compain wieder eine Fabel auf die Wirklichkeit. In seinem fiktional-dokumentarischen Porträt werden die Widersprüche menschlicher Schicksale aufgezeigt. Und es bleibt nicht beim rein äußerlichen Schein. Obwohl Nathalie tatsächlich existiert, ist sie im Film eine erfundene Figur. Sie spielt ihre eigene Rolle. Man entdeckt eine sympathische Frau, die davon träumt, ihr Leben zu verändern. Gleichzeitig macht Frédéric Compain mit kunstvollen filmtechnischen Mitteln deutlich, worauf sich ihr Traum zurückführen lässt, was ihm entgegensteht und wie sie ihn verwirklichen kann. Synchronfassung, Erstausstrahlung